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Vorrichtung zum Freihalten von Mess- oder Beobachtungsöffnungen bzw.
Optiken od. dgl. von Staub, Benetzung usw.
Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Freihalten von Mess- oder Beobachtungsöffnun- gen bzw. Optiken od. dgl. von Staub, Benetzung usw. durch einen an der Messöffnung vorbeistreichen- den Luftstrom, der von einer vor der Messöffnung ausserhalb des Strahlenganges angeordneten Luftstrom- zuführung zugeführt ist.
Bei Messgeräten, z. B. Strahlungsmessgeräten, Visiereinrichtungen, optischen Geräten od. dgl., be- steht zuweilen das Problem, dass diese an Orten, z. B. in Werkshallen, Verwendung finden müssen, in denen ziemliche Staubentwicklung herrscht. Darüber hinaus weist die Luft in manchen Betrieben einen relativ hohen Wassergehalt und zu einem nicht unerheblichen Teil auch einen Gehalt von Öl und andern
Stoffen auf. Dies kann nicht nur zu unerwünschten Staubablagerungen, sondern auch z. B. zu unerwünsch- ten Kondensatniederschlägen an für die Messung oder Beobachtung bedeutsamen Geräteteilen führen. Diese Tatsachen beeinträchtigen nicht selten die einwandfreie Funktion bzw. dauernd gleichmässige Benutzbarkeit dieser Geräte, u. zw. mitunter schon nach relativ kurzer Zeit.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, diesen Übelstand zu vermeiden, ohne die Benutzbarkeit und einwandfreie bzw. dauernd gleichmässige Funktion dieser Geräte zu beeinträchtigen. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Luftstromzuführung derart gestaltet ist, dass der Luftstrom mit der durch die Messöffnung od. dgl. gehenden Achse einen Winkel einschliesst, der kleiner als 900 ist, und dass die Geschwindigkeit des Luftstromes so gewählt ist, dass er auf die Messöffnung od. dgl. eine absaugende Wirkung ausübt.
Dieser Luftstrom kann sowohl dauernd als auch in gewissen Zeitabständen eingeschaltet werden. Insbesondere wird von ihm während des Benützungsbeginns eines Gerätes der oberwähnten Art Gebrauch gemacht werden. Dadurch wird erreicht, dass die Mess- oder Visieröffnung bzw. die Optik von einem etwaigen Staub-, Flüssigkeits- od. dgl. Belag zumindest weitgehend freigehalten werden kann, so dass eine optimale Funktionsfähigkeit der bezüglichen Geräte gewährleistet ist.
Bei einer vorzugsweisen Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung ist die Luftstromzuführung in Form einer Düse oder eines Düsensatzes ausgebildet, welche auf das die Messöffnung od. dgl. umgebende Rohr aufsetzbar und gegebenenfalls auf diesem besonders fixierbar ist. Zweckmässig ist dabei die Luftstromzuführung als Überrohr ausgebildet, das das die Messöffnung umgebende Rohr umgibt.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemässen Vorrichtung weist das Merkmal auf, dass das Überrohr doppelwandig ist, wobei der Zwischenraum von dem Luftstrom durchflossen wird, und dass am vorderen Ende des Überrohres eine ringförmige Düse angeordnet ist, wobei der Winkel, den der Düsenkegel mit der durch die Messöffnung gehenden Achse einschliesst, kleiner als 900, vorzugsweise etwa 600 ist.
Versuche ergaben, dass eine optimale Wirkung der erfindungsgemässen Vorrichtung erhalten werden kann, wenn der Abstand der Düsenöffnung von der Messöffnung bzw. Optik mindestens das Doppelte des Durchmesser der Düsenöffnung beträgt, wobei der Durchmesser der letzteren vorzugsweise grösser als der Durchmesser der ersteren gehalten ist. (So wurde die durchgeführte Erprobung bei einer Düsenöffnung von etwa 12 mm in einem Abstand von etwa 50 mm durchgeführt.)
Erfindungsgemäss kann die angestrebte Luftstromführung z. B. durch die Verwendung einer auf die
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Messöffnung od. dgl. aufsetzbaren und dort gegebenenfalls befestigbaren Düse oder eventuell mit einem diesbezüglichen Düsensatz nach Art eines Aufsatzgerätes ausgebildet sein.
Diese Luftstromführung kann aber auch in der Weise verwirklicht werden, dass um das Mess- oder Beobachtungsrohr herum ein Überrohr vorgesehen ist, welches mit einem Zwischenraum für einen längs des Mess-oder Beobachtungsrohres an der
Mündung desselben vorbei ins Freie geführten Luftstrom ausgebildet ist. Desgleichen ist es möglich, dem Mess- oder Beobachtungsrohr selbst oder einem z. B. im Bereich einer Optik aufgebrachten Ansatzrohr in einem Winkel unter 900 mit Bezug auf die optische od. dgl. Achse, sei es durch Anbringen einer entspre- chenden Bohrung und Einführung eines Ansatzstutzen, sei es, dass eine solche Möglichkeit von vorn- herein vorgesehen ist, einen Luftstrom mit im wesentlichen absaugender Wirkung zuzuführen.
Der Betriebsdruck für die zugeführte Luft kann im Interesse eines geringen Verbrauches und wegen der relativ geringen Saugwirkung, die bei einer erfindungsgemässen Vorrichtung nötig ist, sehr niedrig ge- halten werden. Soll der Einfluss der Umgebungstemperatur auf das Innere der Messeinrichtung, zu deren
Schutz die erfindungsgemässe Vorrichtung dient, herabgemindert werden, ist es zweckmässig, die Ge- schwindigkeit des Luftstromes und die von diesem vor seinem Austritt ins Freie bestrichenen Flächen der- art zu bemessen, dass sich im Inneren des die Messöffnung umgebenden Rohres eine Temperatur, die etwa gleich der Luftstromtemperatur ist, einstellt.
Um eine etwaige Verstaubung oder Benetzung des Mess- od. dgl. Rohres etwa während einer längeren Benutzungspause zu vermeiden, kann das Messrohr od. dgl. während des Ruhezustandes zusätzlich abdeckbar vorgesehen sein, gegebenenfalls in Abhängigkeit von der Luftstromzuführung.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt, ohne dass der Schutz hierauf beschränkt sein soll ; u. zw. zeigt Fig. 1 schematisch im Schnitt eine Einrichtung mit einem Überrohr, das einen Zwischenraum für einen längs des Mess- oder Beobachtungsrohres geführten Luftstrom aufweist, der im wesentlichen axial verläuft. Fig. 2 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer schräg zur Achse einer Optik geführten Luftstromzuführung, wobei strichpunktiert eine aufsetzbare Abdeckkappeangedeutet ist.
In Fig. 1 ist mit 1 das Messrohr und mit 2 die Messrohröffnung beispielsweise eines Pyrometers bezeichnet. Mit 3 ist ein auf das Messrohr aufsetzbares Überrohr bezeichnet, in dessen vorne offenem Ringspalt 4 durch die Einlassöffnung 5 ein Luftstrom eingeführt wird, zu dessen Herbeiführung z. B. Durckluft mit relativ niedrigem Überdruck (z. B. 100 mm Wassersäule) Benützung findet, so dass der Verbrauch niedrig gehalten wird. Mit 6 ist eine (bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1) auf das Überrohr aufsteckbare Düse bezeichnet, die aus dem Aussenteil 6a und dem Innenteil 6b besteht, welche zusammen den Düsenspalt bzw. Düsenkegel 6c bilden, der in die Düsenöffnung 6d mündet.
In Fig. 2 ist mit 7 ein die Linse 8 tragendes Rohr eines optischen Gerätes bezeichnet. Auf dieses Rohr ist ein weiteres Rohr 9 aufsteckbar, welches vorne eine lichte Weite 9a, die grössenordnungsmässig dem Durchmesser der Optik 8 entspricht (vorzugsweise grösser ist als diese) aufweist und bei 9b die Zuführung eines Luftstromes bzw. von Druckluft gestattet, die einen Druck aufweist, der etwas über dem Atmosphärendruck liegt. Mit 10 ist eine abnehmbare Abdeckkappe angedeutet, die auf das Gerät 9 aufsetzbar ist.
(Selbstverständlich kann eine solche Abdeckkappe auch z. B. bei einer Einrichtung gemäss Fig. 1 vorgesehen sein.)
Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Geräte bzw. Vorrichtungen ist die folgende :
Wenn durch den Ansatzstutzen 5 gemäss Fig. 1 dem (zylindrischen) Ringspalt 4 Druckluft zugeführt wird, so entsteht zunächst infolge des freien Mündungsendes 6d eine Luftströmung im Zwischenraum zwi-
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undDüsenkegel 6c gelangt dieser Luftstrom in den unmittelbaren Bereich der freien Öffnung der Düse 6 (Düsenöffnung 6d), welche axial vor der Messöffnung 2 liegt und deren lichte Weite gleich oder grösser als diese Messöffnung ist, ins Freie.
Dies bewirkt, dass die Luft innerhalb der Düse 6 und hinter derselben je nach der Bemessung des Luftstromes mehr oder weniger stark aus dem Inneren des Messrohres 1 mitgerissen wird bzw. dass der aus dem Luftspalt 6c ausströmende Luftstrom mit Bezug auf das Messrohr 1 absaugend wirkt. Nach kurzer Zeit stellt sich bei stetiger Stromrichtung nach aussen ein geringer Unterdruck im Mess- bzw. Beobachtungsrohr ein. Solange dieser Luftstrom aufrecht gehalten wird, kann demnach, obwohl im Messrohr 1 ein relativ kleiner Unterdruck gegenüber der Aussenluft herrscht, nur Luft nach aussen, aber nicht von aussen nach innen in das Mess- bzw. Beobachtungsrohr gelangen.
Wird diese Luftstromführung zumindest während der jeweiligen Benützung des Messgerätes aufrecht gehalten, kann damit also erfindungsgemäss eine Messung unter weitgehend gleichmässigen Messverhältnissen und unter weitgehender Vermeidung von Staub- oder sonstigem Einfluss durchgeführt werden.
Ähnliches gilt bei einer Mess-, Visier-oder Beobachtungseinrichtung gemäss Fig. 2, bei der Beispiels-
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weise eine Optik 8 weitgehend staub-und kondensatfrei zumindest während des Messvorganges gehalten werden soll. Durch den Ansatzstutzen 9b kann auch hier wieder Luft mit relativ geringem Überdruck in den Raum 9a vor der Optik 8 eingeführt und von dort ins Freie geleitet werden. Auch diese Luftstromführung ermöglicht es, die Optik 8 zumindest während des Messvorganges relativ gut benützungsfähig zu erhalten, wenn die Luftzuführung durch die Öffnung 9b wenigstens während der Funktionsperiode dieses Gerätes aufrecht erhalten wird.
Um eine Verstaubung oder Benetzung während einer längeren Ruhepause zu vermeiden, kann die Ab- deckkappe 10 vorne auf das erfindungsgemässe Luftzuführungsgerät aufgesetzt und damit auch in dieser
Zeit eine stärkere Verstaubung hintangehalten werden.
Abänderungen der Erfindung sind möglich, ohne dass deshalb der Rahmen derselben verlassen wird.
In der Zeichnung wurden lediglich die prinzipiellen Erfindungsmerkmale beispielsweise veranschaulicht, wobei auch noch andere Ausführungsformen ohne weiteres im Rahmen der Erfindung verwirklicht werden können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Freihalten von Mess- oder Beobachtungsöffnungen bzw. Optiken od. dgl. von Staub, Benetzung usw. durch einen an der Messöffnung vorbeistreichenden Luftstrom, der von einer vor der Messöffnung ausserhalb des Strahlenganges angeordneten Luftstromzuführung zugeführt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Luftstromzuführung derart gestaltet ist, dass der Luftstrom mit der durch die Messöffnung od. dgl. gehenden Achse einen Winkel einschliesst, der kleiner als 900 ist und dass die Geschwindigkeit des Luftstromes so gewählt ist, dass er auf die Messöffnung od. dgl. eine absaugende Wirkung ausübt.