DE19847181C2

DE19847181C2 - Verfahren zum Trocknen von im Siebdruckverfahren bedruckten Druckfarbenträgern

Info

Publication number: DE19847181C2
Application number: DE1998147181
Authority: DE
Inventors: Gerhard Klemm
Original assignee: KLEMM SIEBDRUCKMASCHINEN SERVI
Current assignee: Spartanics Ltd
Priority date: 1998-10-14
Filing date: 1998-10-14
Publication date: 2001-02-22
Anticipated expiration: 2018-10-15
Also published as: DE19847181A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Trocknen von im Siebdruckverfahren be druckten Druckfarbenträgern unter Verwendung einer Trocknungsvorrichtung, die eine auf der bedruckten Seite des Druckfarbenträgers angeordnete, mit mehreren mit einem heißen Luftstrom beaufschlagte Ausblasdüsen versehene Trocknerhaube sowie eine unterhalb eines Transportbandes angeordnete Heizplatte aufweist.

Trocknungsvorrichtungen der oben beschriebenen gattungsgemäßen Art werden als nachgeschaltete Stationen von Siebdruckmaschinen eingesetzt, um die feuchte Druckfarbe auf den Druckfarbenträgern möglichst schnell und effizient zu trocknen. Der Trocknungsvorgang erfolgt üblicherweise so, daß die bedruckten Druckfarben träger mit Hilfe eines Transportbandes durch die Trocknungsvorrichtung transpor tiert werden, wobei während der Verweildauer des Druckfarbenträgers innerhalb der Trocknungsvorrichtung dieser aufgeheizt wird, so daß das innerhalb der Druckfarbe befindliche Lösungsmittel verdunstet und abgesaugt werden kann. Die Aufheizung des Druckfarbenträgers geschieht üblicherweise mit Hilfe einer unterhalb des Trans portbandes angeordneten, zumeist aus Aluminium hergestellten Heizplatte und einer Beaufschlagung des Druckfarbenträgers auf der bedruckten Seite mit einem Heiß luftstrom, welcher aus zahlreichen oberhalb des Transportbandes in einer Trockner haube angeordneten Luftdüsen austritt. Heizplatte und Luftdüsen sind üblicherweise kontinuierlich in Betrieb, um den in die Trocknungsvorrichtung eingeführten Druck farbenträger möglichst schnell auf eine für das Verdunsten des Lösungsmittels not wendige Temperatur zu erwärmen. Der Betrieb von Heizplatte und die Beaufschla gung der Luftdüsen mit Heißluft machen einen nicht unwesentlichen Energieeinsatz notwendig, wobei im Stand der Technik beispielsweise aus den Schriften DE-PS 807 202 und DE-GM 76 13 066 bekannt ist, den Ausblasluftstrom zu regulieren, um durch erhöhte Wärmezufuhr eine schnellere Trocknung zu erreichen.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Trocknungsverfahren für eine Trocknungsvorrichtung der gattungsgemäßen Art so weiterzuentwickeln, daß die Trocknungszeit der bedruckten Druckfarbenträger weiter verkürzt wird und gleich zeitig die für den Betrieb der Trocknungsvorrichtung eingesetzte Energie herabge setzt wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Ausblasluftstrom aus den Ausblasdüsen nach der Aufheizphase reduziert wird.

Umfangreiche Untersuchungen haben gezeigt, daß durch diese erfindungsgemäße Maßnahme der Verdunstungsvorgang des Lösungsmittels in den Druckfarben be schleunigt wird. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, daß das aus dem Stand der Technik bekannte kontinuierliche Beaufschlagen der auf den Druckfarbenträgern befindlichen Druckfarbe mit einem Heißluftstrom dazu führt, daß eine Oberflächen trocknung der äußeren Schichten der Druckfarbe relativ schnell erfolgt. Dieses schnelle Abtrocknen der Oberflächenschichten hat zur Folge, daß die in darunterlie genden Schichten der Druckfarbe befindlichen Lösungsmittel nur noch unter Schwie rigkeiten durch die getrockneten oberen Druckfarbenschichten diffundieren kann.

Dem gegenüber bewirkt eine Reduzierung des heißen Ausblasluftstromes vor Been digung des Trocknungsvorganges, daß die äußeren, dem Druckfarbenträger abge wandten oberen Schichten der Druckfarbe nicht so weit aushärten, daß sie ein Hin durchdiffundieren der in den unteren Schichten der Druckfarbe noch vorhandenen Lösungsmitteln behindern. Nach Reduzierung des Ausblasluftstromes erfolgt die für ein Verdunsten des Lösungsmittels notwendige Wärmeenergiezufuhr fast aus schließlich durch die unterhalb des Transportbandes befindliche Heizplatte. Diese einseitige Wärmezufuhr bewirkt eine Verflüchtigung des in den Druckfarben enthal tenen Lösungsmittels, ausgehend vom Druckfarbenträger in Richtung auf die äuße ren Schichten der Druckfarbe, wobei die Diffusion des Lösungsmittels nach oben in die Trocknerhaube durch die äußeren Druckfarbenschichten nicht durch eine aus gehärtete oberste Druckfarbenschicht behindert wird. Die Möglichkeit der schnellen Verdunstung des Lösungsmittels führt zu einer bis zu 15% verkürzten Trocknungs zeit der Druckfarbe auf den Druckfarbenträgern. Darüber hinaus führt die Abschal tung des Heißluftstromes aus den Ausblasdüsen zu einer spürbaren Reduzierung des notwendigen Energieeinsatzes. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung ergibt sich aus dem Unteranspruch. Gemäß diesem hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, den Ausblasluftstrom für eine ge wisse Zeit des Trocknungsvorganges gänzlich abzuschalten. Die Abschaltung ist mit einfachsten konstruktiven Mitteln durchführbar und von daher besonders kosten günstig darzustellen. Im folgenden wird der Gegenstand der Erfindung anhand einer beigefügten Figur näher erläutert.

Die Figur zeigt eine erfindungsgemäße Trocknungsvorrichtung in Seitenansicht.

Die Trocknungsvorrichtung weist ein Transportband 1 auf, auf dem die Druckfarben träger 2 mit ihrer bedruckten Seite dem Transportband nach oben abgewandt in die Trocknungsvorrichtung transportiert werden. Oberhalb des Transportbandes 1 be findet sich eine Trocknerhaube 3, die mit zahlreichen senkrecht auf das Transport band weisenden Blasdüsen 4 versehen ist. Durch diese Blasdüsen 4 wird Heißluft auf die bedruckte Seite der Druckfarbenträger 2 geleitet. An der der Trocknerhaube 3 gegenüberliegenden Unterseite des Transportbandes 1 besitzt die Trocknungsvor richtung eine Heizplatte 5, unter der sich wiederum eine Unterdruckkammer 6 befin det. Durch die Heizplatte 5 und die obere Abdeckung der Unterdruckkammer 6 ver laufen Ansaugöffnungen 7, durch die mit Hilfe einer nicht näher dargestellten Va kuumpumpe ein Ansaugluftstrom geleitet wird, der eine Fixierung des Druckfarben trägers auf dem Transportband bewirkt. Die für ein Verdunsten des innerhalb der Druckfarben vorhandenen Lösungsmittels notwendige Aufheizung des Druckfarben trägers erfolgt in einer ersten Aufheizphase sowohl durch die Heizplatte 5 von un terhalb des Transportbandes als auch durch einen aus den Ausblasdüsen 4 austre tenden Heißluftstrom von oben. Nach einer Aufheizphase wird der durch die Aus blasdüsen 4 austretende Heißluftstrom reduziert oder gänzlich abgeschaltet. Die Wärmezufuhr erfolgt nunmehr nur noch durch die von der Heizplatte 5 ausgehende Strahlungswärme. Diese Strahlungswärme führt zu einem kontinuierlichen Abtrock nen der Farbe, ausgehend von der dem Druckfarbenträger zugewandten Seite nach außen zur freien, den Ausblasdüsen zugewandten Oberseite des Druckfarbenträ gers. Im Gegensatz zum Stand der Technik führt das Abschalten des Heißluftstro mes nach einer Aufheizphase des Druckfarbenträgers nicht zu einer vorzeitigen Ab trocknung der oberen freien Schichten der Druckfarbe, so daß ein kontinuierlich leichtes Diffundieren des Lösungsmittels durch die Druckfarbenschicht nach außen möglich ist, wo die Lösungsmittel im Bedarfsfall durch eine geeignete Absaugvor richtung abgesaugt werden können.

Durch das Abschalten des Heißluftstromes wird nicht nur der für den Betrieb der Trocknungsvorrichtung notwendige Energieeinsatz reduziert, es tritt darüber hinaus sogar eine Verkürzung der Trocknungszeit für die einzelnen Druckfarbenträger ein, da die Verdunstung des Lösungsmittels durch keine außenliegene, ausgehärtete Druckfarbenschicht behindert wird. Die Dauer des Abschaltzyklus für den Heißluft strom kann durch aus dem Stand der Technik bekannte Maßnahmen problemlos den verschiedenen verwendeten Druckfarben angepaßt werden, darüber hinaus ist eine weitere Optimierung bzw. Verkürzung der Trocknungszeit der einzelnen Druckfar benträger dadurch erreichbar, daß bei bestimmten Druckfarben der Heißluftstrom aus den Ausblasdüsen 4 gänzlich abgeschaltet wird, wohingegen bei anderen Druckfarben durchaus nur eine Reduzierung des Luftstromes für eine optimal kurze Trocknungszeit erforderlich sein kann.

Bezugszeichenliste

1

- Transportband

2

- Druckfarbenträger

3

- Trocknerhaube

4

- Blasdüse

5

- Heizplatte

Claims

1. Verfahren zum Trocknen von im Siebdruckverfahren bedruckten Druck farbenträgern (2) in einer Trocknungsvorrichtung, die eine auf der bedruckten Seite des Druckfarbenträgers (2) angeordnete, mit mehreren, mit einem heißen regelbaren Ausblasluftstrom beaufschlagte Ausblas düsen (4) versehene Trocknerhaube (3) aufweist, wobei die Druckfarben träger (2) während des Trocknungsvorganges durch diesen Ausblasluft strom angeblasen und weiter mittels einer sich unterhalb eines Transport bandes (1) befindlichen Heizplatte (5) aufgeheizt werden, wobei der Aus blasluftstrom durch die Ausblasdüsen (4) nach einer Aufheizphase reduziert wird.

2. Verfahren zum Trocknen von im Siebdruckverfahren bedrucken Druckfar benträgern (2) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Aus blasluftstrom nach einer Aufheizphase abgeschaltet wird.