DE19841669B4

DE19841669B4 - Laufwagen für ein Linearwälzlager

Info

Publication number: DE19841669B4
Application number: DE19841669A
Authority: DE
Inventors: Rolf Fleischhauer
Original assignee: Schaeffler KG
Current assignee: Schaeffler Technologies AG and Co KG
Priority date: 1998-09-11
Filing date: 1998-09-11
Publication date: 2009-04-09
Anticipated expiration: 2018-09-12
Also published as: DE19841669A1

Abstract

Laufwagen für ein Linearwälzlager mit einem Tragkörper (1), welcher an einer Führungsschiene (4) über umlaufende Wälzkörper (2) längsverschieblich abstützbar ist, wobei er Laufbahnplatten (6) und Rücklaufkanäle (12) sowie an seinen in die Verschieberichtung weisenden Stirnseiten Kopfstücke zum Umlenken der Wälzkörper (2) von den tragenden Laufbahnen (5) in die Rücklaufkanäle (12) enthält und ein gebogenes Blechelement (7, 14) mit einer ebenen Montageplatte (9) für die Befestigung an einem Anschlußbauteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechelement (7, 14) mit Bereichen versehen ist, die jeweils um eine zu der Verschieberichtung rechtwinkelige Achse aus der Ebene der Montageplatte (9) herausgebogen sind.

Description

Gebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft einen Laufwagen für ein Linearwälzlager mit einem Tragkörper, welcher an einer Führungsschiene über umlaufende Wälzkörper längsverschieblich abstützbar ist, wobei er Laufbahnplatten und Rücklaufkanäle sowie an seinen in die Verschieberichtung weisenden Stirnseiten Kopfstücke zum Umlenken der Wälzkörper von den tragenden Laufbahnen in die Rücklaufkanäle enthält und ein gebogenes Blechelement mit einer ebenen Montageplatte für die Befestigung an einem Anschlußbauteil aufweist.
Hintergrund der Erfindung
Aus dem Dokument DE 44 24 840 A1 ist ein solcher Laufwagen bekannt. Er enthält ein Blechelement, welches durch Biegen eines Blechbandes um Biegeachsen entstanden ist, die zu der Führungsschiene parallel verlaufen, an welcher der Laufwagen längsverschieblich abgestützt ist. Ein solcher Laufwagen hat den Nachteil, daß die Größe der mit ihm übertragbaren Querkräfte begrenzt ist, weil die Abschnitte seines gebogenen Blechelementes sich bei zu großen Querkräften zurückbiegen können.
Auch aus dem Dokument US 5 380 099 A ist ein Laufwagen der eingangs genannten Art bekannt. Dort enthält der Tragkörper eine Kanäle bildende Wälzkörperplatte aus Stahl und eine metallische Montageplatte mit Montagebereichen für die Befestigung an einem zu bewegenden, nicht dargestellten Anschlussbauteil. Die Wälzkörperplatte und die Montageplatte sind vollständig in einer Kunstharzschicht eingebettet und von dieser zusammengehalten. Die stählerne Wälzkörperplatte ist von einer Presse geformt. Ihre tragenden Laufbahnen für die Wälzkörper sind gehärtet, um den Widerstand gegen Abnutzung zu erhöhen. Außerdem wird durch die Härtebehandlung das metallische Laufbahnsystem gefestigt. Damit soll offenbar die Gefahr vermieden werden, das sich abgebogene Abschnitte des gepressten Blechelementes bei zu großen Querkräften zurückbiegen.
Wie in der Beschreibung erwähnt ist, kann alternativ für die Herstellung der Wälzkörperplatte auch an einem Metallblech eine plastische Verformung durch Pressen oder Rollen in eine vorbestimmte Form durchgeführt werden, um auf eine Wärmebehandlung verzichten zu können. Die Montageplatte ist ebenfalls durch Pressen eines Metallblechs gebildet.
Bei dieser Ausführung eines Laufwagens ist also nicht nur ein einziges Blechelement verwendet, sondern es sind in konstruktiv aufwändiger Weise mit der Wälzkörperplatte und der Montageplatte zwei Blechelemente erforderlich. Diese sind, wie sich aus der Zeichnung ergibt, jeweils um Achsen gebogen, welche parallel zur Verschieberichtung des an der Führungsschiene verfahrbaren Tragkörpers verlaufen.
Zusammenfassung der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen stabilen Laufwagen zu schaffen, welcher sich in einfacher Weise durch spanlose Formgebung herstellen läßt und es ermöglicht, hohe Querkräfte zu übertragen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Blechelement mit Bereichen versehen ist, die jeweils um eine zu der Verschieberichtung rechtwinkelige Achse aus der Ebene der Montageplatte herausgebogen sind. Um ein so ausgebildetes Blechelement zu erhalten, wird das Blechband also mit Teilen seiner Länge in axialer Richtung gebogen, d. h. um zur Verschieberichtung rechtwinkelige Achsen. An dem Blechelement können die herausgebogenen Bereiche als in der Verschieberichtung in Abständen hintereinander angeordnete parallele Schenkel ausgebildet sein, an welchen die Laufbahnplatten befestigt sind. Dabei können für jede Längsseite der Führungsschiene drei herausgebogene Schenkel vorgesehen sein.
Die herausgebogenen Schenkel können für jede Längsseite der Führungsschiene fluchtende Ausnehmungen aufweisen, in welchen Rohre eingesetzt sind, deren innere Oberflächen die Rücklaufkanäle für die umlaufenden Wälzkörper bilden. Diese Rohre für die Rücklaufkanäle können Kunststoffrohre sein. Diese haben aufgrund der Entkopplung von den übrigen Bauteilen des Führungswagens den Effekt, den Geräuschpegel zu senken. Eine solche Entkopplung ist auch bei spanend gefertigten Führungswagen durchführbar, indem man dort die Kugelrückführungsbohrung größer auslegt und ein Kunststoffrohr einsetzt. Neben einer leichteren Fertigung dieser Art der Bohrung und größerer Toleranzunempfindlichkeit weist ein Kunststoffrohr auch eine bessere Innenoberflächengüte auf. Auch eine Stoßstelle, die beim beidseitigen Bohren von Rücklaufbohrungen entstehen und die Funktion beeinflussen könnte, entfällt hier.
Der Hohlraum, welcher in dem Blechelement nach dem Einsetzen der Laufbahnplatten und der die Rücklaufkanäle bildenden Rohre verbleibt, kann mit einem geräuschdämmenden Stoff gefüllt sein. Diese Maßnahme führt zu einer weiteren Geräuschdämmung. Zum Füllen eignet sich beispielsweise eine Mineralwolle. Auch ein druckloses Ausschäumen des Hohlraums mit einem schäumbaren Werkstoff ist denkbar.
Das Blechelement kann mit einer seinen Innenraum nach außen verschließenden Blechabdeckung umgeben sein. Auf diese Weise ist der Tragkörper des Führungswagens gegen Umwelteinflüsse geschützt.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
1 ein Blechelement für einen Laufwagen;
2 eine Blechabdeckung für den Tragkörper eines Laufwagens;
3 ein gegenüber 1 abgewandeltes Blechelement;
4 eine Ansicht eines längs einer Führungsschiene verschiebbaren Tragkörpers;
5 den Tragkörper nach 4, jedoch mit an einer Längsseite herausgenommenen, die Rücklaufkanäle enthaltenden Rohren.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnung
Ein erfindungsgemäßer Laufwagen für ein Linearwälzlager besteht im wesentlichen aus einem Tragkörper 1, welcher im Ausführungsbeispiel vier geschlossene Kugelumläufe aufweist und sich mit deren tragendenen Wälzkörpern 2 an Laufbahnen 3 einer Führungsschiene 4 abstützt und längs der Führungsschiene verschiebbar ist. Dabei rollen die Wälzkörper 2 auch an Laufbahnen 5 des Tragkörpers 1 entlang, die an dort eingesetzten Laufbahnplatten 6 ausgebildet sind.
Für jeden der vier Wälzkörperumläufe des Tragkörpers 1 enthält dieser eine solche Laufbahnplatte 6 für die tragenden Wälzkörper 2. Die vier Laufbahnplatten 6 sind in einem skelettförmigen Blechelement 7 des Tragkörpers 1 gehalten. Das Blechelement 7 ist aus einem Blechband dadurch entstanden, daß für jede Längsseite der Führungsschiene 4 drei Schenkel 8 aus der Blechebene herausgebogen sind, wobei die Biegeachse jeweils rechtwinkelig zu der Verschieberichtung des Tragkörpers 1 längs der Führungsschiene 4 verläuft. Der verbleibende, nicht herausgebogene Teil des Blechbandes bildet eine Montageplatte 9, über welche der Tragkörper an einem benachbarten Bauteil montiert, beispielsweise mit durch Bohrungen der Montageplatte 9 hindurchgesteckte Schrauben angeschraubt werden kann.
Das Blechelement 7 gemäß 1 ist mit fluchtenden Ausnehmungen 10 seiner Schenkel 8 versehen, wobei an jeder Seite der Führungsschiene 4 drei in Abständen hintereinander angeordnete Schenkel 8 mit drei Ausnehmungen 10 vorgesehen sind. Diese Ausnehmungen bilden Löcher in den Schenkeln 8, in welche zwei Kunststoffrohre 11 parallel zur Führungsschienenlängsrichtung eingesteckt werden können. 5 zeigt diese Kunststoffrohre 11, deren innere Oberflächen Rücklaufkanäle 12 für die Wälzkörper 2 bilden. Sie sind erforderlich, wenn die Wälzkörper 2 jeweils das Ende ihrer tragenden Laufbahnen 5 innerhalb des Tragkörpers 1 bei dessen Verschiebung erreicht haben und an einer Stirnseite des Tragkörpers 1 in einem dort angeordneten, nicht dargestellten Kopfstück in die Rücklaufkanäle 12 umgelenkt werden. Das Blechelement 7 mit den Laufbahnplatten 6 und den Kunststoffrohren 11 ist von einer Blechabdeckung 13 umgeben. Auf diese Weise ist der Tragkörper 1 nach außen verschlossen und sein Innenraum geschützt.
3 zeigt ein weiteres Blechelement 14, welches sich von dem Blechelement 7 nur dadurch unterscheidet, daß die Ausnehmungen 15 seiner Schenkel 16 nicht eine geschlossene umlaufende Kante aufweisen, wie die als Löcher ausgeführten Ausnehmungen 10 des Blechelementes 7, sondern daß diese Ausnehmungen 15 zur Seite offen sind. Auf diese Weise lassen sich die Kunststoffrohre 11 auch von der Längsseite in das Blechelement 14 einsetzen, brauchen also nicht parallel zur Führungsschienenrichtung von den Stirnseiten des Blechelementes 14 aus eingesetzt zu werden. Das bedeutet eine Vereinfachung der Montage.

1: Tragkörper
2: Wälzkörper
3: Laufbahn
4: Führungsschiene
5: Laufbahn
6: Laufbahnplatte
7: Blechelement
8: Schenkel
9: Montageplatte
10: Ausnehmung
11: Kunststoffrohr
12: Rücklaufkanal
13: Blechabdeckung
14: Blechelement
15: Ausnehmung
16: Schenkel

Claims

Laufwagen für ein Linearwälzlager mit einem Tragkörper (1), welcher an einer Führungsschiene (4) über umlaufende Wälzkörper (2) längsverschieblich abstützbar ist, wobei er Laufbahnplatten (6) und Rücklaufkanäle (12) sowie an seinen in die Verschieberichtung weisenden Stirnseiten Kopfstücke zum Umlenken der Wälzkörper (2) von den tragenden Laufbahnen (5) in die Rücklaufkanäle (12) enthält und ein gebogenes Blechelement (7, 14) mit einer ebenen Montageplatte (9) für die Befestigung an einem Anschlußbauteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechelement (7, 14) mit Bereichen versehen ist, die jeweils um eine zu der Verschieberichtung rechtwinkelige Achse aus der Ebene der Montageplatte (9) herausgebogen sind.
Laufwagen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Blechelement (7, 14) die herausgebogenen Bereiche als in der Verschieberichtung in Abständen hintereinander angeordnete parallele Schenkel (8, 16) ausgebildet sind, an welchen die Laufbahnplatten (6) befestigt sind.
Laufwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß für jede Längsseite der Führungsschiene (4) drei herausgebogene Schenkel (8, 16) hintereinander angeordnet sind.
Laufwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die herausgebogenen Schenkel (8, 16) für jede Längsseite der Führungsschiene (4) fluchtende Ausnehmungen (10, 15) aufweisen, in welchen Rohre eingesetzt sind, deren innere Oberflächen die Rücklaufkanäle (12) für die umlaufenden Wälzkörper (2) bilden.
Laufwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß als Rohre für die Rücklaufkanäle (12) Kunststoffrohre (11) in den Ausnehmungen (10, 15) der Schenkel (8, 16) eingesetzt sind.
Laufwagen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum, welcher in dem Blechelement (7, 14) nach dem Einsetzen der Laufbahnplatten (6) und der die Rücklaufkanäle (12) bildenden Rohre verbleibt, mit einem geräuschdämmenden Stoff gefüllt ist.
Laufwagen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechelement (7, 14) mit Mineralwolle gefüllt ist.
Laufwagen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechelement (7, 14) drucklos ausgeschäumt ist.
Laufwagen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Blechelement (7, 14) mit einer seinen Innenraum nach außen verschließenden Blechabdeckung (13) umgeben ist.