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Schweisserschutzschild mit automatisch gesteuertem
Klarsicht-Sehschlitz
Die Erfindung betrifft ein Schweisserschutzschild mit in Abhängigkeit vom Schweissspannungsabfall sich während des Schweissens automatisch schliessender Klappe vor dem Klarsicht-Sehschlitz, welche durch das Anziehen eines Elektromagneten geöffnet und durch Abfallen des Kerngewichts unter zusätz- licher Federkraft geschlossen wird, mit einem vom Schweisser zu bedienenden Handkontakt am Elektro- denhalter.
Es ist bereits bekannt, die Abdeckung des Klarsichtfeldes in Abhängigkeit von der Schweissspannung oder dem Schweissstrom zu steuern, wobei unter anderem auch eine drehbare Klappe als Abdeckung Ver- wendung findet. Aus Gründen der Sicherheit 1,--t man auch schon die elektromagnetische Anzugskraft zum Öffnen und das Kerngewicht, zusätzlich durch eine Federkraft überlagert, zum Schliessen des Klarsicht- feldes verwendet, damit auch bei einem Versagen des Magneten die Gefahr des Verblitzens der Augen für den Schweisser ausgeschlossen wird. Es geschieht jedoch bei diesen bekannten Schutzschildern mitunter, dass die Abdeckung so träge erfolgt, dass während der Zündbewegung der Elektrodenspitze auf dem Werkstück das Klarsichtfeld noch nicht vollkommen geschlossen ist, so dass die Zündfunken eine Blen- dung des Schweissers bewirken.
Ausserdem gibt es Schaltanordnungen, welche die Einschaltung des Schweissstromes erst nach erfolgter Abdeckung des Klarsichtfeldes gestatten oder automatisch durchführen, so dass eine Schädigung des Schweissers durch einen beim Aufsetzen des Elektrodenendes etwa entstehenden Blitz vermieden wird. Die mit dieser automatischen Sicherheits-Folgeschaltung arbeitenden Schutzschilder setzen jedoch einen nicht unerheblichen Aufwand an Relais usw. voraus.
Zweck der Erfindung ist, die bekannten, in Abhängigkeit vom Schweissspannungsabfall gesteuerten Schutzschilde so zu verbessern, dass der Schweisser von sich aus auf die Offenzeit des Klarsichtfeldes Einfluss nehmen kann, wobei jedoch die Gefahr ausgeschaltet ist, dass er infolge eines Versehens während des Schweissens durch seinen Handkontakt das Klarfeld öffnen kann. Die Erfindung besteht darin, dass unter Fortfall von Relais der Steuerstromkreis lediglich aus der Elektromagnetenwicklung, der ständig von der Schweissspannung beaufschlagten Gleichstromquelle und dem Handkontakt in Reihenschaltung besteht.
Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist zur Anpassung an unterschiedliche Leerlaufspannungen im Stromkreis des Elektromagneten ein veränderbarer Widerstand angeordnet.
An Stelle des erheblichen Aufwandes an Relais usw. bei den bekannten Schutzschildern, welche die Einschaltung des Schweissstromes erst nach Vorschieben des Farbglases ermöglichen, wird lediglich durch Reihenanordnung eines Handkontaktes in den Steuerstromkreis des Elektromagneten dem Schweisser die Möglichkeit gegeben, seinerseits Einfluss auf die Offenzeit des Klarsichtfeldes zu nehmen, ohne dass er bei fehlerhafter Bedienung des Handkontaktes sich der Gefahr ausgesetzt sieht, während des Schweissens, also bei brennendem Lichtbogen, das Klarsichtfeld zu öffnen. Da ohnehin während des Schweissens die Schweissspannung so niedrig ist, dass der Elektromagnet die Klappe nicht von dem Klarsichtfeld wegdrehen kann, bleibt eine Fehlbedienung des Handkontaktes während des Schweissens ohne Wirkung.
Anderseits kann der Schweisser jederzeit während der Schweisspause das Klarsichtfeld abdecken, sobald er die Elektro-
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denspitze über das Werkstück geführt hat, so dass er damit jede Gefahr ausschalten kann, schon durch den ersten Zündfunken seine Augen zu schädigen.
Weitere Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich aus den Zeichnungen, in denen ver- schiedene Ausführungsbeispiele der vorgeschlagenen Vorrichtung dargestellt sind.
Gemäss Fig. 1 ist in dem Klarsichtfeld 1 des Schweisserschutzschildes 2 eine Klappe 3 angeordnet, die aus einem oben offenen Rahmen 4 und einem Dunkelglas 5 zusammengesetzt ist. Die Klappe 3 ist mit
Hilfe eines Bolzens 6 und einer Klappenlagerstange 7 in einem, mit zwei Anschlägen 8 versehenen Hal- terahmen 9 drehbar gelagert. Zur Betätigung der Klappe 3 dient ein Elektromagnet 10, an dessen Ma- gnetkern 11 ein Verlängerungsglied 12 angelenkt ist. Die Klappenlagerstange 7 ragt mit einem abgebo- genen Achsschenkel 13 durch einen Schlitz 14 des Verlängerungsgliedes 12 (Fig. 2). Der Magnetkern 11 und das Verlängerungsglied 12 liegen in abgefallenem Zustand auf dem abgebogenen Achsschenkel 13 derart an, dass dadurch bei senkrechter und waagrechter Gebrauchslage des Schutzschildes 2 die Klappe
3 in geschlossenem Zustand blockiert ist.
Da die Klappe 3 mit einem Dunkelglas 5 versehen ist, ist ein Wechsel der Blickrichtung aus dem
Klarsichtfeld zumDunkelfeld hin beim Umschalten vermieden. Hiebei kann die Klappe etwa in der Mit- te der Seitenhöhe gelagert sein oder auch an der Ober-oder Unterkante. Einen besonderen Vorteil für
Brillenträger bietet die Klappe dann, wenn der Lagerpunkt zwischen Mitte und Oberkante des Dunkel- -glases angeordnet ist, weil dann der in den Innenraum des Schutzschildes klappende Glasteil entspre- chend verkürzt ist.
Beim Schweissen, zumal in beengtenArbeitsstellungen, geschieht es zuweilen, dass durch eine hef- tige Bewegung des Schweissers - sei es, dass er einen elektrischen Schlag erhalten hat oder dass er mit der
Zange an einen leitenden Werkstückteil gekommen ist-eine heftige Schreckbewegung ausgeführt und dass hiebei die Abdeckung des Klarsichtfeldes sich bei brennendem Lichtbogen hebt und dem Schweisser hiebei Schaden an seinen Augen zugefügt werden kann. Dieser Nachteil wird durch die Erfindung ver- mieden.
Das Dunkelglas 5 deckt in geschlossenem Zustand das Klarsichtfeld 1 ab. Durch Anziehen des Elektromagneten 10 wird der Magnetkern 11 mit dem Verlängerungsglied 12 angehoben und damit auch der abgebogene Achsschenkel 13 der Klappenlagerstange 7. Somit wird der über der Drehachse gelagerte Oberteil des Dunkelglases 5 nach innen und der unterhalb der Drehachse befindliche Untc rteil des Dunkelglases 5 nach aussen gedreht ; hiedurch werden-wei Sehschlitze als Klarsichtfeld in der Grösse des Dunkelglases freigegeben. Wenn der Elektromagnet stromlos wird bzw. seine Spannung so weit sinkt, dass er den Magnetanker nicht mehr festhalten kann, senkt sich dieser nach unten und schliesst damit wieder die Sehschlitze mit dem Dunkelglas ab.
Unterstützt wird dieser Vorgang durch eine, an einer Abkröpfung 18 der Klappenlagerstange 7 angreifende, einstellbare Zugfeder 15 mit Stellglied 16 und Stellschraube 17, so dass der Schliessvorgang auch bei Schräghaltung des Schutzschildes sichergestellt ist. An Stelle der Zugfeder kann auch eine Druckfeder Verwendung finden.
Wahlweise oder zusätzlich kann in dem Elektromagneten-Gehäuse eine Schraubenfeder 19 angeordnet sein, die in axialer Richtung auf den Magnetkern 11 in Schliesslage der Klappe 3 einwirkt. Diese Art der Anbringung der Feder ermöglicht es, die Federkraft geringer zu halten, da keine Reibungsverluste in dem Übertragungsgestänge eintreten. Die Schraubenfeder ist auf einem Stift 20 geführt, der in den Magnetkern 11 eindringt, und stützt sich auf ein Widerlager 21 ab. Mit Hilfe einer Stellschraube 23 lässt sich die Vorspannung der Schraubenfeder 19 verändern. Die Erregung des Elektromagneten 10 erfolgt über die Stromzuführung 22.
Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 schwenkt der untere Teil der Klappe 24 beim Öffnen des Klarsichtfeldes nach innen, d. h. in Richtung auf das Gesicht des Schweissers zu. Ausserdem ist eine Abdeckung vorgesehen, die aus zwei Teilen 25 und 26 zusammengesetzt sind, welche oberhalb und unterhalb der Klappenachse 27 derart angeordnet sind, dass der eine Teil 25 in Blickrichtung vor der Klappenachse und der andere Teil 26 in Blickrichtung hinter der Klappenachse liegt, wodurch das Öffnen und Schliessen der Klappe nicht behindert wird. Die Abdeckung kann eine Klarsichtscheibe oder ein Drahtgewebe sein.
Im Rahmen der Erfindung sind. verschiedene konstruktive Änderungen möglich. So kann beispielsweise. die Betätigung der Klappe übt einen Bowdenzug oder ein ähnliches Mittel erfolgen.
Das Schaltschema der Vorrichtung ist in den Fig. 3 und 4 dargestellt.
In der Fig. 3 ist B ein Transformator, der parallel an der Schweissspannung liegt. Seine Sekundärwicklung ist über eine Sicherung C an einen Gleichrichter in Graetz-Schaltung F gelegt, welcher die
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Steuer-Gleichspannungsquelle darstellt, deren Spannung proportional der Schweissspannung ist. Zur An- passung an die unterschiedlichen Leerlaufspannungen der einzelnen Stromquellen bzw. der jeweiligen Re- gelstellung ist ein Regelwiderstand A vorgesehen. An dem Steckkontakt D wird der Magnetstromkreis an- geschlossen, der aus dem Magneten 10 und dem imHandgriff des Elektrodenhalters angeordneten Druck- i knopfschalter E in Reihenschaltung besteht.
Die relativ hohe Leerlaufspannung, die während der Schweisspausen zum Anziehen des Elektromagne- ten und damit zur Öffnung des Klarsichtfeldes führt, ist demnach nur dann wirksam, wenn der Schweisser den Handkontakt betätigt.
Gemäss Fig. 4 ist der Regelwiderstand A durch ein Potentiometer G ersetzt, der innerhalb des Strom- kreises liegt, wodurch eine Verminderung der Spannung eintritt, während bei den parallelgeschalteten
Widerständen des Regelwiderstandes A nur eine Stromminderung erfolgt. Es versteht sich von selbst, dass der Gleichrichter auch ein Einweggleichrichter sein kann.
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ssens automatisch schliessender Klappe vor dem Klarsicht-Sehschlitz, welche durch das Anziehen eines Elektromagneten geöffnet und durch Abfallen des Kerngewichts unter zusätzlicher Federkraft geschlossen wird, mit einem vom Schweisser zu bedienenden Handkontakt am Elektrodenhalter, dadurch gekennzeich- net, dass unter Fortfall von Relais der Steuerstromkreis lediglich aus der Elektromagnetenwicklung, der stän- dig von der Schweissspannung beaufschlagten Gleichstromquelle und dem Handkontakt in Reihenschaltung besteht.