DE1720153B2 - Schichtwerkstoff zur schalldaemmung und/oder waermeisolation von formwerkstuecken - Google Patents
Schichtwerkstoff zur schalldaemmung und/oder waermeisolation von formwerkstueckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Schichtwerkstoff zur Schalldämmung und/oder Wärmeisolation von Formwerkstücken,
der an die Oberfläche des Formwerkstükkes anpaßbar ist und eine im verformten Zustand
lelbsttätig nicht die Form haltende Schichtenanordnung gufweist, welche wenigstens eine Schicht aus Filz, der
mit einem durch Wärmeeinwirkung den Filz verfestigenden Kunstharz beladen ist und gegebenenfalls eine
lelbstklebende Bitumenschicht besitzt.
Ein solcher Schichtwerkstoff ist bekannt. Er wird zum £weck der Schalldämmung und/oder Wärmeisolation
|>ei Formwerkslücken von industriellen Geräten oder Haushaltsgeräten, insbesondere aber im Kraftfahrzeug- 4c
|>au verwendet. Der dafür verwendete Filz wird im trockenen Zustand aus Fasern beliebiger Art und
Kunstharzpulver hergestellt, welche im trockenen Zustand gleichmäßig gemischt und zu einem bahnförmi-Jen
Filzwerkstoff vereinigt werden, so daß die Fasern in 0er Werkstoffbahn im wesentlichen gleichförmig über
tfen ganzen Bahnquerscnnitt mit dem Kunstharzpulver
geladen sind. Dabei werden Kunstharzpulver mit Verschiedenen Schmelz- oder Aushärtetemperaturen
gleichzeitig verwendet. Nach Herstellen der Filzbahn ivird diese zunächst auf die Temperatur des Harzpulvers
Mit der niedrigeren Schmelz- oder Härtetemperatur Erhitzt, wodurch die Filzbahn eine für ihre Handhabung
•ird Oberflächenbearbeitung hinreichende mechanische
Festigkeit erhält, ohne wesentlich an Weichheil, Flexibilität und Nachgiebigkeit einzubüßen. Es ist dabei
In der Praxis bekannt, eine solche bahnförmige Filzschicht einer Oberflächenbehandlung zu unterziehen
oder mit einem bituminösen Material zu beschichten, das bei höherer Temperatur schmilzt. Eine solche
vorbereitende Schichtenanordnung wird mittels Hand auf die Oberfläche der Formwerkstücke aufgebracht,
wobei auf Grund der hohen Biegsamkeit der Schichtenanordnung eine gute Anpassung an die unregelmäßige
Oberflächengestalt der Formwerkstücke sichergestellt wird. Nachdem der Schichtwerkstoff auf diese Weise
auf das Formwerkstück aufgebracht worden ist, wird die Anordnung auf die Schmelz- oder Aushärtetemperatur
des bei höherer Temperatur schmelzenden oder aushärtenden Kunstharzpulvers erhitzt. Dabei wird
häufig die Tatsache ausgenutzt werden können, daß die auf ihren freiliegenden Oberflächen mit einem Einbrennlack
od. dgl. beschichteten Formwerkstückc durch eine Erhitzungszone zum Trocknen oder Einbrennen
der Lacke geführt werden müssen. Dieser Vorgang wird zugleich auch zur Erhitzung des Kunstharzpulvers in der
Filzschicht ausgenutzt. Während des Durchlaufs durch die Erhitzungszone schmilzt die Bitumenschicht und
verschweißt den Schichtwerkstoff mit der Oberfläche des Formwerkstückes, während gleichzeitig der Filzwerkstoff
seine endgültige Festigkeit durch Aushärten auch des Kunstharzpulvers mit dem höheren Schmelzpunkt
oder der höheren Aushärtetemperatur erhält.
Um auf Gefäßen aus Metall einen Kunstharz enthaltenden und festhaftenden Außenüberzug herzustellen,
ist es bekannt, aushärtbare Kunstharze zu verwenden, die mit faserartigen Füllstoffen versenen
sind (vgl. DT-PS 8 83 065). Auch ist es /ur Herstellung von rohrartigen elektrischen Isolierkörpern bekann;.
Preßmassen aus Papier und Klebmaterial zu verwenden. die unter Druck und Anwendung von Wärme
verarbeitet w erden (vgl. DT- PS 5 53 7911
Bei der Schalldämmung von Karosserieteil oder Gerätegehäusen ist auch die Verwendung eines
Schichtwerkstoffes bekannt, der aus einem schallabsorbierenden Schaummaterial und einer Schicht aus
Vibrationen dämmenden Material, aus einem Kunstharz und einem Füllstoff besteht, wobei auf der zulet/t
genannten Schicht ein auf Druck ansprechender Klebstoff zur Anbringung des Schichtwerksioffes auf
die Oberfläche eines Formwerkstückes vorgesehen ist (vgl. GB-PS 10 16 432). Um die Schallenergie in einem
im wesentlichen viskos-elastischen Material durch Erzeugung von Wärme zu vernichten, ist es weiterhin
bekanr.t, dieses Material zwischen zwei sich gegenüberliegenden, die Scherspannungen einleitenden Flächen
einzubeiten, zu welchem Zweck die Flächen eine ausreichende Zugfestigkeit aufweisen müssen. Ein in
ähnlicher Weise aufgebauter Schichtwerkstoff weist eine Schichtenanordnung nach Art von Sperrholz auf.
indem starre schaildurchlässige Platten mit einer Bindemittelzwischenschicht, die im kalten Zustand
plastisch bleibt, verbunden werden. Dank der plastisch bleibenden Bindeschicht kann der plattenförmige
Schichtwerkstoff auch ohne weiteres verformt werden, soweit die Platten selbst eine derartige Verformung
zulassen. Dieser plattenförmige Schichtwerkstoff dient nicht zum Überziehen von Formwerkstücken, sondern
zur direkten Herstellung von Trennwänden. Gehäusen, Tragflächen, Karosserieteilen od. dgl. (vgl. CH-PS
2 84 301).
Cs ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den
Schichtwerkstoff der eingangs näher bezeichneten Art dahingehend zu verbessern, daß er nicht mehr erst am
Formwerkstück selbst an dessen Oberflächengestalt angepaßt zu werden braucht.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Schichtwerkstoff zusätzlich eine mit der
Filzschicht selbst verbundene Schicht aus einem im kalten Zustand verformbaren und die Form haltenden
Material aufweist und daß bei einer Bitumenschichi diese sich auf der weheren Schicht auf der der
Filzschicht abgewandten Seite befindet.
Auf Grund dieser Ausbildung kann der Schichtwerkstoff im kalten Zustand und mit größerer Genauigkeit
und Zuverlässigkeit als bisher selbst an kompliziertere
Oberflä^henformen der Formwerkstücke durch Vorverformung angepaßt werden. Wegen seiner Formhaltigkeit kann er dabei auch auf Vorrat gefertigt werden, so
daß einerseits auf der gleichen Maschine verschiedene Schichtwerkstoffteile nacheinander vorgeformt werden
können und andererseits für die fortlaufende Fertigung von Karosserieteilen die Schichtwerkstoffteile in
genügender Anzahl griffbereit gehalten werden können. Die Anbringung des vorgeformente Schichtwerkstoffteiles läßt sich leicht und ohne besondere Aufmerksamkeit des Arbeiters auf die Oberfläche des Formwerkstückes vornehmen. Wegen der Vorformbarkeit im
kalten Zustand besteht auch eine bessere Gewähr als bisher dafür, daß der Schichtwerkstoffteil nach seiner
Anbringung an dem Formwerkstück an allen Stellen gleichmäßig an dessen Oberfläche fest anliegt, was für
die Schalldämmung von großer Bedeutung ist. Es ist euch nicht notwendig, den Schichtwerkstoff bei der
Vorverformung zu erhitzen, was dann eforderiieh wäre,
wenn man die Formhalligkeit mit Hilfe des Kunstharzpulvers
erreichen wollte, mit dem die Fiizschicht beladen ist.
Man kann den Schichtwerkstoff nach seiner Kaltverformung aus der dazu verwendeten Preßform herausnehmen
und in einem zweiten Verfahrensschritt einer Wärmebehandlung zur Verfestigung des mit Kunstharz
beludenen Filzes unterziehen. Auf diese Weise erhalt man geformte Schichtwerkstoffteile, die unmittelbar
z. B. zur Verpackung empfindlicher Formwerkstücke geeignet sind. Für die schalldämmende Beschichtung
von Formwerkstücken wird dagegen der Schichtwerk stoff nach seiner Kaltverformung auf die Oberfläche des
Formwerkstückes aufgebracht und dann erst mit diesem zusammen in der bekannten Weise einer den Filz
verfestigenden Wärmebehandlung unterzogen, z. B. beim Durchlauf der Formwerkstücke durch einen auf
den Formwerkstücken befindliche Lacküberzüge verfestigenden Einbrennofen. Wenn der Schichtwerkstoff
eine Bitumenschicht aufweist, wird diese beim Durchlaufen
des Einbrennofens schmelzen und für eine feste Verbindung zwischen der zusätzlichen Schicht und der
Oberfläche des Formwerkstückes Sorge tragen, ohne daß die Schalldämmungseigenschaften der Filzschicht
beeinträchtigt werden, die sich auf der entgegengesetzten Seite der zusätzlichen Schicht befindet. Die Schicht
au>> Filz hat weiterhin gegenüber Schaumstoffen den
Vorteil, daß sie bei der Kaltverformung sehr anschmiegsam ist, jedoch danach durch Erhitzen des Kunstharzpulvers
in der Filzschicht zusätzlich verfestigt werden kann. Die Folge ist, daß der Filz nach seiner endgültigen
Behandlung nicht mehr aufspalten kann und selbst merklich zur Festigkeit der gesamten aus Schichtwerkstoff
und Formwerkstück bestehenden Anordnung beiträgt. Die Anbringung des kaltverformten Schichtwerkstoffteils
wird wesentlich erleichtert, wenn der Schichtwerkstoff eine selbstklebende Bitumenschicht
aufweist, die für die vorläufige Haftung des Schichtwerkstoffteils an dem Formwerkstück vor der endgültigen
Wärmebehandlung Sorge trägt.
Die weitere Schicht kann aus einem Blech, insbesondere aus. Blei oder Aluminium, oder aus einer getränkten
Pappe bestehen. Im letzteren Fall trägt die Pappe selbst merklich zur Wärmeisolauon oder Schalldämmung bei.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
Die Figur zeigt einen Schichtwerkstoff mit einer Schichtenanordnung, die eine auf der einen Seite
freiliegende selbstklebende Bitumenschicht 1 aufweist,
ίο die bei 120°C schmelzen kann. Die Bitumenschicht 1 ist
mit einer weiteren Schicht 2 aus einer getränkten Pappe verklebt, welche Schicht in kaltem Zustand verformbar
ist und für die Beibehaltung der Form der Schichtenanordnung Sorge trägt Diese zweite Schicht ist mit einer
ungewebten Filzschicht 3 verklebt Der Filz ist mit durch Wärmeeinwirkung den Filz verfestigendem Kunstharz
beladen. Es können zwei Kunstharzpulver mit unterschiedlichem Schmelzpunkt oder unterschiedlicher
Aushärtetemperatur vorgesehen sein, wobei der Kunst harz mit der niedrigeren Temperatur dazu dient, dem
Filz unmittelbar nach sei: er Herstellung eine zur Handhabung und weiteren Verarbeitung ausreichende
Festigkeit zu geben, ohne nennenswert die Schmiegsamkeit, Nachgiebigkeit und Flexibilität des Filzes zu
beeinträchtigen. Bei Verwendung des Filzes liegt dagegen der Kunstharz mit der höheren Schmelztemperatur
oder Aushärtetemperatur noch in der ursprünglichen Pulverform vor. Auf der freiliegenden Seite der
Filzschicht 3 ist eine vinylhahige Filzschicht 4
aufgebracht.
Der auf diese Weise aufgebaute Schichtwerkstoff kann mittels einer zweiteiligen Form im kalten Zustand
und unter Anwendung von Drücken im Bereich zwischen 30 und 70 kg/cm2 in die gewünschte räumliche
Gestalt vorverformt werden. Dabei wird der Schichtwerkstoff auch auf die gewünschte Umrißgestalt
zugeschnitten. Zur Vermeidung einer Rückfederung kann der Verformungsdruck am Ende des Vorformvorganges
noch für eine bestimmte Zeit aufrechterhalten werden.
Der auf kaltem Wege vorgeformte Schichtwerkstoffteil kann danach durch Aufbringung eines Farbüberzuges,
durch Erzeugung einer Lochung od. dgl. entsprechend behandelt werden. Seine Aufbringung auf die
zugehörigen Formwerkstücke kann unmittelbar bei der Fließbandbearbeitung der Formwerkstücke. /.. B. im
Fließband.akt einer Karosseriefertigungsstraße, ohne
die Notwendigkeit von Anpassungsarbeiten erfolgen. Nach der Aufbringung wird das überzogene Formwerkstück
einer Hitzebehandlung unterworfen, in deren Verlauf auch das Kunstharzpulver im Filz schmilzt oder
aushärtet. Dadurch erhält die Filzschicht ihre endgültige Festigkeit. Die Erhitzung kann bei dem Passieren des
Formwerkstückes durch einen Brennofen od. dgl.
erfolgen, der zum Trocknen oder Einbrennen von auf der freiliegenden Oberfläche der Formwerkstücke
vorgesehenen Lackschichten dient. Bei dieser Wärmebehandlung schmilzt auch die Bitumenschicht 1 und
verschweißt den Schichtwerkstoff mit der Oberfläche des Formwerkstückes.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Schichtwerkstoff zur Schalldämmung und/oder
Wärmeisolation von Formwerkstücken, der an die Oberfläche des Formwerkstückes anpaßbar ist und
eine im verformten Zustand selbsttätig nicht die Form haltende Schichtenanordnung aufweist, welche
wenigstens eine Schicht aus Filz, der mit einem durch Wärmeeinwirkung den Filz verfestigenden
Kunstharz beladen ist und gegebenenfalls eine selbstklebende Bitumenschicht besitzt, dadurch
gekennzeichnet, daß er zusätzlich eine mit der Filzschicht selbst verbundene Schicht (2) aus
einem in kaltem Zustand verformbaren und die Forra haltenden Material aufweist und daß bei einer
Bitumenschicht (1) diese sich auf der weiteren Schicht auf der der Filzschicht abgewandten Seite
befindet.
2. Schichtwerkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Schicht aus einem
Blech, insbesondere aus Blei oder Aluminium oder einer getränkten Pappe besteht.
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Also Published As
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