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Lichtdurchlässige Bauplatte
Die Erfindung betrifft eine lichtdurchlässigeBauplatte, bestehend aus einem selbsttragenden Rahmen, in den eine oder mehrere lichtdurchlässige Kassetten abgedichtet und gegen Abheben nach oben gesichert, eingesetzt sind, wobei die Kassetten aus einer Ober- und einer Unterscheibe bestehen, welche durch hochkantstehende, eingeklebte Versteifungsstege miteinander verbunden sind.
Eine aus der deutschen Patentschrift Nr. 846455 bekannte Bauplatte besteht im wesentlichen aus einem selbsttragenden Rahmen, in dem mehrere lichtdurchlässige Kassetten abgedichtet und gegen Ab- heben nach oben gesichert eingesetzt sind. Bei der bekannten Bauplatte werden diese Kassetten unmit- telbar beim Giessen der Bauplatte in dem Beton mit eingegossen. Ein nachträgliches Auswechseln d'er
Kassetten bei Bruch einer derselben ist hiemit unmöglich gemacht. Die bekannte Bauplatte hat weiterhin den Nachteil, dass sie verhältnismässig schwer ist, weil die einzelnen Kassetten sehr klein ausgebildet sind.
Zwischen jeder Kassette und der anschliessenden ist jedoch wieder ein Steg aus Beton vorzusehen, wodurch die bekannte Bauplatte ein beträchtliches Gewicht erhält. Ausserdem wird durch die Vielzahl von Betonstegen der Lichteinfall stark behindert.
Aus der österr. Patentschrift Nr. 195616 ist eine besondere Bauweise von Kassetten bekannt. Diese
Kassette besteht aus zwei Scheiben, von denen eine Scheibe aus Glas hergestellt ist, während die andere aus Kunststoff bestehen soll. Zwischen diesen beiden Scheiben ist ein Steg aus elastischem Material eingesetzt, der eine gegenseitige Verschiebung der beiden Scheiben infolge ihres unterschiedlichen Wärme- ausdehnungskoeffizienten gestatten soll. Die Ober- und Unterscheiben sind bei der bekannten Kassette gleich gross, so dass eine Abdichtung einer derartigen Kassette nur an der Unterscheibe erfolgen kann.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, solche bekannte Kassetten in einem selbsttragenden Rahmen unter bestmöglicher Abdichtung leicht auswechselbar anzuordnen.
Die österr. Patentschrift Nr. 51163 betrifft keine lichtdurchlässige Bauplatte, die einen selbsttragenden Rahmen. aufweist. Aus dieser Patentschrift ist lediglich ein Glashohlstein ersichtlich, der mittels Drähten armiert sein soll. Ein derartiger Glashohlstein ist jedoch teuer in der Herstellung, und ausserdem kann er nicht auswechselbar als selbständige Bauplatte bei einer Dachkonstruktion Verwendung finden.
Das oben angeführte, der Erfindung zugrunde liegende Problem wird dadurch gelöst, dass die Oberscheibe grösser als die Unterscheibe ausgebildet und so angeordnet ist, dass sie die Unterscheibe ringsum überragt und sowohl die Ober- als auch die Unterscheibe ringsum unter Zwischenschaltung je einer Dichtung auf dem Rahmen aufliegen, der zu diesem Zweck zwei stufenförmig gegeneinander abgesetzte Dichtflächen aufweist. Gemäss der Erfindung wird also eine doppelte Abdichtung zwischen dem Rahmen und der Kassette geschaffen. Hiedurch wird das Eindringen von Wasser vermieden. Dies ist insbesondere bei Dachkonstruktionen besonders wichtig, für die die lichtdurchlässige Bauplatte nach der Erfindung hauptsächlich Verwendung finden soll.
Durch die stufenartige Ausbildung des Rahmens sowie der Kassette werden zwei Dichtflächen geschaffen, so dass sich auf der Oberseite ansammelndes Wasser praktisch schon durch die obere Dichtung abgehalten wird. Würde man die beiden Scheiben der Kassette gleich gross ausführen, so wäre nur eine Abdichtung an der unteren Scheibe der Kassette möglich und das Wasser könnte in den zwischen den Seitenwänden der Kassette und dem Rahmen vorhandenen Zwischenraum eindringen. Da dieses Wasser praktisch dann nicht ablaufen kann, würde es schon bei den geringsten Rissen in den Beton des
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Rahmens eindringen, wodurch deren Lichtdurchlässigkeit herabgemindert wird und auch ihre Isolierfähig- keit nachteilig beeinträchtigt wird.
DurchdiedoppelteAbdichtungder Kassette wird auch beim Undichtwerden derselben die Bildung von
Kondenswasser innerhalb der Kassette vermieden. Ein weiterer Vorteil der neuen Kassettenform und der besonderen Ausbildung des Rahmens besteht darin, dass zwischen den zwei Oberscheiben zweier benach- barter Kassetten nur ein schmaler Spalt vorhanden ist, so dass man an dieser Stelle für zwei Scheiben eine einzige Dichtung und ausserdem nur eine einzige Schraubel verwenden muss. Dies bedeutet eine erheb- liche Materialersparnis und ausserdem sind die Kassetten schneller zu montieren. Trotz der guten Abdich- tung ist aber bei Bruch der Kassette ein rasches Auswechseln derselben möglich, wobei dies von unge- lernten Arbeitern durchgeführt werden kann.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen Fig. 1 eine Draufsicht auf eine mit mehreren lichtdurchlässigen Kassetten versehene Bau- platte nach der Erfindung, Fig. 2 einen Längsschnitt durch die Platte entsprechend der Linie Ir- Ir in Fig. l und Fig. 3 einen Querschnitt durch die Platte nach Fig. 1 entsprechend der Linie III- III.
Die in der Zeichnung dargestellte Bauplatte besteht aus einem selbsttragenden Rahmen 1. Als Werk- stoff für den Rahmen kommt vor allem Stahlbeton, Stahl oder Kunststoff in Frage. In den Rahmen sind bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mehrere lichtdurchlässige Kassetten 2 eingesetzt. Jede dieser
Kassetten besteht aus einer Oberscheibe 3 und einer Unterscheibe 4, die durch hochkantstehende einge- klebte Versteifungsstege 5 miteinander verbunden sind. Die Stege 5 verleihen den Kassetten eine so hohe
Steifigkeit, dass sie begehbar sind. Die hochkantstehenden Stege übertragen jedoch nicht nur auf die Kassette gegebenenfalls von oben wirkende Kräfte auf die seitlichen Auflager, sie dienen vielmehr auch dazu, im Inneren der Kassette voneinander luftdicht abgeschlossene Räume 6 zu schaffen.
Zum Einkleben der Stege 5 soll daher ein Klebstoff verwendet werden, der nicht nur eine feste, sondern auch eine luftdichte Verbindung zwischen den Stegen und der Ober- bzw. Unterscheibe gewährleistet. Um die Kammern 6 auch an den Stirnseiten abzuschliessen, sind an den zu den untereinander parallelen Stegen 5 senkrecht verlaufenden Rändern der Kassette noch Verschlussstege 5a eingeklebt. Durch die luftdichten Kammern 6 wird eine hohe Wärmeisolation erreicht. Es wird dadurch ferner sichergestellt, dass die Gefahr einer Kondenswasserbildung nahezu vollkommen ausgeschaltet ist.
Als Material für die Scheiben 3 und 4 sowie die Stege 5 kommt insbesondere drahtarmiertes Glas in Frage. Glas verschmutzt nicht so leicht und ist im Falle von Verschmutzung einfach reinigbar. Durch Verwendung verschiedener Drahtglassorten, beispielsweise von Ornamentdrahtglas, kann ein diffuses, ange- nehmes Licht und ein ästhetisches Aussehen der Platte erzielt werden. Ausser Glas ist jedoch auch die Verwendung durchsichtiger Kunststoffe möglich.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die Oberscheibe 3 grösser als die Unterscheibe4 ausgeführt und so angeordnet, dass sie die Unterscheibe ringsum überragt. Der Rahmen 1 ist so gestaltet, dass er ein Auflager 7 für die Oberscheibe und ein weiteres Auflager 8 für die Uaterscheibe bildet. Es liegen also sowohl die Oberscheibe als auch die Unterscheibe ringsum auf dem Rah- men1 auf. Zwischen die Ränder der Scheiben 3 und 4 und den Rahmen 1 ist jeweils eine Dichtung 9 eingeschaltet. Durch die Ausbildung der Kassette mit einer Oberscheibe 3, die die Unterscheibe 4 ringsum überragt, ergibt sich eine günstige Lagerung der Kassette 2 in zwei verschiedenen Ebenen.
Ein weiterer Vorteil dieser Anordnung besteht darin, dass zwischen jeder der Scheiben 3 bzw. 4 und dem Rahmen 1 eineDichtung angeordnet werdenkann. Durch diese zweifache Abdichtung wird das Eindringen von Wasser' mit Sicherheit verhindert.
Zum Sichern der Kassetten 2 gegen Abheben nach oben sind zweckmässigerweise Schrauben 10 vorgesehen, die in den Rahmen 1 eingeschraubt sind. Diese Schrauben sind so ausgebildet, dass sie entweder mit ihrem Kopf oder mit einem Unterlegstück 11 den Rand der jeweiligen Oberscheibe übergreifen. An denAussenrändern der Oberscheibe 3 sind die Unterlegstücke dann als Winkelstücke ausgebildet. Mit Hilfe der Schrauben 10 können die Scheiben 3 und 4 fest auf die Dichtungen 9 gepresst werden. Die Dichtungen werden in Form von Schnüren oder Streifen auf die Auflager am Rahmen gelegt und beim Anziehen der Schrauben 10 flachgepresst. Es ergibt sich dadurch eine sehr gute Verbindung zwischen dem Glas und der Dichtungsmasse. In Fig. 3 ist bei 9a einDichtungsstreifen dargestellt, der noch nicht flachgedrückt ist.
Wenn die Kassetten zur Schaffung eines Lüftungsfensters nach oben ausklappbar sein sollen, dann werden sie entlang eines Randes mit Hilfe eines Scharniers mit dem Rahmen 1 verbunden.
Bei Anordnung mehrerer Kassetten 2 in einem Rahmen 1 ist es zweckmässig, die Oberscheibe 3 so zubemessen, dass zwischen zwei benachbarten Scheiben nur ein schmaler Spalt 12 verbleibt. Es kann dann
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für die Ränder der benachbarten Oberscheiben 3 eine gemeinsame durchgehende Dichtung 9 vorgesehen werden, wie dies in der Zeichnung dargestellt ist. Die Weite des Spaltes 12 wird bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel durch den Durchmesser der Befestigungsschraube 10 bestimmt. Unter Umständen könnte die Schraube 10 jedoch auch weggelassen werden, wodurch sich die Weite des Spaltes 12 noch mehr verringern liesse.
Die Bauplatte nach der Erfindung hat eine grosse, begehbare Lichtfläche. Sie ist einfach in der Herstellung und kann ohne weiteres an Stelle lichtundurchlässiger Bauplatten verlegt werden. Dabei können auch grössere Öffnungen selbsttragend überbrückt werden. Die Bauplatte ist leicht zu reinigen. Sie bietet ausserdem einen vollkommenen Schutz gegen Eindringen von Wasser und kann sich praktisch nicht mit Kondenswasser beschlagen.
PATENTANSPRÜCHE ;
1. LichtdurchlässigeBauplatte, bestehend aus einem selbsttragenden Rahmen, in den eine oder mehrerelichtdurchlässigeKassettenabgedichtetund gegen Abheben nach oben gesichert, eingesetzt sind, wobei die Kassetten aus einer Ober- und einer Unterscheibe bestehen, welche durch hochkantstehende, eingeklebte Versteifungsstege miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberscheibe (3) grösser als die Unterscheibe (4) ausgebildet und so angeordnet ist, dass sie die Unterscheibe (4) ringsum überragt und sowohl die Ober- als auch die Unterscheibe ringsum unter Zwischenschaltung je einer Dichtung (9) auf dem Rahmen (1) aufliegen, der zu diesem Zweck zwei stufenförmig gegeneinander abgesetzte Dichtflächen (7,8) aufweist.