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Feste fungizide Zusammensetzung
In einem noch nicht veröffentlichten Vorschlag der Patentinhaberin ist ein Verfahren zur Herstellung neuer, stabiler, im wesentlichen wasserfreier Dinatrium-, Calcium-, Magnesium- oder Dikalium-äthy- len-bis-dithiocarbamate beschrieben.
Gemäss diesem Verfahren wird wasserhaltiges Dinatrium-, Calcium-, Magnesium- oder Dikalium- - äthylen-bis-dithiocarbamat in eine Reaktionszone eingebracht, in welcher eine wesentliche höhere Tem- peratur als die des Schmelzbereiches der Bis-dithiocarbamate herrscht und in welcher letztere genügend lange zugegen sind, um das ganze im Ausgangsmaterial zugegene Wasser zu entfernen, ohne dass hiebei das resultierende wasserfreie Bis-dithiocarbamat schmilzt, worauf man das wasserfreie Produkt aus der Reaktionszone entfernt.
Vorliegende Erfindung betrifft feste fungizide Zusammensetzungen, deren aktive Bestandteile die nach vorgenanntem Verfahren erhaltenen Produkte sind.
Die erfindungsgemässe feste fungizide Zusammensetzung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie (1) aus einem stabilen, im wesentlichen wasserfreien Dinatrium, Calcium-, Magnesium- oder Dikalium-äthylen-bis-dithiocarbamat mit einem Schmelzpunkt von wenigstens 2000 C und (2) aus einem wasserlöslichen Salz des Zinks, Eisens, Kupfers oder Mangans oder einem Gemisch solcher Salze bzw. einem Äthylen-bis- - dithiocarbamat des Zinks, Mangans, Eisens oder Kupfers oder Gemischen derselben besteht.
Die stabilen, wasserfreien Dinatrium-, Calcium-, Magnesium-und Dikalium-äthylen-bis-dithiocar- bamate können dem Wasser zusammen mit einem wasserlöslichen Salz oder mit Salzen von Zink, Eisen, Kupfer oder Mangan zugesetzt werden, um die sogenannten Tankgemische der wasserunlöslichen Metall- äthylen-bis-dithiocarbamate herzustellen. Dies wird vorzugsweise beim Endverbraucher durchgeführt. Die unerwartete Stabilität der neuen Verbindungen gestattet es dem Hersteller, die erfindungsgemässenproduk- te mit den vorerwähnten Metallsalzen in den gewünschten Anteilen trocken zu vermischen und zu verpacken.
Diese Produkte bleiben bis zur Verwendung durch den Endverbraucher stabil und können von diesem auf herkömmliche Art zur Herstellung hochwirksamer fungizider Sprühgemische nach an sich bekannten Verfahren verwendet werden.
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te Mengen des Dinatrium-äthylen-bis-dithiocarbamats zugegen sind. Wenn beispielsweise die Anwendung eines Originalgemisches von irgend einem der neuen Äthylen-bis-dithiocarbamaten mit einem wasserlöslichen Salz oder Salzen, wie z. B. dem Sulfat, Chlorid od. dgl. des Zinks, Kupfers, Mangans oder Eisens oder Gemischen hievon ins Auge gefasst ist, so soll, bezogen auf die stöchiometrische Basis, ein Überschuss des wasserfreien Äthylen-bis-dithiocarbamats angewendet werden.
Mit andern Worten gesagt soll, wenn das wasserlösliche Salz oder die Salze des Schwermetalles bzw. der Schwermetalle, die bereits oben definiert wurden, im Originalgemisch mit dem wasserfreien Äthylen-bis-dithiocarbamat in Gegenwart von Wasser bei der Endverbraucherstelle zur Bildung des entsprechenden Schwermetallsalzes, reagieren, im System eine geringe Menge des Äthylen-bis-dithiocarbamats zugegen sein.
Dies wird erreicht, indem man im Originalgemisch etwa 1 - 15%, vorzugsweise 2 - 10% eines Überschusses des wasserfreien Äthy- len-bis-dithiocarbamats, bezogen auf die stöchiometrische Menge, die erforderlich ist, um mit dem ur-
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sprünglichen löslichen Schwermetallsalz im wässerigen System zu reagieren, anwendet. Ein besonders wirksames Gemisch ist wasserfreies Dinatrium-, Calcium-, Magnesium- oder Dikalium-äthylen-bis-di- thiocarbamat mit Zinksulfat, in welchem das erste gegenüber letzterem in einem stöchiometrischen Über- schuss von etwa 100/0 zugegen ist.
Bei der Herstellung der fungiziden Zusammensetzungen ist es möglich und oft auch höchst vorteilhaft, die im wesentlichen wasserfreien Dinatrium-, Calcium-, Magnesium- oderDikalium-äthylen-bis-dithio- carbamate mit einem oder mehreren Schwermetallsalzen des Äthylen-bis-dithiocarbamats, wie dem
Zink-, Eisen-, Mangan- oder Kupfersalz oder einer beliebigen Mischung derselben, zu vermischen.
Wünscht man eine derartige fungizide Zusammensetzung herzustellen, so sollen etwa 5 : -'25%, vor- zugsweise etwa 10 - 200/0 und am zweckmässigstens etwa 15% des wasserfreien Salzes und als Restanteil zur Bildung von 100% das entsprechende Schwermetallsalz, bezogen auf Gewichtsbasis, angewendet wer- den. Ein besonders wirksames Gemisch besteht aus 15 Gel.-% des wasserfreien Salzes und 85 Gew.-% des
Zinksalzes der Athylen-bis-dithiocarbaminsäure. Solche Zusammensetzungen haben eine besonders aus- gezeichnete fungizide Wirksamkeit. Die vorerwähnten Prozentgehalte sind auf die aktiven fungiziden Be- standteile bezogen. Andere Zusammensetzungen mit Trägern, wie z. B.
Wasser, Ton, Kieselsäure, Ölen u. dgl. werden nach herkömmlichen Verfahren hergestellt und angewendet.
Bei Verwendung von Schädlingsbekämpfungszusammensetzungen, bei denen bei Gebrauch immer Di- natrium-, Calcium-, Magnesium- oder Dikalium-äthylen-bis-dithiocarbamat in den vorerwähnten Men- gen zugegen ist, kann ein besonders guter nachdrücklicher fungizider Effekt festgestellt werden, wobei die behandelte Vegetation im wesentlichen schon unmittelbar nach der Anwendung und für eine lange
Zeit nach derselben geschützt ist. Ein derart zusammenwirkender schneller und langdauernder Schutz be- wirkt eine Verminderung der Zahl der Anwendungen, eine Erhöhung des Schutzes und eine Verbesserung der Erträgnisse.
Der Hersteller kann die neuen stabilen Dinatrium-, Calcium-, Magnesium-und Dikalium-äthylen- - bis-dithiocarbamate auch dazu verwenden, trockene, stabile Gemische in Kombination mit andern
Schädlingsbekämpfungsmitteln herzustellen. Dies ist insbesondere dann zweckmässig, wenn feuchtigkeitsempfindliche Schädlingsbekämpfungsmittel verwendet werden sollen. Diese Gemische werden hergestellt, indem die erfindungsgemässenprodukte auf einem Bandmischer od. dgl. mit einem Insektizid, einem Mitizid, einem Aphizid u. dgl. oder mit entsprechenden Gemischen hievon zu einem einheitlichen Produkt vermischt werden. Die resultierenden stabilen trockenen Gemische können sodann als Vielzweck-Schädlingsbekämpfungsmittel abgepackt und angeboten werden.
Beim Letztverbraucher können die erfindungsgemässen Produkte in Stabmaterial, benetzbaren Pulvern, Sprühnebel u. dgl. auf dieselbe Art wie das Hexahydrat mit all den bekannten ausgezeichneten fungiziden Wirkungen angewendet werden. Beispielsweise enthält ein wirksamer Sprühnebel 180 - 240 g der erfindungsgemässen Verbindungen pro 100 l Wasser und man kann damit einen Pflanzenbestand von etwa 4000 m besprühen. Beispielsweise kann damit Fusarium-Saatgutfäule bei Kartoffeln und Rhizoctonia, Pythium und Fusarium-Befall bei Baumwollsetzlingen bekämpft werden, ebenso unter anderem Venturia inaequalis bei Äpfeln, Helminthosporium bei Korn, Peronospora tabacins bei Tabak, Diplocarpon rosae bei Rosen und Alternaris solani und Phytophthora bei Kartoffeln.
In allen Fällen tritt keinerlei sichtbare nachteilige phytotoxische Wirkung auf. Oft ist es zweckmässig, die erfindungsgemässen Produkte in wässerigem Sprühnebel in Verbindung mit Zinksulfat, Eisensulfat, Mangansulfat od. dgl. und/oder mit andern Schädlingsbekämpfungsmitteln anzuwenden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Feste fungizide Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass sie (1) aus einem stabilen, im wesentlichen wasserfreien Dinatrium, Calcium-, Magnesium- oder Dikalium-äthylen-bis-dithiocarbamat mit einem Schmelzpunkt von wenigstens 2000 C und (2) aus einem wasserlöslichen Salz des Zinks, Eisens, Kupfers oder Mangans oder einem Gemisch solcher Salze bzw. einem Xthylen-bis-dithiocarbamat des Zinks, Mangans, Eisens oder Kupfers oder Gemischen derselben besteht.