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Beschlag für wahlweise um eine senkrechte Dreh- oder waagrechte
Kippachse schwenkbare Fensterflügel
Bei dem Beschlag für wahlweise um eine senkrechte Dreh- oder waagrechte Kippachse schwenkbare
Fensterflügel, kurz gesagt bei dem Dreh-Kipp-Beschlag nach dem Stammpatent, sind für die Einstellung der Beschlagteile auf die Kippstellung einerseits und die Drehstellung anderseits voneinander getrennte
Handhebel vorgesehen, die durch verschiebbare Stangen und letztere verbindende Eckumlenkungen, z. B.
Winkelhebel, untereinander verbunden sind. Die verschiebbaren Stangen, die auch zur Betätigung von Fensterverschlüssen dienen, können in der Drehachse oder parallel zu ihnen liegen.
Um die sich bei der Bauart nach dem Stammpatent bei den verschiedenen Einstellungen ergebende und unerwünschte Überlagerung der beiden Bewegungen zu vermeiden, sind erfindungsgemäss in der verschiebbaren Stange Glieder eingeschaltet, die in der Bewegungsrichtung der Stangen ein Spiel aufweisen, so dass eine Stange unabhängig von einer andern Stange bewegbar ist bzw. eine andere Stange erst nach dem
Durchlaufendes Spieles mitnimmt. Dadurch ergibt sich in vorteilhafter Weise auch eine Vereinfachung des ganzen Beschlages.
Hinsichtlich weiterer Merkmale der Erfindung wird auf die nachstehende Beschreibung und die Ansprüche verwiesen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in schematischer Weise dargestellt.
Fig. 1 zeigt ein Drehkippfenster in verriegelter Stellung.
Die Fig. 2 und 3 zeigen das gleiche Fenster vom Zimmerinnern gesehen, wobei sich die Beschlagteile in Fig. 2 für die Kippstellung und in Fig. 3 für die Drehstellung befinden.
Fig. 4 zeigt die abweichende Ausführung einiger Beschlagteile.
Der Fensterflügel 1 ist im gezeichneten Beispiel in an sich bekannter Weise an seiner rechten unteren Ecke mit dem Blendrahmen 2 durch ein Eckgelenk 3 verbunden. Auf der der senkrechten Drehachse benachbart liegenden Rahmenleiste des Flügels 1 ist ein Handhebel 4 drehbar gelagert, der gelenkig mit einer senkrechten Getriebestange 5 verbunden ist, die der senkrechten Drehachse parallelliegt. Die Getriebestange 5 ist mit scharnierartigen Beschlagteilen 6 in beliebiger Anzahl verbunden, die in entsprechende Gegenstücke 7 am Blendrahmen 2 eingreifen. Die in Eingriff befindlichen Teile (senkrechter Bolzen 6 und senkrecht liegende Hülse 7) erfüllen in der Schliess- und Drehstellung die Aufgabe eines Fensterbandes. Natürlich können diese zusammenarbeitenden Teile auch anders ausgebildet sein.
Die Getriebestange 5 ist durch einen bei 8 am Blendrahmen drehbar gelagerten Winkelhebel 9 gelenkig mit einer waagrecht liegenden Getriebestange 10 verbunden. An die Stelle des Winkelhebels 9 könnte auch eine andere an sich bekannte Eckumlenkung treten. Die Getriebestange 10 ist an ihrem andern Ende mit einem wiederum auf dem Blendrahmen drehbar gelagerten Winkelhebel 11 gelenkig verbunden. Ein am Ende des Winkelhebels vorgesehener Bolzen 12 ist über ein Leerlaufglied 13 mit der senkrechten Getriebestange 14 an der Öffnungsseite des Fensterflügels verbunden. Das Leerlaufglied 13 kann entweder durch einen Längsschlitz im oberen Ende der Getriebestange 14 gebildet sein oder die Getriebestange bildet eine senkrechtstehende längliche Schlaufe, wie in der Zeichnung dargestellt.
Es liegt also an dieser
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Stelle keine kraftschlüssige Verbindung der beiden Getriebestangen 10,14 vor. Die Länge des Leerlauf- gliedes 13 ist so bemessen, dass der in dieses Glied eingreifende Bolzen 12 erst am unteren Ende des Leerlaufgliedes zur Anlage kommt, nachdem die Getriebestange 5 die Hälfte oder etwa die Hälfte ihres Hubes zurückgelegt hat.
Auf der Getriebestange 14 sitzen beliebig viele Verschlussglieder 15, die in der Flügelverschlussstellung in oder hinter entsprechend am Blendrahmen 2 vorgesehenen Verschlussteilen 16 eingreifen. Der auf der Öffnungsseite des Flügels gelegene zweite Handhebel 17 ist wiederum durch ein Leerlaufglied 18 mit der Getriebe- oder Verschlussstange 14 verbunden. Wie Fig. 1 zeigt, liegt der mit dem drehbaren Handhebel verbundene Bolzen 19 in der Schliessstellung im unteren Teil des Leerlaufgliedes 18 an. Auch hier ist die Anordnung so getroffen, dass der Handhebel 17 in Fig. 1 seine halbe oder etwa seine halbe Schwenkbe- wegung ausführen kann, ohne die Getriebestange 14 mitzunehmen. Das untere Ende der Stange 14 greift in bekannter Weise in einen am Blendrahmen 2 befestigten Verschlusskolben 20 ein.
Um den Fensterflügel in der gekippten Lage zu halten, sind oben am Blendrahmen ein oder mehrere Kipp- bzw. Haltestangen angeordnet. Eine an sich bekannte Kippstange 21 hat ihren Dreh- und Lagerpunkt 22 in der senkrechten Drehachse und greift mit ihrem freien Ende in ein oben am Flügelrahmen befestigtes Gleitstück 23 ein. Diese bekannte Kippstange 21 erlaubt sowohl die Drehung des Fensterflügels um die senkrechte Drehachse als auch das Kippen um die untere waagrechte Drehachse, die in bekannter Weise durch die unteren Beschlagteile 3, 20, 14 gebildet ist.
Ist bei einem grossen und schweren Fensterflügel noch eine weitere Kippstange erforderlich, so ist diese weitere Kippstange 24 durch einen auf der Stange 10 befindlichen Bolzen 25 gelenkig mit dem Fen- sterflügel 1 verbunden. Ein abgebogenes Ende oder ein Bolzen 26 der Kippstange 24 greift in eine am Blendrahmen 2 befestigte Führung 27 ein, die rechtsseitig mit einer Öffnung 28 zum Austritt des Stangenendes 26 versehen ist. In der Schliess- und Drehstellung liegt das Kippstangenende 26 innerhalb der Öffnung 28, so dass die Kippstange 24 ungehindert aus der Führung 27 austreten kann. Wie bereits erwähnt, kann mit einer oder mehreren Kippstangen gearbeitet werden. Die Kippstange 24 kann auch die alleinige Vorrichtung zum Festhalten des Fensterflügels in der Kippstellung sein.
In der Schliessstellung befinden sich beide Handhebel 4, 17 in gleicher, d. h. beispielsweise senkrechtstehender Lage, wobei sich die Verschlussteile 6,7 auf der rechten Seite und 15,16 auf der andern Seite in Eingriff befinden.
Um die Beschläge in die für das Flügelkippen geeignete Lage zu bringen, wird der Handhebel 4 beispielsweise um 900 in die aus Fig. 2 ersichtliche Stellung verschwenkt. Dabei tritt der in der senkrechten Drehachse liegende Bolzen 6 aus der Führungshülse aus. Durch den Stangenbolzen 25 ist die Kippschiene 24 etwas nach links verschoben worden, so dass das Stangenende 26 innerhalb der Führungshülse 14 liegt. Der Bolzen 12 des Winkelhebels 11 hat sich in dem Leerlaufglied 13 nach unten bewegt und nimmt erst während der letzten Hälfte oder des letzten Teils der Handhobelschwenkung die Verschlussstange 14 nach unten mit, wodurch die Verschlüsse 15,16 entriegelt werden und das untere Ende der Stange 14 in den Verschlusskloben 20 eintritt.
In dieser in Fig. 2 eingezeichneten Lage der Teile ist der Fensterflügel um die untere waagrechte Achse in bekannter Weise kippbar. Zum Kippen kann die menschliche Hand an dem einen oder dem andern der Handgriffe 4,17 angreifen ohne letztere zu verschwenken. Infolge des Leerlaufgliedes 18 verbleibt der Handhebel 17 in seiner ursprünglichen Stellung. Liegt der Fensterflügel nach seinem Zurückkippen wieder am Blendrahmen an, dann wird die Schliessstellung durch die Rückschwenkung des Handhebels 4 ohne weiteres erreicht.
Soll der Fensterflügel um seine senkrechte Achse gedreht werden, so ist der Handhebel 17 zu betätigen ; er macht seine halbe Schwenkung, ohne Einfluss auf die Getriebestange 14 zu nehmen. Erst wenn der Handhebelbolzen 19 in dem Leerlaufglied 18 oben zur Anlage gekommen ist, wird die Verschlussstange 14 nach oben bewegt, wodurch die Seitenverschlüsse 15, 16 entriegelt werden. Gleichzeitig kommt das untere Ende der Stange 14 ausser Eingriff mit dem Verschlusskloben 20. Die andern Beschlagteile, insbesondere die Stangen 5,10 verbleiben bei der Schwenkung des Handhebels 17 in ihrer Stellung, weil der Schlitz im Leerlaufglied 13 entsprechend lang ist. Bei der aus Fig. 3 ersichtlichen Lage der Beschlagteile kann der Fensterflügel ohne weiteres um seine senkrechte Achse gedreht werden.
Das Fensterschliessen erfolgt wiederum durch Zurückschwenken des Handhebels 17.
Es sei erwähnt, dass auch die mit den Getriebestangen zusammenarbeitenden Beschlagteile als Leerlaufglieder ausgebildet sein können, in welchem Fall die beschriebenen Leerlaufglieder 13,18 der Stange 14 in Wegfall kommen.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist der Winkelhebel 9'stumpfwinkelig ausgebildet, im Gegensatz zurrechtwinkeligen Ausführung nach denFig. 1 - 3. Gemäss Fig. 4 wird am Ende der Kippeinstellung durch
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den Handhebel 4 der Gelenkbolzen 29 zwischen dem Winkelhebel und der Getriebestange 10 etwas über die Totlage nach unten durchgedrückt, mit dem Erfolg, dass in dieser Kippstellung die Verschlussstange 14 bzw. der Handhebel 17 verriegelt sind. Wird der Handhebel 17 zum Anfassen des zu kippenden Flügels verwendet, so ist er in bezug auf den Fensterflügel festgelegt und kann nicht unbeabsichtigt verschwenkt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Beschlag für wahlweise um eine senkrechte Dreh- oder waagrechte Kippachse schwenkbare Fen- sterflügel mit einem zur Einstellung der Bcschlagteile für die Kippstellung dienenden Handhebel und einem zweiten Handhebel zur Einstellung der Beschlagteile für die Drehstellung, wobei die Handhebel durch verschiebbare Stangen und letztere verbindende Eckumlenkungen, z. B. Winkelhebel, miteinander verbunden sind, nach Patent Nr. 216924, dadurch gekennzeichnet, dass in die Stangen (5, 10,14) Glieder (13, 18) eingeschaltet sind, die in der Bewegungsrichtung der Stangen ein Spiel aufweisen, so dass eine Stange unabhängig von einer andern Stange bewegbar ist bzw. eine andere Stange erst nach dem Durchlaufen des Spieles mitnimmt.