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Stützwagen zum Verlegen von schweren Rohren
Die Erfindung bezieht sich auf einen Stützwagen zum Verlegen von schweren Rohren grossen Durch- messers, welcher ein Fahrgestell ausserhalb der Stirnenden des zu verlegenden Rohres und einen sich gegen die Innenseite der Rohrwand abstützenden, in das Ende des Rohrstückes hineinragenden Ausleger auf- weist.
Für den Transport von schweren Rohren, z. B. beim Bau von Druckleitungen von Wasserkraftwerken, sind sehr oft die Geleise nicht auf gleichem Niveau verlegt, so dass sich kleine Unebenheiten zwischen den beiden Schienen ergeben. Diese Höhendifferenz der Schienen führt sehr leicht dazu, dass-besonders in Kurven - die das Rohr tragenden Stützwagen entgleisen.
Diese Unfälle. sollen durch die Erfindung möglichst verhindert werden. Sie besteht deshalb darin, dass jeder Ausleger mit seinem Fahrgestell über eine hydraulische Ausgleichsvorrichtung verbunden ist, welche beidseitig der Mittelachse des Fahrgestells je einen Zylinder aufweist, und dass die Druckräume dieser Zy- linder über eine Rohrleitung miteinander in Verbindung stehen.
Mit der erfindungsgemässen Vorrichtung wird ausserdem das Auf- und Abladen der Rohre sehr erleichtert.
Dabei ist es vorteilhaft, dass jeder Zylinder mit einem Absperrventil versehen ist.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus nachfolgender Beschreibung im Zusammenhang mit der schematischen Zeichnung.
Fig. 1 zeigt eine Aufsicht auf einen erfindungsgemäss ausgebildeten Stützwagen, wobei die eine Querverbindung des Auslegers teilweise im Schnitt gezeigt ist, Fig. 2 ist ein Schnitt längs der Linie I-I von Fig. 1. Fig. 3 stellt eine Stirnansicht des Stützwagens dar, gesehen in Richtung des Pfeiles A von Fig. 1. Fig. 4 gibt in einem andern Massstab einen Schnitt durch einen der hydraulischen Verstellzylinder wieder. Gleiche Teile sind in den einzelnen Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
In den Fig. 1 - 3 sind über eine Platte 1 je zwei Räder 2 mittels Bolzen 4 zu einem Radsatz verbunden. Die beiden Radsätze bilden das Fahrgestell 3 und werden über eine Spurstange 6 in ihrem gegenseitigen Abstand festgelegt. In der Mitte der Platte 1 ist ein Drehzapfen 5 angebracht, der in seinem oberen Teil den Kolben (Fig. 4) der hydraulischen Ausgleichsvorrichtung 7 bildet. Über den Zylinder 8 (Fig. 4) dieser Ausgleichsvorrichtung wird eine Hülse 9 und eine Distanzbüchse 10 geschoben. An die Hülse 9 sind die Längsträger 11 bzw. lla des Auslegers angeschweisst. Sie bestehen aus rohrartigen Stücken, die so miteinander verbunden sind, dass der Auslegerrahmen abgewinkelt ist. Im Zusammenwirken mit der Distanzbüchse 10 lassen sich dadurch vier verschiedene Höheneinstellungen des Rahmens erzielen, wie später beschrieben wird.
Die beiden Längsträger 11, lla sind über rohrförmige teleskopartig ineinandergreifende Querstreben 12 und 12a miteinander verbunden, die mit Bohrungen 13 versehen sind, durch welche eine Bügelschraube 14 gesteckt ist, die die beiden Hälften des Auslegers miteinander verbindet und durch Muttern gehalten wird. Die Bohrungen 13 sind dabei so angebracht, dass sich drei verschiedene Spurweite des Wagens einstellen lassen, indem die teleskopartigen Streben 12 und 12a mehr oder weniger ineinandergeschoben werden. Für jede der drei Spurweite-600 mm, 750 mm und 900 mm-ist dabei eine eigene Spurstange 6 vorgesehen, die den Abstand der beiden Radsätze festlegt.
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An der Querstrebe 12, die nicht in das zu transportierende Rohr 20 hineinragt, ist mindestens bei einem der zwei für einen Rohrtransport benötigten Wagen vorteilhafterweise noch eine mechanische Hebevorrichtung 15 angeschweisst, die das Hineinziehen des auf der Seite des schon verlegten Rohres befindlichen Stützwagens nach dem Rohrtransport erleichtert. Die Hebevorrichtung 15 besteht im wesentlichen aus einer mit einem Handgriff 16 versehenen Schraubenspindel 17, die an ihrem unteren Ende eine Stützrolle 18 trägt. Weiterhin ist an jedem der beiden Längsträger 11 und lla ein drehbarer Aufhängebügel 19 für das Rohr 20 angebracht, der durch eine Schraubenspindel 21 mittels des Handgriffes 22 jeweils in einer um einen bestimmten Winkel gedrehten Stellung auf dem Längsträger 11 festgehalten wird.
Bei der Feststellung des Aufhängebügels 19 ist besonders darauf zu achten, dass der längs des Trägers 11 gemessene Abstand zwischen der Mitte der hydraulischen Vorrichtung 7 und der Mitte der Spindel 21 möglichst einen genau vorgeschriebenen Wert erhält, da sonst entweder die Beanspruchungen der Träger 11, 11a und der Aufhängebügel 19 zu gross werden, oder anderseits sich beim Abladen des Rohres Schwierigkeiten ergeben, weil der Bügel 19 nicht zurückgeschoben werden kann. Das Einhalten dieses Abstandes wird durch eine ebenfalls drehbare und mittels zweier Schraubenbolzen 24 feststellbare Klemme 23 erleichtert, die ein Anschlagstück 25 hält. Wenn sich das Rohr 20 während des Transportes in der richtigen Lage befindet, stösst es mit seinem stirnseitigen Ende bzw. einer dort angebrachten Schweisslasche gegen das Anschlagstück 25.
An der dem Fahrgestell 3 abgewandten Seite besitzt jeder Längsträger 11, lla noch Abstützrollen 26, die auch drehbar sind und durch Schraubenbolzen 27 fixiert werden.
Die hydraulische Ausgleichsvorrichtung 7 setzt sich zusammen aus einer Handkolbenpumpe 30 bekannter Bauart, den durch die Zylinder 8 und den Kolben 32 gebildeten hydraulischen Druckkammern und einem zu den hydraulischen Kammern führenden, nur zum Teil in den Figuren gezeigten Leitungssystem 31, welches teilweise aus Schläuchen und teilweise aus Rohrleitungen besteht. Die Handkolbenpumpe 30 ist dabei auf geeigneten Tragarmen 29 bzw. 29a montiert, die an den Längsträgern 11 bzw, 11a befestigt sind. Die Pumpe kann dabei wahlweise an dem einen oder dem andern Träger befestigt werden, wie noch ausgeführt wird. Sie besitzt ein Rücklaufventil 35, welches vor der Betätigung der hydraulischen Vorrichtung geschlossen wird.
Die beiden einzelnen Druckkammern der Ausgleichsvorrichtung 7 sind urtereinan- der durch eine Leitung 33 verbunden.
Fig. 4 zeigt den Aufbau der hydraulischen Ausgleichsvorrichtung 7 im einzelnen. Der an der in Fig. 4 nicht dargestellten Platte 1 befestigte Drehzapfen 5 setzt sich fort in dem Kolben 32. Sowohl der Dreh- zapfen 5, als auch der Kolben 32 sind'mit Bohrungen 36, 37 und 38,39 versehen, wovon die erste dem Durchtritt des Drucköles in den Raum 40 und die andere der Entlüftung des Raumes 41 dienen. Umschlossen ist der Drehzapfen 5 von dem Zylinderrohr 8 in das von unten eine Führungsbüchse 43 eingewindet ist.
Durch eine Sicherungsvorrichtung bekannter Bauart wird die Verbindung zwischen dem Rohr 8 und der Büchse 43 gesichert.
Die Räume 40 und 41 im Innern des Rohres 8 werden getrennt durch eine Dichtung, die aus einem Auflagering 44, der Packung 45, einer Scheibe 46 und der Haltemutter 47 besteht.
Aussen über das Rohr 8 werden die Hülse 9 des Längsträgers 11 und die Distanzbüchse 10 geschoben, die sich an einem Absatz 48 am Aussenradius des Rohres 8 an dessen unterem Ende abstützen.
Nach oben wird der Raum 40 durch eine Muffe 49 begrenzt, die einen zentralen zylindrischen Raum 50 für die Hubbewegung des Kolbens 32 enthält. Die gesamte Hubstrecke des Kolbens 32 beträgt 60 mm.
Um eine maximale Ausgleichsmöglichkeitfür Niveauunterschiede nach beiden Seiten zu haben ist es dabei vorteilhaft, wenn die Höhe des freien Raumes 50 über dem Kolben 32 bei ebenem Niveau der Schienen 30 mm beträgt, da sich so ein Spielraum von : 30 mm für den Ausgleich ergibt. Selbstverständlich lässt sich auch für gleiches Niveau beider Schienen eine andere Höhe für den Raum 50 vorgeben, wenn die Abweichungen von der gleichen Schienenhöhe nur nach einer Seite vorhanden sind. Bei dieser einseitigen Abweichung lassen sich-bei geeigneter Einstellung des Kolbens 32 zu Beginn - bis zu 60 mm Schienenhöhendifferenz ausgleichen.
In dem oberen Teil der Muffe 49 mündet von der Seite die Zufuhr-bzw. Ausgleichsleitung 31 bzw.
33 des Drucköles. Die Verbindung zwischen der Leitung 31 und dem Zylinderraum 50 in der Muffe 49 kann durch ein Absperrventil 51 unterbrochen werden. Das Ventil 51 wird durch ein Handrad 52 betätigt und ist in einen Nippel 53 eingewindet, der seinerseits in den obersten Fortsatz der Muffe 49 geschraubt ist. Das Absperrventil 51 hat im wesentlichen die Aufgabe, die Stabilität des ganzen Transportes während der Fahrt zu gewährleisten. Zu diesem Zweck müssen an einem der beiden, das Rohr tragenden Stützwagen die Absperrventile 51 während des Transportes geschlossen sein. Die beiden Ventile 51 an dem andern Wagen bleiben offen und ermöglichen so einen Ausgleich unterschiedlichen Schienenniveaus über die Verbin-
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dungsleitung 33.
Das Anheben des Rohres erfolgt durch Betätigung der Pumpe 30 nach Schliessen des Rück- laufventiles 35 und Öffnen der Ventile 51. Das Öl fliesst dabei durch die Leitungen 31 in den Raum 50 und durch die Bohrungen 36,37 in den Raum 40. Will man den Ausleger einseitig anheben, so wird vor Be- tätigung der Pumpe eines der beiden Ventile 51 geschlossen. Wenn sich das Rohr an dem gehobenen Ende in der richtigen Stellung befindet, werden beide Ventile 51 geschlossen gehalten, damit während der
Fahrt sich das Öl in den Zylindern nicht über die Leitung 33 ausgleichen kann. An dieser Seite ist durch das Schliessen der Ventile der mit dem Rohr beladene Stützwagen dann stabilisiert.
Sobald zwei Wagen mit einem Rohr beladen sind, ist ganz allgemein darauf zu achten, dass die beiden Ventile 51 an einem
Wagen immer geschlossen sind, da sonst das angehobene Rohr sehr leicht auf die Seite kippt.
Schliesslich befindet sich zur Entlüftung der Räume 40 und 50 in dem oberen Teil der Muffe 49 seit- lich noch ein durch ein mit einer Gewindespindel versehenes Nadelventil 55 verschliessbarer Entlüftung- kanal 56.
Wie schon erwähnt, lässt sich der Abstand zwischen der unteren Kante des Längsträgers 11 und der oberen Kante der Schiene auf vier verschiedene Werte einstellen. Dies wird durch die abgewinkelte Form der Längsträger 11 und 11a im Zusammenwirken mit der Distanzbüchse 10 erreicht. Zwei verschiedene
Abstände ergeben sich dadurch, dass einmal - wie in den Zeichnungen dargestellt-die Hülse 9 mit dem
Längsträger 11 über das Rohr 8 geschoben wird und danach erst die Distanzbüchse 10, während das andere
Mal die Montage in umgekehrter Reihenfolge erfolgt. Zwei weitere Möglichkeiten verschiedener Abstän- de erhält man durch eine Drehung des Auslegerrahmens vor der Montage auf den hydraulischen Zylinder
8 um 1800 gegenüber der gezeigten Lage. Die Pumpe 30 ist in dieser gedrehten Lage auf den Armen 29a des Trägers lla montiert.
Die Schlauchleitungen werden entsprechend vertauscht angeschlossen. Selbstverständlich sind dabei auch die Klemme 23, der Aufhängebügel 19, die Abstützrollen 26 und die Hebevorrichtung 15 um 1800 zu drehen. Die eingestellte Höhe lässt sich mit Hilfe der Hydraulik noch etwas korrigieren. Bei ebener Schienenanordnung kann das Rohr in der untersten Stellung - diese ist die in den Zeichnungen dargestellte-bei der der Auslegerrahmen nach unten abgewinkelt ist, mit Hilfe der Hydraulik bis fast auf den Boden heruntergelassen werden, so dass man auch bei relativ niedrigen Stollenhöhen Transporte in einwandfreier Weise durchführen kann. Selbstverständlich lässt sich der mit der Erfindung ausgerüstete Stützwagen auch bei abgestellter Hydraulikvorrichtung benützen.
Allerdings werden dann Schienenunebenheiten nicht ausgeglichen und die Gefahr des Entgleisens ist infolgedessen stark erhöht.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Stützwagen zum Verlegen von schweren Rohren grossen Durchmessers, welcher ein Fahrgestell ausserhalb der Stirnenden des zu verlegenden Rohres und einen sich gegen die Innenseite der Rohrwand abstützenden, in das Ende des Rohrstückes hineinragenden Ausleger aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Ausleger (11, lla) mit seinem Fahrgestell (3) über eine hydraulische Ausgleichsvorrichtung (7) verbunden ist, welche beidseitig der Mittelachse des Fahrgestells (3) je einen Zylinder (8) aufweist, und dass die Druckräume (50) dieser Zylinder (8) über eine Rohrleitung (31,33) miteinander in Verbindung stehen.