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Anordnung für Entnahme-Kondensationsturbinen
Der Kondensationsteil einer Entnahme-Kondensationsturbine läuft bei reinem Entnahmebetrieb, bei- spielsweise in Fernheizkraftwerken, leer mit und muss mit Kühldampf beaufschlagt werden. Der Wärme- inhalt des Kühldampfes wird durch das Kühlwasser des Turbinenkondensators abgeführt und geht verloren.
Dadurch ist der Wärmeverbrauch einer Entnahme-Kondensationsturbine bei reinem Entnahmebetrieb höher als der Wärmeverbrauch einer Gegendruckturbine.
Aus diesem Grund werden häufig Entnahme-Kondensationsturbinen, die längere Zeit bei reinem Ent- nahmebetrieb laufen, zweigehäusig und mit abkuppelbarem Kondensationsteil ausgeführt, wodurch jedoch der erforderliche Aufwand erheblich vergrössert wird. Bei grösseren Einheiten sind die an sich komplizierten Kupplungselemente nicht mehr während des Laufes schaltbar, so dass bei Inbetriebnahme oder bei Stillsetzung des Kondensationsteiles eine Stillsetzung des ganzen Maschinensatzes erforderlich Ist. Die geringe Einsatzbereitschaft des Kondensationsteiles und die mangelnde Eignung einer derartigen EntnahmeKondensationsturbine für stark schwankenden Wärmeverbrauch stellen schwerwiegende Nachteile dar.
Gegenstand der Erfindung ist eine Anordnung für Entnahme-Kondensationsturbinen unter Nutzung der Abdampfwärme, insbesondere in Fernheizkraftwerken, mit wenigstens einem an ihrer Entnahmestelle angeschlossenen Wärmeverbraucher. Die oben erwähnten Nachteile werden erfindungsgemäss dadurch vermieden, dass eine Einrichtung zur Vorwärmung des vom Wärmeverbraucher rückgelieferte Kondensates durch den Abdampf, insbesondere durch den bei reinem Entnahmebetrieb erforderlichen Kühldampf des Kondensationsteiles, vorgesehen ist.
Bei der praktischen Ausführung wird das von den Wärmeverbrauchern rückgelieferte Kondensat über einen an die Abdampfleitung angeschlossenen Wärmeaustauscher, über im Kondensator angeordnete Kühlrohre oder über im Kondensator angeordnete Staffeln, Schalen od. dgl. geführt und dadurch erwärmt, da seine Temperatur wesentlich unter der Temperatur des Abdampfes bzw. unter der Temperatur des aus dem Turbinenkondensator stammenden Kondensates liegt.
Drei Ausführungsbeispiele für erfindungsgemässe Anordnungen für Entnahme-Kondensationsturbinen in Fernheizkraftwerken sind in den Figuren der Zeichnung schematisch dargestellt.
Die Turbinen bestehen beispielsweise je aus einer Hauptstufe 1 und einem Kondensationsteil 2, die mit einem Generator 3 gekuppelt sind. Bei reinem Entnahmebetrieb wird der Kondensationsteil 2 nur mit dem erforderlichen Kühldampf beaufschlagt, während der grösste Teil des Dampfes aus der Hauptstufe wenigstens einem Wärmeverbraucher 4 direkt oder indirekt zugeführt wird. An den Kondensationsteil 2 ist ein Turbinenkondensator 5 angeschlossen.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemässe Anordnung, bei der das Kondensat K aus dem Wärmeverbraucher4 in einen an die Abdampfleitung des Kondensationsteiles 2 angeschlossenen Wärmeaustauscher 6 geleitet ist. In diesem wird der Kühldampf niedergeschlagen und das Kondensat K erwärmt, während der gleichfalls an die Abdampfleitung angeschlossene Turbinenkondensator 5 abgeschaltet ist, da sein Einsatz erst bei stärkerer Beaufschlagung des Kondensationsteiles 2 erforderlich ist als bei der Beaufschlagung bei reinem Entnahmebetrieb. Dadurch wird der Wärmeinhalt des Kühldampfes im wesentlichen zurückgewonnen und der Wärmeverbrauch der Anlage nahezu auf den Wärmeverbrauch einer Gegendruckanlage verbessert. Diese Ausführung kann leicht zur Verbesserung bereits bestehender Anlagen verwendet werden.
Fig. 2 zeigt eine erfindungsgemässe Anordnung, bei der das Kondensat K aus dem Wärmeverbraucher 4 durch Kühlrohre 7 geleitet ist, die im Turbinenkondensator 5 getrennt vom normalen Kühlwasser- kreislauf angeordnet sind. Bei reinem Entnahmebetrieb wird der Kühldampf aus dem Kondensationsteil 2 durch das KondensatK bis zur Kondensation abgekühlt, der Kühlwasserzufluss f ! l. den Turbinenkondensator 5
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ist abgeschaltet. Bei dieser Anordnung wird der Wärmeinhalt des Kühldampfes im gleichen Umfang wie bei der obigen Schaltung zurückgewonnen, an Stelle eines eigenen Wärmeaustauschers ist hier jedoch nur eine Erweiterung des Kondensators 5 erforderlich.
Fig. 3 zeigt eine erfindungsgemässe Anordnung, bei der das vom Wärmeverbraucher 4 zurückgelieferte Kondensat K über im Turbinenkondensator 5 angeordnete Staffeln 8, Rieseltassen od. dgl. geführt ist, wodurch der Kühldampf niedergeschlagen wird. Die Vorteile dieser Ausführung sind dieselben wie die der vorhergehenden Ausführung.
Die erfindungsgemässen Anordnungen sind selbstverständlich nicht nur bei reinem Entnahmebetrieb anwendbar. Voraussetzung für die Anwendbarkeit ist lediglich, dass das vom Wärmeverbraucher 4 zurückgelieferte Kondensat K, wie üblich, nennenswert kühler ist als der Abdampf aus dem Kondensationsteil 2 der Entnahmeturbine. Im allgemeinen wird das erwärmte Kondensat K mit dem aus dem Turbinenkonden- sator 5 stammenden und bereits an sich ärmeren Kondensat gemischt und in üblicher Weise zur Kessel- speisung verwendet.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Anordnung für Entnahme-Kondensationsturbinen unter Nutzung der Abdampfwärme, insbesondere in Fernheizkraftwerken mit wenigstens einem an einer Entnahmestelle angeschlossenen Wärmeverbraucher, dadurch gekennzeichnet, dass eine Einrichtung (6 bzw. 7 bzw. 8) zur Vorwärmung des vom Wärmever- braucher (4) rückgeliefertenKondensates (K) durch den Abdampf, insbesondere durch den bei reinem Ent- nahmebetrieb erforderlichen Kühldampf des Kondensationsteiles (2), vorgesehen ist.