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Kulissenklemme.
Es sind bereits Tragklemmen für elektrische Hängeisolatoren für Freileitungen bekannt, bei denen die Leitungsseile nicht vollständig fest eingeklemmt sind, sondern bei Überschreitung eines ganz bestimmten, durch die Formgebung der einklemmenden Teile bedingten einseitigen Zuges ein Gleiten des Seiles zulassen. Diese Klemmen haben jedoch den Nachteil, dass sie nur ein langsames Durchleiten der Leitungen gestatten.
Treten beispielsweise bei Leitungsbrüche infolge von Blitzschlägen, infolge böswilligen Durchschneiden der Seile oder von ausserordentlichen Zugbelastungen durch Eis, Rauhreif oder Wind plötzliche, einseitige Zugentlastungen an einer Tragklemme auf, so wird diese samt der Hängeisolatorenkette nach der andern Seite zu durch die Leitungen angezogen, bis die Isolatorenkette sich in die Leitungsrichtung gestellt hat und dem weiteren Anziehen einen Halt bietet. Hiebei können je nach der Masse des in Bewegung geratene Leitungsbogens sehr erhebliche ruckweise wirkende Zugkräfte auftreten, welche die Isolatorenkette und selbst die Mastkonstruktion beschädigen können.
Eine Verhütung dieser plötzlichen Zugüberschreitungen ist nut durch sofortige völlige Öffnung der Klemmen bzw. völlige Beseitigung des Klemmdruckes zu erreichen.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kulissenkleiwiie, welche bei derartig plötzlichen Zugüberschreitungen ein sofortiges selbsttätiges Öffnen der Klemme unter völliger Beseitigung des Klemmdruckea gestattet. Zu diesem Zwecke ist der zur Aufhängung der Klemme dienende Hebelarm in bekannter Weise als drehbare, auf einen Klemmschuh drückende Kulisse ausgebildet und nach der Erfindung ist der Klemmschuh als Klemmdeckel ausgeführt, welcher mit seinem einen Ende um eine in der Kulissenklemme befestigte Schraube oder einen Bolzen drehbar gelagert ist und mit seinem andern Ende sein Widerlager in der Kulisse findet.
Auf der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, u. zw. zeigen Fig. 1 und 2 senkrechte Schnitte bei offenem bzw. geschlossenem Klemmdeckel, während Fig. 3 eine Ansicht veranschaulicht.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, ist der zur Aufhängung der Kulissenklemme dienende Hebelarm als Kulisse b ausgeführt und derart drehbai gelagert, dass die Kulisse in der Betriebsstellung einen zwischen der Kulisse und dem Leitungsseil liegenden Klemmschuh c auf das zu befestigende Leitungsseil drückt.
Bei ungefährlichen Zugdifferenzen in den Leitungsfeldern kann nur eine Schiefstellung des die Kulisse tragenden Aufhängestüekes mit der auf seinem oberen Ende sitzenden Klöppelpfanne a gegenüber dem eigentlichen Klemmkörper eintreten. Erst wenn infolge der vorher angeführten ansteigenden einseitigen Zugbelastung die Kulisse sich auf einen gewollten und genau bestimmten Winkel hinaus zur Seite dreht, tritt die plötzliche Aufhebung des Klemmdruckes durch Abgleiten der Kulisse b an dem Klemmschuh c ein, so dass das Leitungsseil d frei hindurchrutschen kann, wie dies in Fig. 3 zur Darstellung gekommen ist.
Der Klemmschuh c ist hiebei als Klemmdeckel ausgebildet (s. Fig. 1, 2 und 3), welcher mit seinem einen Ende um die in der Kulissenklemme befestigte Schraube e drehbar gelagert ist, so dass der Klemmdeckel, wie aus Fig. 2 ersichtlich, durch Drehen um den Schraubenbolzen e sein Widerlager in der Kulisse b findet und gegen das Leitungsseil d durch Anziehen der Schraube e drückt. Hiebei hat man es völlig in der Hand, durch stärkeres oder schwächeres Anziehen der Klemmschraube e den Druck zwischen dei Kulisse und dem Klemmdeckel und damit auch die Reibung in beabsichtigten Grenzen zu halten. Die Lösung und damit die Freigabe des Leitungsseiles d erfolgt dadurch, dass durch Drehen der Kulisse b der Deckel c freigegeben wird.
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Um hiebei eine leichte Montage ohne Entfernung von irgendwelchen Klemmteilen zu ermöglichen, ist das im Deckel c vorgesehene Loch t als langer Schlitz ausgebildet, so dass nach Lösen der Klemmeschraube der Deckel unter der Kulisse vorgezogen und umgeklappt werden kann, wie dies in Fig. 1 dar-
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geschwenkt werden kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kulissenklemme, bei welcher der zur Aufhängung der Klemme dienende Hebelarm als drehbare, auf einen Klemmschuh drückende Kulisse ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Klemmschuh als Klemmdeckel (e) ausgeführt ist, welcher mit seinem einen Ende um eine in der Ku1issenklemme befestigte Schraube (e) oder einen Bolzen drehbar gelagert ist und mit seinem andern Ende sein Widerlager in der Kulisse (b) findet.