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Massagegerät
Die Erfindung bezieht sich auf ein Massagegerät mit mindestens einer in einer Halterung drehbar gelagerten Walze, insbesondere Walzenbürste.
Bürsten der verschiedensten Art werden ausser für Reinigungszwecke vielfach auch für Massagezwecke verwendet. Man kann bei der Massage mit Hilfe von Bürsten grundsätzlich zwei verschiedene Arten unterscheiden. In den meisten Fällen wird die Bürstenmassage durch Gleiten der Borsten über die zu behandelnden Körperteile ausgeübt. Zu diesem Zwecke werden meist Handbürsten verwendet, die vielfach einen relativ langen Stiel aufweisen, damit auch die Massage des Rückens ermöglicht wird.
Eine andere Art der Massage unter Verwendung von Bürsten kann man mit den sogenannten Walzenbürsten mit drehbar gelagertem Bürstenkörper erreichen. In diesem Falle bewirken beim Abrollen des Bürstenkörpers die Spitzen der Borsten an den zu behandelnden Körperteilen ein punktweises Eindrücken.
Die unterschiedliche Behandlung durch rollende Massage einerseits und gleitende Massage anderseits ist auch bei andern Massagehilismitteln, also nicht nur bei der Bürstenmassage, möglich und von Bedeutung.
Es sind bereits Walzenbürsten bekannt geworden, bei denen der drehbar gelagerte Bürstenkörper durch eine Drehsperre blockiert werden kann. Mit einer derartigen Walzenbürste kann man sowohl rollende Bürstenmassage als auch gleitende Bürstenmassage durchführen, je nach dem, ob die Drehsperre aus-oder eingeschaltet ist. Der Nachteil bekannter Walzenbürsten dieser Art liegt aber darin, dass beim Übergang von der rollenden Bürstenmassage in die gleitende Bürstenmassage und umgekehrt, die Drehsperre durch Betätigung eines Schalthebels immer von Hand aus geschaltet werden muss.
Gemäss der Erfindung wird dieser Nachteil dadurch vermieden, dass-gegebenenfalls in Verbindung mit einer an sich bekannten Drehsperre-eine Drehsinnsperre vorgesehen ist, zum selbsttätigen Blockieren der Drehbewegung des Walzenkörpers in nur einer Drehrichtung.
Durch die erfindungsgemässe Drehsinnsperre des Massagegerätes kann der Walzenkörper über die zu behandelnden Körperteile eine Drehbewegung nur in einer Drehrichtung vollführen. Bei der Führung des Massagegerätes in die entgegengesetzte Richtung wird die Drehbewegung des Walzenkörpers selbsttätig blockiert und man erreicht dadurch eine gleitende Massage. Die erfindungsgemässe Einrichtung ist deshalb von Bedeutung, weil aus physiologischen Gründen eine gleitende Massage, insbesondere wenn es sich um eine Bürstenmassage handelt, vielfach nur in einer Richtung am Körper vollzogen werden soll, u. zw. in der Richtung zur Herzgegend.
Beim Zurückführen des Massagegerätes in die Ausgangsstellung an einer von der Herzgegend weiter entfernten Stelle des Körpers soll möglichst keine gleitende Massage auftreten, wohl aber kann das Zurückführen in die erwähnte Stellung mit einer Drehbewegung des Walzenkörpers, also mit rollender Massage, verbunden sein. Durch die erfindungsgemässe selbsttätige Drehsinnsperre erübrigt sich ein von Hand aus zu betätigendes Ein- und Ausschalten der Blockierung des Walzenkörpers an der jeweiligen Umkehrstelle der hin-und hergehenden Massagebewegung.
Neben der erfindungsgemässen Drehsinnsperre kann natürlich auch eine zusätzliche, von Hand aus zu betätigende Drehsperre, welche den Walzenkörper in beiden Drehrichtungen blockiert, vorgesehen sein. Eine derartige Drehsperre ist beispielsweise für eine gleitende Massage aller jener Körperteile zweckmässig, bei denen die Einhaltung einer bestimmten Richtung der gleitenden Massage aus physiologischen Gründen nicht von Bedeutung ist.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen durch Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne darauf beschränkt zu sein. Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Walzenbürste der erfindungsgemässen Art grossteils in einem radial durch den Bürstenkörper geführten Schnitt. Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Walzenbürste, ebenfalls grossteils in einem radial durch den Bürstenkörper geführten Schnitt. Fig. 3 zeigt ein Detail der Walzenbürste nach Fig. 2 in einem Schnitt nach I-I der Fig. 3. In Fig. 4 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Walzenbürste wiederum in einem radial durch den Bürstenkörper geführten Schnitt dargestellt. Fig. 5 zeigt einen Schnitt nach II-II der Fig. 4.
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Die Walzenbürste gemäss Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 besteht aus einem zylindrischen Bürstenkörper 1, in welchem nebeneinander die Borsten 2 radial nach aussen stehend eingesetzt sind. Der Bürstenkörper 1 sitzt drehfest auf einer Welle 3 auf. Die Welle 3 ist mittels Lagerzapfen 4 an der Lagergabel 5 drehbar gelagert. Die Lagergabel 5 ist mit dem Stiel 6 der Walzenbürste verbunden. Der Stiel 6 der Walzenbürste besteht aus zwei Teilen, wobei der äussere Teil am inneren Teil schwenkbar angelenkt ist. Wenn der äussere Teil des Stieles 6 ausgeschwenkt ist, hat man eine grössere Stiellänge zur Verfügung, was in manchen Fällen eine bequemere Handhabe gewährleistet.
Die erfindungsgemässe selbsttätige Drehsinnsperre wird gemäss Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 durch eine Schraubenfedermanschette 7 realisiert. Diese Schraubenfedermanschette 7 sitzt auf der Welle 3 des Bürstenkörpers 1 auf. Die äusserste Windung der Schraubenfedermanschette 7 ist an einen Bolzen 8, welcher an der Lagergabel 7 befestigt ist, angelenkt. Bei Drehung des Bürstenkörpers 1 in einer der beiden möglichen Drehrichtungen wird die Schraubenfedermanschette 7 gespannt und legt sich mit ihren Windungen fest an der Welle 3 an, wodurch eine Blockierung der Drehung des Bürstenkörpers 1 in dem betreffenden Drehsinn erfolgt.
Bei Drehung des Bürstenkörpers 1 im entgegengesetzten Drehsinn, bleiben die Windungen der Schraubenfedermanschette 7 relativ locker an der Welle 3 liegen, so dass in dieser Drehrichtung des Bürstenkörpers 1 keine Blockierung desselben eintritt. Bei der Massage hält man die Walzenbürste so, dass bei ihrer Führung zur Herzgegend der Bürstenkörper 1 blockiert ist. Auf diese Weise kann man in Richtung zur Herzgegend eine gleitende Bürstenmassage ausführen. In der umgekehrten Richtung kann sich der Bürstenkörper frei drehen, wodurch die Borsten der Walzenbürste am Körper abrollen.
Um sofort feststellen zu können, ohne vorher probieren zu müssen, dass die Walzenbürste in der richtigen Weise gehalten wird, dass also bei der Führung der Walzenbürste in Richtung der Herzgegend eine Blockierung der Drehbewegung des Bürstenkörpers auftritt und nicht umgekehrt, ist es zweckmässig, beispielsweise am Stiel 6 der Bürste ein Merkzeichen 9 anzuordnen. Befindet sich das Merkzeichen oben, also bei der Massage sichtbar, dann bedeutet dies, dass die Walzenbürste richtig gehalten wird und bei der Führung der Walzenbürste in Richtung zur Herzgegend eine gleitende Bürstenmassage auftritt.
Zusätzlich zur selbsttätigen Drehsinnsperre kann auch noch eine Drehsperre vorgesehen sein, welche eine Drehbewegung des Bürstenkörpers 1 in beiden Drehrichtungen verhindert. Diese zusätzliche Drehsperre besteht gemäss Fig. 1 aus einem an der Lagergabel F verschiebbar angeordneten Schieber 10, welcher an seinem oberen Ende gabelartig ausgebildet ist und in einem ausserhalb der Welle 3 des Bürstenkörpers 1 angeordneten Bolzen 11 eingreifen kann. Befindet sich der Schieber 10 bzw. dessen gabelartiges oberes Ende im Eingriff am Bolzen 11, dann ist jegliche Drehbewegung des Bürstenkörpers 1 blockiert. In diesem Falle kann eine gleitende Bürstenmassage bei Bewegung der Walzenbürste in beiden Richtungen ausgeführt werden.
Das Ausführungsbeispiel der Walzenbürste nach Fig. 2 und 3 unterscheidet sich gegenüber dem nach Fig. 1 im wesentlichen in der konstruktiven Ausführung der selbsttätigen Drehsinnsperre für eine der zwei möglichen Drehrichtungen des Bürstenkörpers 1. Im Falle der Walzenbürste nach Fig. 2 und 3 ist seitlich am Bürstenköiper 1 ein Zahnrad 12 drehfest mit dem Bürstenkörper 1 verbunden. An der
Lagergabel 5 ist eine Sperrklinke 13 angelenkt, welche unter der Wirkung einer Blattfeder 14 an den
Umfang des Zahnrades 12 gedrückt wird.
Durch diese Sperrklinke 13 wird bewirkt, dass sich der Bürstenkörper 1 nur in Richtung des Pfeiles 15 bewegen kann, während eine Drehbewegung in entgegengesetzter
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Auch bei der Walzenbürste nach Fig. 2 und 3 ist eine zusätzliche Drehsperre vorhanden, durch die die Drehbewegung des Bürstenkörpers 1 in beiden möglichen Drehrichtungen blockiert werden kann.
Diese Drehsperre besteht gemäss Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 und 3 in einer Stellschraube 16, welche ÏI., nehmungen 17 am Bürstenkörper 1 zum Eingriff gebracht werden kann. Dadurch wird eine voll-
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Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 und 5 wird die erfindungsgemässe selbsttätige Drehsinnsperre für eine der beiden Bewegungsrichtungen des Bürstenkörpers 1 ähnlich wie beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 und 3 durch ein Zahnrad 12 in Verbindung mit einer Sperrklinke 13 bewirkt. Bei der Walzen- bürste nach Fig. 4 und 5 ist die Sperrklinke 13 an einer Drehscheibe 18 exzentrisch angeordnet. Die
Drehscheibe 18 kann durch einen Hebel 19 in verschiedene Stellungen gebracht werden.
Befindet sich der Hebel 19 in der in Fig. 5 durch die Marke 20 charakterisierten Stellung, dann ist eine Drehbewegung ! des Bürstenkörpers 1 nur in Richtung des Pfeiles 15 möglich. Eine Drehbewegung des Bürstenkörpers 1 im entgegengesetzten Drehsinn wird durch die Sperrklinke 13 verhindert. Dies ist eine Folge davon, dass die Sperrklinke bei der Drehung des Bürstenkörpers 1 in Richtung des Pfeiles 15 gegen die Wirkung der Blattfeder 74 aus der Verzahnung des Zahnrades 12 ausschwenken kann. Die Drehung des Zahn- rades 12 und damit des Bürstenkörpers 1 in entgegengesetzter Richtung wird jedoch durch den Anschlag 'der Zahnflanken des Zahnrades 12 gegen die Stirnseite der Sperrklinke 13 verhindert.
Dreht man den Hebel 19 in die Stellung entsprechend der Marke 21, dann ist eine Drehung des
Bürstenkörpers 1 in beiden Richtungen blockiert, denn der Bolzen 22 verhindert auf jeden Fall ein Aus- schwenken der Sperrklinke 13 aus der Verzahnung des Zahnrades 12.
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Befindet sich schliesslich der Hebel 19 in der Stellung gemäss der Marke 22, dann kommt die Nase 23 der Sperrklinke 13 am Bolzen 24 zur Anlage und die Blattfeder 14 vermag die Sperrklinke 13 überhaupt nicht mehr in die Verzahnung des Zahnrades 12 zum Eingriff zu bringen. Der Bürstenkörper 1 kann sich in diesem Falle in beiden Drehrichtungen frei bewegen. In dieser Stellung des Hebels 19 kann die Walzenbürste nach Fig. 4 und 5 zur rollenden Bürstenmassage in beiden Richtungen verwendet werden.
Wie in Fig. 4 und 5 dargestellt, befindet sich der Hebel. M zur Verstellung der Sperrklinke. 13 innerhalb der Lagergabel. Man kann jedoch auch diesen Hebel ausserhalb der Lagergabel anordnen, u. zw. dadurch, dass man die Achse der Drehscheibe 18 durch die Seitenwand der Lagergabel durchführt und den Hebel mit dem nach aussen ragenden Ende der Achse drehfest verbindet.
Im Rahmen der Erfindung ist es an sich gleichgültig, in welcher Weise die Borsten am Bürstenkörper 1 angeordnet sind. Zur Erzielung einer gleichmässigen Massagewirkung über die ganze Breite der Walzenbürste ist es zweckmässig, die Borsten des Bürstenkörpers Reihe für Reihe gegeneinander versetzt anzuordnen. Ferner kann man am Walzenkörper statt Borsten oder zusätzlich zu Borsten auch andere der Massagebehandlung dienende Auflagen anordnen. Man kann auch am Walzenkörper in Umfangsrichtung abwechselnde Bereiche unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit ausbilden, wobei z. B. ein Bereich mit Bartborsten, ein anderer Bereich mit kammzahnartigen Stiften und ein dritter Bereich mit einer schwammartigen Auflage versehen ist.
Beim Abrollen des Walzenkörpers gelangen die drei Bereiche abwechselnd in Körperberührung, bei der gleitenden Massagebewegung wirkt jeweils nur einer der Bereiche, dessen Einstellung mit Hilfe der erfindungsgemässen Drehsinnsperre besonders leicht zu bewerkstelligen ist. Insbesondere bei einem solchen Walzenkörper mit mehreren Bereichen unterschiedlicher Oberflächenbeschaffenheit ist auch die allfällige zusätzliche Drehsperre von besonderer Bedeutung, für die es ausser den bereits beschriebenen Ausführungsmöglichkeiten noch verschiedene andere Ausführungsarten gibt, z. B. einen Sperrschieber, welcher nach Art eines Schraubenschlüssels ausgebildet ist und zum Feststellen des Walzenkörpers auf einen kantig ausgebildeten, mit dem Walzenkörper drehfest verbundenen Bauteil aufgeschoben wird.
Auch die Ausbildung des Stieles des Gerätes kann in verschiedener Weise gewählt werden. Zweckmässig ist jedoch immer das Vorhandensein einer Stielverlängerung, wobei jedoch nicht unbedingt die in Fig. 1 dargestellte Art der Stielverlängerung gewählt werden muss, man könnte z. B. auch einen teleskopartig ausziehbaren Stiel verwenden.
Wird die Stielverlängerung jedoch gemäss Fig. 1 durch einen ausschwenkbaren äusseren Teil bewirkt, dann ist es zweckmässig, im Bereich des Schwenkgelenkes eine federnde Verriegelung des ausgeschwenkten Teiles des Stieles vorzusehen, u. zw. vorzugsweise derart, dass der schwenkbare Teil des Stieles nicht nur bei vollständigem Ausschwenken in einer zum inneren Teil des Stieles parallelen Stellung verriegelt wird, sondern auch in mindestens einer abgewinkelten
Stellung, wodurch für Personen, die in den Armgelenken irgendwie behindert sind, eine leichtere Durchführung der Rückenmassage ermöglicht wird.
Grundsätzlich wäre es auch möglich, an Stelle des Stieles andere Haltevorrichtungen für das Halten
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körpers ist keine unbedingte Notwendigkeit.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Massagegerät mit mindestens einer in einer Halterung drehbar gelagerten Walze, insbesondere Walzenbürste, dadurch gekennzeichnet, dass-gegebenenfalls in Verbindung mit einer an sich bekannten Drehsperre-eine Drehsinnsperre vorgesehen ist zum selbsttätigen Blockieren des Walzenkörpers in nur einer Drehrichtung.
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