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Pressform zur Herstellung dichter, porenfreie Gegenstände aus Kunststein.
Man hat bereits versucht, Gegenstände aus Kunststein unter hohem Druck in Pressformen herzustellen, jedoch infolge mangelhafter Formen mit nur beschränktem Erfolge.
So wurde beispielsweise eine Form verwendet, deren Wandung mit einer Reihe in Gestalt von Furchen in dieselbe eingeschnittenen Abzl1gkanälon versehen und mit einem groben und dann mit einem feineren Drahtsieb bedeckt war. Diese Formen zeigen aber, wie praktische Erfahrungen lehren, verschiedene wesentliche Nachteile.
So wird bei Verwendung hohen Druckes das feine innere Sieb durch die Stoffmasse vollständig in die Maschen des gröberen Siebes hineingepresst, so dass einerseits das feine Drahtsieb sich ausserordentlich rasch abnützt und leicht reisst, besonders beim Herausnehmen und Reinigen ; anderseits werden unter Verwendung von groben Sieben ats Zwischenlage deren Maschen stets deutlich sichtbar auf dem geformten Gegenstand eingepresst, so dass sich mit derartigen Pressformen Gegenstände für nur sehr limitiert Verwendungszwecke herstellen lassen, da die Oberflilche des Materiales stets eine gewisse Rauheit und Unsauberkeit aufweist, welche dessen Anwendung naturgemäss einschränkt.
Ein speziell in der Fabrikation als störendes Hindernis sich zeigender Nachteil liegt ferner darin, dass bei Verwendung von feinzorteilten Faserstoffen, wie z. B. Asbest in Verbindung mit hydraulischen Bindemitteln die Maschen der Siebe infolge der ziemlich bedeutenden Durchflussgeschwindigkeit des ausgepressten
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genommen worden muss. Dieser Umstand äussert sich aber nicht allein in einer infolge der zeitraubenden Reinigungsarbeiten langsam vor sich gehenden Fabrikation, als vielmehr auch in der Qualität des Fabrikates.
Durch verstopfte Stellen der Siebform entstehen verschiedeno Ausflussgeschwindigkeiten des Wassers im Innern der Formmasse, sowie auch auf dem Weg durch das Sieb, so dass sich dio Stoffmasse ungleich absetzt und das Fabrikat ungleichmässig nicht allein in bezug auf seine Dichte-es zeigen sich auch bisweilen Poren und kleine eingeschlossene Luftblasen-sondern auch mit Bezug auf seine Festigkeit, Wassorundarchlässigkeit und allgemeine Dauerhaftigkeit wird.
Die neue im folgenden beschriebene Pressform soll dazu dienen, in erster Linie den angegebenen Übelständen zu begegnen. Dieser Zweck wird dadurch erreicht, dass der dünnflüssige Stoffbrei, z. B. bestehend aus in bekannten Zerkleinerungsmaschinen zerkleinertem Fasermaterial, z. B. Asbest, Torf etc., welcher mit einem hydraulischen Bindemittel, z. B.
Zement oder Kalk, und mit Wasser innig vermengt ist, in einer Form gepresst wird, deren mit zur inneren Formfläche möglichst senkrecht angeordneten Ausflussöffnungen versehene Matrize eine der inneren Form fläche angepasste Einlage aus dünnem, perforierten Blech erhält, die ihrerseits mit einem der Formfläche entsprechenden feinen Metallgewebe belegt ist.
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einer runden Schüssel eignet. Fig. 1 und 2 stellen dieselbe im Querschnitt dar, Fig. 3 im Grundriss.
In Fig. 1 ist die gegenseitige Lage der beiden Matrizenteile vor der Pressung dargestellt ; in M, dem unteren Teil der Matrize, befindet sich die Mischung G, aus welcher die Schüssel geformt werden soll. Anliegend an das Innere der unteren Matrize befindet
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einlage S gelegt. Um dabei das aus der Mischung gepresste Wasser aus dem unteren Matrizenteil abfliessen zu lassen, sind an geeigneten Stellen Kanäle C in möglichst senkrechter Richtung zur jeweiligen inneren Formnäche ringsum in der Matrize angeordnet ; diese sind aus Fig. 3 deutlich ersichtlich.
Wenn wünschenswert, kann bei komplizierten Formen und zum rascheren Austreiben des Wassers auch die obere Matrize mit Ablaufkanälen C und mit dünnem, perforierten Blech F und feinem Motallgewobe S belegt sein.
Fig. 2 stellt die Form bezw. die Matrize in der Lage ihrer beiden Teile nach der Pressung dar ; G ist dabei die fertig geformte und gepresste Schüssel.
Wie ferner in Fig. 2 in der einen Quorscbnittshälfte angedeutet, kann, zur Erzielung einer noch grösseren Festigkeit und Solidität, eine Eisenarmierung in Form von Drahtgeweben, Stangen oder anderer geeigneter Form hieboi zur Verwendung kommen. A, ist
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Dieser eventuellen Eisonarmioronge ist jedoch hier nur in ergänzendem Sinne Erwähnung getan, da dieselben mit der Form selbst in keinerlei Zusammenhang stehen.
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und sind auch vollständig frei von inneren Luftblasen. Mit derartigen Pressformen lassen sich Gegenstände in jeder beliebigen Grösse, Stärke und Gestalt formen, so z. H. Träger, Ziegel, wollige und flache Platten, Reliefs, Rohren, Behälter u. dgl.
Die Hauptunterschiede und Vorteile, welche diese neue kombinierte Pressform gegen- über den bisher bekannten und gebräuchlichen, insbesondere auch gegenüber der weiter oben bereits erwähnten Form mit einer groben nnd einer feinen Siebeinlage aufweist, können in folgendem zusammengefasst werden :
Durch Verwendung einer sehr dünnen, perforierten Blecheinlage zwischen die Matrize und das feine Metallgewebe erfährt der gesamte Vorgang des Pressprozesses eine wesentliche Modifikation, welche sich darin äussert, dass durch die grosse Auflagefläche des perforierten Bleches an der inneren Matrizenwandung dem Austritt des Wassers ein bedeutender Widerstand entgegengebracht wird, wodurch das Auspressen des Wassers nicht zu rasch vor sich gehen kann, und dessen Ausflussgeschwindigkeit durch die Walll der Anzahl der Auslauflean1ilo und der Feinheit des perforierten Bleches hinsichtlich der Lochzahl nach Bedürfnis reguliert werden kann.
Dieselbe muss derart gewählt werden, dass die Durchflussgeschwindigkeit des Wassers durch die drei Formteile im Mittel geringer ausfällt, als im Innern der Stoffmasse. Durch diese Anordnung bezw. Kombination von Matrize mit ihren Ausflusskanälen, der perforierten Blecheinlage und dem feinen Metallgewebe kommen Verstopfungen des Siebes, weil es
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des Motallgowebes durch seine Auflage auf dem perforierten Blech eine ausserordentlich geringe, kaum konstatierbare, schon infolge der geringen Stärke des perforierten Bleches.
Während die Tiefe einer solchen Öffnung im perforierten blench ein bis zwei Zehntel Millimeter beträgt, hat sie einen Durchmesser von 5-6 mm ; das Verhältnis von Tiefe zu Durchmesser bewegt sich somit in der Grössenordnung von etwa o. Nachdem bei der früher erwähnten Form das feine Drahtsieb infolge des hohen Druckes in die Maschen des gröberen Siebes, oft sogar beide Siebe zusammen in die furchenartigen Kanäle der Pressform hineingepresst werden, zeigen die damit hergestellten Gegenstände deutliche Eindrücke des gröberen Drahtsiebes, bisweilen sogar leichte Andeutungen der Ablanfkanälss.
Diese Abdrücke sind bei Verwendung der neuen Form ausgeschlossen, da das verwendete Drahtsieb eine Feinheit von 160-200 Maschen pro Quadratzentimeter besitzt. Diese ausserordentlich feinen in diesem Metallgewebe zur Verwendung kommenden Metallfäden lassen von blossem Auge kaum sichtbare Abdrücke inddf Pressmasse zurück, so dass so hergestellte Gegenstände auf beiden Seiten gleich saubere Oberfläche besitzen, und dadurch die vielfachste Verwendung finden können, und zwar ohne weitere Bearbeitung auf der t, inen Seite durch Hoboln, Drehen etc. wie es bis jetzt mit in bisherigen Formen erzeugten Gegenständen geschehen musste.