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Verfahren zur Herstellung einer Kerze aus Ölen oder niedrig schmelzenden Fetten
Es sind Verfahren bekannt, nach denen Kerzen aus niedrig schmelzenden Fetten, z. B. gehärteten Pflanzenölen, mit einer aus durchsichtiger Kunststoffolie bestehenden Umhüllung hergestellt werden. Die Herstellung geschieht manuell und ist kostspielig und umständlich. Die Kunststoffhtillen sind an ihren Nahtstellen geklebt und die Ränder des Unter- und Oberteiles zur Verstärkung umgebördelt. Durch mangelhafte Ausführung bei der Herstellung sowie auf dem Transport und bei Inbetriebnahme der Kerzen entstehen oft Undichtigkeiten, durch die erhebliche Mengen der niedriger schmelzenden Bestandteile des Brennstoffes ausfliessen. Als Verschluss der Kunststoffhüllen dient ein Stülp-Deckel aus demselben Folienmaterial, aus dem die Umhüllung hergestellt wird.
Steigt die Temperatur über den Schmelzpunkt der für diese Kerzen verwendeten Fette (zirka 360C), z. B. im Sommer, so verflüssigt sich der Brennstoff, und da auch der StUlp-Deckel bei diesen Folienpackungen nicht flüssigkeitsdicht ist, kann der gesamte Brennstoff auslaufen. Da die Kerzen liegend verpackt werden, findet ausserdem beim Schmelzen des Fettes eine Dochtverlagerung statt. Sinkt die Temperatur unter 36 C, so wird der Brennstoff zwar wieder fest, jedoch ist der Docht nun exzentrisch gelagert. So kommt es vor, dass die Kerzenflamme die Kunststoffhülle durchbrennt.
Weiterhin ist eine Kunststoffleuchthülle für kerzenartige Dauerbrenner bekannt, die becherförmig aus einem Stück, jedoch ohne Verschluss, hergestellt wird, in die der aus Paraffin bestehende Dauerbrenner hineingestellt wird. Diese Leuchthülle ist für niedrig schmelzende Fette naturgemäss unvorteilhaft, wenn sie mit dem Inhalt transportiert werden muss.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Verfahren zur Herstellung einer Kerze aus Ölen oder niedrig schmelzenden Fetten mit einer durchsichtigen Umhüllung aus selbstlöschendem Kunststoff.
Das erfindungsgemässe Verfahren zur Herstellung der Kerze ist an Hand der Fig. 1 - 5 der Zeichnung erläutert, wobei Fig. 1 den Behälter und die Fig. 2 - 5 Einzelteile zeigen. Es besteht darin, dass dem in einem Querspritzkopf eines Extruders entstehenden Kunststoffschlauch seitlich ein Kerzendocht 4 zugeführt wird, der in bekannter Weise durch eine Seele aus niedrig schmelzendem Metall oder Kunststoff versteift ist. Der Kunststoffschlauch wandert mit dem in seiner Achse befindlichen Docht 4 in eine Hohlkörperblasanlage, wo er zu einem Behälter 1 mit Schraubverschlussöffnung 2 (Fig. 1) verformt und gleichzeitig der Docht 4 in der Mitte des Behälterbodens eingeschmolzen und dann mit dem Behälter 1 von dem Kunststoffschlauch abgetrennt wird.
Hierauf wird das in Fig. 5 gezeigte Sicherungsplättchen 7 auf den Docht 4 aufgebracht und auf den Boden des Behälters 1 fallen gelassen ; dieses Plättchen, z. B. aus Blech, dient als Schutz gegen das Durchbrennen des Behälterbodens. Um den Docht beim Transport der Kerze in seiner zentrischen Lage zu halten, wird das in Fig. 3 und 4 gezeigte Dochthalteplättchen 5 auf den Wulst 3 (Fig. 1) in der Behälteröffnung aufgelegt und der Docht 4 in den konischen Schlitz 6 des Dochthalteplättchens (Fig. 4) in leicht gespanntem Zustand eingeklemmt.
Sollte bei Spezialausftihrungen verschiedener Typen von Querspritzköpfen keine Möglichkeit bestehen, den Docht in den Schlauch mit einzuführen, so kann derselbe nach der Herstellung des Behälters durch eine zentrische Bohrung im Behälterboden eingeführt werden. Eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens zur Herstellung von Kerzen mit Öl als Brennstoff besteht darin, dass der an
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einem Bodenplättchen befestigte Docht ohne Halteplättchen nach Herstellung und Füllung des Behälters in diesen hineingestellt wird.
Ein weiteres Merkmal des Verfahrens nach der Erfindung ist das Füllen der Kerzenhüllen. Bisher wurder KerzenhU11en mit geschmolzenem Fett gefüllt und benötigten auf Grund der schlechten Wärmeleitfähigkeit der Fette mehrere Stunden zu ihrer Abkühlung. Der dabei entstehende Erstarrungslunker musste noch ein zweites Mal aufgefüllt werden, was sich - abgesehen von der langen Abkühlungszeit - sehr nachteilig auf die Fertigung auswirkte. Es wurde nun gefunden, dass man das Fett noch bei Zimmertemperatur in giessfähigem Zustand halten kann, wenn man es nach dem Schmelzen unter dauerndem Rühren auf Raumtemperatur abkühlt, so dass nur die Bildung von Mikrokristallen möglich ist.
Die mit einem dünnflüssigen Brei vergleichbare Masse kann-wenn das Rühren nicht unterbrochen wird - stundenlang in giessfähigem Zustand gehalten werden. Nach dem Ausgiessen in die vorbereiteten Kerzenbehälter werden diese 10 - 15 Minuten erschütterungsfrei stehengelassen, worauf das Fett lunkerfrei und ohne Volumenkontraktion erstarrt. Hierauf wird der in Fig. 2 gezeigte Schraubverschluss 9 aus Kunstharz, Polystyrol oder einem andern geeigneten ölfesten Kunststoff aufgeschraubt. Die Kerzen können nun verpackt und transportiert werden, ohne hiebei eine nachteilige Veränderung zu erfahren.
Ein Vorteil der Kerzenhüllen ist auch die vollkommene Dichtheit des Schraubverschlusses, da die konisch ausgeführte Dichtungsnute 10 (Fig. 2) den Rand der Behälteröffnung auf beiden Seiten erfasst.
Hiedurch ist es möglich, auch bei Zimmertemperatur flüssige Brennstoffe zu verwenden. Nach Abschrauben des Deckels und Entfernen der Dochthalterung kann die Kerze angezündet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung einer Kerze aus Ölen oder niedrig schmelzenden Fetten, dadurch gekennzeichnet, dass dem in einem Querspritzkopf eines Extruders entstehenden ölfesten Kunststoffschlauch seitlich der versteifte Kerzendocht zugeführt wird, wonach der Kunststoffschlauch mit dem in seiner Achse befindlichen Docht in eine Hohlkörperblaseanlage wandert, wo er zum Behälter mit einer Schraubverschlussöffnung verformt und gleichzeitig der Docht in der Mitte des Behälterbodens eingeschmolzen und dann mit dem Behälter von dem Kunststoffschlauch abgetrennt wird,
wonach ein kreisrundes Sicherungsplättchen mit der zentrischen Bohrung auf den Docht aufgezogen und auf den Behälterboden fallen gelassen und weiterhin dem in der Behälteröffnung befindlichen Wulst ein Dochthalteplättchen aufgelegt und der Docht in gespanntem Zustand in einen Schlitz dieses Plättchens eingeklemmt wird, worauf der Behälter mit Öl oder Fett gefüllt und mit einer Schraubkappe verschlossen wird.