<Desc/Clms Page number 1>
Füllofen.
Eines der bevorzugtesten Systeme der Dauerbrandöfen ist der bekanntn Moidinger-Ofen.
Ein Mangel desselben ist, dass sein Gebrauch an eine gewisse Korngrösse des Brennstoffes gebunden ist, und dass man wohl bei Verwendung von Koks zu beliebiger Zeit nachfüllen darf, dagegen bei Brennstoffen, welche schnell viel Gas abgeben, z. B. Steinkohle, Braunkohle etc. nicht nachfüllen darf, so lange der Ofen nicht ganz ausgebrannt ist, worauf man erst wieder frisch Feuer machen, d. h. den neu gefüllten Ofen wieder von oben anzünden muss.
Diesen Nachteilen trachtet ein unter dem Namen #Retorten-Regulierfüllofen" bekannter Ofen zu begegnen, bei welchem der eingefüllte Brennstoff von unten angezündet wird. und welcher aus einem Kohlenraum und einem Flammenranm, die durch eine Scheidewand voneinander getrennt sind, besteht, so wie es bei dem nachfolgend beschriebenen Ofen der Fall ist, bei welchem, wie in Fig. 1 ersichtlich, k der Kohlenraum lind f der Flammenraum ist, welche beide durch die Scheidewand S voneinander geschieden sind.
Nachdem bei einem solchen Ofen die Flamme nicht wie bei einem gewöhnlichen
EMI1.1
Bei dem bisher bekannten Retorten-Regulierfüllofen ist nämlich die Scheidewand zwischen Kohlenraum und Flammenraum massiv. Dieselbe wird durch die im Flammenraum
EMI1.2
Kohlonraume an der Scheidewand anliegenden Brennstoffe mit.
Bei Verwendung von Koks ist das von geringem Nachteile ; bei Brennstoffen dagegen, die bei Erhitzung sofort viel Gas abgeben, z. B. bei Steinkohle, Braunkohle etc. wird bei solcher Erhitzung sofort viel Kohlenoxyd und Kohlenwasserstoff durch trockene Destillation ausgctrieben, vielmehr als man zu gleicher Zeit im Ofen nutzbar verbrennen kann und die Folge davon ist ein nachteiliges Entweichen unbenutzten Gases und fein verteilter, mitgerissener Kohle in Form von Rauch.
Zur Regulierung des Feuers dienen beim bisher bekannten Retortenregulierofen 2
EMI1.3
Man kann ferner nicht mit Sicherheit verhindern, dass unter Umständen hauptsächlich nur unten Luft einströmt, während im Raume oberhalb der Kohle eine Stagnation eintritt und in demselben sich ein explosibles Gemenge von Luft und Gas bildet, weiches sich gelegeat- liez entzündet und dann zu einem unangenehmen Puffen (kleine Explosionen) Veranlassung gibt.
Aus diesem Grunde und wegen der früher genannten nachteiligen Erhitzung des Brennstoffes an der Scheidewand kann daher bei dem bisher bekannten Rotortenregniier-
EMI1.4
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
EMI2.2
für eine vollkommene Verbrennung passende Menge Verbrennungsluft zuzuführen, ohne gleichzeitig auch die Gasproduktion zu steigern. Ausserdem ermöglicht das System, für ver-
EMI2.3
Die dem Flammenraum zugekehrte Platte P2 ist, wie ersichtlich, von der Platte Pt an welcher der Brennstoff anliegt, durch einen Luftraum geschieden.
Sobald sich die dem Flammenraum zugekehrte Platter erwärmt, strömt fortwährend ein Teil der zur Erwärmung des zu beheizenden Raumes dienenden Zirkulationsluft in diesen Luftraum in der Richtung der Pfeile (Fig. 12) unten links und rechts ein und strömt oben links und rechts wieder aus. Dadurch wird nicht nur eine Erhitzung der die
EMI2.4
sichtigte Austreiben von Gas aus (fern Brennstoff verhindert, sondern es wird auch die Platte p2 (Fig. 1) zur Abgabe von Wärme an den zu beheizenden Raum verwendet, wodurch diese Platte zugleich entsprechend gekühlt wird.
Zur Verhinderung einer Ansammlung eines explosiblen Gemisches von Luft und Gas im Raume c1 oberhalb der eingefüllten Kohle ist die Konstruktion so ausgeführt, dass alle Luft, die unter den Rost einströmen soll, vorerst den eben genannten Raum c oberhalb der Kohle bestreichen muss.
Die untere Heiztüre dient nämlich nur zum Anzünden beim Anheizen ; während des Ileizens selbst ist sie geschlossen und besitzt im Gegensatze zu dem bekannten Retorteregulierofen keine Öffnung zu einer regulierbaren Lufteinströmung, sondern es hat entweder, wie in Fig. 1 und 2 ersichtlich, die obere Türe eine regulierbare Lufteinströmung, Rosette go, odl. r es ist auch die obere Türo massiv und man lässt, wie in Fig.
( ;, 7 und 9 ersichtlich,
EMI2.5
Die in Fig. 1 bei der Rosette y. der oberen Türe einströmende Luft geht zum grössten Teile in den Schlitzen al und a2 (Fig. 3 und 5) links und rechts vom l (ollleu- raume nach abwärts in den Raum unter den Rosten m und n (Fig. 1 und 5), zum kleinen Teile geht sie unter Umständen auch direkt durch den Brennstoff im Kohlenraume nach abwärts. In jedem Falle verhindert sie die Ansammlung eines explosiblen Gemisches von Gas und Luft, weil sie alles sich hier etwa bildende Gas genügend verdünnt und sofort auf dem einen oder anderen Woge mit sich nach abwärts nimmt und dadurch eine
EMI2.6
nach abwärts und unter den Rost. Ein kleiner Teil der Luft geht eventuell auch durch den Brennstoff nach abwärts.
Auch bei dieser Konstruktion wird durch die Luftströmung eine Stagnation im Räume oberhalb der Kohle und daher eine Ansammlung eines schädlichon Gasgemisches verhindert.
Zur Roulierung des Grades der Beheizung dient also bei diesem Ofen nur eine Rosette, und zwar bei Konstruktion nach Fig. 1 die Regulierschraube oder Regulierrosette bei9 Ausführung nach Fig. 6 die Regulierschraube 9u. aber eine Mehreinströmung von Luft unter den Rost zwar immer die Gasproduktion vermehrt, es aber dabei dem Zufalle preisgegeben ist, ob der dabei mit einströmende Überschuss an Luft zur Verbrennung des erzeugten Kohlenoxydes passt, so hätte man es ohne weitere Einrichtung mit diesem Ofen ebensowenig wie bei allen anderen
EMI2.7
<Desc/Clms Page number 3>
EMI3.1
EMI3.2
einströmungsrosette, die Skundärluftroette l (Fig. 1, 2, 7, 9, 11).
Die bei der genannten Resette l einströmende, zur vollständigen Verbrennung des gebildeten Gases dienende Sekundär- luft gelangt darch den Kanal b (Fig. 1, 4, 6, 9,10, 11, 12) nach der rückwärtigen Seite
EMI3.3
oberhalb der Brennstoffböschung zu dem aus dem Brennstoffe entwickelten Gase und der Flamme und bewirkt so, in richtiger Menge zugeleitet, die vollständigen Verbronnung.
Der obere, den Kohlenraum und Flammenraum enthaltende Teil dieses Ofens kann selbstverständlich statt aus einem Stücke aus mehreren übereinander liegenden Teilen hergestellt sein.
Oberhalb des eigentlichen Heizkörpers ist ein Schauloch L (Fig. 1, 2,7) angebracht, durch welches man die Flamme beobachten und hiedurch die für dieselbe nötige Menge Sekundärluft beurteilen kann.
Ein stärkeres Öffnen der Regulierschraube go (Fig. 2) bei Konstruktion nach Fig. 1 bezw. der Regujierschraube y (Fig. 7) bei Konstruktion nach Fig. 6 wird die Flamme länger machen, durch Öffnen der Rosette l wird man dieser längeren Flamme auch ent- sprechend mehr Sekundärluft zuführen und umgekehrt. Bei ganz zugeschraubter Rosette [10 bezw. 90. leann die Sekundärluftschraube l allein durch entsprechend starkes Öffnen zur
Ventilation des beheizten Raumes benützt werden.
Endlich besitzt diese Konstruktion die Eigenschaft, sich den verschiedensten Brenn- stoffarten anpassen zu können. Die Rostanlage besteht aus zwei Rosten, einem unteren, horizontalen m und eine einem oberen, schräg geneigten n (Fig. 1). Statt dieser Roste kann man bei der vorliegenden Konstruktion des Heizkorperuntersatzes für besonders fein- körnige Kohle den für solche Kohle besser passenden, flacher geneigten Rost 111 in Kom- bination mit dem Horizontalroste m1 (Fig. 6) zur Anwendung bringen. Der Rost 1111 liegt auf derselben Leiste wie m und die Auswechslung des Rostes n gegen "1 geschieht, wie ohnehin aus der Zeichnung ersichtlich, durch Losschrauben und Wiederanschrauben.
Bekanntlich setzt eine Schicht grober Kohle dem Durchdringen von Luft nur einen geringeren Widerstand entgegen, als eine gleich hohe Schicht feinkörniger oder gar staub- foi-inniger Kohle. Die Kohlenschüttung auf dem Roste muss daher bei feinkörniger Kohle weniger hoch sein, als bei Kohle in grösseren Stücken, wenn der Zug nicht zu sehr beein- trächtigt werden soll. Man muss daher in der Lage sein, bei feinkörniger Kohle eine
EMI3.4
nach dem Brennmaterial verschieden hoch zu erhalten, wird durch die Anwendung der verschiedenen, vorher beschriebenen Roste erreicht. nie Höhenlage der Unterliante der Trennungswand S bestimmt ein für allemal die Neigung und Höhe der Kohlenböschung, welche stets dieselbe sein wird, da für alles Brennmaterial, welches verbrennt, stets wieder neues Material nachrutscht.
So eignet sich z. B. für Kohle in groben Stücken am besten eine Rostanlage, wie sie in Fig. 11 dargestellt ist. Hier wird die Kohlenschicht verhältnismässig hoch, die Luft kann sie aber dennoch durchdringen, weil eben die gröberen Stücke mehr Zwischenräume frei lassen. Will man dagegen feinkörnigere Kohle verbrennen, so verwendet man statt der Winkleplatte d den in Fig. 1 dargestellten schrägen Rost n. Da hiebei die Kohlenschüttung nicht so hoch wird, kann die Luft auch durch eine Schicht aus feinkörniger Kohle hindurchdringen.
Handelt es sich um die Verbrennung sehr feinkörniger oder staubartiger hohle,
EMI3.5
so dünn ausfallen, dass die Luft selbst durch staubartige Kohl;e hindurchdringt, ohne dass das Zughindornis zu gross wird.
EMI3.6
horizontitlen Rost eine Spalte frei bleibt, durch welche man mit dem Schüreisen kommen kann, um bei solchen Kohlen, weiche Schlacken bilden, die die Rostspalten zusetzen, die Schlacken entfernen xu können, ohne den Rost herausnehmen, d. h. den Dauerbrand unter- brechen zu müssen.' Die genauere Formgebung jenes Teiles, an welchen der obere Rostteil befestigt wird, sowie die Art der Befestigung (durch Schrauben, Keile, schwaUtenschwanzartige Ansätze etc.) ist dabei unwesentlich.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.