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Samensetzgerät
Gegenstand der Erfindung ist ein Gerät zum Aussetzen von Samen, insbesondere solcher von Hoch- gebirgsbäumen zum Aufforsten, das zwei aneinandergelenkte Zangenschenkel aufweist, die im geschlos- senen Zustand der Zange eine kegelförmige Spitze bilden.
Beim Versetzen von Schösslingen in schwer zugänglichen und wasserarmen Gebieten ist mandarauf an- gewiesen, dass nach dem Setzen Regen fällt, damit die Schösslinge anwachsen. Da dies oft mehr als un- gewiss ist und Wasser in solche Gebiete - es ist vor allem an hoch gelegene Gebirgsgegenden gedacht- kaum zugebracht werden kann, gehen viele der teuren Pflanzen ein und die kostspieligen und schwieri- gen Arbeiten in diesen entlegenen Gebieten waren umsonst und müssen wiederholt werden. Um diesen Übelstand zu beheben, ist man dazu übergegangen, anstatt von Schösslingen Samen zu setzen, da diese ohne
Schaden zu nehmen so lange im Boden bleiben können bis Regen fällt und sie bereits angewachsen sind und nicht zugrunde gehen.
Aber auch diese Setzarbeit ist langwierig und erfordert Arbeitskräfte, die dem Landwirt, der diese
Gegenden zumeist aufforstet, gerade in der Zeit, die zum Setzen günstig ist, nicht zur Verfugung stehen, so dass an und für sich notwendige Arbeit oft zurückgestellt und verschoben wird.
Ein bekanntes Gerät zum Setzen von Samen will die Setzarbeit und die Bildung von Setzlöchern erleichtern. Es weist zwei aneinandergelenkte, im Schliesszustand einen mit seiner Spitze nach unten gerichteten Hohlkegel bildenden Stiel auf. Da der Hohlkegel verhältnismässig gross ist, lässt. es sich nur in vorbearbeiteten Boden, wie beispielsweise in solchen von Gärtnereien eindrücken, ist aber völlig ungeeignet für das Aussetzen von Samen in harten, oft steinigen Gebirgsboden. Es ist zudem auch in weicherem Boden ziemlich anstrengend, die Schalenhälften nach dem Einsetzen auseinanderzudrucken, weil sie infolge ihrer grossen Oberfläche im Erdreich einen starken Widerstand finden.
Die Erfindung will diese Übelstände beheben und ein Samensetzgerät schaffen, das einfach in der Bedienung und preiswert ist, so dass sich auch ein kleiner Landwirt seine Anschaffung leisten kann. Das erfindungsgemässe Gerät ist dadurch gekennzeichnet, dass das in den Boden eingesetzte, eine Spitze bildende Zan3enmaul durch Auseinanderdrücken der mit Handgriffen ausgestatteten Zangenscheukel öffenbar und ein Samenkorn aus dem an sich bekannten Samenbehälter einlegbar ist. Vorzugsweise wird das Gerät so gebaut, dass nach jeder Öffnungsbewegung der Zange ein Samenkorn aus dem Samenbehälter in den Samenleiter tritt und ein verstellbarer Anschlag in bekannter Weise die Einstichtiefe der Spitzen in den Boden begrenzt.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden im nachstehenden an Hand der Figur der Zeichnung beschrieben, doch soll das Ausführungsbeispiel nur eine Möglichkeit der Verwirklichung der Erfindung zeigen und diese nicht darauf beschränken. Die Zeichnung zeigt das erfindungsgemässe Gerät in einer schematischen Seitenansicht.
Die Zange 1 mit den Griffen 2 ist vorne am Zangenmaul mit Spitzen 8 versehen, die, da sie in den Boden eingestochen werden und daher einer starken Abnützung unterliegen, am besten aus Stahl bestehen. Um die Einstichtiefe in den Boden zu begrenzen, ist ein Ansatz 7 an der Backenaussenseite angebracht, der aus einem Winkel besteht, dessen einer Schenkel bei Einstechen der Spitzen 8 auf dem Boden aufzuliegen kommt. Damit das Gerät wahlweise für verschiedene Einstichtiefen verwendet werden kann, ist der Ansatz 7 verstellbar, beispielsweise dadurch, dass er in einem Schlitz an der Zangenbacke geführt und durch Schrauben fixierbar ist.
An einem Griff 2 der Zange 1 ist mittels einer Schelle 4 ein Vorratsbehälter 3 für die Aufnahme des Samens befestigt. Aus diesem Behälter führt durch die Bohrung 6 in einer Zangenbacke ein Samenleiter
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5 zwischen das Zangenmaul.
Das Gerät wird mit den Spitzen 8 in den Boden eingestochen und nach einem Druck auf die Zangengriffe 2 werden die Spitzen 8 im Boden auseinandergespreizt und es entsteht eine Höhlung für die Aufnah- me des Samens.
Man könnte manuell jeden einzelnen Samen aus dem Vorratsbehälter 3 durch den Samenleiter 5 in den Boden einfallen lassen oder auch eine automatische Samensetzung dadurch vorsehen, dass mit der Öffnungsbewegung der Zange durch an sich bekannte Dosiervorrichtungen einem Samenkorn der Weg frei- gegeben wird.
Um vollkommen gleichmässige Samenkörner zu erhalten und damit die Vorrichtung möglichst wenig störanfällig zu machen, werden die Körner vorzugsweise vor ihrer Verwendung präpariert, u. zw. derart, dass sie durch Auftrag einer Nähr- und Düngmasse auf Kugeln gleicher Grösse gebracht werden. Auf diese Weise haben die. jungen Pflänzchen, solange sie noch nicht genügend kräftig sind, auch in schlechtem
Boden eine gute Anfangsnahrung, womit möglichst grosse Sicherheit dafür gegeben ist, dass die Pflänzchen fortkommen.
In der Figur der Zeichnung ist eine Zange mit überkreuzten Hebeln dargestellt. Es könnte vorteilhaft aber auch eine Zange verwendet werden, bei der Backe und zugehöriger Griff in bezug auf die durch das Gelenk 9 verlaufende Symmetrieachse auf der gleichen Seite liegen. Dadurch öffnen sich die Spitzen 8 beim Zusammendrücken der beiden Griffe 2, was vielleicht infolge der natürlichen Betätigung der Zange erwünschter ist.
InAusführung des Erfindungsgedankens sind mancherlei Variationen möglich, die alle in den Schutzumfang fallen sollen. Neben der oben angedeuteten Änderung in der Ausbildung der Zange liesse sich die Dosiereinrichtung in verschiedener Weise automatisieren, sie könnte z. B. auch ausgelöst werden durch das Aufsetzen des Ansatzes 7 auf den Boden, durch das Auseinandergehen der Spitzen od. dgl. Es ist leicht ersichtlich, dass der Erfindungsgedanke in mancherlei Hinsicht abwechslungsfähig ist und ausgebaut werden kann.