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Seilkiemme
Die Erfindung bezieht sich auf eine Seilklemme, insbesondere für bergsteigerische Zwecke, mit einem das Seil erfassenden Führungsstück und einem am Führungsstück angelenkten Lasthebel, an dem die Last angreift und der unter Belastung den im Führungsstück befindlichen Seilabschnitt unter Erhöhung der Reibung zwischen Klemme und Seil verformt.
Aus der deutschen Patentschrift Nr. 542390 sowie derfranz. Patentschrift Nr. 524. 982 sind bereits Seilklemmen dieserArt bekannt. Hiebei läuft das Seil durch zwei geschlossene Führungsaugen, zwischen denen ein mit dem Lasthebel verbundenes, bei Verschwenkung des Lasthebels eine S-förmige Richtungsänderung im Seil hervorrufendes Auge vorgesehen ist. Diese bekannten Seilklemmen sind in nachteiliger Weise jeweils nur für Seile mit bestimmten Durchmessern verwendbar. Bereits bei geringen Durchmesserabweichungen ist die Funktion beeinträchtigt. Ferner ist die bekannte Klemme verhältnismässig sperrig und schwer. Sie hat sich deshalb in der Bergsteigerei nicht eingeführt, zumal sich mit ihr auch kein Flaschenzug bilden lässt.
Ein sehr bemerkenswerter Nachteil ist vor allem dann zu sehen, dass die bekannte Klemme an einem der Seilenden eingefädelt werden muss ; ein Einfügen der Klemme in irgendeinen zwischen den beiden Seilenden befindlichen Seilabschnitt ist nicht möglich.
Es ist deshalb bereits in der österr. Patentschrift'Nr. 19838 vorgeschlagen worden, das hülsen artige Führungsstück der Seilklemme in Längsrichtung zu unterteilen, beide Teile relativ verschwenkbar miteinander zu verbinden und ihnen einen Verschlussbolzen mit Flügelmutter zuzuordnen, nach dessen Entfernung das Führungsstück zum Einsetzen bzw. Herausnehmen des Seiles aufklappbar ist. Diese Klemmhülse ist ebenfalls sperrig und schwer ; besonders ungünstig ist jedoch deren umständliche Handhabung beim Anbringen des Seiles.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Seilklemme der eingangs genannten Art unter Verbesserung der Handhabungsbedingungen kleiner, leichter und einfacher auszubilden, u. zw. derart, dass ihre Anwendung und Bedienung am Seil mit einer Hand möglich ist.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht darin, dass das Führungsstück und der Lasthebel zwischen sich eine Öffnung begrenzen, der zur seitlichen Seilführung Hörner zugeordnet sind, die die Öffnung an ihren Enden in Abhängigkeit von der Lasthebelstellung zum Einlegen des Seiles in die Klemme bzw. Herausnehmen aus der Klemme wechselweise freigeben. Zweckmässigerweise sind die Hörner sowohl am Führungsstück als auch am Hebelknie des Lasthebels vorgesehen.
Weiterhin ist es sehr zweckmässig, in der Lagerbohrung des Lasthebels eine das Hebelknie gegen das Führungsstück drückende Feder anzuordnen.
Weitere wesentliche Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung. In der Zeichnung ist die Erfindung beispielsweise veranschaulicht, u. zw. zeigen : Fig. l eine Seitenansicht der auf das Seil aufgesetzten Seilklemme in entlastetem Zustand, Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Seilklemme entsprechend der Linie A-B der Fig. 1 und Fig. 3 eine Seitenansicht der in Fig. l dargestellten Seilklemme in belastetem Zustand.
An einem erfindungsgemäss nach einer Seite offenen Führungsstück 1 ist mittels eines Bolzens 2 ein Lasthebel 3 befestigt. In entlastetem Zustand ist die Seilklemme auf dem Seil 4 mit einer Hand bequem frei verschiebbar. Die Ecken des Führungsstückes 1 sowie das eine Ende des Lasthebels 3 sind erfindungsgemäss in Form von Hörnern 5 ausgebildet. Diese dienen der seitlichen Führung der Seilklemme in bezug
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auf das Seil 4 und ermöglichen anderseits das Ein-und Aushängen der Seilklemme mit einer Hand. In jeder der beiden Endstellungen des Lasthebels 3 in bezug auf die Klemmbacke gibt erfindungsgemäss jeweils eines der beiden an dem Führungsstück 1 befindlichen Hörner 5 ein Führungsstückende zum Einoder Aushängen am Seil frei. Der Lasthebel 3 trägt an seinem einen Ende eine Öse 6, am andern Ende ein Hebelknie 7.
In seiner von dem Bolzen 2 durchsetzten Lagerbohrung 8 ist eine Feder 9 untergebracht. Diese drückt in entlastetem Zustand das Knie 7 leicht gegen das Seil 4, um ein Abrutschen zu verhindern.
Fig. 3 zeigt die Seilklemme in unter dem Klemmengewicht belastetem Zustand. Die Richtung der wirksamen Kräfte ist durch Pfeile bezeichnet. Hier ruft das Führungsstück 1 ein spitzwinkeliges Knicken des Seiles 4 hervor. Infolgedessen treten nicht nur zwischen dem Knie 7 und der Führungsfläche der Seilführung in dem Führungsstück 1, sondern auch an der Klemmenkante 10 Reibungskräfte auf. Damit ist es möglich, sämtliche Teile, welche mit dem Seil in Berührung kommen, glatt auszuführen. Die Seiloberfläche wird folglich höchstmöglich geschont. Die spitzwinkelige Seilführung sichert auch dann eine volle Klemmwirkung, wenn das Seil aus Seele und Mantel besteht, wie dies beispielsweise bei Kunststoffseilen der Fall ist.
Der Durchmesser des Seiles ist ohne Einfluss auf die Wirksamkeit der Seilklemme, sofern es nur in die Führung der Seilklemme einlegbar ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Seilklemme, insbesondere für bergsteigerische Zwecke, mit einem das Seil erfassenden Führungsstück und einem am Führungsstück angelenkten Lasthebel, an dem die Last angreift und der unter Belastung den im Führungsstück befindlichen Seilabschnitt unter Erhöhung der Reibung zwischen Klemme und Seil verformt, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungsstück (1) und der Lasthebel (3) zwischen sich eine Öffnung begrenzen, der zur seitlichen Seilführung Hörner (5) zugeordnet sind, die die Öffnung an ihren Enden in Abhängigkeit von der Lasthebelstellung zum Einlegen des Seiles (4) in die Klemme bzw.
Herausnehmen aus der Klemme wechselweise freigeben.