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Siemens-Martin-Ofen mit nach oben konvergierenden Vorder- und
Rückwandteilen und einem dazwischenliegenden Deckenteil
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Die Erfindung weist nun einen Weg, um alle diese Übelstände zu vermeiden und geht zu diesem
Zwecke von einem SM-Ofen der eingangs genannten Art aus, bei welchem die angeführten Auskleidungs- teile, nämlich Vorderwandteil, Ruckwandteil und Deckenteil, an gesondert in das Traggerüst des Ofens eingesetzten Zwischenträgern befestigt sind. Bei dieser Bauweise kennzeichnet sich die vorliegende Er- findung dadurch, dass zumindest der Deckenteil, zweckmässig aber auch wenigstens ein Wandteil, mit
Bezug auf das, alle diese Teile tragende Ofengerust verstellbar und in wählbaren Lagen einstellbar aus- geführt sind, wobei die Verstellbarkeit ausreicht, um die mit fortschreitendem Verschleiss eintretenden
Vergrösserungen des lichten Ofenprofils ausgleichen zu können.
Es ist fur SM-Öfen normaler Querschnittsform, d. i. einer solchen, bei der die Vorder- und die RUck- wand nicht oder höchstens unwesentlich nach oben konvergieren oder sogar divergieren, bereits bekannt- geworden, die dem stärksten Verschleiss unterliegenden seitenwandnahen Deckenbereiche selbständig aus- klappbar unddenDeckenmittelteil nach oben abhebbar auszuführen, wobei auch nachstellbare Widerlager für diese Auskleidungsteile vorgesehen wurden, um deren gegenseitige Lage genau einregeln zu können, s. die österr. Patentschriften Nr. 197411 und Nr. 200175.
Bei Öfen mit nicht nach einwärts geneigten
Vorder-und Rückwänden treten jedoch die Schwierigkeiten einer örtlichen gegenseitigen Verklemmung der Seitenwandteile und der Decke nicht in einem solchen Mass in Erscheinung, dass man Vorkehrungen besonderer Art treffen musste, und demgemäss beschäftigen sich die älteren Vorschläge auch keineswegs mit dem Zusammenwirken von Decke und Seitenwänden, sondern sie empfehlen ausschliesslich, zum
Zweck einer erleichterten Reparatur der dem stärksten Verschleiss unterliegenden Deckenbereiche, die
Unterteilung der Decke in mehrere gesondert wegnehmbare, d. h. ausfahrbare oder ausschwenkbare bzw. abhebbare Deckenfelder.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Fig. 2, u. zw. in einem Zustand fortgeschrittener Abnutzung des Ofenfutters. Die drei Hauptabschnitte der Ofenauskleidung, nämlich die Decke 1 und die Vorder-und Rückwand 2 sind beweglich und verstellbar und nachstellbar ausgeführt. Fig. 3 zeigt eine Abänderung und Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung und Fig. 4 eine Einzelheit dazu.
Nach Fig. 2 hängen die Deckenträger 4 über Ketten 9 an Rädern 10. durch deren Drehung und Feststellung die Decke mit fortschreitendem Verschleiss gesenkt und in einer neuen Lage fixiert, aber auch zwecks Reparatur ganz aus dem Ofen abgehoben werden kann, wie letzteres an sich bekannt ist. Durch diese weitgehende Nachstellbarkeit der Decke ist es möglich, die Höhe H über die Ofenreise annähernd konstant zu halten, eine Möglichkeit, die den vorhin genannten älteren Ausführungen mangelt, weil dort nur eine Justierung der Deckenfelder, aber nicht eine ihren Verschleiss ausgleichende Nachstellung möglich ist. Jeder der Seitenwandteile 2, Fig. 2, ist durch Schwenkbarkeit des zugeordneten Trägers 5 um eine Achse 11 mit Bezug auf das Widerlager 12 verdrehbar und feststellbar, wozu die Einstellvorrichtungen 13 dienen.
Die Räder 10 und die Widerlager 12 stützen sich gegen die oberen Längsträger 6 des Ofen- gerustes ab. Diese Konstruktion erlaubt folgende Nachstellungen : eine lotrechte Verschiebung der Gewölbedecke 1 in beiden Richtungen und eine Fixierung in jeder Lage ; ein Drehen der Vorder-bzw. Hinterwand 2,5 in beiden Pfeilrichtungen.
Die lotrechte Verschiebung des Teiles 4 erfolgt zweckmässig durch einen Mechanismus bestehend aus zwei gleichen Hebemaschinen, welche symmetrisch zur senkrechten Herdachse aufgestellt sind und an den Längsträgern der Ofenarmierung befestigt sind. Jede dieser Hebemaschinen kann aus einer Schnecke mit Schneckenrad bestehen, das die Bewegung über eine gemeinsame Welle auf zwei Kettenräder 10 über- trägt. Jedes dieser Kettenräder 10 bewegt die Ketten 9, an deren Enden ein Balken 14 hängt, auf den sich die Endteile 4a eines oder mehrerer Gewölbeteile abstützen.
Bei Betätigung des Handkurbeln werden die Längsbalken 14 durch die Ketten 9 bewegt ; gleichzeitig damit verändern die daran hängenden Deckenteile ihre Höhenlage. Die lotrechte Bewegung der beiden symmetrischen Längsbalken 14 kann entweder gleichzeitig oder nacheinander erfolgen. Ausserdem können diese Verschiebungen entweder gleich gross oder ungleich gross sein.
Die im vorhergehenden beschriebene Idee kann noch in der Weise ausgestaltet werden, wie dies Fig. 3 zeigt. Die Nachstellbarkeit des Deckenteiles 4 ist in diesem Fall durch in Führungsansätzen 15 der Tei- le 4a verstellbare und durch Querbolzen in wählbaren Höhenlagen feststellbare Auflagersttltzen 16 vollzogen. Um auch geringfügige senkrechte Verstellungen des Gewölbes zu ermöglichen, kann es zweckmässig sein, die Bohrungen in den Auflagerstutzen 16 in Abständen in arithmetischer Reihe anzubringen, während die Bohrungen in den Führungsansätzen 15 in jeweils gleichen Abständen angeordnet sind.
Fig. 4 zeigt im einzelnen eine Ausführungsmöglichkeit für die Ausbildung der aus Fig. 2 ersichtlichen Einstellvorrichtung 13. Sie besteht aus einer Feder 17, die sich an einer dem Kopf des Bolzens 18 anliegenden Scheibe 19 abstützt. Der Bolzen 18 ist über das Widerlager 12 am Längsträger 6 der Ofen-
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armierung befestigt. Das andere Ende der Feder dient über eine Kappe 20 als Abstützung für die Seitenwandarmierung 5. Zum Einfügen der Seitenwandteile wird zunächst das untere Ende desselben auf eine Tragachse 11, Fig. 2, aufgesetzt ; dann dient diese Achse als Drehlager und der Wandteil kann somit in die Lage gebracht werden, die das Einsetzen des Bolzens 18 in die Gabelung 5a des Teiles 5 ermöglicht.
Durch Betätigung der Mutter 21 kann der Abstand zwischen den Endflächen der Gewölbe- und Wandabschnitte unter Anziehen oder Lockern der Feder 17 entweder vergrössert oder verkleinert werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Siemens-Martin-Ofen, dessen oberhalb des Herdes befindliche Auskleidung aus zur Ofenmitte nach oben konvergierendem Vorder- und Ruckwandteil und einem dazwischenliegenden Deckenteil besteht, welche Teile je an gesondert in das Traggerüst des Ofens eingesetzten Zwischenträgern befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest der Deckenteil, zweckmässig aber auch die Wandteile, mit Bezug auf das sie tragende Ofengerust verstellbar und in wählbaren Lagen einstellbar ausgeführt sind, wobei die Verstellbarkeit ausreicht, um die mit fortschreitendem Verschleiss eintretenden Vergrösserungen des lichten Ofenprofils ausgleichen zu können.