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Druckluftbremsanlage für Fahrzeuganhänger
Die Erfindung betrifft eine Druckluftbremsanlage für Fahrzeuganhänger mit Bremszylindern, die sowohl beim Betätigen des vom Fahrer des Zugwagens zu bedienenden Bremsventils der Hauptbremsanlage als auch beim Einschalten der Motorbremse mit Druckluft beschickt werden, wobei die Bremszylinder des Anhängers einerseits in Abhängigkeit von der Motorbremsung durch ein Magnetventil und anderseits von einem Anhängersteuerventil be-oder entlüftet werden. Bei den bekannten Anlagen dieser Art ist zwar eine gleichzeitige Anhängerbremsung möglich, sobald die Motorbremse einsetzt, aber für eine erwünschte Voreilung der Anhängerbremsung sind keine Mittel vorgesehen.
Um diese sicherzustellen, wird gemäss der Erfindung vorgeschlagen, dass eine zu einer Baueinheit zusammengefasste Ventileinrichtung angeordnet ist, die ein Doppelventil aufweist, dessen eines Glied in bekannter Weise seinen Sitz an einem auf der einen Seite vom Bremszylinderdruck und auf der andern Seite in entgegengesetztem Sinne von einer vorgespannten Feder und von dem vom Anhängersteuerventil eingesteuerten Bremsdruck beaufschlagten Kolben hat und dessen anderes zwischen die Bremszylinder und den Anhängerluftbehälter geschaltetes Glied seinen Sitz an einem Sitzkörper hat, der sich beim Einschalten der Motorbremse, d. h. beim Öffnen des einen Bestandteil der Baueinheit bildenden Magnetventils im Sinne des Öffnens der von dem letztgenannten Glied überwachten Verbindung verstellt.
Dadurch wird erreicht, dass bei Betätigung der Zugwagenbremse eine Voreilung der Anhängerbremse stattfindet.
Die in der Praxis vorkommenden Verhältnisse kommen durch die Fig. l und 2 der Zeichnung zum Ausdruck, welche Diagramme wiedergeben, in denen auf der Abszisse die Zeit und auf der Ordinate die Bremskraft aufgetragen ist. Mit a ist die von der Druckluftbremse erzeugte und mit b die von der Motorbremse erzeugte Bremskraft bezeichnet. Fig. l zeigt den Verlauf der Bremskräfte am Zugwagen. Das Diagramm hat die wünschenswerte Charakteristik : Die von der Druckluftbremse erzeugte Bremskraft baut sich zusätzlich auf der von der Motorbremse erzeugten Bremskraft auf.
Gegensätzlich dazu verläuft die Bremsdruckkurve al nach Fig. 2, die den Kraftverlauf beim Anhänger wiedergibt.
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:: 1er Druckluftbremse erzeugte Druck in den Anhänger-Bremszylindern soll den von der Motorbremse erzeugten Druck gewissermassen überlagern, er soll sich zu ihm addieren.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Fig. 4 gibt ein Schaltschema nieder, während Fig. 5 ein lotrechter Mittelschnitt durch ein Steuerorgan ist.
Nach Fig. 4 ist ein Motorbremsschalter 1 elektrisch mit einem Anhänger-Magnetdruckminderventil 2 verbunden. Das Magnetventil 2 ist ausserdem mit einem Schalter 3a in einem Trittplattenventil 3 ver- bunden. Diese elektrische Verbindung ermöglicht es, bei Betätigung der Zugwagenbremse eine Voreilung ier Anhängerbremse zu erreichen.
Das Magnetventil 2 ist über eine Druckluft-Leitung 4 mit den Anhängerbremszylindern 5 und 6, über -ine Leitung 7 mit dem Anhängerluftbehälter 8 und über eine Leitung 9 mit einem Anhängersteuerventil LO üblicher Bauart verbunden. Über die Schlauchkupplung 11 und eine Leitung 12 steht das Steuerventil LO mit dem druckluftgesteuerten Anhängerbremsventil 13 in Verbindung. Das Anhängerbremsventil 13 ist 111 den Luftbehälter 14 und an das Trittplattenventil 3 angeschlossen. Zwischen Trittplattenventil 3 und Anhängerbremsventil 13 geht die Leitung 15 ab, die zu den (nicht gezeichneten) Zugwagenbrems- sylindern führt. Die Versorgungsleitung 16 verbindet das Trittplattenventil 3 mit demLuftbehälter
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Das Magnetventil 2 wirkt, wie aus Fig. 5 erkennbar ist, wie folgt. Inder Kammer 17 ist stets der Druck des Behälters 8 wirksam. Wenn durch Einschalten der Motorbremse über den Schalter1dieMa- gnetspule 18 erregt wird, öffnet sich das Ventil 19, so dass Druckluft von der Kammer 17 zur Unterseite des Kolbens 20 strömt und diesen aufwärts bewegt. Dadurch wird das Ventil 21a geschlossen und das Ventil 21b geöffnet. Druckluft fliesst nun von der Kammer 17 über Kammer 22 zu den Anhängerbrems- zylindern 5,6, u. zw. so lange, bis der Druck unter dem Kolben 23 die Kraft der Feder 25 überwindet und das Doppelventil 21at b in Abschlussstellung bringt. Beim Lösen der Motorbremse wird der Raum unterhalb des Kolbens 20 durch ein nicht dargestelltes Ventil entlüftet.
Wird die Druckluftbremse zusätzlich zur Motorbremse betätigt, so steuert das Anhängersteuerventil
10 in die Leitung 9 und damit in die Kammer 24 des Magnetventils 2 einen entsprechenden Luftdruck ein.
Dadurch geht der Kolben 23 abwärts und öffnet das Ventil 21b. Druckluft von Kammer 17 strömt nun so lange in die Kammer 22, bis der Kolben 23 wieder eine Abschlussstellung einnimmt.
Wird die Druckluftbremse allein betätigt, so strömt die Druckluft vom Anhängersteuerventil 10 über Leitung 9 und Kammer 24 ungehindert in die Kammer 22 und damit zu den Bremszylindern 5 und 6. Das Ventil 21a bleibt während dieses Vorganges geöffnet und Ventil 21b geschlossen.