<Desc/Clms Page number 1>
Pontonpumpenanlage als fahrbare Bewässerungseinrichtung
Für die bekannten Pontonpumpenanlagen, bei denen die auf dem Ponton eingebauten Pumpen das Wasser aus dem Fluss ansaugen und an Land zur Bewässerung fördern, kommen gewöhnlich normale Schiffs- propeller für den Pontonantrieb zur Anwendung.
In Fällen, bei denen die Flüsse schwimmende Pflanzen und anderes Treibgut mit sich führen, ist ein Schiffspropeller als Antriebsorgan ausgeschlossen und wird statt dessen eine Luftschraube in Betracht gezogen. Die Anwendung einer Luftschraube bringt jedoch Nachteile mit sich, wie deren Grösse, die erforderliche Schutzvorrichtung, übemaupt deren Vorhandensein an Deck und eine grössere Antriebsleistung.
Es sind daher Pumpenanlagen geschaffen worden, bei denen die in den Schiffskörper eingebaute und von einem Motor angetriebene Pumpe aus dem umgebenden Wasser ansaugt und den Pumpenförderstrom zur Propulsion, zur Lenkung und zur Rückwärtsfahrt darbietet, sowie zur Leckwasserförderung, zur Feuerlöschung und zuinternen Zwecken im Schiff herangezogen wird.
Es sind auch solche Einrichtungen für den Schiffsantrieb angewendet worden und zugleich für eine Wasserförderung an Land, jedoch sind dabei Anordnungen bekanntgeworden, bei denen eine Zentrifugalpumpe von einem Motor direkt angetrieben und deren fluchtende Achsen quer zur Schiffslangsachse gerich- tet und auch die neben der Zentrifugalpumpe angeordnete Rohranschluss-Verteilungseinrichtung in Querrichtung zur Schiffslängsachse angeordnet sind, wodurch sich eine unliebsam erforderliche Vergrösserung der Schiffsbreite und eine Einschränkung der seitlichen Passage beim Maschinensatz ergibt.
Diese Nachteile werden nun durch die vorliegende Erfindung einer Pontonpumpenanlage als fahrbare Bewässerungseinrichtung mit einer von einem Motor angetriebenen Pumpe, deren aus dem Fahrwasser an-
EMI1.1
zeichnet sich durch die Kombination folgender, je für sich bekannter Merkmale : a) die Propellerpumpen-und Antriebsmotorachsen liegen in Richtung der Pontonlängsachse ; b) die Propellerpumpenachse hat eine tiefere Lage als die Antriebsmotorachse ; c) die Propellerpumpe, ihre Saugrohr- und Druckrohrleitung für die Propulsion, Lenkung und Rück- wärtsfahrt sind in einer Art von dickem Kiel unterhalb des Pontons angeordnet ; d) für den Abtrieb von der Motorwelle auf die Pumpenwelle ist ein Keilriementrieb vorgesehen ;
der Motor ist auf dem Deck des Pontons aufgestellt und hat in seiner unmittelbaren Nähe die Hand- räder zur Bedienung der einzelnen Schieberventile angeordnet ; f) beiderseits des Antriebsmotors ist eine freie Passage auf dem Deck des schmalen Pontons vorgese- hen.
Demnach ist bei vorliegender Erfindung der normale Zweck der Pontonpumpenförderung mit dem Erfordernis des Schiffsantriebes vereint, indem die von einem Motor angetriebene Förderpumpe das am Bug des Pontons angesaugte Wasser durch ein Schieberventil in die an Land führende Druckrohrleitung fördert und beim Schliessen dieses Schieberventils in derdruckrohrleitung und gleichzeitigem Öffnen eines Schieberventils, im zweiten Ast des nach der Pumpe vorhandenen Hosenrohres, das Wasser durch dieses Schieberventil hindurch zum Heck des Pontons fördert, wo es durch eine Düse austretend, infolge der Reaktionswirkung des Düsenstrahles, den Schiffsantrieb bewirkt.
Um ungestört zu sein von den schwimmenden Pflanzen und anderem Treibgut, ist der Wassereintritt
<Desc/Clms Page number 2>
beim Bug in das Saugrohr durch einen dem Bug vorgelagerten Grobrechen und einen direkt an der Saug- rohrmündung angebrachten aushebbaren Feinrechen geschützt.
Durch eine geeignete Lage des Ansaugrohres und des Rohres zur Düse, als welche diese innerhalb einer Art von dickem Kiel unterhalb des Pontons erfindungsgemäss vorgesehen ist, erhält der Ponton, bei sonst nicht allzugrossem Tiefgang, eine grössere Stabilität und eine tiefere Lage des Schwerpunktes.
Zur möglichst einfachen und zweckdienlichen Bedienung der Anlage ist eine konzentrierte Lage der
Handräder für die Schieberventilbetätigung in unmittelbarer Nähe des Antriebsmotors auf dem Deck vor- gesehen.
Für das Erfordernis der Schiffssteuerung wird der Förderstrom der Pumpe für den Schiffsantrieb durch die vorgesehene Schwenkbarkeit der Düse oder die Anordnung von zwei verschieden beaufschlagtendü- sen bzw. eines oder zweier Steuerruder im Bereich des Düsenabstromes, zur Lenkung des Pontons verwen- det.
Um auch eine Bremsung der Vorwärtsfahrt und eine Rückwärtsfahrt zu ermöglichen, was in schmalen
Flüssen erforderlich ist, wird eine Umlenkklappe in das Wasser am Heck des Pontons eingeschwenkt, da- durch eine Bremsung verursacht und durch weiteres Einschwenken in den Düsenstrahl eine Umlenkkraft er- zeugt, die eine Rückwärtsfahrt bewirkt.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in beispielsweisen Darstellungen zu ersehen ; es zeigt
Fig. l den Längsschnitt durch die Mitte des Pontons, Fig. 2 den Grundriss und Fig. 3 die Ansicht von vorne.
In Fig. 1 ist die Funktion der Pontonpumpenanlage zu verfolgen. Das Wasser tritt durch den Grobre- chen 1 und durch den Feinrechen 2 in das Saugrohr 3 ein, wird von der Propellerpumpe 4 bei geöffnetem
Ventilschieber 5 und geschlossenem Ventilschieber 6 durch den Hosenrohrast 7 und den Ventilschieber 5 hindurch in die an Land führendeDruckrohrleitung 8 gedrückt, also von der Propellerpumpe 4, deren An- trieb liber den Keilriementrieb 9 vom Motor 10 aus erfolgt, die Wasserförderung bewirkt.
Wird der Ventilschieber 5 mittels des Handrades 11 geschlossen und der Ventilschieber 6 mittels des
Handrades 12 geöffnet, darn fördert die Propellerpumpe 4 durch den Hosenrohrast13 und die Rohrlei- tung 14, durch den Ventilschieber 6 hindurch das Wasser zur Düse 15 und bewirkt den Schiffsvortrieb.
In Fig. 2 ist in Draufsicht auf den Ponton, bei herausgenommen gedachten Deckplanken, aus den gleichbezifferten Teilen der Vorgang zu verfolgen und ausserdem noch die auf Deck konzentrierte örtliche
Lage der Handräder 11 und 12 in der unmittelbaren Nähe des Motors 10 ersichtlich. Ausserdem ist bezüg- lich der Steuerung das im Düsenstrom angeordnete Steuerruder 16, oder die beiden punktiert angedeute- ten Steuerruder 16'und 16"seitlich des Düsenstromes bzw. die geteilten Düsen 15'und 15" strichliert angedeutet, durch deren ungleiche Beaufschlagung mittels einer Regelklappe 17, ein Drehmoment für die
Steuerung erzeugt wird.
Bezüglich der Bremsung der Vorwärtsfahrt und Bewirkung einer Rückwärtsfahrt wird die in Fig. l strich- liert angedeutete Umlenkklappe 20 in das Wasser und dann in den Düsenstrom eingeschwenkt, um durch die Umlenkkraft des Düsenstrahles eine entsprechende Rückdruckkraft zu bewirken.
In Fig. 3 ist schliesslich die Lage des Saugrohres 3, sowie der Rohrleitungen 13 und 14 in dem ver- dickten Kiel 18 prinzipiell dargestellt. Bei geringem Tiefgang des Pontons 19 ist dadurch eine erhöhte
Stabilität durch die tiefere Lage des Schwerpunktes gesichert.
Durch diese Kombination an sich bekannter Einrichtungen in erfindungsgemässer Anordnung, wird ein technischer Fortschritt hinsichtlich Bereitstellung einer Pontonpumpenanlage als fahrbare Bewässerungseinrichtung erzielt und die Möglichkeit geschaffen, in seichten Flussläufen mit schwimmenden Pflanzen und sonstigem Treibgut, wie sie in bewässerungsbedürftigen Gegenden vorkommen, einen schmalen Schiffkörper mit geringem Tiefgang und entsprechender Stabilität zweckentsprechend zum Einsatz bringen zu können.