<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Anordnung zur automatischen Ermittlung der Zinszahlen durch programmgesteuerte Geschäftsmaschinen
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
Es liegt nahe, auch die Zinsenberechnung im Kontokorrentverkehr durch den Einsatz von Buchungs- maschinen zu automatisieren. Dem stehen die Besonderheiten des Kontokorrentverkehrs entgegen, wie z. B. Vor- und Nachvalutierung, Seitenwechsel der Salden bei verschiedenen Zinseszinsen für Soll und
Haben, wenn also z. B. während einer Buchung der Saldo vom Soll ins Haben wechselt und umgekehrt i oder, wenn für die Beträge im Soll wie im Haben sowie bei eingeräumter Kreditgewährung verschiedene
Zinssätze zur Anwendung kommen müssen. Die bisher bekannten Einrichtungen zur Automatisierung der
Zinsenberechnung erreichen unter Beibehaltung der bisherigen Valutierungspraxis lediglich eine Teilauto- matisierung, indem die Maschine den ohne Schwierigkeiten automatisierbarenTeil der Zinsenberechnung durchführt.
Die Korrekturen durch Springen des Saldos müssen auch weiterhin auf der Kontokarte hand- schriftlich korrigiert werden.
Es ist auch ein Verfahren bekannt, bei dem die Korrektur beim Springen des Saldos nachträglich in einem gesonderten Arbeitsgang von der Buchungsmaschine maschinell durchgeführt werden kann. Dabei sind aber Konzessionen bezüglich der Valutierung zu machen.
Bei einer bekannten Buchungsmaschine erfolgt die Eingabe der Zinstage durch Register, die ähnlich dem automatischen Datumsdruck täglich programmiert werden. Für die häufigsten Valuten genügen 5 bis
6 Register, die die Zinstage für die zugehörige Valuta enthalten. Ausserdem besteht die Möglichkeit, für nicht fest programmierte Valuten die ihnen entsprechenden Zinstage einzutasten. Bei Anrufen der Regi- stertaste schreibt die Buchungsmaschine in bekannter Weise die Wertstellung auf das Konto und den Tages- auszug, während die programmierten Zinstage als Faktor von der Buchungsmaschine übernommen wer- den.
Dieses Verfahren der maschinellen progressiven und permanenten Zinsenberechnung unterscheidet sich nicht wesentlich von der bekannten automatischen Zinsenkapitalisierung im Sparverkehr, solange die Kon- ten ständig auf der Soll- oder Haben-Basis geführt werden. Anders verhält es sich bei Konten, deren valu- tarische und/oder Buch-Salden vom Soll ins Haben wechseln und umgekehrt. Hier genügt nicht die durch
Gutschriften oder Belastungen erforderlich werdende Addition oder Subtraktion von einem Haben- oder Soll-Zinsvortrag. Vielmehr fallen in einer Buchungszeile bei Konten mit wechselnden Salden sowohl Soll-
Zinszahlen als auch Haben-Zinszahlen an, die jeweils verschiedene Vorzeichen besitzen.
Bei Belastungen sind die hierauf entfallenden Zinszahlen zu dem Sollzinszahlenvortrag zu addieren, falls sich der valuta- rische Saldo des Kontos im Soll befindet oder von dem Habenzinszahlenvortrag abzuziehen, sofern sich der valutarische Saldo im Haben befindet bzw. bei Gutschriften umgekehrt. Bei der Kontrolle nach der Bu- chung werden deswegen diejenigen Konten, bei denen ein Saldenwechsel vorliegt, aussortiert, und der
Zinszahlensaldo in Soll-und Habenzinssaldo nachträglich, z. B. mit konventionellen Rechenmaschinen zerlegt.
EMI2.1
Haben-Zinszahlen in Abhängigkeit der Werte und Vorzeichen bedarfsweise des Alten Saldos, des Umsatzes und des Neuen Saldos verändert, gespeichert und/oder niedergeschrieben.
Die vollautomatische Errechnung der Zinszahlen erfolgt gemäss Ausbildung der Erfindung dadurch, dass nach selbsttätiger Bildung des Produktes aus der Zinszeit und dem eingetasteten Umsatz eine logische Entscheidung in Abhängigkeit des Vorzeichens des Alten Saldos und des Umsatzes derart durchgeführt wird, dass bei Gleichheit dieses Vorzeichens das vorerrechnete Produkt (Zinszahlen) einem ersten Speicher und bei Ungleichheit einem zweiten Speicher zugeführt und zu dem in diesen enthaltenen alten Zinszahlen addiert bzw.
subtrahiert wird, dass bei Ungleichheit des Vorzeichens eine weitere logische Entscheidung in Abhängigkeit des Alten Saldos und des Neuen Saldos derart durchgeführt wird, dass bei Ungleichheit dieses Vorzeichens ein weiteres Produkt aus der Zinszeit und dem errechneten Neuen Saldo gebildet wird, welches dem ersten und zweiten Speicher zugeführt wird, und dass bei Unterschreitung eines vorbestimmten Wertes in einem dieser Speicher die negative Summe gleich Null gesetzt und zu der gebildeten Summe des andern Speichers addiert wird. Als Zinszeit sei hiebei die Differenz von dem Valutierungstage bis zum Periodenende angesehen. Nach oder bei der Errechnung der Zinszahlen ist es bei Anwendung des Verfahrens gemäss der Erfindung möglich, durch Berücksichtigung eines vorbestimmten Faktors die Zinsen automatisch direkt zu ermitteln.
Dieser Faktor stellt meist den sogenannten Zinsfaktor dar und kann bei gleichbleibendem Zinsfuss als Festwert in die Buchungsmaschine eingegeben sein oder wird jeweils gesondert über besondere Speichereinrichtungen oder manuell zugeführt.
Gemäss weiterer Ausbildung der Erfindung wird beim Ausschreiben des Neuen Saldos oder der errechneten Zinszahlen das gespeicherte Vorzeichen des Alten Saldos auf besonderen Befehl bedarfsweise gelöscht, während es bei Mehrfachbuchung erhalten bleibt oder gegebenenfalls auf Grund des Vorzeichens
<Desc/Clms Page number 3>
des Neuen Saldos verändert wird. Bei einer notwendigen Stornierung werden durch Drücken einer entspre- chenden Funktionstaste die einzelnen Rechenoperationen und logischen Entscheidungen umgesteuert.
Gemäss weiterer Ausbildung der Erfindung wird zur Durchführung des Verfahrens eine an sich bekann- te multiplizierende Buchungsmaschine mit einer zusätzlichen Steuerung der vorhandenen Maschineneinrichtungen, wie z. B. Rechenwerke, Klischees, versehen. Die zusätzliche Steuerung erfolgt dabei durch
Programmbefehle, die entsprechend dem erfindungsgemässen Verfahren durch eineelektromechanische oder elektronische Zählkette schrittweise ausgelöst werden. Gemäss weiterer Ausbildung der Erfindung wird zur Durchführung der logischen Entscheidung, ob der Neue Saldo gleich dem Alten Saldo ist, d. h., ob beide Salden Haben- oder Soll-Salden sind, sowie der logischen Entscheidung, ob die neu errechnete
EMI3.1
Die Umsteuerung der Rechenoperationen und logischen Entscheidungen der Buchungsmaschine zur Durch- führung einer Stornierung erfolgt zweckmässig durch ein Relais oder ein elektronisches Schaltmittel.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand eines in den Fig. 1 und 2 dargestellten Ausführungsbei- spiels näher erläutert. Dabei zeigt : Fig. 1 den logischen Funktionsablauf und Fig. 2 die Schaltung zur Durchführung dieses Funktionsablaufs.
In der Schaltung sind alle zum Verständnis der Erfindung nicht unbedingt notwendigen Stromläufe und Maschineneinrichtungen der Buchungsmaschine nicht dargestellt. Sie werden sowohl in ihrem schal- tungsmässigen Aufbau als auch in ihrem Zusammenwirken als bekannt vorausgesetzt, so dass in der Fig.
2 nur diejenigen Schaltelemente und Stromläufe dargestellt sind, die von der Schaltung und dem Aufbau bekannter multiplizierender Buchungsautomaten abweichen und den in Fig. 1 dargestellten Funktionsab- lauf ermöglichen. Das im folgenden beschriebene Ausführungsbeispiel ist auf eine relaisgesteuerte Bu- chungsmaschine abgestimmt, es kann jedoch auch ohne besondere Schwierigkeiten einer elektronisch ar- beitenden Buchungsmaschine angepasst werden.
Zur Erläuterung des Verfahrens gemäss der Erfindung wurde deswegen eine Relaisschaltung gewählt, da diese gegenüber einer elektronischen Schaltung verständliche ist.
Bei jeder Durchführung einer Buchung werden. bekanntlich durch jeweilige Eintastung oder durch selbsttätige Entnahme, z. B. aus einem Festwert-Speicher notwendige Angaben, wie Kontonummer, Bu- chungstag, Alter Saldo, Wertstellung bzw. Zinstage, Umsatz und andere aufgezeigt. Aus diesen einge- gebenen Werten werden dann in entsprechenden Rechenwerken, Klischees oder Speichern der Buchungs- maschine weitere Werte errechnet und niedergeschrieben. So unter anderem auch der Neue Saldo. Bei dem vorliegenden Beispiel sind zur Errechnung der neuen Zinszahlen zusätzlich noch die alten Zinszah- len einzutasten. Von diesen Angaben werden lediglich der Alte Saldo, die Zinstage und die alten Zins- zahlen gespeichert. Mit der Eingabe des Umsatzwertes wird aus diesem und dem gespeicherten Alten
Saldo sofort der Neue Saldo errechnet.
Gleichzeitig wird der Umsatz in dem Multiplizierwerk der Bu- chungsmaschine gespeichert. Ausserdem wird mit der Eingabe des Alten Saldos dessen Vorzeichen gespei- chert, da dieses zur Durchführung logischer Entscheidungen bei dem Verfahren gemäss der Erfindung aus- gewertet wird. Weiterhin wird beim Auslösen der Umsatzverbuchung die Zinsenberechnung automatisch eingeleitet. Diese Berechnung soll an Hand der Schaltung beschrieben werden. Der schaltungsmässige Übergang der in Fig. 2 dargestellten Schaltung und der nicht dargestellten bekannten Schaltung der ver- wendeten Buchungsmaschine und zu deren ebenfalls nicht dargestellten Werken sind in der Fig. 2 als Programmpunkte (PG) dargestellt, die z. B. in einem Lötverteiler zusammengefasst sind.
Als Beispiel für den funktionsmässigen und schaltungsmässigen Ablauf des Verfahrens gemäss der Er- findung sei angenommen, dass als erste Buchung auf dem Konto ein Alter Saldo im'Werte von 100 DM
Soll und ein Umsatz von 300 DM Soll eingetastet und als alte Zinszahlen 1000 im Soll und 500 im Ha- ben vorgetragen werden. Weiterhin betrage die Zinszeit, die sich aus der Differenz vom Tage der Wert- stellung (Valuta) bis zum Periodenende errechnet, 25 Tage. Diese Zinszeit wird in einer besonderen
Spalte des Beleges entweder eingetastet oder aus konstanten Werken der Buchungsmaschine in Abhängig- keit des Buchungsbeleges (Scheck und andere) durch Kennziffer in an sich bekannter Weise entnommen oder aus den Daten der Valuta errechnet. Als Neuer Saldo errechnet sich der Wert von 400DM Soll.
Die neuen Zinszahlen müssen demnach 1075 im Soll und 500 im Haben ergeben, da es sich hier nicht um einen Saldenwechsel, sondern lediglich um eine Umsatzbuchung im Soll handelt. Der schaltungsmässige Ablauf dieser Rechnung ist folgender :
Die alten Zinszahlen werden in bekannter nicht dargestellter Weise in den nicht dargestellten Werken der Buchungsmaschine II (Soll) und III (Haben) übernommen. Von diesen Werken sind in der Fig. 2 lediglich die Anrufrelais R II und R III dargestellt.
Wie oben erwähnt, wird bei Eingabe des Alten Saldos dessen Vorzeichen, in dem Beispiel das Vorzeichen"Soll", durch das Relais VAS dadurch gespeichert,
<Desc/Clms Page number 4>
dass über den Programmpunkt PG 2 und den beim Einfahren des Papierwagens in die Spalte"Soll"des Alten
Saldos oder durch Drücken der Soll-Taste geschlossenen Kontaktes s'das Relais VAS erregt wird, das sich so lange hält, bis das Relais Z IV der Relaiskette, wie weiter unten beschrieben, erregt wird.
Beim Eintasten des Umsatzwertes von 300 DM Soll wird, da es sich um einen Sollumsatz handelt, über den ProgrammpunktPG 3 das Relais US (Umsatz-Soll) erregt, das sich bis zum Ende des Ablaufes der gesamten Zinsenberechnung über einen Eigenkontakt us 2 und einen Kontakt zrb 2 eines Endrelais ZRB hält. Gleichzeitig hiemit wird das erste Kettenrelais Z I einer Relaiskette zur Steuerung des Ablaufes der
Zinsenberechnung und das Relais F II erregt, das die Übernahme des Umsatzwertes in das nicht darge- stellte Multiplizierwerk der Buchungsmaschine und damit die Multiplikation der Zinszeit mit dem Umsatz' in an sich bekannter Weise auslöst.
Damit sind die Zinszahlen für diese Buchung mit dem Wert 75 errechnet.
Der erste in Fig. l dargestellte Funktionsschritt ist damit durchgeführt. Nun muss durch die Buchungs- maschine die logische Entscheidung getroffen werden, ob Umsatz und Alter Saldo beide im Soll oder im
Haben stehen, d. h. gleiche Vorzeichen besitzen oder nicht. Diese logische Entscheidung wird in der
Schaltung nach Fig. 2 durch das Relais AGU durchgeführt. Da über den Programmpunkt PG 2 und den beim Einfahren des Maschinenwagens in die Soll-Spalte geschlossenen Kontakt s 1 das Relais VAS (Vor- zeichen-Alter Saldo) erregt wurde und über den Programmpunkt PG 3 beim Einfahren des Papierwagens in die Soll-Spalte des Umsatzes das Umsatzrelais US erregt wurde, spricht nunmehr über die geschlossenen
Kontakt us 3 und vas 1 das Relais AGU an und zeigt damit, dass der eingegebene Umsatzwert vorzeichen- mässig gleich dem Alten Saldo ist.
Die logische Aussage, ob der Umsatz gleich dem Alten Saldo ist, wird beim vorliegenden Beispiel somit bereits während des Maschinenganges der Multiplikation getroffen. Die
Auswertung dieser Entscheidung wird jedoch erst nach erfolgter Multiplikation durchgeführt, wenn das die
Multiplikation auslösende Relais F II und ein nicht dargestelltes Relais MA, welches nur und für die Dauer eines beliebigen Maschinenganges anspricht, nachdem die Auswahl der Rechenoperation beendet ist, abgefallen sind. Dadurch wird über die Kontakte us'4, zrd 3, f Ill und ma 1 das Relais ZVL erregt, das sich nunmehr über seinen Kontakt zrl 3 so lange hält, solange eines der Relais der Zählkette Z I - Z 7 erregt ist. Dieses Relais ZVL sagt somit, dass der Vorgang der Zinsenberechnung läuft oder nicht.
Da das Relais Z I der Zählkette erregt ist, wird über dessen Kontakt z 13 nach Schliessen des Kontaktes zvl 5 das Relais PR erregt. Dieses Relais steuert in bekannter nicht dargestellter Weise den Abruf des gebildeten Produktes in das ebenfalls nicht gezeigte Rechenwerk II. Gleichzeitig wird über denKontakt z 13, den Kontakt us 9 und den umgeschalteten Kontakt agu 2 der Stromkreis für das Relais R II vorbereitet und nach Erregung des Relais AD über den Kontakt zvl 4 und die in Ruhestellung befindlichen Kontakte gu 9 eines in der Buchungsmaschine bereits'vorhandenen Generalumkehrrelais und des Kontaktes mi 1 über Kontakt ad 1 geschlossen. Bei dieser Verrechnung des Produktes in dem Rechenwerk II ist nunmehr auch der Kontakt ma 2 geschlossen, so dass über diesen Kontakt und die Kontakte mi 2 und zvl 3 das Relais RSB anspricht.
Dieses Relais hält sich längstens bis zum Ende des Maschinenganges, d. h., bis der Kontakt ma 2 öffnet, und leitet die Weiterschaltung der Zählkette ein
Da im vorliegenden Fall der Alte Saldo vorzeichenmässig gleich dem Umsatz ist, d. h., da das Relais AGU erregt ist, wurde von der Buchungsmaschine die weitere von der "Ja"-Entscheidung anhängige Rechnung durchgeführt. Da es sich hier um eine einfache Addition der errechneten Sollzinszahlen handelte, ist die Berechnung der neuen Zinszahlen durch Eingabe in das Rechenwerk II beendet. Die Schaltung kann damit wieder in ihre Ruhestellung zurückgeführt werden. Dies geschieht dadurch, dass durch Schliessen des Kontaktes rsb 1 über die Kontakte z 11, gu 8 und den geschalteten Kontakt agu 1 das Relais ZRB erregt wird.
Gleichzeitig werden durch die Kontakte zrb 2 das Relais US, durch den Kontakt zrb 3 das Relais ZVL, durch den Kontakt us 3 das Relais AGU, durch den Kontakt zvl 3 das Relais RSB und durch denKontakt zvi l das Relais ZRB sowie durch Kontakt us 1 das Relais ZI in ihre Ruhestellungen zurückgeführt. Damit sind alle bisher erregten Relais ausser dem Relais VAS zurückgeführt worden, das sich jedoch über den Kontakt z IV4 weiterhin hält. Dieses Relais fällt durch einen besonderen Programmbefehl (Löschen), der z. B. gemeinsam mit dem Niederschreiben des Neuen Saldos programmiert ist, durch Erregung des Zählkettenrelais Z IV über den Programmpunkt PG 1 ab.
Bei Sammelbuchung muss dagegen das Relais VAS (entsprechend bei einer Haben-Buchung das Relais VAH) erregt gehalten werden, da in diesem Falle der Alte Saldo nicht erneut vorgetragen wird.
Nach Freigabe der Buchungsmaschine wird in an sich bekannter, nicht dargestellter Weise nach der Niederschrift des Umsatzes der Wert des selbsttätig errechneten Neuen Saldos (im vorliegenden Beispiel gleich 400 DM Soll) niedergeschrieben und ferner diesichbei der Errechnung ergebenden neuen Zinszahlen durch Summenzug in den beiden Werken II und III. Im vorliegenden Beispiel die Zinszahlen 1075 im Soll
<Desc/Clms Page number 5>
und 500 im Haben.
Während im vorliegenden Beispiel die Zinsberechnung an einem einfachen Beispiel beschrieben wur- de, sei nunmehr im folgenden Beispiel der in Fig. 1 dargestellte senkrechte Funktionsablauf näher be- schrieben. Auch hiebei werden aus den eingegebenen Zinstagen und dem eingegebenen Umsatz (betrags- , mässig) die neuen Zinszahlen errechnet. Danach erfolgt ebenfalls die Auswertung der logischen Entschei- dung, ob der Umsatz gleich dem Alten Saldo ist. In dem zu beschreibenden Beispiel sei dieses nicht der
Fall, so dass nunmehr die"Nein"-Entscheidung wirksam wird.
Es sei hiebei angenommen, dass der Alte Saldo 300 DM im Soll und der Umsatz 400 DM im Haben bei 40 Zinstagen betragen. Da sich bei der vorherigen Berechnung nur 25 Tage als Zinszeit ergaben, bedeutet dies, dass die jetzt durchgeführte Buchung wertstellungsmässig vor der letzten Buchung hätte ausge- führt werden müssen, so wie es bekanntlich bei der bisherigen Staffelmethode durch die nachträgliche
Sortierung nach Wertstellungen erreicht wurde. Nach der letzten Buchung wurden 1075 Zinszahlen im
Soll und 500 Zinszahlen im Haben ermittelt. Nach dieser neuen Buchung müssten nun als neue Zinszah- lensummen 0 im Soll und 1025 im Haben auftreten. Hier erscheint also nicht nur ein Saldenwechsel, son- ! dern es ist auch eine Korrektur der Zinszahlen im Soll und Haben erforderlich.
Die durch dieses Beispiel hervorgerufene Funktionsfolge sei schaltungsmässig im folgenden näher ausgeführt.
Die Errechnung der neuen Zinszahlen aus den Zinstagen und dem Umsatz und die Entscheidung, ob der Alte Saldo gleich dem Umsatz ist, erfolgt analog dem vorher beschriebenen Beispiel. Nach diesen
Funktionen sind das erste Relais Z I der Zählkette, das Relais ZVL, das Relais RSB und das Relais VAS und an Stelle des Relais US nunmehr das Relais UH, da es sich um einen Haben-Umsatz handelt, erregt. Das
Relais AGU ist nicht erregt, da einerseits der Kontakt uh 3 (Haben Umsatz) und der Kontakt vas 1 (Alter
Saldo im Soll) geschlossen sind und dadurch ein Stromkreis für das Relais AGU nicht zustande kommt.
Dies bedeutet, dass Umsatz und Alter Saldo vorzeichenmässig verschieden sind.
In Abweichung der Funktionsfolge des ersten Beispieles wird nun über den Kontakt z 13 (Relais Z I hält sich über die Umschaltkontaktkette der Zählkette und den Kontakt zvi l) sowie über die Kontak- te uh 9 und den nicht geschalteten Kontakt agu l der Stromkreis für das Relais R II vorbereitet. Dieses
EMI5.1
das Relais AD (Addition) erregt und damit Kontakt ad 1 geschaltet ist. Es wird daher in bekannter Weise der Wert des Produkten-Werkes in einem Komplementär-Rädersatz der Buchungsmaschine übernommen.
Während dieses Maschinenganges ist das nicht dargestellte Relais MA erregt, so dass nunmehr nach Schlie- ssen des Kontaktes ma 3 sowohl das Relais KR (Komplementär-Rädersatz) als auch das Minus-Relais MI erregt wird. Durch Umschalten des Kontaktes mi 1 fällt das Relais AD ab, und nunmehr zieht das Relais R II des Rechenwerkes II durch Schalten des Kontaktes ad l an, und der Komplementärwert wird in das Rechenwerk II in an sich bekannter Weise übernommen, d. h. mathematisch von der im Rechenwerk II befindlichen alten Zinszahlensumme (1075) subtrahiert. Bei diesem Maschinengang wird nur während eines bestimmten Zeitintervalles (z. B. während einer Winkelstellung von 10 bis 2000 der Rechenwerkswelle) der Kontakt k geschlossen.
Damit wird über diesen Kontakt k und den geschalteten Kontakt mi2 und Kontakt zvl 3 das Relais RSB erregt. Damit ist der erste Rechenschritt beendet. Die Zählkette wird nunmehr auf ihren zweiten Schaltschritt fortgeschaltet über die Kontakte rsb 1, z 11, gu 8, agu 1. Das Relais Z II der Zählkette hält sich über seinen Kontakt z II2 und die übrigen Kettenrelais z 1112-z VII, uh 1 und zoll.
Nun wird der in Fig. 1 dargestellte nächste Funktionsschritt, die Entscheidung, ob der Neue Saldo gleich Alter Saldo ist, durchgeführt. Mit der Erregung des Kettenrelais Z II wird über die Kontakte rsb 3, zvl 5 und z II3 das Hilfsrelais HZ II erregt. Über dessen Kontakt hz II2 wird das Zwischensummenrelais für das Werk I der Buchungsmaschine ZSM I erregt. Dadurch wird im nicht dargestellten Werk I der Buchungsmaschine die Zwischensumme gezogen, in welchem der Neue Saldo aus Umsatz und Altem Saldo gespeichert bleibt. Bei dieser Rechnung wird der Wert in das Klischee übernommen, in dem über den Kontakt hz n l das Klischeerelais KLM erregt wird. Gleichzeitig werden über die Kontakte hz II 3 das Relais KRM für den Komple- mentär-Rädersatz und über hz 114 das Relais FKM des Faktorenklischees erregt.
Der Wert des Werkes I
EMI5.2
nungen bereitgestellt.
Da das Relais MI für die Minusrechnung erregt ist und der Kontakt k geöffnet ist, war inzwischen das Relais RSB wieder abgefallen, so dass nunmehr während dieses Maschinenganges das Relais RSB erneut über den Kontakt ma 2 für die Dauer dieses Vorganges erregt wird. Dadurch wird nun über den Kontakt rsb 1 und die Kontakte z 11 und z 111 das Relais Z III erregt, das sich über seinen Kontakt z III 2 hält. Über
<Desc/Clms Page number 6>
die Kontakte rsb 3, zvl 5 und z III5 wird nun die im Klischee KL befindliche Vorzeichenstelle abgefragt, die im Beispiel durch den gebuchten Habenumsatz positiv ist und maschinenmässig als"9"gekennzeich- net ist, so dass über den Kontakt z 111 3, uh 6, gu 2 das Relais HZ III anspricht.
Damit ist die logische
Entscheidung getroffen worden, dass der Neue Saldo ungleich dem Alten Saldo ist. Wäre der Habenumsatz in seinem Vorzeichen negativ, was maschinenmässig im Klischee KL als "0" gekennzeichnet ist. so wäre über die Kontakte Z III 4, uh 7 und gu 1 das Relais ZRB erregt worden. Dadurch würde die Rückführung der Schaltung in ihre Ruhestellung eingeleitet und der errechnete neue Zinszahlenwert aus dem Rechen- werk II ausgeschrieben worden.
Da dies jedoch nicht der Fall ist, wird Relais HZ III erregt und über dessen Kontakt hz III 1 das Relais KRM und über die Kontakte hz III 3. umgeschalteter Kontakt uh 10 und gu 10 das Relais FKM erregt.
Damit wird der in der Buchungsmaschine komplementär gespeicherte Neue Saldo, der während der Er- regung des Kettenrelais Z II in das Klischee, dem Komplementärrädersatz (Rechenwerk) und in das Fak- torenklischee der Buchungsmaschine gespeichert wurde, in einem besonderen Maschinengang in das Fak- torenklischeeals absoluter Wert übernommen, da der komplementäre Neue Saldo komplementär im
Komplementärrädersatz, d. h. in diesem absolut, gespeichert ist. Bei dieser Übernahme sind wieder die
Kontakte ma geschaltet. so dass nunmehr über Kontakt ma 2 das Relais RSB erregt wird. Dieses schaltet in vorher beschriebener Weise dieZählkette auf den nächsten Schritt weiter, so dass nunmehr das Relais Z IV erregt ist.
Dieses löst nun die Multiplikation des Zinstages mit dem Neuen Saldo aus, indem über die
Kontakte rsb 3, zvl 5 und Kontakt z IV 3 das Relais F II erregt wird. Da hiebei kein Maschinengang er- folgt, wird dieZählkette nunmehr durch Erregung des Relais OM über den Kontakt f II 2 weitergeschaltet, indem durch den Kontakt om das Relais RSB erregt wird. Damit wird nunmehr das Kettenrelais Z V erregt.
Über den Kontakt z I 4 wird einerseits das Relais PR erregt, anderseits über Kontakt gu 5 und den um- geschalteten Kontakt ad 1 die beiden Relais R II und geschlossenen Kontakt uh 5 und R III erregt. Gleich- zeitig wird über den Kontakt z V 3, nachdem über den Ruhekontakt z IV 4 während der Erregung des Ket- tenrelais Z IV das Relais VAS abgeworfen wurde, das Relais VAH erregt. Dies ist für Sammelbuchung er- forderlich, da für die nächste Buchung das Vorzeichen des Neuen Saldos das Vorzeichen des Alten Saldos wird, dass aber das umgekehrte Vorzeichen des Alten Saldos sein muss, wenn ein Saldenwechsel auftritt.
Im vorliegenden Beispiel wäre diese Umschaltung'nicht erforderlich, da der errechnete Neue Saldo sofort niedergeschrieben und nicht gespeichert wird.
Da durch die Erregung der Relais PR, R II und R III ein Ma- schinengang ausgelöst wird, schalten nunmehr wieder die Kontakte ma. Dadurch wird über dieKontakte ma 2, mi 2 und zvl 3 das Relais RSB erregt und die Zählkette auf ihren nächsten Schritt weitergeschaltet.
Das Relais Z VI spricht Åan und bringt über den Kontakt z VI 3 und die Kontakte uh 8 und gu 3 das Hilfs- relais HH. Damit wird über den Kontakt z VII 4 und hh 2 das Zwischensummenrelais ZSM II des Rechen- werkes 11. der Buchungsmaschine erregt. Gleichzeitig kommt über den Kontakt hh 1 das Relais KLM des
Klischees KL.
Dadurch wird der Wert aus dem Rechenwerk II in das Klischee KL zum Zwecke der logi- schen Entscheidung, ob die im Werk III enthaltene Zinszahlensumme positiv ist oder nicht, übernommen.
Hiebei tritt wieder ein Maschinengang auf, so dass die Kontakte ma schliessen und über Kontakt ma 2 das
Relais RSB erregt wird. Dieses Relais schaltet in der vorbeschriebenen Weise nunmehr die Zählkette von ihrem sechsten Schritt auf ihren letzten Schritt. Das Kettenrelais Z VII spricht an. Nun wird über den
Kontakt z VII 7 abermals das Klischee KL auf die in ihr enthaltenen Vorzeichenstellen abgefragt. Im vor- liegenden Beispiel ist diese negativ, so dass sie im Klischee KL nunmehr als "9" erscheint. Damit wird über die Kontakte z III 3 und z VII 5 sowie über die Kontakte uh 8 und gu 3 abermals das Hilfsrelais HH erregt.
Damit ist die in der Fig. l dargestellte "Nein"-Entscheidung getroffen. Wäre der Wert im Klischee KL positiv, so würde die Vorzeichenstelle als "0" erscheinen. Damit würde über die Kontakte z III4und z VII6 das Relais ZRB erregt und die Schaltung in ihre Ruhestellung zurückgeführt und der errechnete neue
Zinszahlenwert niedergeschrieben.
Da im vorliegendenBeispiel jedoch das Relais HH erregt wird, wird über den Kontakt z VII4 und den
Kontakt hh 3 das Summenrelais SUM II des Rechenwerkes II erregt. Damit wird in bekannter, nicht näher dargestellter Weise der Wert in dem Werke II gelöscht und gleichzeitig über die Kontakte z VII 8, hh 4 und gu 6 die als Minusseite gekennzeichnete Wicklung des Relais R III vorbereitet und das Relais KR erregt und das Relais MI vorbereitet. Das Relais KR bringt über seinen Kontakt kr das Komplementär-Räderwerkrelais KRM. Damit wird der Wert aus dem Rechenwerk II komplementär in das Komplementärräderwerk übernommen. Da er im Rechenwerk II komplementär stand, befindet er sich nunmehr absolut im Komplementärräderwerk. Bei diesem Maschinengang werden wieder die Kontakte ma wirksam, so dass nunmehr über Kontakt ma 3 das Relais MI erregt wird.
Durch den Kontakt mi 2 wird verhindert, dass über den Kontakt ma 2 das Relais RSB anspricht. Gleichzeitig wird jedoch durch Umschalten des Kontaktes mi 1
<Desc/Clms Page number 7>
das Additionsrelais AD aberregt, so dass nunmehr über den Kontakt ad 1 das Relais R III anspricht. Da- durch wird der im Komplementärräderwerk stehende absolute Wert der Zinszahlensumme zu dem im Re- chenwerk III befindlichen Wert addiert. Bei diesem Maschinengang hat wieder der Kontakt k geschaltet, so dass er nunmehr über den umgeschalteten Kontakt mi 2 wirksam wird und das Relais RSB erregt. Mit idem Schliessen des Kontaktes rsb 1 wird über die Kontaktkette z II-z VI l und den geschlossenen Kon- takt z VII 1 das Endrelais ZRB gebracht.
Dieses Relais steuert in der vorbeschriebenen Weise (Beispiel1) die Rückführung der Schaltung in ihre Ruhestellung. Auch hiebei wird das Relais VAH durch einen beson- deren Programmbefehl (Löschen), der z. B. gemeinsam mit dem Niederschreiben des Neuen Saldos pro- grammiert ist, durch Ansprechen des Kettenrelais Z IV zum Abwurf gebracht.
Entsprechend diesen beiden beschriebenen Beispielen können mit der Schaltung weitere übliche Ab- läufe zur automatischen Berechnung der Zinsen, insbesondere entsprechend dem zweiten Beispiel, bei einer Sollumsatzbuchung durchgeführt werden. Bei diesen andern Abläufen werden dÅann gegebenenfalls die in den beiden Beispielen nicht erwähnten, in der Fig. 2 jedoch dargestellten Relais HS (Hilfsrelais-
Soll) die Relais SUM III für den Summenzug des Werkes III der Buchungsmaschine und das Relais ZSM III für den Zwischensummenzug des Werkes III der Buchungsmaschine benötigt. So können beispielsweise bei
Buchungen, die nach dem Periodenende erfolgen, aber herstellungsmässig vor dem Periodenende liegen,
Rückrechnungen erforderlich sein.
Hiebei werden die Zinstage negativ, so dass die Zinszahlen im entge- gengesetzten Sinne als bei einer Buchung gleicher, jedoch positiver Zinszeit verändert werden müssen.
Weiterhin kann es erforderlich sein, dass eine Stornierung der Buchung erforderlich wird. Auch eine derartige Stornierung kann mit der in Fig. 2 dargestellten Schaltung durchgeführt werden, indem die an sich in der Buchungsmaschine vorhandene Generalumkehrvorrichtung zur Wirkung gebracht wird. Diese
Generalumkehrvorrichtung steuert dann die in der Schaltung dargestellten Kontakte gu.
Bei dieser Stor- nierung wird entgegen dem in der Fig. l dargestellten Funktionsablauf die erste von der Buchungsmaschine durchgeführte logische Entscheidung, ob der Alte Saldo gleich dem Umsatz ist, dahingehend umgesteuert, dass bei einer "Nein"-Entscheidung die entsprechenden neu errechneten Sollzinszahlen in das Rechen- werk III bzw. bei Habenzinszahlen in das Rechenwerk II eingegeben werden und danach die Schaltung in ihre Ruhestellung zurückgeführt wird. Dagegen wird bei einer "Ja"-Entscheidung der in der Fig. 1 dar- gestellte senkrechte Funktionsablauf sinngemäss durchgeführt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur vollautomatischen Ermittlung der für die progressive Zinsenberechnung benötigten Soll-und/oder Habenzinszahlen während eines Buchungsvorganges, indem die alten Soll-und/oder Ha- benzinszahlen in Abhängigkeit der Werte und Vorzeichen bedarfsweise des Alten Saldos, des Umsatzes und des daraus errechneten Neuen Saldos verändert, gespeichert und/oder niedergeschrieben werden, durch programmgesteuerte Geschäftsmaschinen, insbesondere durch multiplizierende Buchungsautomaten, da- durch gekennzeichnet, dass nach selbsttätiger Bildung des Produktes aus der Zinszeit und dem eingetaste- ten Umsatz eine logische Entscheidung in Abhängigkeit des Vorzeichens des Alten Saldos und des Umsatzes derart durchgeführt wird,
dass bei Gleichheit dieses Vorzeichens das vorher errechnete Produkt einem ersten Speicher und bei Ungleichheit einem zweiten Speicher zugeführt und zu den in diesem enthalte- nen alten Zinszahlen addiert bzw. subtrahiert wird, dass bei Ungleichheit des Vorzeichens eine weitere logische Entscheidung in Abhängigkeit des Alten und des Neuen Saldos derart durchgeführt wird, dass bei
Ungleichheit dieses Vorzeichens ein weiteres Produkt aus der Zinszeit und dem errechneten neuen Saldo gebildet wird, welches dem ersten und zweiten Speicher zugeführt wird, und dass bei Unterschreitung eines vorbestimmten Wertes in einem dieser Speicher die negative Summe gleich Null gesetzt und zu der gebildeten Summe des andern Speichers addiert wird.