AT225178B - Verfahren zur Gewinnung von ungesättigten Aldehyden - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von ungesättigten Aldehyden

Info

Publication number
AT225178B
AT225178B AT393561A AT393561A AT225178B AT 225178 B AT225178 B AT 225178B AT 393561 A AT393561 A AT 393561A AT 393561 A AT393561 A AT 393561A AT 225178 B AT225178 B AT 225178B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
washing
stage
unsaturated aldehydes
oxidation
propylene
Prior art date
Application number
AT393561A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Ruhrchemie Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Ruhrchemie Ag filed Critical Ruhrchemie Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT225178B publication Critical patent/AT225178B/de

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Gewinnung von ungesättigten Aldehyden 
Die katalytische Oxydation aliphatischer Olefine mit Sauerstoff, gegebenenfalls in Anwesenheit von Wasserdampf, führt zu ungesättigten Aldehyden, deren Gewinnung aus den Reaktionsprodukten manche Schwierigkeiten bietet. Diese Schwierigkeiten werden grösstenteils verursacht durch die geringe Konzentration, in der die ungesättigten Aldehyde im gesamten Umsetzungsprodukt vorliegen. Bei der Herstellung von Acrolein z. B. wird im allgemeinen so gearbeitet, dass das Abgas der Reaktoren ein- oder mehrstufig gewaschen wird, da Acrolein zu etwa 20% in Wasser bei Raumtemperatur löslich ist. Die anfallenden Lösungen werden destilliert, wobei jedoch Acrolein mit Wasser ein azeotropes Gemisch bildet, aus dem das Wasser durch zusätzliche Massnahmen entfernt werden muss. 



   Für die Aufarbeitung der Umsetzungsprodukte aus der katalytischen Oxydation hat sich ein neuer Weg gezeigt. Es wurde gefunden, dass man zur Gewinnung von ungesättigten Aldehyden aus den bei der katalytischen Oxydation von aliphatischen Olefinen mit Sauerstoff entstehenden Reaktionsprodukten besonders günstig so arbeitet, dass man die aus der Oxydation erhaltenen Gase und Dämpfe durch eine ein- oder mehrstufige Kondensation von der Hauptmenge Wasser befreit, durch Waschung mit verzweigten Kohlenwasserstoffen mit einer C-Zahl zwischen 6 und 20, vorzugsweise 9 und 15, bei Temperaturen zwischen 0   bis-70 , vorzugsweise-10 bis-50 ,   die ungesättigten Aldehyde abtrennt und durch Rektifikation aus den Waschflüssigkeiten die reinen ungesättigten Aldehyde gewinnt. Bei dieser Arbeitsweise wird z.

   B. das Acrolein praktisch quantitativ aus den Restgasen der katalytischen Propylenoxydation entfernt, wobei ein Vorteil darin besteht, dass kleine Mengen Wasser als untere Phase und praktisch acroleinfrei bei der Wäsche anfallen und dass als Folge dessen bei der destillativen Aufarbeitung der entsprechenden 
 EMI1.1 
 Wasser durch Kondensation aus den Abgasen entfernt, wobei in diesen Wassermengen noch keine nennenswerten Aldehydmengen gelöst sind, so wird nunmehr erfindungsgemäss das Gas durch eine ein-oder mehrstufige Wäsche unter Anwendung von verzweigten aliphatischen Kohlenwasserstoffen geleitet.

   Die C-Zahl der Kohlenwasserstoffe beträgt zwischen 6 und 20, vorzugsweise zwischen 9 und 15 ; Voraussetzung für einen möglichst guten Wascheffekt ist, dass die Kohlenwasserstoffe einen möglichst hohen Verzweigungsgrad aufweisen, da sich herausgestellt hat, dass geradkettige Kohlenwasserstoffe als Waschflüssigkeit weniger geeignet sind. Bewährt haben sich Kohlenwasserstoffe vom Typ bespielsweise des Isooctans, des Trimerpropylens und Tetramerpropylens. Es ist möglich, die Kohlenwasserstoffe in hydriertem oder unhydriertem oder auch partiell hydriertem Zustand einzusetzen.

   Die Temperaturen, bei denen die Waschung vorgenommen wird, sollen unterhalb von 0   liegen, zweckmässig unterhalb   von-10  .   Ein bevorzugter Bereich liegt etwa   zwischen -20 0 und -50 o.   Als vorteilhaft hat sich eine Arbeitsweise bewährt, die darin besteht, die Waschung mehrstufig vorzunehmen, wobei in der ersten Stufe Temperaturen beispielsweise   zwischen -100 und -200 angewendet   werden, anschliessend die Temperaturen auf   etwa -200 bis -400     und gegebenenfalls auf -400 bis -700 gesenkt werden.

   Hiebei wird eine besonders weitgehende Erfassung    des vorhandenen ungesättigten Aldehyds erreicht, weil gleichzeitig vor der Tieftemperaturwäsche noch vorhandene Restwasseranteile in der ersten Stufe weitgehend als untere Phase anfallen und abgetrennt werden können, während in den folgenden Stufen praktisch kein Wasser mehr auftritt. Die geringen Wassermengen, welche in der ersten Stufe anfallen, erstarren infolge eines gewissen Gehaltes an Aldehyd noch nicht, somit tritt ein Verstopfen oder Vereisen der Leitungen noch nicht ein. 



   Aus den Waschflüssigkeiten wird der ungesättigte Aldehyd, z. B. das Acrolein, mittels Rektifikation unmittelbar in ausgezeichneter Reinheit bei dem theoretischen Siedepunkt gewonnen. Der Reinheitsgrad liegt im Normalfall über   97%,   bei gut schneidenden Kolonnen über   99%,   häufig zwischen 99, 5 und   99, 8%.   Die geringen Mengen an acroleinhaltiger, wässeriger Phase werden zweckmässig getrennt aufge-   arbeitet, z. B. durch Destillation oder Extraktion, wobei gegebenenfalls eine Trocknung zur Entfernung kleiner Wassermengen erfolgen muss.   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Als weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Arbeitsweise ergibt sich, dass das im Restgas stets vorhandene nicht umgesetzte Olefin, z. B. Propylen und Propan, insbesondere, wenn zur Oxydation ein technisches Propylen-Propan-Gemisch verwendet wird, praktisch vollständig wiedergewonnen werden kann. Unter den   erfindungsgemässen   Bedingungen lösen sich die niedrigmolekularen Kohlenwasserstoffe praktisch quantitativ in der Waschflüssigkeit, aus der sie durch vorsichtiges Erwärmen, eventuell über eine Kältekolonne und gegebenenfalls im Wärmeaustausch mit dem zu waschenden Gas, abdestilliert werden können. Eine Wiederverwendung für den Zweck der Oxydation ist möglich.

   Bei hohen Umsätzen an Propylen ist jedoch der Olefingehalt der C3-Fraktion bei der destillativen Aufarbeitung der Waschflüssigkeiten so niedrig, dass ein Wiedereinsatz für Oxydationszwecke nicht in Frage kommt und das Gas andern Verwendungszwecken zugeführt werden kann. 



   Die erfindungsgemässe Arbeitsweise kann bei Normaldruck, Unterdruck und auch erhöhtem Druck durchgeführt werden, zweckmässig bei dem Druck, bei dem die Oxydation selbst betrieben wird, d. h. 



  Drucken zwischen etwa 1 und 10, vorzugsweise 1 und 5 ata. 



   Die Waschflüssigkeiten können nach dem Abdestillieren des ungesättigten Aldehyds erneut in den Waschkreislauf eingesetzt werden. Nach wiederholtem Einsatz ist die Abhängigkeit von den verfahrensmässigen Bedingungen der Oxydation unter Umständen eine gewisse Anreicherung an höhermolekularen Oxydationsprodukten eingetreten. In solchen Fällen ist unter Umständen eine destillative Aufarbeitung der gesamten Waschflüssigkeit erforderlich, wobei die anfallenden Kohlenwasserstoffe selbstverständlich unmittelbar anschliessend wieder in den Waschkreislauf zurückgeführt werden können. 



   Beispiel : Ein Katalysator, bestehend aus   7, 1 Gew.-% MoOg, 8, 4 Gew.-% Bi203   sowie   84, 5 Gew.-%   Kieselsäure, wurde in einer Menge von 250 cm3 in ein Quarzrohr von 110 cm Länge und 20 mm 1. W. eingefüllt. Der Katalysator war hergestellt worden durch Zusammengeben der entsprechenden Menge technischer (85%iger) Molybdänsäure mit der entsprechenden Menge Wismutnitrat   (Bi (NO3) 3+5 H2O).   



  Als Kieselsäure kam ein unter dem   Handelsnamen "Aerosil ungepresst" bekanntes   Produkt zur Verwendung. 



  Der gesamte Ansatz war mit wenig Salpetersäure angesäuert, bis zur völligen Homogenisierung durchgeknetet, in dünner Schicht (5-6 mm) auf Bleche gestrichen und während 24 h bei   105-1100 getrocknet   worden. Anschliessend erfolgte eine Aktivierung durch Erhitzen auf   3000 innerhalb   eines Zeitraumes von etwa 60 min und 30 min langes Belassen bei dieser Temperatur. Nach dem Erkalten wird die Masse zerkleinert und durch Absieben eine Kornfraktion 2-5 mm erhalten. 



   Über 250   cm3   dieses Katalysators wurden   501 Luft/h,   welche   einen Wassersättiger,   der auf eine Temperatur von 66'eingestellt worden war, passiert hatten, geleitet. Unmittelbar vor dem Ofen wurde ein PropylenPropan-Gemisch mit etwa 60% Propylengehalt zugesetzt. Bezogen auf Propylen betrug die Menge 4   I/h.   



  Die Oxydation erfolgte im Temperaturbereich um 400  . 



   Das Reaktionsgemisch wurde mittels eines Luftkühlers sowie eines nachgeschalteten Wasserkühler gekühlt, wobei eine weitgehende Abscheidung des gesamten vorhandenen Wassers erfolgte, dessen Acro- 
 EMI2.1 
  ,fraktionierung ergab nach Abtrennung einer geringen Wassermenge aus der ersten Stufe, in der jedoch nur verhältnismässig geringe Anteile an Acrolein gefunden wurden, dass das Reaktionsprodukt zu etwa 5% aus Acetaldehyd, etwa 93% aus Acrolein und etwa 2% aus Acrylsäure bestand. Bezogen auf die im Restgas der Synthese insgesamt vorhandenen Reaktionsprodukte (ohne CO und CO2) betrug der Auswascheffekt 97-98%. Die Aufsättigung der ersten Stufe betrug 15%, die der zweiten Stufe etwa   12%.   



   Wurde an Stelle von hydriertem Tetramerpropylen unhydriertes Tetramerpropylen verwendet, so wurden praktisch die gleichen Ergebnisse erzielt (Temperatur der zweiten   Stufe-60').   



   Bei Einsatz von Isooctan an Stelle von Tetramerpropylen konnte bei einer Beladung in der ersten Stufe um etwa   9%   und in der zweiten Stufe um etwa 8% ein Wirkungsgrad von 95 bis 96%, bezogen auf die im Restgas insgesamt vorhandenen Reaktionsprodukte (ohne Kohlensäure und Kohlendioxyd), festgestellt werden (Temperatur der zweiten   Stufe-65  ).   



   Die Verwendung von technischem Trimerpropylen in hydriertem und unhydriertem Zustand ergab im Vergleich zu den Zahlen von Tetramerpropylen praktisch keine Unterschiede. Der Wirkungsgrad lag zwischen 98 und   99%.   Die Temperatur der ersten Stufe betrug in diesem   Falle-15 ,   die der zweiten   Stufe-65 .   

**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.

Claims (1)

  1. Bei Einsatz einer Cg/Cn-Fraktion (unhydriert) aus der Fischer-Tropsch-Synthese, welche praktisch keine sauerstoffhaltigen Verbindungen enthielt und einen Olefinanteil von etwa 55% besass, wurde in der ersten Stufe eine Beladung von 7%, in der zweiten Stufe eine Beladung von 8% festgestellt. Der Wirkungsgrad betrug in diesem Falle 91-92% (Temperatur erste Stufe-25', Temperatur zweite Stufe-55 PATENTANSPRÜCHE : 1.
    Verfahren zur Gewinnung von ungesättigten Aldehyden aus den bei der katalytischen Oxydation von alipathischen Olefinen mit Sauerstoff entstehenden Reaktionsprodukten, dadurch gekennzeichnet, dass man die aus der Oxydation erhaltenen Gase und Dämpfe durch eine ein- oder mehrstufige Kondensation <Desc/Clms Page number 3> von der Hauptmenge Wasser befreit, durch Waschung mit verzweigten Kohlenwasserstoffen mit einer C-Zahl zwischen 6 und 20, vorzugsweise 9 und 15, bei Temperaturen zwischen 0 bis-70 , vorzugsweise - 10 bis-50 , die ungesättigten Aldehyde abtrennt und durch Rektifikation aus den Waschflüssigkeiten die reinen ungesättigten Aldehyde gewinnt. EMI3.1
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Waschung mit verzweigten Kohlenwasserstoffen in mehreren in der Temperatur verschiedenen Stufen durchführt.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zur Waschung Isooctan, Trimerpropylen und/oder Tetramerpropylen verwendet.
    5. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Gewinnung des Acroleins bei dem zur Oxydation des Propylens verwendeten Druck zwischen 1 und 10, vorzugsweise 1 und 5 ata, durchführt.
    6. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Waschflüssigkeit nach Abdestillieren des Aldehyds im Kreislauf zur Waschung wiederverwendet.
AT393561A 1960-07-01 1961-05-18 Verfahren zur Gewinnung von ungesättigten Aldehyden AT225178B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE225178X 1960-07-01

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT225178B true AT225178B (de) 1963-01-10

Family

ID=5859734

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT393561A AT225178B (de) 1960-07-01 1961-05-18 Verfahren zur Gewinnung von ungesättigten Aldehyden

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT225178B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2404855C3 (de) Verfahren zur Verhinderung von Emulsionsbildung bei der Aufbereitung von Butyraldehyden und Kobalt enthaltenden Reaktionsgemischen
DE2136396A1 (de) Verfahren zur gewinnung wasserfreier acrylsaeure
DE3721865A1 (de) Verfahren zur herstellung von methacrylsaeure
DE19709471A1 (de) Verfahren zur Herstellung von (Meth)acrylsäure
DE3002660C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von Methacrolein
AT225178B (de) Verfahren zur Gewinnung von ungesättigten Aldehyden
DE2400260B2 (de) Verfahren zur Abtrennung von Methacrolein aus einer Gasreaktionsmischung
DE3047485C2 (de) Verfahren zur Dehydratisierung eines Gases enthaltend Acrolein bzw. Methacrolein
DE910536C (de) Verfahren zur Gewinnung von reinem Schwefeltrioxyd
DE1134979B (de) Verfahren zur Gewinnung von Acrolein und Methacrolein
DE1294950B (de) Verfahren zur Abtrennung von dampffoermigen Aldehyden aus Abgasen, die bei dem Oxo-Verfahren anfallen
EP0581222B1 (de) Verfahren zur Abtrennung von Methacrolein aus einem gasförmigen Gemisch
AT236355B (de) Verfahren zur Gewinnung des bei der katalytischen Oxydation von Propylen oder Isobutylen anfallenden Acroleins bzw. Methacroleins
AT225685B (de) Verfahren zur Herstellung von Maleinsäureanhydrid
DE857373C (de) Aufarbeitungsverfahren fuer waessrige Loesungen von Acrylnitril
DE583704C (de) Verfahren zur Herstellung von Essigsaeure
AT225691B (de) Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung reiner Kondensationsprodukte des Acetons
DE942444C (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen und cycloaliphatischen Mononitrokohlenwasserstoffen
DE968890C (de) Verfahren zur Trennung von Gemischen, die Kohlenwasserstoffe und einwertige Alkohole enthalten
DE1115232B (de) Verfahren zur Herstellung von Alkoholen durch Hydrierung von Aldehyden
AT246727B (de) Verfahren zur Herstellung von Benzaldehyd
DE2838880A1 (de) Verfahren zur gewinnung von methacrolein
DE1134980B (de) Verfahren zur Gewinnung von Acrolein und Methacrolein
DE2263496C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Acrylsäure und Acrolein
CH220204A (de) Verfahren zur Herstellung von Alkoholen der Acetylenreihe.