<Desc/Clms Page number 1>
Seilzug
Es ist bekannt, zur Übertragung von Zug- und Druckkräften bei Seilzügen das die Bewegung übertra- gende Seil oder auch einen ebenso wie das Seil biegsamen Draht in einer ebenfalls biegsamen Hülle zu führen, die aus einem kunststoffummantelten Geflecht besteht.
Derartige Züge sind gegen äussere Beanspruchungen wie Stoss und Druck sehr empfindlich, so dass gewöhnlich in dem Kunststoffmantel in solchen Fällen bleibende Formänderungen entstehen, wobei ausserdem der innere Querschnitt für den hin-und herbewegten Innenteil bzw. dieser selbst deformiert wird.
Ferner haben diese Bowdenzüge od. dgl. den Nachteil einer grossen Reibung des hin-und her verschiebbaren Innenteils in seiner schlauchförmigen Führung und erfordern bei ihrer schwierigen Bedienung eine zeitraubende Wartung.
Zur Vermeidung dieser Nachteile ist man bereits dazu übergegangen, den äusseren Mantel beispielsweise als Metalldrahtwendel auszubilden, deren Windungen mit Vorspannung aneinanderliegen, während die Seele durch einen Metalldraht mit biegsamem Kunststoffbelag gebildet wird. Auch hiebei ist jedoch die Gleitbewegung zwischen Seele und Mantel noch so erheblich, dass die Anwendung eines besonderen Schmiermittels, wie Öl, Fett oder Graphit, erforderlich ist. Auch wenn die den Mantel bildende Wendel noch mit einer zusätzlichen Kunststoffhülle umgeben wird, bleiben diese nachteiligen Eigenschaften bestehen.
Dasselbe gilt für Lagerung der Seele auf runden oder profilierten Metalldrähten. Bei allen diesen Ausführungen tritt auch ein starker Verschleiss der aufeinandergleitenden und reibenden Teile trotz Schmierung auf.
Der Anwendungsbereich und die Wirksamkeit derartiger Züge erleiden zudem eine erhebliche Einbusse dadurch, dass die Bewegung des Innenteils weder in Längs-noch in Querrichtung spielfrei vonstatten geht, so dass unkontrollierbare und auch nicht im voraus abzusehende BewegungsänderungendieFol- ge sind.
Um die innere Reibung derartiger Züge weiter zu verringern, hat man bereits auch den Innenteil, d. h. die Seele, auf Kugeln gelagert, die in entsprechenden, in der Längsrichtung angeordneten, schienenförmigen Käfigbändern geführt sind.
Die Kugeln laufen hiebei innen auf einer Zentrallamelle für die Übertragung der Hin- und Herbewegung und aussen auf entsprechend gewölbten Schienen.
Aussen sind diese Teile von einem flexiblen Metallschlauch üblicher Art umgeben, der gegebenenfalls von einer Kunststoffhülle überdeckt sein kann.
Derartige Züge haben jedoch neben ihrer verwickelten und damit auch empfindlichen Bauweise den weiteren Nachteil, dass sie entsprechend ihrer Lage nur in einer Ebene senkrecht zu der Fläche der zentralenLamelleundder dazu parallellaufenden Kugelkäfigbänder nach beiden Richtungen schwenkbar sind, während allseitige Schwenkbarkeit des Zuges für seine verschiedenen Anwendungsgebiete erforderlich ist.
Ausserdem sind naturgemäss auf Grund ihrer feinen Struktur derartige Züge gegen Druck und Stoss auf die Ummantelung sehr empfindlich und es treten daher häufig Beschädigungen auf, die die Betätigungsmöglichkeit unterbinden.
Die Erfindungbezieht sich auf einen Seilzug, bestehend aus einem inneren hin-und herbeweglichen Teil für die Übertragung von Zug- und Druckkräften, der aussen von einer gleichzeitig die Lagerung und
<Desc/Clms Page number 2>
Führung bildenden Schutzhülle umgeben ist, wobei die Schutzhülle innen mit allseitig drehbar eingelagerten, über deren Innenfläche hinausragenden Kugeln versehen ist, auf dem der hin-und herbewegliche, der Übertragung von Zug- und Druckkräften dienende Innenteil aufliegt.
Die Kugeln können jeweils in zur Längsrichtung des Zuges senkrechten Ebenen in gewissen Abständen angeordnet werden.
Die Kugeln für die Lagerung und Führung des beweglichen Innenteils können auch in regelmässigen oder unregelmässigen Abständen an der Innenseite der Hülle so angeordnet sein, dass sie den hin-und herbeweglichen Innenteil allseitig ausreichend stützen und führen.
Vorzugsweise besteht die innere Schicht der Hülle, in welcher die die Lagerung und Führung des Innenteils bildenden Kugeln eingebettet sind, aus hochwertigem Kunststoff od. dgl. mit gegenüber den in ihm gelagerten Kugeln reibungsfreier Struktur, so dass die Kugeln allseitig widerstandsfrei drehbar sind.
Die den hin- und herbeweglichen Innenteil umgebenden Kugeln sind ihrerseits von in Längsrichtung in der Hülle eingelagerten biegsamen Stäben umgeben, die von aussen her den Kugeln anliegen und diese in Form eines biegsamen Gitters oder Käfigs mit längslaufenden Stäben umschliessen.
Die die in der Innenzone der Hülle liegenden Kugeln umgebenden Stäbe sind zweckmässig als Metalldrähte ausgebildet und werden aussen von einer ebenfalls in der umgebenden Hülle eingebetteten weiteren Stütze in Form einer Metalldraht-Wendel, in Abständen angeordneten Metallringen od. dgl. umschlossen.
Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und bedeuten : Fig. l den Längsschnitt eines Seilzuges mit einem Innenteil von kreisförmigem Querschnitt; Fig. 2 einen Querschnitt des Seilzuges nach Fig. l ; Fig. 3 den Querschnitt eines Seilzuges mit einem Innenteil von eckig profiliertem Querschnitt.
Ein Innenteil oder Seele 1 in Form eines Stahldrahtes von kreisförmigem Querschnitt ist aussen von einer schlauchförmigen, elastischen und biegsamen, aus Kunststoff od. dgl. bestehenden Hülle umschlossen, die kreisringförmigen Querschnitt besitzt. Der kreisringförmige Querschnitt dieser Hülle wird durch zwei aneinanderliegende Schichten gebildet, nämlich einer äusseren Schicht 2 von glatter Aussenfläche und normalen Festigkeits-und Elastizitäts-Eigenschaften, beispielsweise Polyäthylen, während die innere Schicht 3 aus einem hochwertigeren Kunststoff od. dgl., beispielsweise Polyamid besteht.
Die innere Schicht 3 der Hülle ist der Träger für die in dieser Schicht eingelagerten Stahlkugeln 4, die dem Innenteil 1 anliegen. Auf Grund der Struktur der Schicht 3, in der die Kugeln eingebettet sind, ergibt sich eine reibungsfreie allseitige Beweglichkeit der Kugeln. Wie die Zeichnung zeigt, können die die Lagerung des Innenteiles 1 bildenden Kugeln 4, wie es bei normalen Lagern bekannter Art üblich ist, in zur Längsrichtung des Zuges senkrechten Ebenen in gewissen Abständen angeordnet sein. Man kann die Kugeln 4 jedoch auch in der inneren Schicht 3 der Hülle, in der sie eingebettet sind, beliebig regelmässig oder unregelmässig verteilen, wobei sie auch hier den hin- und herbe-
EMI2.1
ben, und so zugleich dessen Führung und Stütze bilden.
An Stelle eines kreisförmigen Querschnittes kann für den Innenteil 1 auch ohne weiteres ein anderer profilierter Querschnitt, beispielsweise ein rechteckiger oder quadratischer gewählt werden, wobei der Querschnitt der Innenschicht 3 der Hülle, in der die Kugeln 4 gelagert sind, dementsprechend ebenfalls rechteckig oder quadratisch gestaltet werden muss, wie Fig. 3 erkennen lässt.
In der Hülle sind weiters die Kugeln 4 umgebende längslaufende Metalldrähte 5 von kreisförmigem Querschnitt eingebettet, die den Kugeln 4 aussen anliegen. Zweckmässigerweise werden die Drähte so gelegt, dass sie jeweils zwei Kugellängsreihen berühren, so dass jede Kugel an zwei Stellen aussen durch die Drähte gestützt ist. Wie die Kugeln so sind auch die Drähte infolge der Struktur der Hul- le beweglich, d. h. sie können sich gegenüber der Hülle in Längsrichtung verschieben. Die Drähte können, wie Fig. 3 zeigt, auch mit profiliertem, beispielsweise trapezförmigem Querschnitt so mit gewölbter Aussenseite ausgeführt werden, dass sie die äussere Lagerung der Kugeln bilden.
Die auf diese Weise den hin-und herbeweglichen Innenteil lagerartig umgebenden Kugeln samt den die Kugeln abstützenden längslaufenden Drähten können aussen weiterhin von einer in der Hülle eingebetteten Stütze in Form einer Wendel 6 umgeben und geführt werden. Die Drähte legen sich dabei jeweils inden Windungen der Wendel an einem Berührungspunkt an und können infolgedessen in Längsrichtung innerhalb der Wendel gleiten. An Stelle einer Wendel können ohne weiteres auch einzelne Ringe od. ähnl. angeordnet werden. Selbstredend kann an Stelle eines Innenteils mit vollem Querschnitt auch ein litzenartig aus einer Anzahl von Drähten zusammengesetzter Innenteil verwendet werden.
Die oben beschriebene Zugeinrichtung gestattet ohne Anwendung irgend einer Schmierung eine völ-
<Desc/Clms Page number 3>
ilg wartungsfreie Anwendung für die verschiedenartigsten Zwecke, da der kugelgelagerte Innenteil praktisch reibungsfrei in Längsrichtung hin- und herbeweglich ist, und da die Kugeln worauf er gelagert ist, reibungsfrei und allseitig beweglich in der Innenschicht der umgebenden Hülle eingebettet sind.
Aus diesem Grunde ist auch jegliche Ungenauigkeit vermieden. Die Zugeinrichtung arbeitet daher völlig spielfrei, so dass die Bewegungen des Innenteils ausserordentlich präzis übertragen werden.
Beider oben beschriebenen Lagerung des Seilzug-Innenteils, der bei hin-und hergehender Bewegung die ausgeübten Zug-und Druckkräfte überträgt, tritt auch keinerlei Abnutzung auf, da es sich lediglich um punktförmige metallische Berührung bei Abwälzbewegungen handelt.
Bei der Biegung des Gesamtteils verschieben sich in der Hülle die eingelagerten Drähte 5, weil die kurvenäussere Strecke des Seilzuges länger ist als die kurveninnere Seite. Dasselbe trifft auch für die Wendel bzw. Ringe 6 zu. Auch diese Relativbewegung geht verschleissfrei und reibungsfrei vonstatten, so dass die Biegsamkeit aller in dem Zug zusammengefassten Teile vollständig erhalten bleibt. In ver- schiedenen, in Grösse undausführungsart jeweils dem erforderlichen Zweck angepassten Ausführungen können daher Seilzüge der oben beschriebenen Art sowohl für industrielle und technische Zwecke aller Art, wie auch für medizinische und zahnärztliche Zwecke Anwendung finden und bieten bei höchster Lebensdauer die Gewähr völliger Betriebssicherheit.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Seilzug bestehend aus einem inneren hin-und herbeweglichen Teil für die Übertragung von Zugund Druckkräften, der aussen von einer gleichzeitig die Lagerung und Führung bildenden Schutzhülle umgeben ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzhülle innen mit allseitig drehbar eingelagerten, über deren Innenfläche hinausragenden Kugeln (4) versehen ist, die an dem hin-und herbeweglichen, der Übertragung von Zug- und Druckkräften dienenden Innenteil (1) anliegen.
EMI3.1