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Verfahren für Rundstrickmaschinen mit Nadeln und Platinen zum Bilden von gleichmässigen Maschen und Rundstrickmaschine zu seiner Durchführung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für Rundstrickmaschinen, die mit Nadeln und Platinen ausgerüstet sind, zum Bilden von gleichmässigen Maschen, bei welchem das Bilden von Maschen von den Nadeln auf einem Kulierpunkt hinter dem Platinenhaken erfolgt, insbesondere bei feinmaschigen Damenstrümpfen, und eine Vorrichtung zu seiner Durchführung.
Bei den bisher geübten Verfahren dieser Art wirkten die Platinen nicht auf die von den Nadeln abzuschlagenden Maschen der bereits gestrickten Maschenreihen sondern vielmehr nur auf die Maschen der neu gestrickten Maschenreihe ein. Dadurch erfolgt kein Abschlagen der von den Nadeln abgeworfenen Maschen mittels der Platine, also kein hinter die Nadeln Verlagern der von den Nadeln abgeschlagenen Ma-
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Nadeln befindlichen Maschenreihe gedrückt, was bei dem stets etwas ungleichen Stand der Nadeln zueinander für die Gleichförmigkeit der gebildeten Maschen nachteilig ist. Die Platinen wirken bekanntlich zwischen den Nadeln hindurch beim Maschenbilden auf den Faden ein.
Die Fehlerquellen bei der Maschenbildung haben also verschiedene Ursachen. Einmal sind daran die Nadeln schuld, die zueinander nicht beständig in gleichen Abständen und in einer Ebene stehen bleiben.
Eine weitere Ursache ist die ungleiche Abnützung der Nadelfüsse, die zur Ausbildung von Maschen verschiedener Grösse und mit verschiedenen Abständen führt. Ferner wirkt der Umstand mit, dass sich Platinen leicht verbiegen können, dabei schwer beweglich werden und ihrer Funktion, unter der Wirkung einer Zugfeder ein Ausgleichen und Verteilen der Maschen auf den Nadeln zu bewirken, nicht mehr genügen können. Insbesondere können derartige deformierte Platinen beim Zurückgehen aus ihrer vorderen Endstellung nach dem Abschlagen der Maschen, während gleichzeitig die Nadeln hochgehen und die Maschen durch diese aufgeweitet werden, durch den nun ungenügenden Druck des Fadens nicht etwas zurückbewegt werden.
Die Erfindung sieht zur Durchführung dieses Verfahrens eine neue Platinenform mit einem Kulierpunkt hinter dem Platinenhaken vor. Eine solche Platine besitzt über der üblichen Abschlagkehle einen Haken, dessen Spitze etwas nach oben gerichtet ist und dessen Oberkante allmählich nach hinten unten bis zu einer den Kulierpunkt bestimmenden Kehle oder waagrechten Kante abfällt, wobei der Kulierpunkt örtlich in ganz geringem Abstand von der Abschlagkehle liegt und dieser Abstand kleiner als die grösste radiale Abmessung des mit der Zunge geschlossenen Nadelhakens ist und dass der Kulierpunkt zu der üblichen Kulierkante vor dem Haken in gleicher Höhe oder etwas tiefer dazu liegt.
Eine besondere Ausführungsform der Platine kann darin bestehen, dass ihre Platinen hinter der den Kulierpunkt bestimmenden Kante zum Abschlagen der Masche der zuletzt gebildeten Reihe einen Ansatz besitzen,'dessen Sitnseite auf diese Masche einwirkt.
Die Platine wirkt auf die Maschen der bereits gestrickten Maschenreihe oder gegebenenfalls auch gleichzeitig auf die Maschen der neu gestrickten Maschenreihe unter Verlagerung der von den Nadeln abgeschlagenen Maschen aus dem Arbeitsbereich der Nadeln hinter dieselben ein, wobei das zeitliche Zusammenspiel der Bewegungsvorgänge der Platinen und der Nadeln an sich bekannt ist. Dabei verbleibt der Haken mit seinem zwischen Abschlagkehle und hinterem Kulierpunkt befindlichen Teil beim Bilden der jeweils letzten Maschenreihe, deren Faden auf diesem hinteren Kulierpunkt zu Schleifen gezogen wird,
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während des Abschlagvorganges und bis vor Beginn des nächsten Maschenbildungsvorganges in den Platinenmaschen der bereits gestrickten Reihe.
Die Platine bewegt sich zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens in üblicher Weise vor Beginn eines jeden Maschenbildungsvorganges ein Stück mit dem Haken aus der Nadelreihe und damit aus der Platinenmasche der bereits gestrickten Reihe heraus. Sie gleitet dann kurz bevor der Faden zu Maschen verstrickt wird, wieder soweit in die Nadelreihe zurück, dass die Platinenmasche der bereits ge- strickten Reihe unter den Haken in die Abschlagkehle gelangt und der Faden der neu zu strickenden Reihe auf den Kulierpunkt hinter den Haken gelegt und kuliert wird.
Zum Abschlagen der Maschen der bereits gestrickten Reihe werden die Platinen entsprechend weiter als üblich zwischen den Nadeln hindurchbewegt. Diese Vorgänge lassen sich auch so ausdrücken, dass zum Bilden der Maschen hinter dem Platinenhaken die Platinen kurz vor dem Kulieren in Übereinstimmung mit den Nadeln mit ihren Haken zwischen die Nadelreihen bewegt werden, wodurch der Faden der zu bildenden Reihe über die Platinenhaken hinweg hinter diesen auf den Kulierkanten zu Maschen geformt wird, wobei die auf den Nadeln befindlichen Maschen unter die Haken in die Abschlagkehlen gelangen, worauf dann die Platinenhaken mit ihren zwischen Abschlagkehle und Kulierkante befindlichen Teilen in den Platinenmaschen der nun vorangegangenen Reihe verbleiben, bis sie kurz vor Beginn des nächsten Maschinenbildungsvorganges wieder herausgezogen werden.
Eine besondere Ausführungsform besteht weiters darin, dass die Platinen aus ihrer am weitesten zwischen die Nadeln gehenden Abschlagstellung nach Abschluss der Abschlagbewegung zwangsläufig zu dem Zeitpunkt etwas von den Maschen weg zurückbewegt werden, wenn die Nadeln nach der Abschlagstellung nach oben und dabei die Maschen von dem kleinsten Umfang der Nadel auf den grössten Umfang der Nadel gebracht werden.
Nach der Erfindung werden die Nachteile der ungleichen Maschenbildung dadurch beseitigt, dass die Platinen unter der Wirkung einer den Platinenkreis umschliessenden Zugfeder nicht mehr elastisch in der vorbekannten Weise auf die neu gestrickte, noch auf den Nadeln befindliche Maschenreihe einwirken, sondern vielmehr ausgleichend und verteilend auf die vorangegangene, nicht mehr auf den Nadeln befindliche Maschenreihe einwirken.
Zu diesem Zwecke können die Platinen nach dem Ziehen des Fadens zu Schleifen in ihrer Stellung gegenüber den Nadeln festgehalten werden und erst bei Beginn des Aufsteigens der Nadeln ihre Abschlagbewegung fortsetzen. Die Nadelmaschen der nicht mehr auf den Nadeln befindlichen Maschenreihe werden unabhängig davon, wie die Nadeln zufällig zueinander stehen, überdies von den Platinen unter der Wirkung des Federzuges nach Grösse und Richtung im Gewirk vergleichmässigt.
Der Nachteil der ungleichen Platinenmaschenstäbchen wird dadurch beseitigt, dass die Platinen aus ihrer am weitesten zwischen die Nadeln gehenden Abschlagstellung und nach dieser zwangsläufig etwas von den Maschen weg zurückbewegt werden, so dass sie, gleichgültig ob sie sich schwer oder leicht bewegen, unter der Wirkung der Zugfeder wieder auf einer Linie gegen die Nadel bzw. gegen die Maschen
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Durch die Erfindung werden ferner die bisher häufig durch die Nadeln und Platinen in der Ware gebildeten Streifen vermieden.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die Platinen in ihren maschenbildenden Arbeitsstellungen nahezu zwangsläufig geführt.
Das Verfahren und die Platinenausführung eignen sich für alle Arten von Rundstrickmaschinen, die mit Platinen arbeiten und für alle damit herzustellenden einflächigen Maschenwaren. Insbesondere ist diese Erfindung zur Herstellung von maschensicherer Ware anwendbar, bei welcher abwechselnd Maschenreihen aus grossen und kleinen Maschen gestrickt werden.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Platine, des Verfahrens und der Rundstrickmaschine dargestellt.
Es zeigen Fig. l die erfindungsgemässe Form der Platine, die Fig. 2-8 die wesentlichsten Arbeitsstellungen der Nadeln und Platinen für die erfindungsgemässe Arbeitsweise im Schnitt, Fig. 9 einen Teil des Platinen- und Nadelkreises mit den Platinenschlossteilen und den Bewegungsbahnen der Platinen von oben gesehen, die Fig. 10 und 11 die Lage der Platinen und Nadeln zu den Maschen beim und nach dem Abschlagvorgang in Draufsicht, die Platinen im Schnitt nach der Skizze A-B der Fig. l, Fig. 12 eine Anordnung der Platinenantriebsteile in Seitenansicht und Fig. 13 den bisher üblichen Abschlagvorgang in Seitenansicht.
In Fig. l ist die beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemässen Platine dargestellt. Diese Platine besitzt einen Haken h, dessen Oberkante bis zu einem bei a gelegenen Punkt bogenförmig oder schräg
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nach hinten unten abfällt, wo die Kante a als Kehle oder gerade Kante ausgebildet sein kann und wo der zu Schleifen und Maschen umzubildende Faden g (Fig. 2) gehalten und kuliert wird. Diese mit a bezeich- nete Stelle liegt vorteilhaft in gleicher Höhe mit dem bisher üblichen Kulierpunkt d der Platine oder auch etwas tiefer als dieser.
Ein wesentliches Merkmal der Platine ist es, dass die Breite ihres Hakens H, gerechnet von der übli- chen Abschlagkehle e bis zum Kulierpunkt a, gleich gross oder vorteilhaft kleiner gewählt ist als die Höhe des Nadelhakens mit auf denselben aufliegender Zunge im Querschnitt, damit der Faden g, wenn er von der Nadel zu Schleifen gezogen wird, hinter dem Haken h eine nahezu lotrechte oder lotrechte Lage einnehmen kann (Fig. 2), ohne dass dabei die Kehle e einen wesentlichen grösseren Druck auf die auf den Nadeln N befindlichen Maschen ausüben kann. Der Haken h selbst ist mit gekrümmten Kanten ausgebil- det, wodurch ein leichtes Herausgehen desselben aus den Platinenmaschen der bereits gestrickten Reihe gegeben ist.
Die Platine kann weiters hinter dem Haken h und dem Kulierpunkt a einen Ansatz f aufweisen, dessen nach dem Haken h zu liegende Stirnseite b lotrecht abfällt. Dieser Ansatz f kann ferner so weit zurück- gesetzt sein, dass seine in Fig. 1 und 5 strichliert dargestellte und mit c bezeichnete lotrechte Stirnseite nicht auf die Maschen der zuletzt gestrickten Reihe einwirken kann. Nach einer weiteren Ausbildungs- form kann die Oberkante der Platine von der mit a bezeichneten Stelle weiter nach hinten waagrecht verlaufen, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist. Die Oberkante kann aber auch kurz hinter der mit klein a bezeichnete Stelle nach unten abfallend ausgebildet sein, wie dies in Fig. l durch die gestrichelte Linie i angedeutet ist.
Eine Zugfeder F (Fig. 1 und 9) bewirkt im Zusammenwirken mit den Schlossteilen S-S, die an den Füssen Pl der Platinen, deren Haken H bzw. Kehlen e zwischen den Nadeln N stehen, angreifen, die zwangsgesteuerte Bewegung der Platinen.
Um die Maschen m ? der bereits gestrickten Reihe über die Maschen ml der neu gestrickten Reihe einwandfrei abschlagen und aus dem Arbeitsbereich der Nadeln N bringen zu können (Fig. 5), müssen die Platinen mit ihren Kehlen e auf die Maschen ml der bereits gestrickten Reihe m2 einwirken (Fig. 10 und 11). Zu diesem Zweck führen die Platinen erfindungsgemäss einen weiteren Arbeitsweg als bisher üblich aus, wie aus den in Fig. 2 bzw. Fig. 5 gezeigten Endpunkten desselben erkennbar ist.
Die Haken h der Platinen treten, nachdem sie vor Beginn eines neuen Maschenbildungsvorganges aus der Arbeitsebene herausgegangen sind, wieder zwischen die Nadeln N, wenn sich diese zum Kuliern und Abschlagen der neu zu strickenden Maschenreihe mit dem Faden g in ihren Haken so weit abwärts bewegt haben, dass die Haken h noch unter dem Faden g hindurchgehen können. Dadurch kommt der Faden g hinter den Haken h auf die Stelle a, die sogenannte Kulierkante a (Fig. 3) zu liegen und wird dort zu den Maschen ml gezo- gen (Fig. 4).
Die erwähnten Bewegungen der Nadeln N und der Haken h bzw. der Platinen sind so aufeinander abgestimmt, dass, während die auf den Nadeln N befindlichen Maschen ml, die nachfolgend von den Nadeln abgeschlagen zu den Maschen m2 werden, über die Zungen der Nadeln N gleiten (Fig. 2), die Platinen vorerst nur mit dem Haken h und der unter demselben liegenden Ware zwischen die Nadeln N bewegt werden, jedoch so, dass die Kehlen e noch in einem gewissen Abstand von den die Nadelmaschen ml verbindenden Platinenmaschen 1 verbleiben. Anschliessend rücken die Haken h bei gleichzeitig abwärts gehenden Nadeln N soviel weiter zwischen diese, dass der Faden g über die abfallenden Hakenoberkanten auf die Kulierkante a gleitet (Fig. 3).
Dabei wird der Faden g in der gewünschten Weise von den Nadeln N in senkrechter oder nahezu senkrechter Richtung zu Schleifen gezogen (Fig. 4).
Da der Haken a von der Kehle e bis zu der mit a bezeichneten Stelle der Platine, wie bereits erwähnt, nicht breiter ist als die Nadel N, drückt die Kehle e während des Kulierens des Fadens g zu Schleifen durch die Nadeln N hinter der Kehle e nicht gegen die Platinenmasche 1. Ebensowenig drückt die Feder F auf die aus der zylindrischen Arbeitsebene herausgezogene Platine P, die während des genannten Kulierens nach innen bewegt wird (Fig. 9).
Nach dem Bilden der Maschen ml auf der Kulierkante a befinden sich nun'die Maschen m2 und deren Platinenmaschen 1 (Fig. 4) im Bereich der Kehle e als bereits gestrickte Maschenreihe. Beim nun erfolgenden Hochgehen der Nadeln N aus ihrer tiefsten Stellung werden die Platinen P noch weiter zwischen die Nadeln N hindurchbewegt (Fig. 5). Dabei werden die Maschen m2 durch die Maschen ml hindurchgezogen und soweit hinter die Nadeln N verlagert, dass sie vollkommen aus dem Arbeitsbereich der Nadeln N gelangen (Fig. 10 und 11).
Diese Abschlagbewegung der einzelnen Platinen P wird von diesen nacheinander im Rundlauf der Rundstrickmaschine, also im Sinne des Pfeiles R der Fig. 9, durch Zwangssteuerung mittels des beweglichen Schlossteiles SI ausgeführt.
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In Fig. 13 ist zum Zwecke des besseren Vergleiches der Erfindung mit dem Stand der Technik der bisher angewandte Abschlagvorgang und die dabei zur Verwendung kommende Platinenform dargestellt. Es ist die Lage der Maschen m2 und ml zur Nadel N ersichtlich, wenn die Platine mit ihrer Kehle e nur auf die zuletzt gebildete Masche ml einwirkt. Bei dieser Strickweise wird nicht nur keine Verlagerung der Maschen m 2 aus dem Arbeitsbereich der Nadel N erreicht sondern, da die Platine P auf die neu zu bildende Reihe der Maschen ml einwirkt, auch keine gleichmässige Maschenbildung.
Sobald der Abschlagvorgang beendet ist, wirkt der bewegliche Schlossteil SI nicht länger auf die Platinen P ein (Fig. 9). Ihre Kehlen e drücken jedoch nun unter der Wirkung der Zugfeder F elastisch gegen die Platinenmaschen 1 der Maschen m2, während ihre Haken h noch in den Platinenmaschen 1 stehen, bis sich die Nadeln N aufwärts in ihre höchste Stellung (in Fig. 6 gestrichelt gezeichnet) bewegt haben.
Bei dieser Aufwärtsbewegung der Nadeln werden die Maschen bzw. wird die Ware etwas mit nach oben genommen, worauf sich dann die Haken h aus den Platinenmaschen 1 herausschieben (Fig. 6). Beim darauf folgenden Abwärtsgehen der Nadeln N in die in Fig. 6 ausgezogen dargestellte Stellung werden die Maschen bzw. wird die Ware wieder nach unten bis auf die Kante d mitgenommen, so dass die Maschen beim Wiedereintreten der Haken h zwischen die Nadeln N unter die Haken h in die Kehle e gelangen.
Sollen nach einer Ausführungsform der Erfindung die Platinen P zum Abschlagen der Maschen von den Nadeln gleichzeitig auf die Maschen m2 der bereits gestrickten Reihe und auf die Maschen ml der neu gestrickten Reihe einwirken, so wird die Stirnseite des Ansatzes f gemäss Fig. 5 in kurzem Abstand von dem Haken h angeordnet (Stirnseite b). Für eine gleichmässige Maschenbildung ist es jedoch vorteilhafter, die Anordnung so zu treffen, dass die Stirnseite des Ansatzes f gemäss der weiteren Darstellung der Fig. 5 einen grösseren Abstand zum Haken h besitzt (Stirnseite c), wodurch dieser nicht mehr auf die Maschen ml und den Faden g beim Stricken dieser Maschen einwirken kann.
Durch das Einwirken der Platinen P auf die Maschen m2 der bereits gestrickten Reihe, die sich nicht mehr auf den Nadeln N befindet, Fig. 10 wird vor allem ein Ausgleichen und Verteilen der Maschen m2 dieser Reihe auf einer Linie zu gleicher Grösse und im gleichen Abstand zueinander mittels der die Platinen P elastisch gegen die Maschen m2 drückenden Zugfeder F (Fig. 9) erreicht.
Dabei ist es gleichgültig, wie die Fig. 10 zeigt, ob die Nadeln in gleichen Abständen in einer Reihe arbeiten, oder, wie die Nadeln Nl wechselweise ausserhalb und innerhalb der Nadelreihe stehen bzw. verschiedene Abstände voneinander haben wie z. B. die Nadel N2 zur Nadel N'und N2 zur Nadel N3. Durch derartige unregelmässige Nadelstellungen werden die Nadelmaschen ml und die Platinenmaschen an sich in verschiedenen Grössen ausgebildet (Fig. 10). Unabhängig davon werden aber die Maschen m der bereits gestrickten Reihe durch die Kehlen der Platinen P, deren Führung und Abstände gleichmässig sind, auf gleichmässige Längen gebracht und in einer Linie ausgerichtet (Fig. 10).
Ein Nachteil, der in der Beschaffenheit und Anordnung der Platinen P. liegt ist, dass sich diese leicht verbiegen und dadurch schwer beweglich werden. Dieser Nachteil wirkt sich besonders dann aus, wenn solche schwer bewegliche Platinen beim Hochgehen der Nadeln N aus der Abschlagstellung (Fig. 5) in die Stellung der Fig. 8, also in jener Arbeitsstufe, in der die Nadelmaschen ml vom kleinsten auf den grössten Umfang der Nadeln aufgeweitet werden, wodurch sich die Platinenmaschen l verkleinern, allein durch die in den Maschen liegende Fadenspannung etwas zurückweichen sollen. Hiezu reicht nämlich diese Spannung nicht aus und es entstehen, falls die Platinen nicht zurückgehen, grössere Platinenmaschen 1.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung wird dieser Übelstand dadurch beseitigt, dass alle Platinen
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schwer beweglichen Platinen, in Fig. 9 mit pa bezeichnet, in der erforderlichen Weise aus ihrer in Fig. 5 veranschaulichten Endstellung zurückbewegt, worauf sie dann durch den in der Drehrichtung R der Maschine sich verstärkendem Zug der Feder F nach Freigabe durch den zusätzlichen Schlossteil S2 gleichweit mit den andern Platinen P wieder elastisch mit ihren Kehlen e gegen die Maschen m2 bzw. gegen diese und gegen die Maschen ml gedrückt werden.
In Fig. 8 ist gezeigt, wie die gegebenenfalls schwer beweglichen Platinen P durch den zusätzlichen Schlossteil S2 aus der gestrichelt gezeichneten Abschlagstellung entsprechend dem Mehrbedarf an Faden für die Nadelmaschen m'der neu gestrickten Reihe wegen des grösseren Nadelumfanges beim Hochgehen der Nadeln N in die ausgezogen gezeichnete Stellung zurückgezogen werden.
Diese Rückbewegung der Platinen P erfolgt etwas weiter zurück, als diese dann mittels der Feder F wieder gegen die Maschen m2 gedrückt werden.
Die gesteuerte Zurückbewegung der Platinen P kann aber auch früher, u. zw. gleich im Anschluss an den Abschlagvorgang erfolgen. Der zuästzlichePlatinenschlossteilS hat in beiden Drehrichtungen der Ma-
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schine ansteigende Angriffsflächen für die Platinenfüsse pl, um zu vermeiden, dass dieser beim Pendelgang jeweils ein-und ausgeschaltet werden muss. Der zusätzliche Platinenschlossteil S2 ist vorteilhaft auf dem Schlossring T angebracht (Fig. 8). Seinem Zweck entsprechend ist er für die Platinenfüsse pI verstell- bar ausgebildet.
Diese Arbeitsweise der Platinen P wird nun zum Stricken des Strumpfes ohne Ferse und Spitze auf der im Sinne des Pfeiles R rundlaufenden Maschine angewandt. Zu diesem Zweck wird der Faden g nur in der Drehrichtung R hinter dem Haken der Platine P auf dem Kulierpunkt a gebracht und es wird zum Steuern der Platinen ein zusätzlicher ein-und ausschaltbarer beweglicher Schlossteil SI verwendet, der beim Ar- beiten der Maschine im Pendelgang ausgeschaltet werden kann. Mit Hilfe des Steuerungsbereiches x-y dieses beweglichen Schlossteiles S'werden die Platinen so weit zwischen die Nadeln N bewegt, dass der Faden g beim Kulieren der Nadeln auf den Kulierpunkt a gelangt.
Anschliessend werden die Platinen mittels des Steuerungsbereiches y-z, entsprechend ihrem Einwirken beim Abschlagen auf die Maschen m2 der bereits gestrickten Reihe mit ihrer Kehle e weiter zwischen den Nadeln N hindurchbewegt (Fig. 10), als dies mit dem üblichen Abschlagschlossteil S4 bei der bisherigen Arbeitsweise der Fall war.
Vorteilhaft werden diese verschiedenen Bewegungen der Platinen zwangsgesteuert, um zu vermeiden, dass diese bei dem leichten Lauf, den sie aufweisen müssen, durch ihre Fliehkraft weiter als durch die Kurven des beweglichen Schlossteiles S vorgesehen zwischen die Nadeln getrieben werden :
Verbessert wird ferner diese Arbeitsweise gemäss der Erfindung durch Unterbrechung der Bewegung der Platinen P von der zurückgezogenen Stellung (Fig. 6) bis zur Abschlagstellung (Fig. 5) im Bereich der zu- letzt gemäss Fig. 2, 3 und 4 kulierenden Nadeln N. Dies wird durch die nahezu zwangsläufige Führung der Füsse pl der Platinen mittels der besonders ausgebildeten Schlossteile S'und S'erreicht.
Die Platinen werden durch den beweglichen Schlossteil S, u. zw. durch dessen Steuerungsbereich x-y aus ihrer hintersten Stellung zwischen die Nadeln N bewegt, wobei die unter den Faden g hindurch bis in die in Fig. 3 gezeigte Stellung gleiten. Bei diesem Vorgang muss vermieden werden, um eine zu weitgehende Verformung der Maschen ml, die über die die Nadelhaken geschlossen haltenden Zungen hinweggleiten, zu vermeiden, dass diese durch Einwirken der Kehlen p nicht noch mehr ausgeweitet und vor allem gegenseitig verzogen werden.
Zur Beseitigung dieser Fehlbewegungen weist der in einem grösseren Abstand als
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vomder Einwärtsbewegung bewirkt, u. zw. in der Arbeitsstufe der Maschenbildung, in der die Nadeln N den Faden g über den Kulierpunkt c hinter den Haken h zum Schleifen in Maschengrösse ziehen (Fig. 3 und 4 entsprechend den Schnitten 3-3,4-4 und 5-5 der Fig. 9).
DieseUnterbrechung hat den Zweck, dass der Faden erst vollständig von den Nadeln N in senkrechter oder nahezu senkrechter Richtung zu Schleifen der erforderlichen Grösse geformt wird, ohne dass die Platinen P durch Druckeinwirkung auf die Maschen diesen Vorgang beeinflussen können. Dazu ist es auch erforderlich, die Platinen im Steuerungsbereich y-v, also während dieser Unterbrechung ihrer Bewegung, mittels des Gegenschlossteiles S3 nahezu zwangsläufig zu führen, da diese sonst diesen Punkt bei ihrer Einwärtsbewegung bis zum Beginn der Abschlagbewegung infolge ihrer Fliehkraft überspringen würden.
Der Gegenschlossteil S3 weist daher gleichfalls im Steuerungsbereich y-v einen Rundlaufteil auf, um zumindest 1-2 Platinen in eine begrenzte Ruhestellung zu zwingen bzw. dieselben in dieser zu halten (Fig. 9, 3 und 4) ehe sie anschliessend die Abschlagbewegung ausführen.
Der Führungskanal, der durch den beweglichen Schlossteil SI und den Gegenschlossteil S3 für die Platinenfüsse Pl gebildet wird, kann auch vorteilhaft für eine nahezu zwangsläufige Führung des Abschlagvorganges der Platinen vorgesehen werden.
Da durch das Abschlagen der bereits gestrickten Maschen m2, wie die Fig. 4 zeigt, die Platine P von der Kulierstellung bis zur Abschlagstellung nur noch eine geringe Bewegung ausführen muss, die zum sicheren Verlagern derselben hinter die Nadeln N erforderlich ist und die auch dann genügt, wenn die Maschen in verschiedener Grösse gebildet werden, kann ein konstanter Anschlag bei dem Punkt z, der die Begrenzung der Platinenbewegung gegen die Maschen bestimmt, vorhanden sein.
Diese Schlossteilausführung ist nur für den Strickvorgang in Rundlaufrichtung R der Maschine vorgesehen.
Beim Stricken nach der vorbekannten Arbeitsweise, wie es beispielsweise beim Herstellen des Fersen-und Spitzenteiles eines Strumpfes im Pendelgang der Maschine vorgenommen wird, wird der beweg- liche Schlossteil S von der Einwirkung auf die Platinen ausgeschaltet (gestrichelt gezeichnete Stellung des Schlossteiles in Fig. 9) und die Steuerung der Platinen durch den Abschlagschlosstei S4 bewirkt. Bei
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dieser üblichen Arbeitsweise der Platinen werden die neu gestrickten Maschen ml abgeschlagen, wobei der für den Abschlagvorgang erforderliche Weg der Platinen zwischen den Nadeln kürzer ist, so dass der Anschlag bei Punkt z des Gegenschlossteiles S3 bei einer eventuell vorzunehmenden Änderung der Einstellung des Abschlagschlossteiles S4 nicht hinderlich ist (Fig. 9).
Das erfindungsgemässe Strickverfahren bedingt, dass der Gegenschlossteil SS, der die Platinen vor der Strickstelle mit ihren Haken h aus der Nadelreihe heraus bewegt, entsprechend der Führungskurve x-z (Fig. 9) ausgenommen werden muss, um die Platinen früher als üblich mit ihrem Haken h unter den Faden g zwischen die Nadeln N zu schieben.
Diese Massnahme hat aber zur Folge, dass bei Nichtanwendung des erfindungsgemässen Strickverfahrens, z. B. beim Stricken der Ferse und Spitze des Strumpfes im Pendelgang der Maschine mit üblicher Platinenbewegung, die Platinen P infolge der Aussparung des Gegenschlossteiles S durch den Zug der Feder F schon früher zwischen die Nadeln N bewegt werden, so dass auch dann der Faden g hinter den Haken h gelangt, wenn dies nicht erfolgen darf.
Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist in diesem Zusammenhang anStelle der erwähnten Aussparung des Gegenschlossteiles SS ein zusätzlicher ein-und ausschaltbarer Steuerschlossteil S5 (Fig. 9) vorgesehen.
Dieser ist beispielsweise gemäss Fig. 12 mit dem beweglichen Schlossteil S'mittels eines Bügels über den Schlossring T hinweg verbunden und erstreckt sich zwischen dem Schlossring T und einer Aussparung des Gegenschlossteiles S3 hindurch bis zur Vorderkante des Platinenfusses pi. Der bewegliche Schlossteil SI tritt durch eine Aussparung in dem Schlossring T, in der er geführt wird, und wirkt auf die Hinterkante des Platinenfusses ein. Mittels eines an der Maschine befestigten Hebels H wird der bewegliche Schlossteil SI in Eingriff mit den Platinen P gebracht (ausgezogen gezeichnete Stellung in Fig. 9).
Bei Freigabe des beweglichen Schlossteiles SI durch den Hebel H wirkt dieser durch eine am Schlossring T befestigte Blatteder D, die an einem Anschlag (Schraube) am Gegenschlossteil SS angreift, in die angeschaltete Stellung (gestrichelt gezeichnete Stellung in Fig. 9) gebracht.
Der zusätzliche Steuerschlossteil S5 ist zum beweglichen Schlossteil Si in einem solchen Abstand angeordnet, dass er den Steuerungsbereich x-v des Gegenschlossteiles S3 im eingeschalteten Zustand freigibt (in Fig. 9 ausgezogen gezeichnet) und diesen im ausgeschalteten Zustand abdeckt (in Fig. 9 gestrichelt gezeichnet), so dass dadurch die Platinen P länger in der zurückgezogenen Stellung verbleiben und wie in üblicher Weise von dem Abschlagschlossteil S4 zwischen die Nadeln bewegt werden.
Der zusätzliche Steuerschlossteil S5 hat nach beiden Drehrichtungen der. Maschine hin schräg zu seiner
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und die zu ihrer Durchführung dienende Vorrichtung entsprechend der im Rundlauf der Maschine vorhandenen Stricksysteme mehrfach wiederholt bzw. angeordnet.
Besondersvorteilhaft ist das erfindungsgemässe Strickverfahren auch zur Herstellung von Maschenwaren anwendbar, bei denen in einem Maschenbildungsvorgang nur Maschen von bestimmten Nadeln N gebildet werden (Fig. 7) und ferner noch, wie die Fig. 11 zeigt innerhalb der Ware abwechselnd Maschenreihen aus kleinen und grossen Maschen gebildet werden. Eine solche Maschenbildung (Fig. 11) erfordert zu ihrer Herstellung vor allem beim Abschlagen der grossen'Maschen über die kleinen Maschen hinweg ein sicheres Verlagern der Maschen hinter die Nadeln.
Es liegt gleichfalls im Rahmen der Erfindung, bei Maschinen, die mit den üblichen bekannten Ausführungen derartiger Platinen versehen sind, mit Hilfe der erfindungsgemässen Platinenausführung und deren Arbeitsweise die Beseitigung der vorhandenen Nachteile herbeizuführen.
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