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Einrichtung zum Trocknen einseitig bedruckter Textilbahnen
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Trocknen einseitig bedruckter Textilbahnen auf Langtischen unter Verwendung von elektrisch leitenden stromdurchflossenen Folien.
Bekanntlich wird beim Schablonendruck auf Langtischen mit sogenannten intermittierenden Rapporten gedruckt. Durch diese Arbeitsweise wird verhindert, dass die noch nasse Farbe von den Schablonen wieder auf die Ware abgeklatscht und auf der letzteren verschmiert wird. Das Hineinsetzen der nächsten Rapportreihe zwischen die bereits gedruckte kann aber auch erst dann erfolgen, wenn der vorher gedruckte Rapport so weit getrocknet ist, dass die Farbe von der am Rande überfallenden Schablone nicht mehr mitgenommen werden kann.
Auch ist eine rasche Trocknung erforderlich, um das Auslaufen der Farben zu verhindern. Je mehr Farben ein Muster aufweist, umso länger wird von Mal zu Mal das Trocknen und umso länger muss die Trockenzeit von Satz zu Satz ausgedehnt werden. Die für das Bedrucken erforderliche Zeit hängt damit von der Bedecktheit des Musters ab, wodurch die erzielbare Leistung beim Drucken auf Langtischen in direktem Verhältnis zur Leistung ihrer Trockeneinrichtung steht.
Aus diesem Grund war man bestrebt, das Trocknen des Druckes mit den verschiedensten Mitteln zu beschleunigen, wozu man z. B. der Schablone unmittelbar einen Trockenwagen folgen lässt. Ein solcher Wagen kann aber nur dort angewendet werden, wo bereits Laufschienen am Tisch angeordnet sind. Die Anschaffung eines solchen Trocknungswagens ist darüber hinaus eine kostspielige Angelegenheit.
Es wurde auch die Trocknung mittels Infrarot-Strahlen versucht. Dazu wurden die Strahler oberhalb des Drucktisches montiert, was aber insofern nachteilig ist, als die Arbeiter ständig der Wärmestrahlung ausgesetzt waren. Darüber hinaus verharzen bei dieser Bestrahlung bestimmte Farben, so dass ihre Qualität ganz bedeutend herabgesetzt wird.
Weiters ist vorgeschlagen worden, die Drucktische selbst mittels eingebauter Heizschlangen zu erwärmen. Diese bilden jedoch auf dem Tisch Wärmestauungen, so dass die Farben an verschiedenen Stellen der Warenbahn verschieden rasch trocknen. Für Druckfarben, die wie z. B. Küpenfarbstoffe, in Anwesenheit von Feuchtigkeit dem nachteiligen Einfluss der Atmosphäre unterliegen, ist diese Art der Trocknung daher völlig ungeeignet.
Schliesslich sei noch darauf hingewiesen, dass zum Trocknen von aus einem Druckwerk kommenden Warenbahnen die Verwendung von stromdurchflossenen Folien vorgeschlagen wurde, über welche die zu trocknende Warenbahn geführt wird. Die Trocknung erfolgt nach diesem bekannten Vorschlag jedoch abseits von der eigentlichen Druckanlage, was den Nachteil mit sich bringt, dass neben der meist an sich schon sehr viel Raum beanspruchenden Druckanlage eine praktisch gleich grosse Trockenanlage notwendig ist.
Alle diese Nachteile vermeidet die Erfindung dadurch, dass mindestens eine solche den elektrischen Strom leitende, an eine elektrische Spannung anschliessbare Folie auf der aus wärmeisolierendem, temperaturbeständigem Material bestehenden Tischplatte fest und unverrückbar aufgebracht ist. Vorteilhaft wird die Folie auf die Drucktischplatte aufgeklebt.
Die erfindungsgemässe Einrichtung bringt eine wesentliche Erhöhung der Produktion der Druckerei, da das Warten auf das Trocknen der gedruckten Farben wegfällt. Durch die rasche Trocknung wird der Anteil der Fehlware durch Ausschluss der Möglichkeit des Abklatschens, Verschmierens und Auslaufens der gedruckten Farben erfolgreich vermieden. Da das Auslaufen der nassen Farben ebenfalls verhindert wird, ergibt sich ein scharfer und konturensicherer Druck.
Die erfindungsgemässe Heizeinrichtung schafft vorteilhafte Arbeitsbedingungen für das Druckpersonal und wahrt die Übersichtlichkeit und Sauberkeit des Druckraumes.
Die Anschaffungs- und Betriebskosten für die neuartige Heizung des Tisches sind bei sicherer und zuverlässiger Arbeitsweise unter stets gleichbleibenden und kontrollierbaren Trockenbedingungen niedrig und die Möglichkeit des nachträglichen Einbaues in jeden vorhandenen Drucktisch ist gegeben.
Zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Einrichtung werden an Hand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert, ohne damit die Erfindung auf die gezeigten Beispiele einzuschränken.
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Fig. 1 zeigt einen Langdrucktisch mit der erfindungsgemässen Einrichtung von der Seite. Fig. 2 ver- anschaulicht die Drucktischplatte von oben, wobei jedoch Drucktuch und Druckfilz der besseren Über- sicht halber nicht dargestellt sind.
Fig. 3 ist ebenfalls eine Draufsicht auf den Drucktisch ohne Druckfilz und ohne Drucktuch, jedoch mit einer andern Anordnung der Folien.
Das Gestell 1 trägt die wärmeisolierende Tischplatte 2 des Drucktisches, auf der fest und unverrück- bar, vorzugsweise mit einem temperaturbeständigen Kleber, die stromleitende Folie 3 aufgebracht ist.
Auf der Folie liegen übereinander in bekannter Weise der Druckfilz 4 und das Drucktuch 5. Auf einer
Schmalseite 6 des Tisches ist die Folie 3 über den Tischrand nach unten gezogen, wobei an den so frei- liegenden Folienteil in gewohnter Weise mittels Schraubbolzen 7 die elektrischen Kabel 8 angeschlossen sind.
Wird Spannung angelegt, so fliesst über und durch die Folie 3 elektrischer Strom, der die Folie erwärmt bzw. erhitzt, wodurch auch die Tischplatte 2 vollkommen gleichmässig erwärmt wird. Wegen der wärme- isolierenden Eigenschaft dieser Platte strahlt die Wärme ausschliesslich nach oben und wird über den
Druckfilz 4 und das Drucktuch 5 der zu trocknenden Warenbahn zugeführt, die auf dem Drucktuch aufliegt.
Vorzugsweise werden auf der Tischplatte 2 zwei unmittelbar nebeneinanderliegende Folien 3', 3" angeordnet, deren aneinanderliegende Ränder voneinander isoliert sind, die jedoch an einem Tischende mittels einer Kontaktleiste 9 elektrisch verbunden sind. Bei derartiger Anordnung der Folien können die Anschlusskabel für die Zuleitung 8'bzw. Ableitung 8" an einer Tischseite vorgesehen werden.
Der Stromkreis verläuft dabei von den Kabeln S'über die Folie 3', die Kontaktleiste 9 und die Folie 3" zu den Kabeln 8". Dabei erwärmt der Strom in der bereits geschilderten Art die Folien und damit auch die Warenbahn.
Hat der Drucktisch 1 übergrosse Längen und weichen die Wärmedehnungskoeffizienten der Platte 2 und der Folie 3 merklich voneinander ab, so erweist sich die Anordnung der Folien 3 nach der Fig. 3 als vorteilhaft. Die Folienbahnen, die sich nun in der Querrichtung des Tisches erstrecken, werden je nach Bedarf entweder hintereinander oder parallel geschaltet. Da in diesem Falle die Breite der einzelnen
Folien relativ zur Tischlänge gering ist, treten bei ungleichen Wärmedehnungskoeffizienten nur geringfügige Wärmespannungen auf, die von der Folie ohne weiteres aufgenommen werden. Die Folien liegen wegen der geringen erforderlichen Speisespannung unmittelbar nebeneinander, sind jedoch an ihren aneinanderstossenden Rändern gegeneinander isoliert, so dass auch in diesem Falle die Erwärmung des Tisches vollkommen gleichmässig erfolgt.
Zur Steuerung der Heizleistung können bekannte Feuchtigkeits- bzw. Temperaturfühler in der Nähe der Warenbahn angeordnet werden, die die Heizleistung in Abhängigkeit der Feuchtigkeit bzw. der Temperatur der zu trocknenden Bahn in bekannter Weise beeinflussen.
Die erfindungsgemässe, in ihrem Aufbau einfache Einrichtung vermeidet alle die eingangs aufgezeigten Nachteile der bekannten Drucktischheizungen und ermöglicht darüber hinaus eine einwandfreie und vollkommene Trocknung der Warenbahn.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Einrichtung zum Trocknen einseitig bedruckter Textilbahnen auf Langtischen, unter Verwendung von elektrisch leitenden, stromdurchflossenen Folien, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine solche Folie (3, 3', 3") auf der aus wärmeisolierendem, temperaturbeständigem Material bestehenden Tischplatte (2) fest und unverrückbar aufgebracht ist.