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Sarg aus Holz
Gegenstand der Erfindung ist ein Sarg aus Holz, der im Querschnitt nach Kurven geformte Oberflächen aufweist, so dass z. B. der Sargdeckel von Zylinderflächen begrenzt ist. Solche Särge sind, aus Metall hergestellt, bekannt. Bei Holzsärgenwerden, um gekrümmte Flächen zu erhalten, gerade Bretter auf einer Seite nach einer Kurvenfläche gestaltet und zum Sarg verarbeitet. Dies hat den Nachteil, dass das Brett an einer oder zwei Längsstellen geschwächt wird, wodurch der Sarg den Erddruck nicht aushält und bei oder nach der Auffüllung des Grabschachtes eingedrückt wird.
Weiters ist schon ein Sarg aus Holz bekannt, bei dem der. Unterteil und Oberteil des Sarges je aus einer Platte aus mehreren unter Kreuzung der Faserrichtung zusammengeleimten Furnierblättern besteht, die der gewünschten Querschnittsform der Teile entsprechend muldenförmig gestaltet und mit den Kanten in Nuten von Leisten, welche einen Boden- und Öffaungsrahmen bilden sowie der Kopf- und Fusswand eingefügt sind. Um den Ober- bzw. Unterteil des Sarges nach dem bekannten Sarg aus einem Stück Sperrholz in einer Presse formen zu können, kann das Sperrholz nur eine maximale Dicke von 5 bis 6 mm aufweisen.
Der vorbeschriebene Sarg hat die Nachteile, dass für das Formen der Sargober-und-unterteile eine sehr grosse Presse notwendig ist, um die noch unverformte Platte aufzunehmen. Für die verschiedenen Sargausgestaltungen sind überdies eigene Pressformen notwendig, die infolge ihres grossen Umfanges und Materialaufwandes sehr hohe Kosten verursachen. Weiters weist der Sarg aus dünnen Furnierplatten nicht die genügende Festigkeit auf, um dem Erddruck im Grabe standzuhalten, so dass der Sarg im Grab von den Erdmassen eingedrückt wird. Im übrigen ist auch die Herstellung des Sarges bei Vorhandensein der bereits gepressten Ober-und Unterteile noch umständlich, da für die Verbindung der einzelnen Wandteile viele genutete Rahmen- und Eckkantleisten notwendig sind.
Um die aufgezeigten Nachteile zu vermeiden, ist beim erfindungsgemässen Sarg mindestens der Dekkel aus Teilen von im Querschnitt nach einer Kurve, vorzugsweise einem Kreis, gebogenen Veibundplat- ten mit einer Dicke von mehr als 8 mm, vorzugsweise 18 mm, zusammengesetzt, insbesondere sind die Seitenwände des Sarges aus solchen Platten gebildet.
Selbstverständlich können auch Teile des Sargkastens aus gebogenen Verbundplatten gebildet sein.
Stattnach einer Zylinderfläche kanndie Verbundplatte selbstverständlich in ihrer Krümmung im Querschnitt auch nach einer andern als der Kreiskurve gestaltet sein. Der Sargdeckel weist zweckmässig nach aussen von seinem Öffnungsrand die Konvexseite einer gebogenen Verbundplatte und an diese nach oben anschlie- ssend die Konkavseite einer gebogenen Verbundplatte auf. Zweckmässig wird eine gebogene Verbundplatte der Länge nach geteilt und ein Teil als Konvex-und der andere umgekehrt als Kokavteil verwendet.
Die gebogene Verbundplatte ist aus Holzfumieren von 3 bis 5 mm Dicke zusammengesetzt, die an den Aussenseiten des Plattenpackes mit maximal 1, 5 mm dicken Furnieren aus härterem Holz als jenen des Plattenpackes versehen sind, wobei die Holzfurniere des Plattenpackes alle in der gleichen Holzfaserrichtung angeordnet und quer zu dieser gebogen sind.
In. der Praxis haben sich 3 mm dicke Pappenfurniere und 1, 5 mm dicke Furniere aus Buchenholz zur Herstellung der Verbundplatte gut bewährt.
Der Dicke der Verbundplatten kommt bei der Herstellung von Särgen nicht allein wegen der erhöhten Stabilität Bedeutung zu, sondern vor allem wegen der wesentlich einfacheren Herstellungsweise des Sarges, weil die Schnittflächen der einzelnen Teile der gebogenen Verbundplatten unmittelbar verbunden werden können, ohne dass zusätzliche Rahmen notwendig sind, so dass der Sarg wesentlich einfacher zu erzeugen ist.
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Der Ausbildung der Verbundplatten kommt bei der Herstellung des Sarges Bedeutung zu, weil die gebogenen Verbundplatten unmittelbar miteinander verbunden werden und nachträglich keine inneren Spannungen aufweisen dürfen. Ein nachträgliches inneres Arbeiten der Verbundplatte würde z. B. den Deckel mindestens verziehen, wenn nicht gar an den Verbundstellen aufreissen, was auf alle Fälle vermieden. werden muss.
Der erfindungsgemässe Sarg weist den Vorteil auf, dass insbesondere sein Deckel eine hohe Druckfestigkeit besitzt und daher nicht leicht einzudrücken ist. Durch die härteren Aussenfurniere einerseits und durch das Bindemittel der Verbundplatte, das aus einem wasserdichten und-unlöslichen, an sich bekannten Kunstharzkleber besteht, ist der Sarg, vorzugsweise der Sargdeckel, wesentlich widerstandsfähiger gegen Vermodem und Verfaulen, so dass der Sarg in der Erde viel längere Zeit erhalten bleibt und auch als Gruftsarg benutzbar ist.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemässen Sarges in Fig. 1 im Längsschnitt und in Fig. 2 im Querschnitt dargestellt und an Hand der in Fig. 3 im Querschnitt dargestellten gebogenen Verbundplatte das Herstellungsverfahren derselben bzw. des Sarges mit der in Fig. 4 im Querschnitt gezeigten Pressvorrichtung beschrieben.
Gemäss Fig. l besteht der Sargkasten 1 in an sich bekannter Weise aus Brettern, die je nach Wunsch aus Weich- oder Hartholz bestehen. Für einen Gruftsarg kommt nur Hartholz in Betracht. Der Sargdeckel 2 ist zum grossen Teil aus gebogenen Verbundplatten 3,4 hergestellt, die oben von einem ebenen Brett 5 mit darauf befestigtem profiliertem Brett 6 abgeschlossen und an den Sargkanten in Gehrung geschnitten sind. Statt der Bretter 5 und 6 könnte auch eine gebogene Verbundplatte verwendet werden. Auch der Sargkasten l könnte, entgegen dem Ausführungsbeispiel, aus gebogenen Verbundplatten gebildet sein.
Die Verbundplatte P nach Fig. 3 besteht aus den dickeren Mittelschichten Plund den dünneren Deckschichten P2 aus härterem Holz als die Mittelschichten. Vorzugsweise wird für die dickeren Schichten Pl Weichholz und für die Deckschichten P2 Hartholz verwendet. Werden auch die Mittelschichten aus Hartholz hergestellt, dann können die Deckschichten der Verbundplatte entfallen.
Die Sargdeckelplatten 3,4 werden in einfacher Weise durch Längsteilung einer Verbundplatte P hergestellt, so dass beide Platten 3 und 4 den gleichen Krümmungsradius aufweisen. Es ist aber auch möglich, die Verbundplatten 3 und 4 sowie gegebenenfalls die Seitenwände des Sargkastens von je einer Verbundplatte mit verschiedener Querschnittsrundung abzuschneiden oder direkt zu bilden.
Die Verbundplatten werden in der Weise gebildet, dass in an sich bekannter Weise mit einem Bindemittel versehene Furnierplatten Pl von 3-5 mm Dicke in gleicher Faserrichtung mit einem oberen und unteren Furnier P2 von maximal 1, 5 mm Dicke aus Holz grösserer Härte zu einem Pack geschichtetwerden, welcher in einer Pressform mit der Wölbung quer zur Holzfaserrichtung unter einem Druck von 100 Atm bei einer konstanten Temperatur vos 100C zu einer quer zur Längsrichtung gebogenen Verbundplatte P ausgeheizt wird. Nach den praktischen Ergebnissen ist der Ausheizvorgang einer aus sieben Schichten gebildeten 18 mm dicken Verbundplatte in weniger als 20 Minuten beendet.
Die Presseinrichtung zur Herstellung der Verbundplatte besteht gemäss Fig. 4 in bekannter Weise aus einer Matrize 11 und einer Patrize 12, die in einer Heisspresse geheizt werden. Um Temperaturschwankungen durch die Dampfheizung der Presse zu vermeiden und ein rasches Aushärten des Kunstharzklebers zwischen den Furnieren zu erreichen, weist die Pressform in ihrer Längsrichtung sowohl in der Matrize 11 als auch in der Patrize 12 in Ausnehmungen 13 bzw. 14 elektrische Heizkörper 15 zur Konstanthaltung der Presstemperatur auf. Zusätzlich ist für den Zweck der Konstanthaltung der Presstemperatur ein dem Stromkreis der elektrischen Heizkörper selbsttätig regelnder Thermostat in der Presseinrichtung vorgesehen.
Die Erfindung ist auf das dargestellte Ausführungsbeispiel des Sarges nicht beschränkt. So kann mit den gebogenen Verbundplatten auch eine andere Formgebung des Sarges erzielt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Sarg aus Holz, der mindestens zum Teil aus Verbundplatten besteht, welche aus Furnieren gebildet und durch Pressen geformt sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens der Deckel (2) aus Teilen von im Querschnitt nach einer Kurve, vorzugsweise einem Kreis gebogenen Verbundplatten mit einer Dikke von mehr als 8 mm, vorzugsweise 18 mm, zusammengesetzt ist, insbesondere dessen Seitenwände aus solchen Platten gebildet sind.