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Graphitsuspension, insbesondere zur Bildung leitender
Innenüberzüge in Elektronenstrahlröhren
Die Erfindung bezieht sich auf eine Graphitsuspension in Wasser oder hochsiedenden organischen Lösungsmitteln, insbesondere zur Bildung leitender Innenüberzüge in Elektronenstrahlröhren, die einen Füllstoff, z. B. Zinkoxyd, mit möglichst voluminöser Kristallstruktur und ein wasserlösliches organisches Schutzkolloid enthält. Derartige leitende Überzüge werden auf die aus Glas bestehende Kolbenwand der Elektronenröhre aufgebracht und können auch dazu dienen, leitende Verbindungen z. B. zwischen dem Anodenkontakt und andern Systemteilen herzustellen.
Bei bisher bekannten Suspensionen ist der Graphit entweder nur mit deionisiertem Wasser oder mit einem wasserlöslichen organischen Schutzkolloid gemischt. Auch ist es bekannt, der Graphit mit Polyvinylalkohol zu einer streichfähigen Suspension zu mischen.
Die bekannten Suspensionen weisen aber den Nachteil auf, dass infolge der plättchenartigen Struktur des Graphits ein starkes Schwinden eintritt und die Haftung an der Kolbenwand sowie an den Elektroden gering ist. Die Folge davon ist, dass die Schicht von der Glaswand des Röhrenkolbens und gegebenenfalls dem Anodenkontakt oder einer andern metallischen Unterlage abplatzt. Die abgelösten Teilchen können auf Teile des Strahlsystems mit niedrigem Potential fallen und dort durch Sekundäremission Streustrahlen verursachen, welche den Betrieb der Röhre stören.
Gemäss der Erfindung Ist der Graphitsuspension, insbesondere zur Bildung leitender Innenüberzüge in Elektronenstrahlröhren, ein die Bestandteile der Suspension benetzende, ein hochmolekulares, gerüstbildendes Haftmittel beigemischt.
Als Füllstoffe kommen beispielsweise AI0,MgO,TiO und ZnO in Betracht.
Zinkoxyd ist insbesondere deshalb vorteilhaft, da dieses von allen in Frage kommenden Füllstoffen mit. einem voluminösen reichen Kristallhabitus die beste Leitfähigkeit aufweist. Die Leitfähigkeit des Zinkoxyds liegt jedoch dennoch um etwa zwei Zehner-Potenzen unter der des Graphits. Um die Leitfähigkeit der Suspension nicht allzu stark zu vermindern, wird man daher nicht zuviel Zinkoxyd zusetzen.
Als besonders geeignet hat sich ein Zinkoxyd erwiesen, welches eine im Elektronenmikroskop leicht er- kenbare, sternförmige Gestalt hat.
Die Haftung der Suspensionsbestandteile untereinander sowie der Suspension an der Wand des Röhrenkolbens bzw. an der Metallunterlage, wie z. B. dem Anodenkontakt, wird erhöht mit Hilfe von Silikaten, z. B. Kaliumsilikat. Für die Haftung ist im wesentlichen die Eigenschaft des Silikats massgebend, durch Benetzung der einzelnen Bestandteile der Suspension ein hochmolekulares Gerüst zu bilden. Ähnliche Hafteigenschaften weisen ebenfalls für diesen Zweck verwendbare Phosphate und Borate auf.
Die gleichzeitige Verwendung von'Zinkoxyd und einem Silikat führt zu der besonders vorteilhaften Bildung vonZinksilikaten, welche eine gute Haftung der Suspension an der Unterlage und der Bestandteile untereinander gewährleistet.
Zur Verbesserung der Streichfähigkeit und der Stabilität können der Suspension beispielsweise noch geringe Mengen von Dextrin oder mit diesem verwandte, wasserlösliche, organische Schutzkolloide hin- zugefügt werden.
Besondere Beachtung muss der Kerngrösse des verwendeten Graphits geschenkt werden, da diese die Thixotrophie der Suspension sehr stark beeinflusst. Vorzugsweise werden Graphitteilchen mit einem Durch-
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messer von etwa 10 tel bis 30/l benutzt.
Graphitsuspensionen gemäss der Erfindung können beispielsweise folgende Zusammensetzungen haben :
Graphitsuspension I :
EMI2.1
<tb>
<tb> 250 <SEP> g <SEP> Graphit <SEP> A
<tb> 25 <SEP> g <SEP> Zinkoxyd
<tb> 350 <SEP> g <SEP> Kaliumsilikat, <SEP> spez. <SEP> Gew. <SEP> = <SEP> 1, <SEP> 2 <SEP>
<tb> 2, <SEP> 5 <SEP> g <SEP> Dextrin
<tb> 372, <SEP> 5 <SEP> g <SEP> deionisiertes <SEP> Wasser
<tb> 1000, <SEP> 0 <SEP> g <SEP>
<tb> Graphitsuspension <SEP> H <SEP> : <SEP>
<tb> 232 <SEP> g <SEP> Graphit <SEP> B <SEP>
<tb> 35 <SEP> g <SEP> Zinkoxyd
<tb> 490 <SEP> g <SEP> Kaliumsilikat, <SEP> spez. <SEP> Gew. <SEP> = <SEP> 1, <SEP> 2 <SEP>
<tb> 243 <SEP> g <SEP> deionisiertes <SEP> Wasser
<tb> 1000, <SEP> 0 <SEP> g
<tb>
Graphit A unterscheidet sich vom Graphit B durch die Kerngrössenverteilung.
Die Suspensionen werden hergestellt, indem die Bestandteile gemeinsam in einer Kugelmühle 20 - 30 Stunden, beispielsweise 24 Stunden lang gemahlen werden. Anschliessend wird das Mahlprodukt mit deionisiertem Wasser so lange verdünnt, bis die Suspension streichfähig ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Graphitsuspension in Wasser oder hochsiedenden organischen Lösungsmitteln, insbesondere zur Bildung leitender Innenüberzüge in Elektronenstrahlröhren, die einen Füllstoff, z. B. Zinkoxyd, mit möglichst voluminöser Kristallstruktur und ein wasserlösliches organisches Schutzkolloid enthält, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Bestandteile der Suspension benetzendes, ein hochmolekulares, gerüstbildendes Haftmittel beigemischt ist.