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Schalldämmender Tafelbelag
Die Erfindung bezieht sich auf einen schalldämmenden Tafelbelag, welcher insbesondere für tafel- förmige Formkörper aus Metall geeignet ist.
Insbesondere bei tafelförmigen Formkörpern aus Metall besteht häufig die Notwendigkeit, die lästigen
Dröhngeräusche zu verhindern bzw. zu vermindern, welche durch Schwingungen dieser Formkörper her- vorgerufen werden. So werden beispielsweise Türen, Kühlerhauben, Böden und Dächer von Motorfahrzeu- gen im allgemeinen einer Behandlung unterzogen, deren Zweck es ist, diese Dröhngeräusche zu beseiti- gen bzw. wenigstens wesentlich zu vermindern.
Bisher wurden hiefür im allgemeinen bituminöse Materialien bzw. Polyvinylazetat verwendet, wel- che entweder flüssig auf die zu behandelnden Oberflächen aufgesprüht wurden oder aber in Form einer Pa- ste mittels eines Pinsels oder eines Streichwerkzeuges aufgebracht wurden. Unabhängig von der Aufbrin- gung wurden diese Massen hierauf getrocknet, indem man den behandelten Teil erhitzt, um die flüchti- gen Bestandteile zu verdampfen. Bei einem derartigen Behandlungsverfahren werden naturgemäss die flüchtigen Bestandteile, welche ja dann im Fertigprodukt nicht mehr enthalten sind, in unnützer Weise vergeu- det und es besteht hiebei naturgemäss der Nachteil, dass die Kosten einer derartigen Behandlung durch den
Preis für diese flüchtigen Bestandteile, welche dann wieder ausgetrieben werden, in unnützer Weise erhöht werden.
Ausserdem ist es beim Aufsprühen derartiger Massen in vielen Fällen schwierig, die benachbarten Teile, welche nicht besprüht werden sollen, entsprechend abzudecken.
Zum Zwecke der Schalldämmung wurde auch bereits mit bituminösen Materialien imprägniertes Papier bzw. Karton verwendet, welches bzw. welcher in Platten geschnitten und an den entsprechenden Stellen der Formkörper mittels geeigneter Klebemittel befestigt wurde. Ein derartig imprägnierter Karton bzw. eine derartig imprägnierte Pappe enthält beispielsweise ungefähr gleiche Gewichtsteile an bituminösem Material und Papierfasermaterial. Es tritt bei einem derartigen Material jedoch der Nachteil auf, dass es Feuchtigkeit absorbiert.
Es ist daher nicht ratsam, derartige imprägnierte Platten aus Papier, Pappe oder Karton auf Formkörper aufzubringen, bevor diese Formkörper einer Rostschutzbehandlung un- terworfen worden waren bzw. angestrichen wurden, da oiese Platten die Flüssigkeiten absorbieren, welche bei derartigen Rostschutzverfahren bzw. Anstricharbeitenverwendet werden, wodurch sich dann Blasen bilden bzw. sich die Platten von den Formkörpern bzw. Tafeln, an welchen sie befestigt waren, ablösen.
Es ist ferner bekanntgeworden, zu Schalldämmungszwecken Gummiplatten auf die abzudämpfenden Bauteile aufzulegen, welche Gummiplatten mit Vorsprüngen bzw. Schlitzen ausgestattet sind. Diese Konstruktion weist den Nachteil auf, dass Gummi nur einen relativ geringen Dämpfungseffekt ergibt.
Ferner ist es bekanntgeworden, profilierte Fasermetallbeläge auf die zu dämpfende Metallunterlage aufzukleben und diesen Fasermaterialbelag mit einem Asphaltanstrich zu überziehen. Eine solche Ausbildung ist teuer und kompliziert in ihrer Herstellung.
Die Erfindung setzt sich zur Aufgabe, einen schalldämmenden Tafelbelag zu schaffen, welcher einerseits verbesserte Schalldämmungseigenschaften aufweist und anderseits leicht anwendbar ist, wobei die den oben angeführten bekannten Konstruktionen anhaftenden Nachteile vermieden werden. Die Erfindung geht hiebei aus von einem schalldämmenden Tafelbelag, welcher über seine Fläche mit einer Vielzahl von Durchbrechungen oder auf zumindest einer Seite mit einer oder mehreren Vertiefungen bzw. Vorsprüngen versehen ist. Hiebei besteht die Erfindung im wesentlichen darin, dass der bei normalen Raum-
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temperaturen feste und nichtklebende Belag aus einer homogenen Masse besteht, welche Bitumen oder ein anderes unter Einwirkung von Hitze erweichendes Material und einen Füllstoff enthält.
Ein solcher schalldämmender Tafelbelag kann leicht durch Erhitzen des Tafelbelages und bzw. oder des zu dämpfenden Formkörpers auf diesem befestigt werden, wobei die dem Formkörper zugewandte Seite des Tafelbelages erweicht und denTafelbelag mit dem Formkorper verklebt. Ein gesondertes Klebemittel ist demnach überflüssig und kann eingespart werden. Beim Verklebungsvorgang kann die Luft, welche bei zahlreichen bekannten Konstruktionen zwischen dem Formkörper und dem Tafelbelag eingeschlossen wurde und somit Blasen bzw. eine Ablösung des Tafelbelages vom Formkörper verursacht, durch die Durchbrechungen entweichen bzw. in die Vertiefungen ausweichen. Dadurch, dass der Tafelbelag bei normalen Raumtemperaturen fest und nichtklebend ist, wird die Lagerhaltung des Tafelbelages wesentlich erleichtert.
Es ist zweckmässig, mehrere Vertiefungen bzw. Vorsprünge auf einer Seite des Tafelbelages anzuordnen. Es ist jedoch auch möglich, eine einzige Ausnehmung bzw. einen einzigen Vorsprung anzuordnen, welche bzw. welcher z. B. spiralförmig oder gewunden ausgebildet sein kann.
Im Rahmen der Erfindung enthält die homogene Masse zweckmässig auch einen Weichmacher, welcher vorzugsweise aus Leinöl besteht. Es ist ferner zweckmässig, dass der Füllstoff aus Asbest und bzw. oder Baryt besteht. Gegebenenfalls können auch Glimmer, Vermiculit od. dgl. verwendet werden.
Der erfindungsgemässe schalldämmende Tafelbelag ist in der Zeichnung an Hand von Ausführungsbeispielen schematisch dargestellt. Die Fig. 1 und 2 der Zeichnung zeigen ein Ausführungsbeispiel der
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ein zweites Ausführungsbeispiel in Draufsicht. Die Fig. 4 und 5 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel in
Draufsicht bzw. im Schnitt.
Der erfindungsgemässe Tafelbelag für die Schalldämmung bei Formkörpern, insbesondere bei tafel- förmigen Formkörpern aus Metall, wie beispielsweise Türen von Motorfahrzeugen, wird durch Vermi- schen von Bitumen in Form von festen Klumpen und Leinöl, welches als Weichmachungsmittel für das Bitumen wirkt, hergestellt, wobei der mengenmässige Anteil des Leinöles ungefähr 10 Gew. -0/0 des Bitumens ausmacht. Das Gemisch wird auf ungefähr 2050C erhitzt und diesem Gemisch wird ein Füllmaterial, vorzugsweise in Form von Asbest und bzw. oder Baryt zugemischt, wobei gewichtsanteilsmässig ungefähr doppelt soviel Füllmaterial verwendet wird als Bitumen und Leinöl zusammen.
Diese Komponenten werden gründlich zu einer homogenen Substanz vermischt. Diese Mischung wird dann gekühlt und hierauf in Tafel- bzw. Plattenform ausgewalzt. Die hiefür verwendete Vorrichtung kann aus einem Walzenpaar bestehen, wobei das Material in den Einlaufraum zwischen diesen beiden Walzen eingebracht und eine Platte von gewünschter Stärke gewalzt wird. Vorzugsweise wird eine dieser beiden Walzen auf einer Temperatur gehalten, welche etwas (beispielsweise 5-80C) höher ist als die Temperatur der ändern Walze, so dass die Materialplatte an der heisseren Walze haften bleibt. Diese heissere Walze kann mit einem Abstreiforgan bzw. einem Kratzer versehen sein, welcher die Platte von der heisseren Walze abnimmt.
Die Walzvorrichtung kann jedoch auch von drei Walzen gebildet sein, so dass das Material in den Einlaufraum zwischen die ersten beiden Walzen eingebracht wird, hierauf teilweise die zweite Walze umschlingt und hierauf in den Einlaufraum zwischen der zweiten und der dritten Walze eintritt, teilweise um die dritte Walze herumgeführt wird und dann mittels einer Abstreifvorrichtung bzw. eines Kratzers von der dritten Walze abgenommen wird. In diesem Falle wird die zweite Walze auf einer höheren Temperatur gehalten als die erste Walze, wogegen die dritte Walze auf einer noch höheren Temperatur gehalten wird als die zweite Walze, so dass das Material hintereinander von der ersten Walze auf die zweite Walze und dann auf die dritte Walze übertragen wird.
Es können auch mehr als drei Walzen vorgesehen sein, wobei die zweite und die darauffolgenden Walzen jeweils heisser sind als die vorhergehenden Walzen.
Anstatt durch Walzen kann der Tafelbelag auch in einer Streichmaschine hergestellt werden. In jedem Falle erhält man eine zusammenhängende Platte aus flexiblem Material, welche fest und bei, Raumtemperatur nichtklebend ist, so dass sie in bequemer Weise gehandhabt werden kann.
Während des Walz-oder Streichvorganges oder aber jeweils nach diesen Vorgängen, wird die den flexiblen Tafelbelag bildende Platte in der Weise geformt, wie dies in den Fig. 1 und 2 oder in Fig. 3 oder in den Fig. 4 und 5 dargestellt ist. Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. l und 2 ist die Platte 10 mit einer Anzahl von Vertiefungen in Form von Nuten bzw. Kanälen 11 ausgebildet. Die Seite mit diesen Nuten oder Kanälen wird bei Verwendung der Platte 10 an dem zu verkleidenden Formkörper befestigt.
Diese Befestigung geschieht dadurch, dass man die Platte nach Auflegen auf den Formkörper, beispielsweise eine Blechtafel, zusammen mit dem Formkörper durch einen Ofen schickt, dessen Temperatur auf unge-
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fähr 1500C gehalten wird, so dass die Oberfläche der Platte, welche den Formkörper berührt, klebrig wird, wodurch dann die Platte am Formkörper haftet. Die derart geschaffene Verbindung zwischen Platte und Formkörper ist fest und dauerhaft. Die Platte dämmt alle Vibrationen, welche im Formkörper auf- treten, so dass alle durch derartige Vibrationen entstehende Dröhngeräusche vermieden bzw. zumindest wesentlich vermindert werden.
Gemäss einem andern Ausführungsbeispiel können Vertiefungen in der Weise ausgebildet werden, dass sie in Form eines wiederkehrenden Musters, beispielsweise in Form eines Namens, eines Warenzeichens oder eines Ornamentes auf dem Tafelbelag aufscheinen.
Nachdem einmal die Verklebung zwischen Tafelbelag und Formkörper hergestellt wurde, kann die
Platte Temperaturen bis zu 1770C widerstehen, ohne dass hiebei ein Gleiten bzw. ein Ausbauchen ein- tritt, u. zw. ohne Rücksicht auf den Formteil, auf welchem der Tafelbelag befestigt ist, so dass es mög- lich ist, einen derartigen Formteil auch weiteren Behandlungsverfahren (z. B. einem Anstrich) zu unter- werfen, ohne dass hiedurch der schalldämmende Tafelbelag in irgend einer Weise beschädigt wird.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist die dentafelbelag bildende Platte 10 mit einer Anzahl von Durchbrechungen 12 versehen, durch welche verhindert wird, dass Luft zwischen dem Tafelbelag und dem Formkörper, auf welchem der Tafelbelag befestigt ist, eingeschlossen werden kann. Die zwischen dem Tafelbelag und dem Formkörper befindliche Luft kann durch diese Durchbrechungen 12 durchtre- ten.
Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 kann zwischen der Platte und dem Formkörper be- findliche Luft entweder durch die Nuten oder Kanäle 11 an die Seitenkanten des Tafelbelages auswei- chen, oder verbleibt einfach in diesen Nuten oder Kanälen, wobei jedoch in jedem Falle eine Blasenbil- dung vermieden wird.
Wenn der Tafelbelag in einer Walzvorrichtung hergestellt wird, so können die Kanäle 11 mittels einer geeigneten Profilwalze und die Durchbrechungen 12 mittels einer gezackten Walze ausgebildet wer- den.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 ist die denTafelbelag bildende Platte 10 auf einer oder auf beiden Seiten mit kleinen Vorsprüngen 13 versehen, welche auch hier wieder gestatten, dass
Luft, welche sich zwischen der Platte 10 und dem Formkörper befindet, entweichen kann.
An Stelle von Bitumen bzw. als Zusatz von Bitumen kann auch Asphalt, Holzharz oder irgend ein an- deres natürliches Harz bzw. ein Kunstharz, welchem Öl oder ein Weichmachungsmittel beigemischt wer- den kann, zur Herstellung des erfindungsgemässen schalldämmenden Tafelbelages verwendet werden, wobei ein derartiges Material einen Schmelzpunkt von beispielsweise zwischen 400C und 1500C aufweisen soll, damit, wenn der mit einem derartigen Belag versehene Formteil nachher mit einem Anstrich versehen wird, welcher später eingebrannt wird, oder wenn dieser Formteil auf irgend eine andere Weise behandelt wird, derartige Substanzen schmelzen und eine Lösung im Öl bzw. Weichmacher bilden, welche Lösung sich beim Kühlen wieder verfestigt, wodurch der Belag wieder erhärtet.
Der oben beschriebene erfindungsgemässe schalldämmende Tafelbelag weist den Vorteil auf, dass er einfach handzuhaben ist und eine sehr gute schalldämmende Wirkung aufweist. Ausserdem tritt bei der Herstellung eines derartigen Materials praktisch kein Abfall auf und es ist nicht notwendig, bei der Herstellung dieses Materials irgendwelche flüchtige Bestandteile zu verwenden, welche nachher wieder verdampft werden. Weiters kann dieses Material mit bekannten synthetischen, lufttrocknenden oder Einbrennlacken durch Sprühen behandelt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schalldämmender Tafelbelag, welcher über seine Fläche mit einer Vielzahl von Durchbrechungen oder auf zumindest einer Seite mit einer oder mehreren Vertiefungen bzw. Vorsprüngen versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der bei normalen Raumtemperaturen feste und nichtklebende Belag aus einer homogenen Masse besteht, welche Bitumen oder ein anderes unter Einwirkung von Hitze erweichendes Material und einen Füllstoff enthält.