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Schaltanordnung für Lastumschalter von Stufenschaltern bei Regeltransformatoren Die Erfindung betrifft eine Schaltanordnung für Lastumschalter von Stufenschaltern bei Regeltransformatoren mit vorzugsweise sechs in Fahnen-Wimpelschaltung schaltenden Schaltstrecken.
Die am häufigsten verwendeten Schaltungen für Lastumschalter, die mit Widerstands-Schnellumschaltung arbeiten, sind die Wimpelschaltung mit ein oder zwei Überschaltwiderständen, die Fahnenschaltung mit zwei Überschaltwiderständen und die Fahnen-Wimpelschaltung mit vier Überschaltwiderständen. Die Ausführung und Wirkungsweise dieser Schaltungen sind hinlänglich bekannt.
Die bekannten Lastumschalter dieser Art sind für Lastumschaltungen bei den für sie vorgesehenen Nennströme soweit entwickelt, dass sie mit grosser Sicherheit schalten und eine der Lebensdauer des Transformators angepasste grosse Lebensdauer besitzen. Treten jedoch Überlastströme beispielsweise in zwei-bis dreifacher Stärke des Nennstromes auf. so führt dies öfters zu Schaltfehlern, besonders zu Stufenkurzschlüssen, die für den Schalter und auch den Transformator gefährlich werden können.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, Lastumschalter von Stufenschaltern bei Regeltransformatoren mit vorzugsweise sechs in Fahnen-Wimpelschaltung schaltenden mit Doppelkontakten versehenen Schaltstrecken so zu schalten, dass auch höhere Grenzschaltleistungen erzielt werden. Erreicht wird dies nach der Erfindung dadurch, dass die beiden Eingangs-und Ausgangsschaltstrecken jeweils miteinander in Reihe und die Mittelschaltstrecken parallel zu diesen geschaltet sind und je ein Überschaltwiderstand parallel zur ersten Eingangs-bzw. Ausgangsschaltstrecke und je ein weiterer Überschaltwiderstand in Reihe mit den Mittelschaltstrecken liegt, so dass bei Schaltungen mit Nennstrom der Schalter als normaler Fahnenwimpelschalter, bei Überlastströmen jedoch nur als Wimpelschalter mit vier in Reihe geschalteten Unterbrechungsstellen wirkt.
Zum besseren Verständnis der Erfindung und zur Herausstellung der Vorteile soll an Hand eines Ausführungsbeispieles der Gegenstand der Erfindung näher erläutert werden.
Die Schaltbilder nach Fig. 1-4 stellen dabei dieSchaltstrecken des Lastumschalters bei den einzelnen Schaltschritten dar.
In den Schaltbildern sind die Schaltstrecken 1, 2,3, 4,5, 6 mit jeweils einem Kontaktpaar dargestellt, welches durch eine bewegliche Schaltbrücke überbrückt wird. Die Überschaltwiderstände R und R sind so geschaltet, dass die Widerstände R parallel zur Eingangsschaltstrecke 1 bzw. Ausgangsschaltstrecke 6 liegen, während die Überschaltwiderstände R2 in Reihe mit den Mittelschaltstrecken 3 und 4 geschaltet sind. Mit U1 und U2 sind zwei Stufenanzapfungen an der Regelwicklung des Transformators bezeichnet.
Die beiden Eingangs- bzw. Ausgangsschaltstrecken 1 und 2 bzw. 5 und 6 sind jeweils in Serie hintereinander geschaltet, während die Mittelschaltstrecken 3 und 4 parallel zu den beiden Eingangs- und Ausgangsschaltstrecken liegen.
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Ablauf der Schaltungschalten.
In Fig. 1 ist die Schaltung in Ruhestellung des Lastumschaltersdargestellt. Der erste Schaltschritt
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erfolgt, indem die Schaltstrecke 3 schliesst und dabei zwangsläufig die Schaltstrecke 1 öffnet (Fig. 2).
An der Schaltstrecke 1 entstehen nun zwei in Serie geschaltete Lichtbögen, welche den der Schaltstrecke lparallelliegendenWiderstand R kurzschliessen. DerStromverlauferfolgtdemnach von U über dieSchaltstrecke 2, die Schaltstrecke 1 zum Sternpunkt.
Vom Öffnen der Schaltstrecke 1 bis zum Schliessen der Schaltstrecke 4, die als zweiter Schaltschritt gilt, ist, durch die Kinematik des Schalters bedingt, eine Zeit von mindestens 1, 3 Halbwellen vorgesehen, d. h. also, der Lichtbogen an der Schaltstrecke 1 verlöscht bei Nennstrom, bevor die Schaltstrecke 4 aufsitzt. Beim Aufsitzen der Schaltstrecke 4 (Fig. 3) fliesst der Strom von Ul über die Schaltstrecke 2 und den Widerstand R zum Sternpunkt und ausserdem ein Kreisstrom von Ul nach U2 über den nun in Serie geschalteten Widerstand R.
Beim dritten Schaltschritt (Fig. 4) schliesst die Schaltstrecke 5 und es öffnet sich zwangsläufig die Schaltstrecke 3, wodurch der Kreisstrom von Ul nach U2 unterbrochen wird. Der Strom fliesst von U2 über die Schaltstrecke 5 und den Überschaltwiderstand R zum Sternpunkt bis durch das Schliessen der Schaltstrecke 6 die direkte Stromverbindung U zum Sternpunkt geschaffen wird und damit die Stufenumschaltung abgeschlossen ist.
Bei Überströmen von einem bestimmten Wert wird normalerweise das Löschvermögen der Schaltstrecke so überschritten werden, dass eine Löschung im ersten Nulldurchgang, also eine Halbwellenlöschung, nicht mehr erfolgt. Der Lichtbogen an der Schaltstrecke 1 würde demnach in das Aufschalten der Schaltstrecke 4,5 oder 6 hineinbrennen, was im schlimmsten Fall zu einem Stufenkurzschluss führen kann. Wenn bei vorliegender Schaltung der Fall eintritt, dass die Lichtbögen an der Schaltstrecke l nicht löschen, bevor die Schaltstrecke 4 schliesst und die Schaltstrecke 2 öffnet, so bleibt der Überschallwiderstand R kurzgeschlossen und die Schaltstrecke 2 schaltet sich in Serie zur Schaltstrecke 1, so dass dann eine Vierfachunterbrechung vorliegt, welche ein weit höheres Löschvermögen aufweist als bei Normalschaltung mit Zweifachunterbrechung.
Die Wiederkehrspannung ergibt sich in diesem Fall dann für die in Serie geschalteten Schaltstrecken 1 und 2 aus dem Spannungsabfall am Widerstand R. Durch die Kinematik bedingt, ist nun die Öffnungsstrecke an der Schaltstrecke 1 immer grösser als an der Schaltstrecke 2, so dass bei einem eventuellen Wiederzilnden zuerst die Schaltstrecke 2 durchzündet wird, wobei der Strom dann wieder über den Widerstand R, und parallel dazu über den Widerstand R fliesst und demnach die Wiederkehrspannung für die Schaltstrecke sofort absinkt, da nun R parallel zu R liegt.
Die Umschaltung nach der Erfindung besitzt also den wesentlichen Vorteil, dass sie bei normaler Schaltung mit Nennstrom mit zwei in Serie geschalteten Unterbrechungsstellen ausgerüstet ist, während bei Überlastströmen der Schalter als Wimpelschalter arbeitet, wobei an der kritischen ersten Schaltstrecke eine Vierfachunterbrechung stattfindet, welche bekanntlich ein entsprechend hohes Ausschaltvermögen hat.
Dadurch ergibt sich bei dieser Schaltung nach der Erfindung eine höhere Grenzschaltleistung als bei den bisher bekannten Schaltausführungen.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Schaltanordnung fürLastumschalter von Stufenschaltern bei Regeltransformatoren mit vorzugsweise sechs in Fahnen-Wimpelschaltung schaltenden mit Doppelkontakten versehenen Schaltstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Eingangs- und Ausgangsschaltstrecken jeweils miteinander in Reihe und die Mittelschaltstrecken parallel zu diesen geschaltet sind und je ein Überschaltwiderstand parallel zur ersten Eingangs- bzw. Ausgangsschaltstrecke und je ein weiterer Überschaltwiderstand in Reihe mit den Mittelschaltstrecken liegt, so dass bei Schaltung mit Nennstrom der Lastumschalter als normaler FahnenWimpelschalter, bei Überströmen jedoch nur als Wimpelschalter mit vier in Reihe geschalteten Unterbrechungsstellen wirkt.