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Vorrichtung zum Fertigblasen vorgepresster Glashohlkörper.
Es ist bekannt, Hohlglasgegenstände dadurch herzustellen, dass man zunächst die glühende, flüssige Glasmasse in einer Form durch den Niedergang eines Stempels vorpresst und dieses Zwischenstück alsdann in einer zweiten, die Gestalt des herzustellenden Glasgegenstandes enthaltenden Hohlform mittels vorgewärmter Pressluft fertig aufbläst. Die Erwärmung der Bjasepressiuft ist wünschenswert oder gar notwendig, damit das Glaszwischenstück in der Form nicht zu früh erkalten und damit nicht die Blasearbeit erschwert wird ; auch würde bei Verwendung kalter Pressluft die Oberfläche des Glasgegenstandes rauh, rissig, nicht glatt genug und etwaige Vorspringe, wie Gewindegänge, würden nicht scharf werden.
Die maschinellen Vorrichtungen nun, die es zur Ausführung des im vorstehenden geschilderten Herstellungsverfahrens gibt, sind meist sehr kompliziert und teuer ; die benötigte vorgewärmte Pressluft wird bei denselben stets durch besondere Kompressoren erzeugt, dann durch Heizvorrichtungen erwärmt und schliesslich in Rohrleitungen der Blasemaschine zugeführt, alles Notwendigkeiten, die den Anschaffungspreis und die Einfachheit solcher Anlagen erheblich beeinflussen.
Gemäss vorliegender Erfindung lassen sich diese Übelstände der bekannten Einrichtungen zum Fertigblasen vorgopresster Gtasgegenstände beseitigen, wenn man von dem Gedanken ausgeht, dass es erreichbar ist, auch ohne gesondert vorzunehmende Erwärmung der Pressluft dasjenige Quantum an letzterer, welches zum Aufblasen nur eines Gegenstandes nötig ist, durch die von dem Glaskörper ausgestrahlte Hitze selbsttätig vor Beginn des Fertig- blttsens vorzuwärmen. Ausfthren lässt sich dieser Vorschlag dadurch, dass man zwischen dem mit einem Blaskopf zu versehenden, ausblasenden Pfeifenende und dem Druckraum der Blasevorrichtung eine unmittelbare, durch keinerlei Ventile, Klappen oder dgl. behinderte, durchgehende Verbindung schafft.
In den Fig. 1-3 der Zeichnung sind drei verschiedene Ausführungsbeispiele des
Erfindungsgegenstandes, welche sämtlich den vorerwähnten Grundgedanken verfolgen, zur
Darstellung gebracht.
Wie das erste Ansführungsbeispiel erkennen lässt, ist der in senkrechter Richtung verschiebbare, im Haltegerüst a geeignet geführte Luftpumpenzylinder b bei c an dem unter der Wirkung eines Gewichtes d oder einer Feder stehenden und bei e drehbar ge- lagerten Handdruckhebe 1 f angelenkt, durch dessen etwa mit der rechten Hand erfolgendes
Niederdrücken er demnach gesenkt werden muss, wobei die im Druckraum b'enthaltene
Luft durch die oben und unten offene, am Kolben A befestigte Blasopfeife 9 hindurch in den in der Form i sitzenden Glaszwischenkörper dringen, denselben also aufblasen muss.
Bevor jedoch das Aufblasen des Zwischenkörpers erfolgen kann, muss der am ausblasenden Pfoifenende sitzende Blasekopf 1 gegen die Mündung des Zwischenkörpers angedrückt werden.
Dnr Pfeifenansatz oder Blasekopf 1 ist in seinem äusseren Umfange nun so bemessen, dass er der Weite der Halsöffnung des herzustellenden Gefässes entspricht ; er wird daher - um den Biasoapparat zur Herstellung der verschiedensten Glasgegenstände mit ebenso
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B. auf die Pfeife aufgeschraubt und du ; cl Anziehen von Muttern in seiner Lage ge- sichert wird. Natürlich ist der Blaskopf aussen mit einer unverbrennbaren Umhüllung, zum Beispiel aus Aabeat versehen.
Das Einsetzen des Blasekopfes,'dessen Umhüllung'etwas nachgiebig ist, in die Hals- öffnung des vorgepressten Zwischenkörper nimmt, wenn auch nur eine kurze, so doch immer messbare Spanne Zeit in Anspruch. Auch wird während des Einsetzens bezw. Hineindrückons des gut abschliessenden Blasekopfes in die Gefässöffnung, die heisse, im glühenden Zwischenkörper befindlicho Luft-etwas zusammengepresst und strömt infolgedessen zum Teil in den Druckraum des Luftpumpenzylinders, wobei sich ihre Wärme der in diesem befindlichen
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bitzung der in ihm eingeschlossenen Luft selbsttätig und die Folge dieser Wirkung ist die Erreichung einer rasch vor sich gehenden Blasearbeit und einer tadellos glatten, hochglänzenden und scharf ausgeprägten Oberflächengestaltung der behandelten Hohlglasgegenstände.
Um den Blaskopf I gegen die Form i anzudrücken, muss der Kolben A relativ zum beweglichen Zylinder b nach unten verschoben werden. Dies geschieht durch Betätigung eines auf den Blasekopf bezw. die Pfeife drückenden zweiten, bei m drehbar am Maschinengestell gelagerten Handhebels is, letzterer wird, während z. B. die rechte Hand den Hebel f ergriffen hält, mit der linken Hand erfasst und soweit niedergedrückt, dass der Blasekopf sich fest auf die Öffnung des Zwischenkörpers bezw. der Form i aufsetzt, worauf unmittelbar darauf Hebel f niedergedrückt und der Zwischenkörper aufgeblasen wird.
Nach dem Fertigblasen ziehen die Gewichte oder Federn beide Hebel in ihre erste Stellung zurück.
Bei der. zweiten Ausführungsform (Fig. 2) ist die hintereinander auszuführende Bewegung der Blasepfeife und des Ausstossens der Druckluft in der Weise zu bewirken, dass zuerst der Zylinder und der Kolben gesenkt wird, weshalb die Blasepfeife 9 nicht am letzteren, sondern am Zylinder befestigt ist. Auf den Zylinderdeckel stützt sich ein Stangenpaar o, p auf, deren mittlere Gelenkstellen-s durch eine Zugfeder t oder dgl. verbunden sind. Diese Zugfeder t hat das Bestreben, die Stangen an einer Ausbiegung nach aussen hin zu hindern, während eine solche nach innen durch Anschläge etc. verhütet wird.
Iliebei ist die Stärke der Feder t so bemessen, dass die den Zylinder stützende bezw. in seiner oberen Lage haltende Feder v einem seitens des Hebels j abwärts gerichteten Drucke eher nachgeben muss, als wie die Feder t ein Ausbiegen der Stangen o, p gestattet.
Durch das Niederdrücken des Hebels j wird unter Zusammendrücken der Feder v zunächst der Zylinder b soweit gesenkt, bis das Blasekopfende l aufstösst, worauf (siehe punktiert gezeichnete Stellung) Feder t auseinander gezogen und der Kolben niedergedrückt, der Zwischenkörper also aufgeblasen wird. Beim Loslassen des Hebels nehmen die be- wegten Teile ihre alte Lage selbsttätig wieder ein.
Bei der dritten Ausführungsform (Fig. 3) ist der Luftpumpenzylinder durch einen Blasebalg M ersetzt. Der Blasebalg u, ist hiebei an der Säule x derart angeordnet, dass eine dreifache Bewegung desselben ermöglicht werden kann. Die erste dieser Bewegungen ist eine wippende, indem der Blasebalg 14, welcher vorne an der unteren Balgseite das mit Blasekopf l versehene Ausblasorohr 9 trägt, um einen Aufhängezapfen to als Drehpunkt in senkrechter Ebene angehoben und wieder gesenkt wird, welche Bewegungen dann erforderlich sind, wenn aus der am Tische festsitzenden Blaseform i der fertig aufgeblasene Hohlglaskörper entnommen bezw.
nach dem Einsetzen eines vorgepressten Zwischenkörpers der Blasekopf l in die Halsöffnung der Form eingeführt werden soll, damit das Aufblasen des Zwischenkörpers vor sich gehen kann.
Die zweite der Bewegungen des Blasebalges u ist eine in der Höhenlage desselben erforderliche Verstellung an der Tragesäule x, damit der Blasebalg, welcher vorne an den beiden Baigrückenseiten mit Handgriffen n versehen ist, der Grösse des den Blasebalg bedienenden Arbeiters entsprechend möglichst bequem bedient werden kann. Zu dem Ende wird das die Tragsäule a ? umfassende Lagerauge y des Blasebalges u zweckmässig mit Hilfe von in ein Gewinde der bTragesäule eingreifenden : Muttern verstellt ; statt dessen könnte auch die Tragsäule glatt ausgeführt und das Lagerauge einfach verschoben, in der gewünschten
Luge jedoch durch Anziehen von Stellschrauben festgehalten werden.
Die dritte der vorgesehenen Bewegungen des Blasebalges ist eine in wagerechter
Ebene rund um die Tragesäule a. is Mittelpunkt erfolgende Schwingung. Diese schwingende
Bewegung des Blasebalges hat den Zweck, dass wenn an zwei diametral gegenüberliegenden
Seiten der Tragesäule, Arbeitstische mit feststehender Blasovorrichtung vorgesehen werden (siehe die punktierten Linien der Zeichnung), der den Blasebalg bedienende Arbeiter des einen, beispielsweise des rechten Stuhles, unmittelbar nach dem Aufblasen des Hohlglas- kÖrpers den Blasebalg mit einem leichten Schwunge nach dem gegenüberliegenden Tische
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hinschleudern kann.
Hier erfasst ihn der dort bedienende Arbeiter und bläst ebenfalls den in der Form befindlichen Zwischenkörper auf, worauf er den Blasebalg wieder in seine erste Stellung zurückdreht. In der Zwischenzeit war hier der fertig aufgeblasene Hohlglaskörper ans der Form entnommen und an dessen Stelle ein neuer vorgepresster Zwischenkörper in dieselbe eingeführt worden, 80'dass nunmehr abermaÍs das Fertigblasen desselben
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Niederdrücken des Blasebalges u ein selbsttätiges Wiederaufrichten herbeizuführen, kann eine Feder z oder ein Gewicht vorgesehen werden, welches für das Eintreten neuer Luft durch die Ventilklappe j in das Blasebalginnere Sorge trägt.
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