DE1454791C - Verfahren zum Herstellen spannungs freier Guß oder Spritzgußteile mit homo gener feinkorniger Struktur aus knstal lisierenden, hochmolekularen Polyamiden - Google Patents
Verfahren zum Herstellen spannungs freier Guß oder Spritzgußteile mit homo gener feinkorniger Struktur aus knstal lisierenden, hochmolekularen PolyamidenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen spannungsfreier Guß- oder Spritzgußteile
mit homogener feinkörniger Struktur aus kristallisierenden, hochmolekularen Polyamiden, bei
dem der Ausgangswerkstoff vor der Formgebung mit feinen organischen und in der Schmelze des Polyamids
unlöslichen Feststoffen versetzt wird.
Es ist bereits bekannt, Guß- und Spritzgußkörper aus kristallisierenden, hochmolekularen Polyamiden
mit homogener feinkörniger Struktur zu erzeugen, um innere Spannungen zu vermeiden. Dies wurde
dadurch erreicht, daß beim Schmelzen ein Temperaturbereich bis höchstens 5° C über dem optischen
Schmelzpunkt eingehalten wurde. Es ist ferner bekannt, Guß- und Spritzgußteile durch Tempern zu
entspannen.
Gegenstand eines älteren Rechts ist ein Verfahren zur Herstellung von Formmassen mit homogener
feinkörniger Struktur aus kristallisierenden, hochmolekularen Polyamiden, bei dem die Kunstharzschmelze
oberhalb der kritischen Temperatur, bei der Sphärolithbildung eintritt, wenigstens 60 Sekunden
gemischt wird.
Es ist weiterhin vorgeschlagen worden, Polyamide mit feinkörniger Struktur derart herzustellen, daß
man ihnen vor ihrer Verformung kleine Mengen eines in ihrer Schmelze unter den üblichen Verarbeitungsbedingungen
sich nicht oder nur wenig lösenden oder quellenden, feinpulvrigen, höherschmelzenden
Polyamides zusetzt.
Die bekannten Verfahren erfordern entweder die Einhaltung ganz spezieller Bedingungen, bei der Herstellung
der Formmassen oder eine Nachbehandlung der geformten Teile.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu finden, bei dem beim Schmelzen der
Formmassen weder ein enger Temperaturbereich eingehalten, noch ein langer Mischvorgang vorgenommen
werden muß. Auch soll eine besondere Nachbehandlung, wie das Tempern, vermieden werden.
Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß man dem Ausgangswerkstoff als keimbildend
wirkenden Feststoff Polytetrafluoräthylen in Gewichtsteilen von 0,0001 bis 0,01% zufügt.
Dadurch wird der Fortschritt erzielt, daß unter bekanntem Erreichen einer homogenen feinkörnigen
Struktur weder die Einhaltung enger Temperaturbereiche noch die Durchführung besonderer Mischoder
Tempervorgänge erforderlich werden. Ferner ist ein rasches Erstarren der Schmelze möglich, was zu
einer wirtschaftlichen Ausnutzung der Gußformen führt.
Das Keimbildungsvermögen der zuzusetzenden Stoffe läßt sich durch einen einfachen Versuch leicht
feststellen, indem z. B. eine mit dem zu untersuchenden, feinverteilten Feststoff versetzte Schmelze durch
Abkühlen zur Erstarrung gebracht und die Zahl der entstehenden Kristalle je Flächeneinheit im Vergleich
zu einem ohne Zusatz von keimbildenden Stoffen hergestellten Produkt festgestellt wird. Je größer die
Zahl der Kristalle und damit je kleiner deren Durchmesser ausfällt, um so größer ist das Keimbildungsvermögen
des untersuchten Feststoffes. Das Keimbildungsvermögen eines bestimmten Feststoffes
nimmt mit dessen Verteilungsgrad zu und ist im allgemeinen für die einzelnen Kunststoffe spezifisch.
Die Feststoffe werden den fertigen Kunststoffen, z. B. deren Granulaten oder Pulvern, vor dem Aufschmelzen
zugefügt. Der erstrebte Erfolg wird beim Zusatz von Polytetrafluoräthylen bei Mengen von
0,0001 bis 0,01 Gewichtsprozent erreicht.
100 Gewichtsteile eines Polyamidgranulats werden mit 0,01 Gewichsteilen Polytetrafluoräthylen innig
vermischt. Aus diesem Gemisch werden auf der Schenckenpresse nach dem an sich bekannten kontinuierlichen
Arbeitsverfahren Profilteile angefertigt. Diese sind weitgehend spannungsfrei und weisen bei
Betrachtung unter dem Mikroskop eine homogene Körnung mit einer einheitlichen Kristallgröße von
etwa 1 bis 3 μ auf.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Herstellen spannungsfreier Guß- oder Spritzgußteile mit homogener feinkörniger Struktur aus kristallisierenden, hochmolekularen Polyamiden, bei dem der Ausgangswerkstoff vor der Formgebung mit feinen organischen und in der Schmelze des Polyamids unlöslichen Feststoffen versetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Ausgangswerkstoff als keimbildend wirkenden Feststoff Polytetrafluoräthylen in Gewichtsteilen von 0,0001 bis 0,01 «/0 zufügt.
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