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Rohrförmiger Körper zum Austrocknen von Mauerwerk
Die Erfindung betrifft einen rohrförmigen Körper zum Austrocknen von Mauerwerk. Solche Körper können bei Neubauten in bestimmten Abständen zwischen die Mauersteine eingemauert oder zum Abtrock- nen bereits bestehender Gebäude in die auszutauschenden Mauern eingesetzt werden. Sie sind längs ihres Umfanges mit einer Anzahl von Öffnungen versehen und werden in solcher Weise in die auszutrocknende Mauer eingesetzt, dass ihr inneres Ende höher liegt als das äussere Ende. Es entsteht auf diese Weise eine Luftzirkulation, weil die von aussen eindringende und in dem rohrförmigen Körper nach oben steigende Luft sich innerhalb des rohrförmigen Körpers mit Wasserdampf sättigt und dann in der Öffnung nach unten absinkt.
Diese mit Wasserdampf angereicherte Luft ist also schwerer und fliesst dann in dem unteren Teil des Rohres nach aussen hin ab. Auf diese Weise erreicht man ein verhältnismässig schnelles Austrocknen von Mauern und darüber hinaus eine fortdauernde Trockenhaltung, weil ständig eine Luftzirkulation im Inneren des Mauerwerkes stattfindet.
Auf die mechanische Stabilität der Rohre muss aber besondere Rücksicht genommen werden. Auf den laufenden Meter von auszutrocknendem Mauerwerk werden üblicherweise ungefähr vier Rohre eingesetzt.
Es ist verständlich, dass dadurch eine beachtliche Schwächung des Mauerwerkes eintritt. Insbesondere bei bereits vorhandenen, älteren Gebäuden kann beim Anbohren des Mauerwerkes in der angegebenen Weise eill Abbröckeln des Mauerwerkes innerhalb der Bohrungen auftreten und ausserdem kann das Mauerwerk einen zusätzlichen Druck auf die Röhren ausüben. Diesem Druck müssen nun die eingesetzten Trockenröhren widerstehen, wenn nicht eine Gefährdung des Gebäudes eintreten soll.
Die Erfindung zielt darauf ab, einen rohrförmigen Körper zum Austrocknen von Mauerwerk zu schaffen, der einerseits eine ausreichende Belüftung des Mauerwerkes ermöglicht und anderseits eine auch für brüchiges Mauerwerk ausreichende mechanische Stabilität aufweist.
Ein diese gewünschten Eigenschaften aufweisender rohrförmiger Körper gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass er aus zumindest einem Rohrabschnitt besteht, der in zwei diametral gegen- überliegenden Längszonen der Rohrwand insgesamt 4 - 6 parallel zur Rohrachse verlaufende Reihen von Öffnungen in der Rohrwand aufweist, wobei zwischen den beiden Längszonen jeweils ein Steg grösserer Breite belassen ist als zwischen den Öffnungen innerhalb jeder Längszone. Zweckmässig ist dabei die Brei- te eines jedenderzwischenden beidenLängszonen liegenden Stege ungefähr gleich der in der Querschnittsebene des Rohres gemessenen lichten Weite einer Öffnung.
Für die Herstellung eines erfindungsgemässen Trockenkörpers ist es besonders vorteilhaft, wenn die Randflächen von je zwei in verschiedenen Längszonen vorgesehenen Öffnungen auf einer gemeinsamen Mantelfläche mit parallelen Erzeugenden liegen. Bei der Verwendung von zwei oder mehr Rohrabschnitten werden diese mit ihren Enden aufeinandergesteckt, um so die gewünschte Mauerstärke durchsetzen zu können. Der erfindungsgemässe Trockenkörper ist dann vorteilhaft so aufgebaut, dass die aufeinanderfolgenden Abschnitte dieses Körpers jeweils um etwa 900 gegeneinander verdreht ineinander gesteckt sind.
Diese Verdrehung aufeinanderfolgender Trockenkörperabschnitte relativ zueinander bietet den Vorteil, dass der gesamte, aus mehreren solchen Abschnitten bestehende rohrförmige Körper eine wesentlich grössere Stabilität besitzt, als wenn die Bohrungen entlang eines ununterbrochenenLängsabschnittes des zusammengesetzten Körpers verlaufen würden.
Eine hinreichende Austrocknung und Durchlüftung des Mauerwerkes
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erzielt man mit einer solchen versetzten Anordnung der einzelnen Trockenkörperabschnitte ebenfalls, weil bei einem Trockenkörperabschnitt jeweils die Seitenkanten des angebohrten Mauerstückes den Öffnungen des Trockenkörpers gegenüberliegen und bei dem folgenden Abschnitt jeweils die oberen und unteren Kanten des Bohrabschnittes den Öffnungen gegenüberliegen. Das Mauerwerk wird also fortlaufend in seitlicher und in vertikaler Richtung durchlüftet.
Ein weiterer Vorteil dieser gegenseitigen Verdrehung der einzelnen Rohrabschnitte besteht darin, dass eine Verstopfung des gesamten, aus mehreren Abschnitten bestehendenTrockenköipers durch herabfallendes Mauerwerk nicht zu befürchten ist. Jene Abschnitte des Trockenkörpers, deren breite Stege nach oben und unten weisen sind nämlich von solchem herabfallendem\1auerwerk nicht gefährdet. Der Vorteil der grösseren mechanischen Stabilität wird also noch ergänzt durch den Vorteil der besseren Freihaltung des Inneren des rohrförmigen Körpers von herabfallendem Mauerwerk.
Als Material für einen erfindungsgemässen Rohrkörper wird zweckmässig Kunststoff verwendet.
Als Abschluss des rohrförmigen Körpers nach aussen hin ist eine Kappe vorgesehen, deren Stirnseite durch radial verlaufende Stege, zwischen denen Öffnungen frei bleiben, begrenzt ist. Mit Hilfe einer solchen Abschlusskappe wird eine maximale Belüftung des Mauerwerkes erreicht.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für einen rohrförmigen Trockenkörper gemäss der Erfindung dargestellt. Fig. l zeigt die Kappe eines solchen Körpers, Fig. 2 zwei ineinandergesteckte Körper, Fig. 3 einen Querschnitt durch einen solchen Körper, während in Fig. 4 eine Aufsicht auf die Stirnseite der Kappe wiedergegeben ist.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht der erfindungsgemässeTrockenkörper aus zwei glei-
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die einzelnen Abschnitte sind mit erweiterten Anschlussflansche 3 und 6 versehen. In den Flansch 3 wird eine Kappe eingesteckt, welche aus einem Rohrstutzen 1 und der Abdeckkappe 2 besteht. Damit derrohr- förmige Körper in das Mauerwerk schräg von unten nach oben mit einer parallel zum Mauerwerk veflau- fendenKappel1fläche eingesetzt werden kann, ist die Kappe 2 schräg auf den Rohrstutzen 1 aufgesetzt. Die beiden in der Zeichnung dargestellten Abschnitte 4 und 7 des Trockenkörpers sind jeweils völlig gleich ausgebildet.
Jede dieser Röhren besitzt auf einer Durchmesserebene jeweils vier Bohrungen 5, die so angeordnet sind, dass jeweils zwei Bohrungen auf einem Längsabschnitt der Mantelfläche des Körpers angeordnet sind. Diese beiden Längsabschnitte sind, wie sich aus der Schnittdarstellung gemäss Fig. 3 ergibt, diametral einander gegenüberliegend. Zwischen diesen beiden Längsabschnitten ist ein breiterer Steg 9 erhalten ; seine Breite ist etwa so gross, wie es dem Durchmesser einer Bohrung 5 entspricht.
Die in den Abschnitten 4 bzw. 7 vorgesehenen kreisförmigen Aussparungen weisen eine solche Form und eine solche gegenseitige Lage auf, die entstehen würden, wenn jeweils zwei gegenüberliegende Aussparungen der beiden Längsabschnitte in einem Bohrvorgang hergestellt würden. Auch diese Form der Bohrungen ergibt sich aus der Schnittdarstellung gemäss Fig. 3. Sie bietetin herstellungstechnischer Beziehung erhebliche Vorteile. Werden die Bohrungen erst nachträglich nach Herstellung des rohrförmigen Körpers angebracht, so können diese Körper in einem einzigen Arbeitsvorgang durchbohrt werden. ohne dass der Körper während der Herstellung dieser Bohrungen ein- oder mehrmal gedreht werden müsste.
Wird aber dieser Körper, beispielsweise aus einem Kunststoff, im Spritzverfahren oder in einer Giessform hergestellt, so ist es verhältnismässig einfach möglich, in die Giessform Teile einzusetzen, welche dann während des Giessprozesses oder des Spritzvorganges die gewünschten Aussparungen 5 freihalten.
Aus Fig. 2 der Zeichnung ist nun zu erkennen, dass die beiden ineinandergesteckten Abschnitte 4 und 7 der Trockenröhre gegeneinander um 900 versetzt sind. Auf diese Weise erreicht man die eingangs geschilderte grosse Stabilität der gesamten Trockenröhre. Wird eine solche Röhre aus drei Abschnitten zusammengesetzt, so müsste der sich an den Abschnitt 7 anschliessende Abschnitt wieder die gleiche Lage aufweisen wie der Abschnitt 4.
In Fig. 2 ist bei Darstellung des Abschnittes 7 des Trockenkörpers noch eine Linie 8 eingezeichnet, welche die Naht der beiden symmetrisch zueinander liegenden Körperhälften darstellt, welche sich beim Herstellungsprozess ergibt. Diese Naht kann gegebenenfalls noch so ausgebildet werden, dass sie als eine Versteifungsrippe wirkt.
Abschliessend soll noch eine besonders zweckmässige Ausführungsform eines Trockenkörpers gemäss der Erfindung angegeben werden, bei der der äussere Durchmesser der Abschnitte 4 bzw. 7 30mm beträgt. In diesem Fall haben die. Löcher 5 einen Durchmesser von 12mm, wobei zwischen jeweils zwei aneinandergrenzenden Löchern Stege von 1 bis 3mm, vorzugsweise von 2mm, an den engsten Stellen stehengelassen sind. Der breite Steg ist etwa 15mm breit. Zu.. Verwendung wurde bei dieser Ausführungsform ein Kunststoffmaterial von 2 bis 3mm, vorzugsweise von 2, 5mm, Stärke verwendet.
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Die Erfindung ist aber auf die als Ausführungsbeispiel angegebene AusfUhrangsform, insbesonderehin- sichtlich der Masse, nicht beschränkt. Diese Ausführung hat sich jedoch als besonders zweckmässig hinsichtlich der oben erwähnten Vorteile erwiesen.
Weiterhin ist die Erfindung auch nicht auf die Verwendung mehrerer ineinandergesteckter Körper beschränkt. Handelt es sich um eine Mauer geringerer Stärke, so kann man auch einen einzigen solchen Körper verwenden oder aber ihn entsprechend lang ausbilden.
Schliesslich sei noch darauf hingewiesen, dass man im Falle der Verwendung von Kunststoff einen korrosionsfesten und säurebeständigen Kunststoff verwenden wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Rohrförmiger Körper zum Austrocknen von Mauerwerk, dadurch gekennzeichnet, dass er aus zumindest einem Rohrabschnitt besteht, der in zwei diametral gegenüberliegenden Längszonen der Rohrwand insgesamt 4 - 6 parallel zur Rohrachse verlaufende Reihen von Öffnungen (5) in der Rohrwand aufweist, wobei zwischen den beiden Längszonen jeweils ein Steg (9) grösserer Breite belassen ist als zwischen den Öffnungen (5) innerhalb jeder Längszone.