AT214139B - Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus kristallisierenden Kunststoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus kristallisierenden Kunststoffen

Info

Publication number
AT214139B
AT214139B AT556658A AT556658A AT214139B AT 214139 B AT214139 B AT 214139B AT 556658 A AT556658 A AT 556658A AT 556658 A AT556658 A AT 556658A AT 214139 B AT214139 B AT 214139B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
nucleating
solids
sulfide
added
plastics
Prior art date
Application number
AT556658A
Other languages
English (en)
Inventor
Wilhelm Dr Hechelhammer
Ernst Dr Reichold
Rolf Kahl
Original Assignee
Bayer Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer Ag filed Critical Bayer Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT214139B publication Critical patent/AT214139B/de

Links

Landscapes

  • Compositions Of Macromolecular Compounds (AREA)
  • Injection Moulding Of Plastics Or The Like (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus kristallisierenden Kunststoffen 
Formkörper aus kristallisierenden Kunststoffen, wie Polyamiden, Polyäthylenen und Polytrifluorchlor- äthylenen, namentlich dickere Stücke, zeigen in der Regel innere Spannungen, die durch Tempern stark herabgesetzt, aber kaum völlig beseitigt werden können. Diese Spannungen sind auf eine uneinheitliche morphologische Struktur der Formkörper   zurückzuführen.   



   Es wurde nun gefunden, dass man Formkörper aus kristallisierenden Kunststoffen mit weitgehend einheitlicher morphologischer Struktur und damit mit verminderten inneren Spannungen in der Weise erhalten kann, dass man Schmelzen dieser Stoffe mit feinverteilten keimbildend wirkenden Feststoffen in einem Gewichtsprozentsatz wesentlich unterhalb jener Grenze, oberhalb welcher die Feststoffe als Füllstoffe wirken, innig vermischt und in an sich bekannter Weise abkühlt. 



   Der Zusatz der keimbildend wirkenden Stoffe bewirkt ausserdem, dass die Schmelzen beim Abkühlen rascher erstarren, so   dass   z. B. bei der Herstellung von Spritzgussteilen der Ausstoss aus den Formen pro Zeiteinheit wesentlich erhöht werden kann. 



   Das Keimbildungsvermögen der zuzusetzenden Stoffe für den jeweils in Frage kommenden Kunststoff lässt sich durch einfachen Versuch leicht feststellen, indem z. B. eine mit dem zu untersuchenden, fein verteilten Feststoff versetze Schmelze durch Abkühlen zur Erstarrung gebracht und die Zahl der entstehen-   den Kristalle je Flächeneinheit im Vergleich   zu einem ohne Zusatz von keimbildenden Stoffen hergestellten Produkt z. B. mikroskopisch festgestellt wird. Je grösser die Zahl der Kristalle und damit je kleiner deren Durchmesser, umso grösser ist das Keimbildungsvermögen des untersuchten Feststoffes. Das Keimbildungsvermögen eines bestimmten Feststoffes nimmt mit dessen Verteilungsgrad zu und ist im allgemeinen für die einzelnen Kunststoffe spezifisch. 



   Als geeignete Keimbildner können die verschiedenartigsten Feststoffe in Frage kommen, z. B. feinteilige Metalle, wie feines Aluminiumpulver, Bleipulver und Elektrolytkupfer, anorganische Stoffe bzw. 



  Verbindungen, wie Graphit, Magnesiumoxyd, Zinkoxyd, Aluminiumoxyd, Bariumsulfat, Kreide, Natriumcarbonat, Molybdändisulfid, Kobaltsulfid, Eisen (II) sulfid, Wolfram (IV) sulfid, Scheelit, Alkalihalogenide, wie Natriumchlorid, insbesondere schwerlösliche Halogenide, wie Lithiumfluorid, ferner hochdisperse Kieselsäure und Talkum, Salze höherer Fettsäuren und andere organische Verbindungen, wie Anthrazen, Chrysen und Coronen, sowie Salze gesättigter oder ungesättigter höherer Fettsäuren, insbesondere Magne-   sium -, Calcium'. und Zinksalze   sowie hochmolekulare   Stoffe, wie Polytetrafluoräthylen.   Bei Polyamiden, insbesondere Polycaprolactam, erhält man z. B. feinste Körnungen von etwa 1 bis   2 iL   durch geringe Zusätze von insbesondere Graphit, Molybdändisulfid, Lithiumfluorid und Talkum. 



   Die den Kunststoffen einzuverleibenden Mengen an solchen Feststoffen hängen von der Natur sowohl dieser Feststoffe als auch der jeweils in Frage kommenden Kunststoffe ab. Im allgemeinen wird der erstrebte Erfolg bereits mit Zusätzen von 0,   0001%   bis   0.     1%   und insbesondere bis 0, 01 Gew. % erreicht. 



   Die Einbringung der keimbildend wirkenden Feststoffe in die Schmelze kann in der Weise erfolgen, dass man diese Feststoffe bereits den Ausgangsstoffen für die Kunststoffherstellung zufügt. Die Feststoffe 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 können aber auch den fertigen Kunststoffen, z. B. deren Granulaten oder Pulvern, vor dem Aufschmelzen oder den Schmelzen selbst zugefügt werden. 



     Beispiel l :   In einer Schmelze von   100 Gew.-Teilen Caprolaetamvierden 0, 01 Gew.-TeileGra-   phit feinst verteilt. Das Gemisch wird in üblicher Weise der Polykondensation unterworfen und das erhaltene Polyamid auf der Spritzgussmaschine zu Formkörpern verarbeitet. Stellt man von so erhaltenen Formteilen   Mikrotomschnitte   her und betrachtet sie unter dem Mikroskop, so sieht man das Bild einer einheitlichen, morphologischen Struktur mit einer sehr einheitlichen Korngrösse von etwa   5 je..   



     B eis p i el 2 : 100 Gew.-Teile   eines   Polyamid-Granulates werden mit 0, 001 Gew.-Teilen Molyb-   dändisulfid innig gemischt. Aus diesem Gemisch werden auf der Schneckenpresse im an sich bekannten kontinuierlichen Arbeitsverfahren Profilteile angefertigt, die weitgehend spannungsfrei sind und bei Be- 
 EMI2.1 
 fluorid gemischt und das Gemisch auf der Spritzgussmaschine zu dünnwandigen Formteilen verspritzt. Man erhält Körper, die eine bemerkenswerte Transparenz und bei mikroskopischer Betrachtung eine homogene morphologische Struktur mit einer sehr einheitlichen Teilchengrösse von etwa 1 bis 2   u   aufweisen. 



   Beispiel 4 : Ersetzt man in Beispiel 2 das Molybdändisulfid durch die gleiche Menge hochdisperser Kieselsäure, so erhält man ebenfalls weitgehend spannungsfreie Erzeugnisse mit einer einheitlichen Kristallgrösse von etwa 8 bis 10   j. i.   



   Beispiel 5 : Ersetzt man in Beispiel 2   das Molybdändisulfid durch 0, 01 Gew. -Teile Talkum,   so erhält man einen Kunststoff mit einer einheitlichen Kristallgrösse von etwa 1 bis 2   .   



   Ohne die in den Beispielen 1-5 beschriebenen Zusätze besteht das erstarrte Polyamid aus einem Gemisch von Kristallen ausserordentlich verschiedener Grösse. Derartige Stücke besitzen erhebliche innere Spannungen, die zu Verwerfungen oder gar zu Rissbildungen führen können. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus kristallisierenden Kunststoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man Schmelzen dieser Stoffe mit feinverteilten, keimbildend wirkenden Feststoffen in einem Gewichtsprozentsatz wesentlich unterhalb jener Grenze, oberhalb welcher die Feststoffe als Füllstoffe wirken, innig vermischt und in an sich bekannter Weise abkühlt..

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als keimbildend wirkende Feststoffe Graphit, Molybdänsulfid, Kobaltsulfid, Eisen (II) sutfid, Wolfram (IV) sulfid, Scheelit, Alkalihalogenide, wie Lithiumfluorid und hochdisperse Kieselsäure zugesetzt werden.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als keimbildend wirkende Feststoffe feinteilige Metalle, wie feines Aluminiumpulver, Bleipulver und Elekfrolytkupfer, anorganische Verbindungen, wie Magnesiumoxyd, Zinkoxyd, Aluminiumoxyd, Bariumsulfat, Kreide und Natriumcarbonat, organische Verbindungen, wie Anthrazen, Chrysen und Coronen, ferner Talkum sowie hochmolekulare Stoffe, wie Polytetrafluoräthylen zugesetzt werden.
    4. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass als keimbildend wirkende Stoffe Salze gesättigter oder ungesättigter höherer Fettsäuren, insbesondere Magnesium-, Calcium- und Zinksalze, zugesetzt werden.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gehalt der Schmelzen an keimbildend wirkenden Feststoffen etwas 0, 0001 bis etwa 0, l Gew.-% beträgt.
AT556658A 1957-08-22 1958-08-08 Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus kristallisierenden Kunststoffen AT214139B (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
IT214139X 1957-08-22
DE214139X 1957-10-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT214139B true AT214139B (de) 1961-03-27

Family

ID=25761619

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT556658A AT214139B (de) 1957-08-22 1958-08-08 Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus kristallisierenden Kunststoffen

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT214139B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2940041C2 (de) Grundmischungen zur Verformung von aufgeschäumtem Polyamid
DE1769899A1 (de) Hart-Polyvinylchlorid-Gemisch und Verfahren zu dessen Herstellung
DE1569591A1 (de) Spritzgussformkoerper auf der Basis von Polyaethylenterephthalat und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE1544721A1 (de) Press- und Formmassen auf der Basis von Oxymethylenpolymeren
DE1805921A1 (de) Thermoplastische,transparente Polyamid-Formmassen
DE1212722B (de) Verfahren zur Herstellung von Polycaprolactam-formkoerpern mit gleichmaessiger feinkristalliner Struktur
DE1197615B (de) Verfahren zur Herstellung geformter Gebilde aus kristallisierenden thermoplastischenPolyamiden oder Polyurethanen
AT214139B (de) Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus kristallisierenden Kunststoffen
CH380943A (de) Verfahren zur Herstellung von geformten Gebilden aus Kunststoffen mit einheitlicher morphologischer Struktur
DE2421924C2 (de) Verfahren zum Herstellen von kugelförmigen Natriumperboratkörnern
DE2262752B2 (de) Granulierte polysiloxanformmasse
DE69510784T2 (de) Verfahren zum erreichen von besonders guten dispersionen von polymeren schwefel und produkte daraus
DE2942237C2 (de)
DE69700677T2 (de) Thermostabilisierte Zusammensetzungen von Vinylidenfluorid-Polymeren
DE2247371A1 (de) Silier- und dosierfaehige, unloeslichen schwefel enthaltende granulate mit guten dispergiereigenschaften sowie verfahren zu deren herstellung
DE1454791C (de) Verfahren zum Herstellen spannungs freier Guß oder Spritzgußteile mit homo gener feinkorniger Struktur aus knstal lisierenden, hochmolekularen Polyamiden
DE3210883C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Diarylamin-Antioxidantien in Körnerform
EP0687707A1 (de) Geformte, nicht verbackende Mastiziermittel
DE1569241A1 (de) Formmasse
EP0011242B1 (de) Verfahren zum Herstellen kleinteiliger, mit globulären Additiven versehener Polyolefin-Formmassen und deren Verwendung zur Herstellung von Formkörpern
DE1533221A1 (de) Kriechbestaendige Zinklegierungen
DE2703810A1 (de) Konzentrate zum herstellen mit talkum versetzter formmassen
AT203721B (de) Verfahren zur Herstellung einer feinverteilten Formmasse auf Basis von kristallisierbaren, linearen Polyamiden oder Polyestern
DE646846C (de) Verfahren zur Herstellung von nicht staeubendem Kalkstickstoff
DE1454791A1 (de) Verfahren zum Herstellen spannungsfreier Guss- oder Spritzgussteile mit homogener feinkoerniger Struktur aus Polyamiden