AT215602B - Verfahren zur Herstellung eines biologisch wirksamen Zahn- und Mundpflegemittels - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines biologisch wirksamen Zahn- und Mundpflegemittels

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AT215602B
AT215602B AT374960A AT374960A AT215602B AT 215602 B AT215602 B AT 215602B AT 374960 A AT374960 A AT 374960A AT 374960 A AT374960 A AT 374960A AT 215602 B AT215602 B AT 215602B
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61QSPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
    • A61Q11/00Preparations for care of the teeth, of the oral cavity or of dentures; Dentifrices, e.g. toothpastes; Mouth rinses

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Cosmetics (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung eines biologisch wirksamen
Zahn-und Mundpflegemittels 
 EMI1.1 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   An 20000 Männern, Frauen und Kindern,   u. zw.   in Deutschland, Norwegen, Dänemark, Italien und im hochalpinen Gebiet Österreichs, wurden langjährige spezifische bakterioskopische Untersuchungen durchgeführt. Bei der grossen Untersuchungsreihe fiel ein Mikroorganismus in der Mundhöhle auf, der regelmässig bei Mundgesunden, aber auch bei manchen Zahnerkrankten anzutreffen war. Darüber hinaus wurde festgestellt, dass er auch im Schleim des Verdauungstraktes regelmässig gefunden wurde, wie zahlreiche Stuhluntersuchungen beweisen. Es wurde daher eine systematische bakteriologische Untersuchung dieses Bakteriums durchgeführt mit dem Ziel, die Gruppenzugehörigkeit zu ermitteln. 



   Folgende Ergebnisse wurden sichergestellt : Es handelt sich um ein aerobwachsendes, bewegliches, peritrich begeisseltes Kurzstäbchenbakterium, das gramnegative Eigenschaften besitzt und auf festen Agarnährböden   ein Schwärmvermögen   mit gelegentlicher Ringbildung, ähnlich der   desBact. helixoides   und einigen Proteus-Arten, sowie wandernden Bodenbakterien zeigt. In   Gelatinerohrchen     (10going)   sowie auf Blutagar war keine signifikante Verflüssigung zu bemerken. Das Bakterium besitzt   keine Hämolysierfähig-   keit, was gegenüber Erythrocyten von Rinder-, Hammel-, Pferde-, Kaninchen-, Meerschweinchen-, HUhner- und Menschenblut auf Blutagarplatte und in Nährbouillon geprüft wurde.

   Weder Lactose noch andere Zucker, wie Dextrose und Maltose, werden vergärt und die Probe auf die Bildung von Indol und Schwefelwasserstoff war negativ. 



   Der erfindungsgemässe Bakterienwirkstoff scheint exogener Natur zu sein und sich an der Peripherie des pathogenen im Schleim lebenden Stäbchenbakteriums zu befinden. Wahrscheinlich stammt er aus den peripher angeordneten Geisseln. Es wurde nämlich festgestellt, dass es leicht gelingt, durch Abschwemmen der auf Nähragarplatten dicht gewachsenen Bakterien, Durchschütteln der Suspension zum Ablösen der Geisselfäden und Abtrennen der Bakterienleiber in an sich bekannter Weise,   z. B.   durch Filtrieren oder Zentrifugieren, eine Lösung zu erhalten, in der die lipopolysaccharidartigen, oberflächenaktiven Stoffe vorhanden sind, die bei Zugabe zu Zahn- und Mundpflegemitteln die oben angegebene Wirkung hervorrufen. 



   Als besonders geeignet zur Isolierung der Wirkstoffe hat sich wegen ihrer oberflächenaktiven Eigenschaften das Verfahren nach der deutschen Patentschrift Nr. 960239 gezeigt. Nach diesem Verfahren wird die Bakterienaufschlämmung in einer Destillationsvorrichtung zur Schaumbildung veranlasst, wobei man die Schaumblasen zerplatzen lässt. Die beim Zerplatzen der Blasen entstehenden   feinenFlussigkeitströpfchen,   in denen die oberflächenaktiven Wirksubstanzen angereichert sind, werden mittels des Gasstromes, durch den die Flüssigkeit zur Schaumbildung veranlasst wird, von Flüssigkeit, Schaum und grösseren Tröpfchen getrennt und in einer Vorlage aufgefangen. Das Verfahren wird vorzugsweise bei vermindertem Druck durchgeführt, wobei die Temperatur der Bakterien-Suspension bei der Zerschäumung   400C   nicht übersteigen soll. 



   Die so erhaltene klare   bakterienfreieLösung,   welche die   oberflächenaktivenBakterienwirkstoffe   enthält, kann den üblichen Zahn-und Mundpflegemitteln zugefügt werden. 



   Die Wirkstoffe sind hochmolekulare Lipopolysaccharide und enthalten, wie Analysen der hydrolytischen Abbauprodukte zeigten, verschiedene Zucker, Aminosäuren und höhere Fettsäuren. 



   Polysaccharide bakteriellen Ursprungs zeigen im allgemeinen toxische oder zumindest pyrogene Wirkung. Der ebenfalls überwiegend aus Polysacchariden bestehende Wirkstoff gemäss der Erfindung ist jedoch frei von diesen Eigenschaften, wie Injektionen an Mäusen und auch an Menschen gezeigt haben. 



   Auf Grund seiner oberflächenaktiven Eigenschaften reichert sich der Wirkstoff, insbesondere bei Verwendung in schäumenden   Zahn-undMundpflegemitteln, an   der Oberfläche der Schaumblasen an ; gleichzeitig wird er an der Schleimhaut der Mundhöhle fixiert und übt dort eine günstige Wirkung aus. Vorzugweise sollen daher den erfindungsgemäss hergestellten Zahn- und Mundpflegemitteln noch zusätzlich bekannte Schaummittel zugefügt werden. 



   Im folgenden wird an einem Beispiel die Gewinnung des Wirkstoffes aus dem angegebenen Bakterienstamm näher erläutert. 



   Eine Reinkultur des oben näher beschriebenen Bakteriums wird auf 70 Fernbachschalen mit Endoagar übertragen und in einem Brutschrank 48 Stunden lang bei   300C   gehalten. Nach einer genauen Kontrolle der mit Indikator versehenen Endoagarschalen auf eventuelle Säurebildung durch Fremdorganismen wird jede Schale mit 1000 cm3 aqua   dest.   aufgefüllt und der aerobwachsende Bakterienrasen unter Schütteln abgeschwemmt. Die gesammelten 70   l   der Bakteriensuspension werden dann in ein 100   1-Gefäss   einer Vakuumapparatur eingebracht, worauf bei einem Druck von 15 mm Hg und bei einer Temperatur von   300C   unter Durchleiten von Luft die Zerschäumung und   Überführung   der oberflächenaktiven Bakterienwirkstoffe in die Vorlage durchgeführt wird.

   Zwischen Destilliergefäss und Kühler ist eine modifizierte Widmerkolonne   angeordnet, um einHinUberreissen   von   bakterienhaltigen Tropfen in   die Vorlage zu verhindern. Der Kühler wird mit einer Eissole gekühlt. 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 
 EMI3.1 
 der Inhalt der Vorlage zur Sicherheit durch Erhitzen auf   600C   sterilisiert bzw. inaktiviert. Die so erhaltene Lösung enthält pro cms etwa 60 bis   100 v des lipopolysaceharidartigen Bakterienwirkstoffes.   



   Zur Herstellung der erfindungsgemässen Zahn- und Mundpflegemittel kann diese Wirkstofflösung dann unmittelbar verwendet werden. 



   Beispiel 1 : Zahnpaste 
 EMI3.2 
 
<tb> 
<tb> Bakterienwirkstofflösung
<tb> (in <SEP> 1 <SEP> cms <SEP> 60 <SEP> y <SEP> Wirkstoff) <SEP> 1,0%
<tb> gefällte <SEP> Kreide <SEP> extraleicht <SEP> 48, <SEP> 0% <SEP> 
<tb> Bindemittel, <SEP> z. <SEP> B. <SEP> Natrium- <SEP> 
<tb> carboxymethylcellulose <SEP> 1,0%
<tb> Glycerin <SEP> 10,0%
<tb> Aromastoffe <SEP> 1,0%
<tb> Aqua <SEP> dest. <SEP> 39,0%
<tb> 
 Beispiel 2 :

   Zahnpaste 
 EMI3.3 
 
<tb> 
<tb> Wirkstofflösung <SEP> wie <SEP> im
<tb> Beispiel <SEP> 1 <SEP> 0,7%
<tb> gefällte <SEP> Kreide <SEP> 35,0%
<tb> Glycerin <SEP> 20,0%
<tb> Aqua <SEP> dest. <SEP> 35, <SEP> 0% <SEP> 
<tb> Schaummittel, <SEP> z. <SEP> B. <SEP> 
<tb> Ölsäuremethyltaurin <SEP> 5. <SEP> 310 <SEP> 
<tb> Geschmacks- <SEP> und <SEP> 
<tb> Geruchsstoffe <SEP> 1,7%
<tb> Pflanzen-Extrakte <SEP> 0,3%
<tb> Bindemittel, <SEP> z.B. <SEP> Pflanzenschleim <SEP> 1,8%
<tb> Konservierungsmittel <SEP> 0. <SEP> 210 <SEP> 
<tb> 
   Beispiel 3 :

     Mundwasser 
 EMI3.4 
 
<tb> 
<tb> Alkohol <SEP> 72,75%
<tb> Bakterienwirkstofflösung
<tb> wie <SEP> im <SEP> Beispiel <SEP> 1 <SEP> 25,0%
<tb> Oleum <SEP> Cinnamoni) <SEP> @
<tb> @zu <SEP> gleichen <SEP> Teilen <SEP> 0,25%
<tb> Oleum <SEP> Macidis <SEP> )
<tb> Oleum <SEP> Caryophylli) <SEP> @
<tb> Oleum <SEP> Citri) <SEP> zu <SEP> gleichen <SEP> Teilen <SEP> 0,5%
<tb> Oleum <SEP> Menthae <SEP> Piperitae <SEP> 1,0%
<tb> Carmin <SEP> zo
<tb> 
 

 <Desc/Clms Page number 4> 

   Beispiel 4 :

   Mundwasser    
 EMI4.1 
 
<tb> 
<tb> Alkohol <SEP> 57, <SEP> 0% <SEP> 
<tb> Wirkstofflösung <SEP> po
<tb> Glycerin <SEP> 8,0%
<tb> Geschmacks- <SEP> und <SEP> Geruchsstoffe <SEP> 6, <SEP> 00/0 <SEP> 
<tb> Schaummittel, <SEP> z. <SEP> B. <SEP> ein <SEP> Kondensationsprodukt <SEP> aus <SEP> Ölsäure <SEP> und <SEP> Eiweissabbauprodukten <SEP> 9. <SEP> 00/0 <SEP> 
<tb> 
 
Die nach diesen Beispielen erhaltenen Mundpflegemittel haben sich bereits in der Praxis sehr gut bewährt. Schon nach kurzer Gebrauchszeit waren die in der Mundhöhle vorhandenen körpereigenen physio-   logischenAbwehrkräfte,   insbesondere des Speichels, so aktiviert, dass sie exogenen Noxen in gesteigertem Mass entgegenwirken konnten, so dass keine Entzündungen und Parodontalschäden mehr auftraten.

   Auf Grund einer besseren Durchblutung des Gewebes kam es zu einer Normalisierung der Epitheldecke der Mundschleimhaut, so dass der Speichel seine volle Schutzfunktion gegenüber Zahn- und Epithelzellen 
 EMI4.2 
 als Zahnpaste, Mundwasser, Sprühflüssigkeit, Gelpräparat oder in Form von Pastillen u. dgl., z. B. als Gummibonbon oder Kaugummi, in die Mundhöhle eingebracht werden, um dann dort seine Wirkung zu entfalten. 



     PATENTANSPRÜCHE   : 
1. Verfahren zur Herstellung eines biologisch wirksamen Zahn- und Mundpflegemittels, dadurch gekennzeichnet, dass man die gramnegativen, proteusartigen, peritrich begeisselten   Stäbchenbakterien,   die unter derStammbezeichnung ATCC 13731 bei der American Type Culture Collection, Washington. 7 DC,   U. S. A.,   hinterlegt sind, die Zucker nicht vergären und keine Hämolyse   hervorrufen, aerob züchtet,   vom Nährboden abschwemmt, die Bakteriensuspension kräftig durchschüttelt und die Bakterienleiber in an sich bekannter Weise von der die Geisselsubstanzen enthaltenden Lösung abtrennt und die erhaltene Wirkstofflösung einem   Zahn- und Mundpflegemittel zufügt.  

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach'Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass man die Abtrennung der Bakterienleiber von der Wirkstofflösung in an sich bekannter Weise durch Schaumzerstäubung vornimmt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man der Wirkstofflösung oder dem Zahn- und Mundpflegemittel ein übliches Schaummittel zusetzt.
AT374960A 1959-05-25 1960-05-17 Verfahren zur Herstellung eines biologisch wirksamen Zahn- und Mundpflegemittels AT215602B (de)

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