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Doppelglasscheibe
Die Erfindung bezieht sich auf eine Doppelglasscheibe, deren zwischen den Scheiben befindlicher
Hohlraum mit einem Gas, beispielsweise Luft gefüllt und mittels hohler Einlagen aus lichtdurchlässigem elastischem Baustoff, insbesondere einem Kunststoff in eine Vielzahl von Kammern unterteilt ist.
Solche Doppelglasscheiben sind vielfach so ausgebildet, dass Zwischenlagen aus wellen-oder waben- förmig gestalteten Schichten zwischen den Scheiben eingefügt wurden. Dabei kommt es auf einen dichten
Abschluss der zwischen den Scheiben abgegrenzten Hohlräume an, wenn eine gute wärmeisolierende Wir- kung erzielt werden soll. Die exakte Abdichtung der einzelnen Hohlräume ist deshalb schwierig, weil durch
Temperaturwechsel und Luftdruckänderungen, sei es durch Höhendifferenzen oder sei es, dass durch Wind- und Schneeandrückung die Scheiben einer Verformung bzw. Durchbiegung ausgesetzt sind, die sich sowohl nach aussen, als auch nach innen auswirken kann.
Man hat schon versucht, zwischen die Scheiben einer
Doppelglasscheibe gewellte oder mit entsprechenden Sicken versehene, durchsichtige Kunststoff-Folien zu legen, und die einzelnen Wellenschichten durch ebene Lagen voneinander zu trennen, um eine bessere Iso- lationswirkung gegen Wärme und Kälte zu erhalten. Man hat auch vorgesehen, die wellenförmigen Lagen mit um 90%versetzten Wellenachsen, also kreuzweise anzuordnen. Hiedurch erreichte man aber höchstens, dass voneinander getrennte über die ganze Länge der Platten sich erstreckende Hohlräume zwischen den
Aussenscheibe entstehen, was vom Standpunkt der Wärmeisolation aus gesehen nicht zweckmässig erscheint, da eine-wenn auch begrenzte - Luftzirkulation stattfinden kann.
Es ist auch bereits bekannt, zwischen den Scheiben eine rostartige, abstandhaltende Zwischenschichte aus durchsichtigem Kunststoff anzuordnen. Beidiesem Doppelscheibenglas wird zwar der Innenraum in eine Vielzahl von kleinen Kammern aufgelöst, die sich jedoch nur quer zur Scheibenebene erstrecken, wodurch die Isolierwirkung wieder vermindert wird. Ausserdem sind diese rostartigen Zwischenschichten in Richtung quer zur Scheibenebene ziemlich starr und können bei Einbiegungen der Scheiben sehr leicht zu deren Bruch führen. Ähnliches gilt auch von jenen bekannten Ausführungen, bei denen zwischen den Scheiben einzelne, gleichmässig verteilte mehr oder minder starre Stützkörper vorgesehen sind.
Die Erfindung macht es sich nun zur Aufgabe, diese Nachteile zu vermeiden. Zu diesem Zwecke kennzeichnet sich die Erfindung vor allem dadurch, dass zwischen den Scheiben als Einlagen kammerbildende Gehäuse vorgesehen sind, die geschlossen in loser Berührung oder mittels einer seitlichen Öffnung gegenseitig eingreifend aneinander gereiht sind, wobei stellenweise einzeln zwischen Gehäuse und Scheiben und/oder den benachbarten Gehäusen untereinander Hohlräume gebildet sind. Die Gehäuse können dabei ohne weiteres so ausgebildet sein, dass ihre Wandungen atmen können, d. h. dass sie auf veränderte Druckverhältnisse, also auf inneren Überdruck oder Unterdruck nachgiebig reagieren.
Dies wird beispielsweise durch Verwendung von Kunststoff-Folien als Wandungsmaterial fur die Gehäuse erreicht, die genügende Elastizität besitzen.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die Gehäuse in mehreren Schichten und mit ihren seitlichen Berührungsstellen gegenseitig versetzt angeordnet sein. Ausserdem können die Seitenwände der Gehäuse auch S-, Z-oder Wellenform aufweisen. Durch diese Ausgestaltungen werden in dem Scheibenzwischenraum, sei es zwischen den Gehäusen und den Scheiben, sei es zwischen den Gehäusen selbst, zu- sätzliche Hohlräume, d. h. zusätzliche Isolierkammern geschaffen. Ein derartiges Kammer-Labyrinthsystem kann durch Anordnung mehrerer Lager übereinander noch ganz erheblich erweitert werden, wobei die
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Kammern ebenfalls versetzt zueinander liegen können, so dass die Spalte von den darüberliegenden Gehäusen überdeckt werden.
Es hat sich bei Verwendung von Gehäusen mit ungleicher Flächenbegrenzung als zweckmässig gezeigt, die Seite mit der grösseren Fläche an der Scheibe anzulegen. Bei den derart ausge-
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günstige k-Zahl (Wärmeleitzahl) erreicht.
Erfindungsgemäss ist ferner vorgesehen, die Wände der Gehäuse unter Umständen mit vorstehenden, ab- standhaltenden Wandteilen, wie warzenförmigen Ausbuchtungen od. dgl. auszustatten, wodurch ein wärme- isolierender Spalt zwischen den Aussenscheiben und den Gehäusen in der Scheibenparallelebene entsteht.
In Fortführung des Erfindungsgedankens lässt sich die Isolationswirkung auch noch durch Ineinanderstecken bzw. klammerartiges Übereinandergreifen der Gehäuse verbessern. In besonderen Fällen kann die
Formanpassung der Gehäuse so erfolgen, dass diese an einer Seite offen sind und mit einem schmäler abgesetzten Gehäuseteil ineinander geschachtelt ausgeführt werden. Hier übergreift also der grössere bzw. breitere Gehäuseteil den schmäler abgesetzten Gehäuseteil des benachbarten, eingeschobenen Gehäuses, wodurch in einer Zwischenlageschicht jeweils drei gegeneinander abgedichtete Kammern gebildet werden.
Basierend auf dem vorgenannten Grundgedanken lassen sich selbstverständlich noch weitere Ausführungformen gestalten. Zusammengefasst kann es als das Ziel der Erfindung bezeichnet werden, möglichst viele Isolationskammern zu bilden, was mit den allen Gegebenheiten leicht anzupassenden Gehäusen auf einfachste Weise erreicht wird.
Die Erfindung hat auch noch eine weitere Ausgestaltung zum Gegenstand, nach welcher die zwischen den Gehäusen vorgesehene Steckverbindung gelenkartig ausgebildet ist und eine richtungswechselnde Anordnung der ineinandergesteckten Gehäuse zulässt. Dadurch ist die Möglichkeit geschaffen, die Gehäuse auch zwischen gewölbten bzw. gewellten Scheiben einzulegen. Die Ausgestaltung und insbesondere die Länge der Gehäuse wird dabei entsprechend der Krümmung der Wölbung bzw. Wellung gewählt.
Inder Zeichnungsind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes schematisch dargestellt.
Es zeigen : Fig. 1 und 2 bekannte Doppelglasscheiben mit zwischen den Scheiben eingefügten wellentormi- gen Folien mit ebenen Einlagen, Fig. 3 eine Doppelglasscheibe nach der Erfindung mitnebeneinanderliegenden kammerbildenden Gehäusen, Fig. 4 eine Doppelglasscheibe nach Fig. 3, bei welcher die Gehäuse in mehreren Lagen angeordnet sind, Fig. 5 eine Doppelglasscheibe mit nebeneinanderliegenden Gehäusen, deren Ränder die benachbarten Gehäuse überdecken, Fig. 6 eine Doppelglasscheibe mit nebeneinanderliegenden Gehäusen, deren Ränder sich überdecken und S-förmig ausgebildet sind, Fig. 7 eine Doppelglasscheibe mit Gehäusen nach Fig. 6 und an diesen vorgesehenen vorspringenden Wandteilen, Fig. 8 eine Doppelglasscheibe mit ineinandergesteckten Gehäusen und Fig. 9 eine Doppelglasscheibe in Wellenform mit zusammensteckbaren Gehäusen.
Bei der Ausführung nach Fig. l ist eine bekannte Doppelglasscheibe gezeigt, bei der zur Bildung durchgehender Kammern zwischen den Scheiben 1 und 2 gewellte Zwischenlagen 3 angeordnet sind, die ihrerseits durch ebene Schichten 4 getrennt sind. Bei einer andern bekannten Ausführungsart nach Fig. 2 sind Zwischenlagen aus zickzackförmigen Folien 5 eingebracht, die sich gekreuzt überdecken.
Bei dem erfindungsgemässen Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3 und 4 sind zwischen die Scheiben 1, 2 Gehäuse 6 eingelegt, welche Kammern bilden und an den Rändern 7 aneinandergereiht sind. Die Gehäuse 6 sind in der Glasebene, d. h. im Zwischenraum zwischen den Scheiben 1 und 2 so angeordnet, dass sich die Randteile 7 jeweils gegenüberliegen, wodurch weitere Hohlräume 8 gebildet werden. Vorzugsweise sind
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Fig. 4 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die kammerbildenden Gehäuse in mehreren z. B. zwei Lagen eingelegt sind, wobei die Gehäuse 6 so angeordnet sein können, dass die Stossstellen derselben jeweils überdeckt werden. Ein ähnlich ausgeführtes Beispiel ist aus Fig. 5 ersichtlich.
Die Gehäuse 6 sind so angeordnet, dass deren Seitenwandteile im aneinandergefügten Zustand divergent verlaufen und deren Ränder versetzt gegenüberliegend jeweils einen Teil der Gehäuseflächen überdecken, so dass ein Hohlraum 10 zwischen den einzelnen Gehäusen 6 und 9 entsteht.
Gehäuse mit einer ändern Form der Seitenwände sind aus Fig. 6 ersichtlich. Die Seitenwandungen der Gehäusell verlaufen hier S-förmig und berühren sich an drei Linien, wobei sich im Verlauf der Mantellinien zu beiden Seiten der Gehäuse je zwei Hohlräume 12 bilden. Die Ränder der Gehäuse 11 überdecken auch hier jeweils die der benachbarten zum Teil.
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brachten Gehäuse 13 zusätzlich mit Abstandhaltern 14 in Form von eingeprägten Sicken, Warzen oder sonstigen Erhöhungen an den Auflageflächen ausgebildet.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 zeigt Gehäuse 15, die so ausgebildet sind, dass sie im Querschnitt
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welchemhäuse eingreift.
Eine Ausführungsart für eine Doppelglasscheibe in Wellenform ist schliesslich noch aus Fig. 9 zu er- sehen, wobei zwischen den gewellten Scheiben 17 und 18 Gehäuse 19 eingebracht sind, die in ähnlicher
Weise wie die Ausführungsart nach Fig. 8 klammerartig ineinandergesteckt sind.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann zwischen den Gehäusen 6,11, 13,15, 19 selbst und/oder diesen und den Scheiben eine Verbindung, beispielsweise durch Verschweissung, Polymerisation oder Verkittung vorgesehen sein, wodurch ein die Tragfähigkeit der gesamten Doppelglasscheibe erhöhen- des Netzwerk geschaffen ist.
Besonders vorteilhaft erweist sich die durch die erfindungsgemässe Ausgestaltung und Anordnung der kammerbildenden Gehäuse geschaffene Möglichkeit, die an den jeweiligen Berührungsstellen der Gehäuse
6,11, 13,15, 19 untereinander und den Glasscheiben 1, 2 bzw. 17,18 befindlichen Hohlräume 8,10, 12 als Durchlüftungskanäle zu verwenden.
Ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen, wäre es auch noch möglich, folienartige Zwischenschich- ten, die in bekannter Weise mit einer wärmereflektierenden Schicht versehen sind, welche beispielsweise auf chemischem Wege eingebracht oder durch Aufdampfung von hauchdünnen Metallschichten hergestellt sein kann, zwischen den einzelnen Gehäuselagen (bei mehrlagiger Anordnung) oder zwischen den Scheiben und den Gehäusen einzufügen. Damit kann beispielsweise bei Verwendung der Doppelglasscheiben in einem
Gebäude die Wärmeeinstrahlung von aussen her durch Reflexion verhindert werden. In umgekehrter Weise können die wärmereflektierenden Schichten auch von innen her zur Vermeidung eines Wärmeverlustes der abgegrenzten Räume angewendet werden.
Normalerweise wird im Innern der Doppelglasscheiben bei Sonnen- bzw. Wärme einstrahlung eine er- hebliche Übertemperatur gegenüber der umgebenden Luft entstehen. Besonders stark wird dies bei der erfin- dungsgemässen Anordnung von wärmereflektierenden Schichten an innenanliegenden Folien in Erscheinung treten. In diesem Falle kann eine Durchlüftung oder auch Teildurchlüftung der entsprechenden Randzwischenräume zwischen Scheibe und der wärmereflektierenden Folie erreicht werden, z. B. durch Abstandhalter in Form von Einprägungen, Pressungen od. dgl., welche die Folien in einem entsprechenden Abstand von der Scheibe halten.
Es ist auch daran gedacht worden, eine oder mehrere solcher Folien so auszubilden, dass diese unter dem Einfluss von Wärmestrahlen, insbesondere bei Sonneneinstrahlung, ihren Lichtbrechungsindex verändern, u. zw. in bekannter Weise durch Farb- oder Trübungsgradumschlag.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Doppelglasscheibe, deren zwischen den Scheiben befindlicher Hohlraum mit einem Gas, beispielsweise Luft gefüllt und mittels hohler Einlagen aus lichtdurchlässigem elastischem Baustoff, insbesondere einem Kunststoff in eine Vielzahl von Kammern unterteilt ist, dadurch gekennzeichnet, dass als Einlagen kammerbildendeGehäuse (6, 11, 13, 15,19) vorgesehen sind, die geschlossen in loser Berührung oder mittels einer seitlichen Öffnung gegenseitig eingreifend aneinander gereiht sind, wobei stellenweise einzeln zwischen Gehäuse und Scheiben (1, 2 bzw. 17, 13) und/oder den benachbarten Gehäusen untereinander Hohlräume (8,10, 12) gebildet sind.