AT224380B - Verfahren zur Fliegenbekämpfung in Räumen - Google Patents

Verfahren zur Fliegenbekämpfung in Räumen

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AT224380B
AT224380B AT460259A AT460259A AT224380B AT 224380 B AT224380 B AT 224380B AT 460259 A AT460259 A AT 460259A AT 460259 A AT460259 A AT 460259A AT 224380 B AT224380 B AT 224380B
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AT
Austria
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sep
rooms
strips
flies
days
Prior art date
Application number
AT460259A
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English (en)
Inventor
Hans Dr Kuekenthal
Herbert F Dr Jung
Original Assignee
Bayer Ag
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  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Fliegenbekämpfung in Räumen   Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Fliegenbekämpfung in Räumen mit Hilfe von Streifen eines Faservlieses als Träger eines aktiven Phosphorsäurewirkstoffes. 



  Es ist schon bekannt, Fliegen in Räumen durch Leimfliegenfänger, Frassgifte (wie z. B. Fliegenteller, - kugeln und-köder). Versprühen von Insektiziden (Aerosole), Verräuchern von Insektiziden oder auch durch insektizide Spritzbeläge oder mit Hilfe von streifenförmigen, mit Insektiziden imprägniertem Papier zu bekämpfen. Alle diese Verfahren weisen jedoch mannigfaltige Nachteile auf. 



  Leimfliegenfänger sind meist nur wenig effektiv, da sie nach relativ kurzer Zeit eintrocknen. Auch ist ihre Anwendung sehr lästig, da Personen, die sich in den behandelten Räumen aufhalten, leicht mit den klebrigen Streifen in Berührung kommen. 



  Der Hauptnachteil der Frassgiftformulierungen ist der, dass Köder stets nur gegen bestimmte Schädlingsarten wirksam sind, nicht jedoch gegen Arten, deren Nahrungsbestandteile nicht im Köder enthalten sind (z. B. Blutsauger). Köderformulierungen sind unter anderem unwirksam gegen Stechfliegen (z. B. stomoxys calcitrans) und Stechmücken, die zu den grössten Schädlingen in Räumen gehören. 



  Aerosole und Räuchermittel hinterlassen stets einen Eigengeruch in den behandelten Räumen, der eine nachfolgende Lüftung notwendig macht und so einen Neuzuflug der Schädlinge ermöglicht. Auch die Dauerwirkung dieser Mittel ist sehr gering. 



  Residualbeläge besitzen diesen Nachteil nicht, doch sind bei ihnen insbesondere toxikologische Überlegungen von grosser Bedeutung. So ist es z. B. unmöglich, Wirkstoffe mit höherer Säugetiertoxizität in Form von Residualbelägen einzusetzen, da es durch die notwendigen hohen Wirkstoffaufwandmengen und die unkontrollierbare Verteilung des Spritznebels leicht zu Vergiftungen von Menschen und Nutztieren kommen kann. Dies gilt sowohl für Insektizide aus der Gruppe der Chlorkohlenwasserstoffe, als auch der Phosphorsäurederivate. 



  DieweitersinderLiteratur (s. z. B. der österr. Patentschriften Nr. 92086 und Nr. 163653) vorgeschlagene Fliegenbekämpfung mit Papierstreifen, die entsprechend imprägniert sind, hat bisher noch zu keinem praktischen Erfolg geführt. Diese Tatsache ist darauf zurückzuführen, dass Fliegenstreifen in der Art, wie sie nach dem vorgenannten Stand der Technik verwendet werden konnten, - auch bei Einsatz verhältnismässig starken Papiers - nach einer gewissen Zeit oder durch Angriff der Luftfeuchtigkeit oder durch Witterungseinflüsse unbrauchbar wurden bzw. ihre Aktivität verloren. 



  Alle diese Nachteile und Einschränkungen in den Anwendungsarten von Fliegenfängern werden durch die vorliegende Erfindung überwunden. 



  Erfindungsgemäss werden Streifen eines Faservlieses von grosser Reissfestigkeit auf Basiseines gewebelosen, chemisch gebundenen Faservlieses aus Zellulosederivaten bzw. regenerierter Zellulose, mit insektiziden Phosphorsäureestern imprägniert, in Jen von Schädlingen befallenen oder gegen Schädlingsbefall zu schützenden Räumen verwendet. Der Wirkstoffanteil soll hiebei im allgemeinen 5 Gew.-% desuägerma- terials nicht überschreiten. Die Streifen werden vorteilhaft zu Rollen gewickelt und in Blech- oder Kunststoffbehälter verpackt, aus denen sie leicht und ohne intensive Berührung abgerollt werden können. Zur   

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Erhöhung der Attraktivität können die Streifen mit dunklen Punkten, Strichen oder Darstellungen von Flie- gen und Mücken in   Lebensgrosse   bedruckt werden. 



   Die Anwendung dieser Streifen zur Vernichtung von Fliegen in Räumen kann in der Weise erfolgen, dass die Streifen etwa in 1 m Abstand voneinander parallel unmittelbar an oder bis zu 30 cm2unter der Raumdecke aufgespannt werden. Da die Oberfläche der Streifen rauh ist und sich alle in Räumen vorkommenden Fliegenarten wegen ihres   Wärmebedürfnisses   meistens an oder in der Nähe der Raumdecke aufhalten, werden die Fliegenstreifen oft als Ruheplatz benutzt. Bereits ein kurzer Aufenthalt auf den behandelten Streifen genügt, um die Schädlinge die tödliche Wirkstoffdosis aufnehmen zu lassen. 



   Bei Verwendung geeigneter Wirkstoffe aus der Gruppe der Phosphorsäureester gibt dieses Fliegenbekämpfungsverfahren erstmals die Möglichkeit, wegen seiner grossen Dauerwirkung durch eine einmalige Anwendung der Streifen im zeitigen Frühjahr, die behandelten Räume das ganze Jahr über von Fliegen frei zu halten. Durch den häufigen Ortswechsel der Flieden reduziert das vorliegende Verfahren auch den Fliegenbefall der gesamten Umgebung der behandelten Räume ausserordentlich stark.

   Bei-der Auswahl   geneigt   neter Insektizide spielt infolge des neuartigen Verfahrens die   Säugetiertoxizität nicht mehr   die grosse Rolle wie bei Spritzmitteln, Räuchermitteln und Aerosolformulierungen, da einerseits die Wirkstoffe durch das Spezial-Faservlies stark gebunden sind und nicht mit Nahrungsmitteln oder Gebrauchsgegenständenin Berührung kommen   können, und anderseits die   Art der Anwendung der Streifen unter der Raumdecke, verbunden mit der hohen Reissfestigkeit des Trägermaterials eine Berührung oder missbräuchliche Verwendung der Streifen durch Kinder oder Nutztiere ausschliesst. 



   Wie zahlreiche Versuche gezeigt haben, sind auch gegen die durch Verdunstung freiwerdenden Wirkstoffteilchen in den behandelten Räumen keine toxikologischen Bedenken geltend zu machen, da die hiebei auftretenden Konzentrationen so ausserordentlich niedrig sind, dass sie als völlig unschädlich angesehen werden können. Die Verpackung der Spezialpapierrollen in fest verschlossenen Dosen aus Blech oder Kunststoff stellt auch eine wirksame Schutzmassnahme gegen missbräuchliche Verwendung der Streifen dar. 
 EMI2.1 
 l : In einem 42, 2 CBC ? grossen Versuchsraum mit einer Grundfläche von 14, 5 nr, in demferzellwolle-Faservlieses parallel nebeneinander unmittelbar unter der Decke des Raumes aufgehängt. Die Fliegen hatten während des Versuches stets Gelegenheit Nahrung aufzunehmen. 



   In bestimmten Zeitabständen wurde die prozentuale Abtötung der im Raum befindlichen Fliegen festgestellt. Die Ergebnisse waren folgende : 
 EMI2.2 
 
<tb> 
<tb> Material <SEP> Prozentuale <SEP> Abtötung <SEP> der <SEP> Testtiere <SEP> nach
<tb> 4h <SEP> 6h <SEP> 8h <SEP> 10 <SEP> h <SEP> 
<tb> regen. <SEP> Ca-Zellwolle-Faservlies <SEP> 20% <SEP> 80% <SEP> 90% <SEP> 100%
<tb> 
 
Nach 10stündiger Verweilzeit in dem mit Fliegenstreifen behandelten Raum waren   loolo   der Testtiere abgetötet. 
 EMI2.3 
 einer Höhe von 3 m, der stark mit Stubenfliegen (Musca domestica L.) befallen war, wurden 120 m eines mit 5 Gew.-% O,O-Dimethyl-p-nitrophenylthiophosphats imprägnierten Zellulose-Faservlieses, parallel nebeneinander im Abstand von 1 m etwa   10 - 20   cm unterhalb der Stalldecke aufgehängt.

   Die Reduktion des Fliegenbefalles über einen Zeitraum von 100 Tagen war folgende : 
 EMI2.4 
 
<tb> 
<tb> Material <SEP> Befallsdichte <SEP> Reduktion <SEP> des <SEP> Fliegenbefalles <SEP> nach <SEP> einer
<tb> pro <SEP> cm2 <SEP> Anwendungsdauer <SEP> von
<tb> vor <SEP> Versuchsbeginn <SEP> 2 <SEP> Tagen <SEP> 10 <SEP> Tagen <SEP> 20 <SEP> Tagen <SEP> 40 <SEP> Tagen <SEP> 60 <SEP> Tagen <SEP> 80 <SEP> Tagen <SEP> 100 <SEP> Tagen
<tb> natürliches <SEP> merceri- <SEP> 150 <SEP> 84% <SEP> 92% <SEP> 98% <SEP> 94% <SEP> 95% <SEP> 93% <SEP> 94%
<tb> siertes <SEP> Zellulose-Fliegen
<tb> Faservlies
<tb> 
 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
Die   Befallsdichte an Stubenfliegen   wurde vom Tage der Anwendung der Streifen über einen Zeitraum von 100 Tagen um 84 - 98%reduziert. 



     Beispiel 3 : Ein   Kuhstall von   460m'Grundfläche und2, 50   m Höhe, der mit 31 Tieren besetzt war, wurde mit 700 m eines mit 2   Gew.-O. O-Dläthyl-p-nitrophenylthiophosphatimpragnierten Fliegenstrei-   fens aus Zellulose-Faservlies in der beschriebenen Weise behandelt. Zum Zeitpunkt der Behandlung war der Stall von Stubenfliegen (Musca domestica L.), Wadenstechern (Stomoxys   calcitrans   L.) und kleinen Stubenfliegen (Fannia canicularis L. ) stark befallen.

   Die Reduktion der einzelnen Schädlingsarten über einen Zeitraum von 100 Tagen war folgende : 
 EMI3.1 
 
<tb> 
<tb> Material <SEP> Schädlingsart <SEP> Reduktion <SEP> des <SEP> Schädlingsbefalles <SEP> nach <SEP> einer
<tb> Anwendungsdauer <SEP> von
<tb> 2 <SEP> Tagen <SEP> 10 <SEP> Tagen <SEP> 20 <SEP> Tagen <SEP> 40 <SEP> Tagen <SEP> 60 <SEP> Tagen <SEP> 80 <SEP> Tagen <SEP> 100 <SEP> Tagen
<tb> Zellulose- <SEP> Musca <SEP> dom. <SEP> 86% <SEP> 92% <SEP> 91% <SEP> 89% <SEP> 94% <SEP> 95% <SEP> 89%
<tb> Faservlies <SEP> Fannia <SEP> 72% <SEP> 84% <SEP> 93% <SEP> 81% <SEP> 71% <SEP> 86% <SEP> 82%
<tb> Stomoxys <SEP> cal. <SEP> 680/0 <SEP> 81% <SEP> 84% <SEP> 92% <SEP> 88% <SEP> 87% <SEP> 91%
<tb> 
 
 EMI3.2 
 100 Tagen um 68-95% reduziert.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Fliegenbekämpfung in Räumen mit Hilfe von Streifen eines Faservlieses als Träger eines aktiven Phosphorsäurewirkstoffes, dadurch gekennzeichnet, dass Streifen eines Faservlieses von grosser Reissfestigkeit auf Basis eines gewebelosen, chemisch gebundenen Faservlieses aus Zellulosederivaten bzw. regenerierter Zellulose, mit insektiziden Phosphorsäureestern imprägniert, in den von Schädlingen befallenen oder gegen Schädlingsbefall zu schützenden Räumen verwendet werden.
AT460259A 1958-07-03 1959-06-23 Verfahren zur Fliegenbekämpfung in Räumen AT224380B (de)

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DE224380X 1958-07-03

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