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Streckenstromschliesser.
Die Erfindung betrifft einen an den Eisenbahngeleisen anzubringenden Stromschliesser, bei dem durch ein darüberfahrendes Eisenbahnfahrzeug Quecksilber in einen besonderen Behälter gedrückt, und von hier aus weiterfliessend zur Herstellung von Kontakten verwendet wird. Das Wesen der Erfindung besteht darin, dass der Kontakt durch den Strahl des zurückfliessenden Quecksilbers bewirkt wird, und zwar derart, dass nicht ein einziger Stromschluss entsteht, sondern eine ganze Reihe aufeinander folgender Stromstösse. Erreicht wird dies dadurch, dass der den Kontakt mit dem Quecksilberstrahl bewirkende MetallkÖrper an derjenigen Stelle angeordnet ist, wo sich der ausfliessende Quecksilberstrahl in Tropfen auflöst.
In beiliegender Zeichnung sind verschiedene Ausführungsformen eines derartigen Stromschliessers dargestellt.
Fig. l zeigt einen Radtaster, bei dem das Kontaktgefäss beim Befahren durch Vermittlung einer Druckschiene in eine veränderte Lage gebracht wird. Das Gefäss enthält zwei Kammern, die durch einen Kanal miteinander in Verbindung stehen. Die beiden Kammern sind so angeordnet, dass abwechselnd jede derselben eine höhere oder niedere Lage gegenüber der anderen einnimmt, je nachdem die Druckschiene befahren oder frei ist. Das in dem Gefäss enthaltene Quecksilber strömt dann durch den Verbindungskanal abwechselnd in der einen oder der anderen Richtung, wobei die Kontaktschraube der oberen Kammer in das Quecksilber eintaucht, während die der unteren Kammer sich an der Stelle befindet, wo der ausfliessende Quecksilberstrahl sich in Tropfen auflöst.
Ein von einer Schraube zur anderen fliessender, elektrischer Strom wird also beim jedesmaligen Löslösen eines Quecksilbertropfens unterbrochen.
Bei dem in Fig. 2 dargestellten Schienendurchbiegungskontakt sammelt sich das durch Druck auf die Membrane 4 im Steigrohr 5 in die Höhe getriebene Quecksilber in dem Kelch 6 und findet von dort aus Abfluss durch das Rohr 8 aus isolierendem Material am Kontaktstift. 2 vorbei, in den Sammelbehälter 7. Der Kontaktstift befindet sich auch hier an der Stelle, wo sich der Quecksilbprstrahl in einzelne Tropfen auflöst. Ein elektrischer
Strom von einer Leitung 10 über den Kontaktstift 2 durch den Quecksilberstrahl zum
Körper des Kontaktes wird also jedesmal in dem Augenblicke unterbrochen, wo sich ein
Tropfen von dem geschlossenen Quecksilberstrahl loslöst.
In den Fig. 3 und 4 ist ein Schionendurchbiegungskontakt dargestellt, bei dem noch eine besondere Vorrichtung angebracht ist, welche die Tropfenbildung unabhängig von der
Ausflussgeschwindigkeit des Quecksilbers und örtlich genau festlegt. Ausserdem bewirkt sie eine Vergrösserung sowohl der Masse eines jeden Tropfens als auch des stromfreien Zeit- raumes zwischen je zwei Tropfen. Diese Tropfenbildungseinrichtung besteht aus einem seitlich an dem Kelche angebrachten, zylindrischen Gefäss 1 aus isolierendem Material, dessen Boden in eine weite Aussträmnngsröhre mit eingesetztem Kontaktkörper 2 ausläuft.
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im Kontaktgefäss 1 in tangentialer Richtung zum Zylindermantel mündet.
Der Vorgang bei der Kontaktgabe ist folgender : Das durch Druck auf die Membrane 4 über das Steigrohr 5 in den Kelch 6 getretene Quecksilber fillet letzteren bis zum oberen Rande an und
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ihm mitgeteilte tangentialen Geschwindigkeit am äusseren Rande des trichterförmigen Bodens im Kreise herum. Durch den stetigen Zufluss bildet sich ein geschlossener, allmählich anwachsende, umlaufender Ring, der einerseits durch die Fliehkraft in senkrechter Richtung auseinander getrieben, andererseits aber durch die mit der Quecksilbermenge wachsende Querschnittsbelastung sowohl, wie durch Goschwindigkeitsveriust der Quecksilberteilchen infolge Reibung unter sich und an der Gefässwandung mehr und mehr zusammengedruckt wird.
Der Ring nimmt infolgedessen einen immer kleiner werdenden, inneren Durchmesser an. Der zuletzt innerhalb der Quecksilbermasse sich'bildende Luftkanal schliesst sich dann plötzlich an seiner tiefsten Stelle, und infolge der grossen Kohäsion des Quecksilbers pflanzt sich dieser Zusammenschluss augenblicklich bis zur Oberfläche fort. Der mittlere über der Ausströmungsöffnung schwebende Kern des jetzt gebildeten vollen Drehkörpers hat, weil die Wirkung der Fliehkraft in diesem Teile jetzt fast vollständig verschwindet, keinen Halt mehr und fliesst durch sein Gewicht getrieben, durch die Ausströmungsröhre in den Sammelbehälter 7 ab. Während dieses Ausströmens ist eine leitende
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Kanal 3 zum metallischen Kelch 6 und damit zum Körper des Schienenkontaktes hergestellt.
Ist ein gewisser Teil des Quecksilbers ausgeströmt, so wird schliesslich die Fliehkraft der noch zurückgebliebenen Quecksilberteilchen grösser als die Kohäsion mit den abfliessenden, wodurch ein Abreissen veranlasst, und die leitende Verbindung des Kontaktstiftes mit dem Kelch wieder unterbrochen wird. Dieser soeben beschriebene Vorgang wiederholt sich in schneller Folge, so lange Quecksilber aus dem Kelch in das Tropfgefäss überfliesst. Aus dem Sammelbehälter 7 fliesst das Quecksilber durch den Rücklaufkanal ss unter die Membrane des Schienendurchbiegungskontaktes zurück.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Streckenstromschlicsser, bei welchem ein Gefäss durch einen den Stromschliesser befahrenden Zug mit Quecksilber gefüllt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Pol dor Stromquelle in dem aus diesem Gefäss ausfliessenden Quecksilberstrahl an derjenigen Stelle eingeführt ist, wo dieser Strahl sich in Tropfen auflöst, während der andere Pol mit dem Quecksilber in dem Gefäss in bleibender elektrischer Verbindung steht, zum Zwecke, bei jedesmaligem Befahren des Streckenstromschliessers eine Folge von Stromsehlüssen und Stromunterbrechungen zu erzielen.