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Backofen mit Schwadenerzeuger
Durch den Backvorgang wird ein Teil des im Teig enthaltenen Wassers verdampft. Beim Einbringen der Teigstücke in den Ofen wird zumeist ausserdem noch Dampf in besonderen Einrichtungen erzeugt. Ob dabei genügend Dampf erzeugt wurde, beurteilt der Bäcker nach den aus den Ofentüren austretenden Dampfmenge.
Zum Ablassen des Dampfes besitzen die Backöfen Schieber oder Ventile. Je nach Art der Gebäcke bleiben beim Backen'die Schieber oder Ventile ganz oder teilweise, vorübergehend oder über die ganze Backdauer, geschlossen. In diesen Fällen entweicht der Dampf durch Undichtheiten, z. B. der Türen, usw.
Der auf diese Weise in die Bäckereiräume austretende Dampf bildet an den kalten Aussenwänden Niederschlag und führt zu den unerwünschten und hässlichen Stockflecken.
Um dem zu begegnen, ist es bereits vorgeschlagen, von der Schruft des Backofens eine Leitung zu einem Kamin zu führen, eine Leitung, die somit stets einem Unterdruck unterliegt. Die Schwaden sollen in diesem Falle durch den Kamin abgesaugt werden, und um den Grad des Absaugens regulieren zu können, ist in der Leitung ein handsteuerbares Ventil vorgesehen.
Die Einstellung der Feuchtigkeitsbedingungen bei diesem Backofen ist nicht ganz einfach.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Schwadenabführung zu schaffen, die einer Einstellung von Hand nicht bedarf.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass die gegenseitig aufeinanderliegenden Flächen des Türrahmens des Backofens und dessen Verschlusstüre in an sich bekannter Weise eingeschliffen sind oder Dichtungsbeläge aufweisen und dass eine Öffnung des Backherdes, an die sich ein Abzugskanal anschliesst, ein in einem Ausgleichzustand befindliches Ventil trägt, derart, dass bereits bei beginnendem Überdruck im Backherd ein selbsttätiges Öffnen des Ventils eintritt.
Die Zeichnung zeigtAusführungsformen eines erfindungsgemässen Backofens, u. zw. Fig. 1 einen, Backofen im Aufriss, teilweise geschnitten, Fig. 2 die Backherde eines Backofens im Schnitt.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, ist die Einschuböffnung 1 eines Backofens 2 mit einer Schwenktür 3 versehen. Die Schwenktüre und der Backofen 2 sind an den in Verschlussstellung aufeinanderliegenden Flächen entweder mit Dichtungsbelägen 4 oder mit eingeschliffenen Erhöhungen 4 versehen, die dazu bestimmt sind, eine annähernd einwandfreie Abdichtung der Backofentüre 3 gegenüber dem Innern des Backofens herbeizuführen. Die Dichtung ist so, dass Dämpfe oder Gas aus dem Backofen, solange in diesem Überdruck nicht herrscht, nicht austreten können.
Im übrigen ist der Backofen - in diesem Falle an der rückwärtigen Seite - mit einer Öffnung 5 versehen, an die sich ein Abzugskanal 6 anschliesst. Auf der Öffnung 5 liegt ein Ventil 7 so geringen Gewichtes oder so grossen Gegengewichtes, das sein Öffnen ; d. h. sein Abheben, schon bei Beginn des Vorliegens eines Überdruckes erfolgt.
Durch diese Einrichtung ist erreicht, dass die sich im Backofen bildenden Schwadendämpfe durch die Türe 3 nicht auszutreten vermögen, denn sie haben die Möglichkeit, durch den Kanal 6 abzuziehen. Da das Ventil ? schon bei Beginn eines Überdruckes öffnet und natürlich sofort wieder schliesst, wenn ein geringster Überdruck nicht vorhanden ist, so kann das Innere des Backofens nicht unfreiwillig durchlüftet werden.
Der Kanal 6 ist im übrigen so gelegt, dass er einem Zug nicht unterliegt. Er mündet zweckmässig in einen geschlossenen Raum und dieser geschlossene Raum kann die Backstube sein, wenn die Wände des Kanals 6 als Kondensator ausgebildet sind.
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Beim Backen mancher Gebäckarten wird eine möglichst dampffreie Atmosphäre im Backofen gewünscht. Üblicherweise wird dies dadurch bewerkstelligt, dass der Schwadenschieber oder das Schwadenventil, wie auch die Einschiesstür geöffnet werden. Der Schwadenabzug ist dabei an dem Schornstein angeschlossen, so dass auf diese Weise ein rasches Beseitigen der Dampfatmosphäre und ein intensives Durchlüften erfolgt.
Da nun nach der Erfindung der Kanal 6 einem Zug nicht unterliegen soll, der Kanal also an dem Schornstein zweckmässigerweise nicht angeschlossen wird, ist eine besondere Einrichtung vorgesehen, die in Fig. 2 dargestellt ist. Der Backofen 8 ist mit einem Luftumwälzventilator 9 versehen, der die Aufgabe hat, eine Umwälzheizung herbeizuführen. Dieses Gebläse kann zur Beseitigung der Schwadendämpfe dann in einwandfreier Weise verwendet werden, wenn in den Raum 10 vordem Ventilator ein Kanal 11 mit Überdruckventil 12 mündet und ebenso in den Raum 13 hinter dem Ventilator ein Kanal 14, ebenfalls mit Überdruckventil 15. Die beiden Kanäle 11 und 14 können sich hinter den Ventilen 12 und 15 zu einem einzigen Kanal 16 vereinigen, der durch ein von Hand zu betätigendes Ventil 17 geschlossen werden kann.
Strömt die Luft im Backofen im Uhrzeigersinn, dann herrscht im Raum 10 Überdruck, der zur Folge hat, dass die Klappe 12 geschlossen ist. Wird die Klappe 17 geöffnet, so tritt zufolge des Herrschens von Unterdruck im Raum 13 und Öffnen des Ventils 15 Luft bei 17 ein und verdrängt die im Ofen befindlichen Schwaden, die durch das Ventil 7 auftreten. Strömt die Umwälzluft dagegen im umgekehrten Uhrzeigersinn, dann ist das Ventil 12 geöffnet und das Ventil 15 geschlossen.
PATENTANSPRÜCHE : l. Backofen mit Sehwadenerzeuger, bei dem ventilgesteuerte Öffnungen zum Abführen der Schwaden bei Überdruck vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass die gegenseitigen Auflageflächen der Einschiesstüren (1) und des Türrahmens geschliffen sind oder Dichtungsbeläge (4) tragen und dass das die Öffnung für das Abführen der Schwaden steuernde Ventil (7) durch Gewichtsbelastung in einem Ausgleichszustand gehalten ist, derart, dass schon bei beginnendem Überdruck eine selbsttätige Öffnung des Ventils (7) eintritt.