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Dosiergerät für Flüssigkeiten
Die Erfindung betrifft ein Dosiergerät für Flüssigkeiten, insbesondere Regenerierflüssigkeiten fUr pho- tographische Behandlungstanks.
Dosiergerät, durch welche eine bestimmte Menge Flüssigkeit abgemessen bzw. ausgewogen wird und dann über ein Ventil beispielsweise einem photochemischen Behandlungsbad zugeführt wird, sind an sich bekannt. So kann man beispielsweise unter Zuhilfenahme einer Membran und gegebenenfalls einer
Feder eine Flüssigkeitssäule auswiegen, wodurch ein Kontakt geschlossen und dadurch ein Zuführyentil gesperrt wird. An Stelle einer solchen Kontaktsteuerung hat man weiterhin schon ein Schwimmerventil verwendet, das bei einer bestimmten einstellbaren Flüssigkeitshöhe den Messzylinder nach aussen absperrt.
Durchwegs wird der Abzug der Flüssigkeit über ein Synchron-Laufwerk bzw. eine Schaltuhr in festen Zeit- abständen gesteuert. Die bekannten Messeinrichtungen haben den Nachteil, dal'die Flndigkeit mit der
Aussenluft in Berührung kommt, wodurch sich meist chemische Reaktionen im Dosiergerät ergeben unddie
Flüssigkeit schon vor der Zuführung zu den Behandlungsbädern inaktiviert wird. Ausserdem erîordern die bekannten Anordnungen einen verhältnismässig grossen Aufwand mit wenigstens zwei Ventilen, deren
Steuerung oftmals synchron erfolgen muss.
Fernerhin ist eine Abfüllflasche bekannt geworden, bei der eine Schwimmerkugel zwischen zwei
Ventilsitzen in einem Ausfüllrohr einer Flasche gehalten ist. Wenn diese Anordnung einigermassen genau funktionieren soll, so muss die Flasche um 1800 gedreht werden. Ausserdem ist das Seitenspiel zwischen der Kugel und dem Rohr so gross gehalten, dass kaum eine exakte Abmessung möglich sein dürfte. Dort ist eine Führung der Schwimmerkugel praktisch nicht vorhanden.
Zweck der Erfindung ist es, mit wenigen und einfachen Mitteln ein Dosiergerät zu schaffen, das die . vorerwähnten Nachteile nicht aufweist. So ist ein erfindungsgemässes Dosiergerät dadurch gekennzeichnet, dass in einem lotrechten Messzylinder, dessen oberes Ende mit einem Flüssigkeitsspeicher verbunden ist und an dessen unteres Ende sich ein zeitweilig zu öffnendes Ventil anschliesst, ein Ventilschwimmer zwi- schen einem unteren Ventilsitz und einem oberen Anschlag längsbewegbar mit geringem, ein langsames
Vorbeiströmen der Flüssigkeit ermöglichendem Seitenspiel geführt ist, derart, dass der Schwimmer nach dem Schliessen des Ventils bis zu seinem Anschlag aufsteigt und beim Öffnen des Ventils mit der umge- benden Flüssigkeit absinkt und sich auf seinen Ventilsitz aufsetzt.
Hier kann die Flüssigkeit nicht mit der
Aussenluft in Berührung treten, und es ergeben sich verschiedene Möglichkeiten, die jeweils gewünschte
Flüssigkeitsmenge vorzuwählen.
So lässt sich beispielsweise der Anschlag für den Ventilschwimmer verstellbar ausbilden. Er kann an einem Stab oder Draht sitzen, der in der Achse des Messzylinders über eine Klemmverbtndung. vorzug- weise mittels eines Gummikissens, gehalten wird. Wenn die Flüssigkeitsströmung durch den Messzylinder hindurch freigegeben ist, so bewegt sich der Schwimmer so lange mit der Flüssigkeit abwärts, bis er auf seinem Ventil aufsitzt. Wird anschliessend der Flüssigkeitsweg gesperrt, so steigt der Schwimmer langsam aufwärts, wobei die Flüssigkeit durch das Seitenspiel zwischen Schwimmer und Zylinder nach unten strömt, bis der Schwimmer an seinem Anschlag angelangt ist. Vorzugsweise hat der Schwimmer die Form eines Doppelkegels.
Der Messzylinder soll zweckmässig über Dichtungen zwischen zwei Rohrstutzen auswechselbar vorge- sehen werden. So kann zusätzlich die mögliche Flüssigkeitsmenge variiert werden, indem man z. B. für verschiedene Gerätetype Messzylinder und Schwimmer bereithält, die unterschiedliche Durchmesser haben und sich mit wenigen Handgriffen auswechseln lassen. Weiterhin ist es zweckmässig, den Messzy- linder als Schauglas aus durchsichtigem Werkstoff auszubilden.
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In der Flüssigkeitsleitung soll möglichst in Strömungsrichtung das sich an den Messzylinder anschlie- ssende Ventil als Magnetventil ausgebildet sein, das sich in der üblichen Weise durch eine Schaltuhr steuern lässt. Dabei kann das Führungsrohr für den Magnetanker die Ventilsitzfläche für den Schwimmer aufweisen. Möglichst soll der Magnetanker selbst als Ventillwrper ausgebildet werden. Bei der Verwendung chemisch aktiver Flüssigkeiten erhält dann der Magnetanker eine vulkanisiert Oberfläche und weist ein Führungselement aus säurebeständigem Stahl auf. Schliesslich wird erfmdungsgemäss noch vorgeschla- gen, den Magnetanker als mit einer Kegelspitze versehenen Hohlkörper auszubilden.
Das erfindungsgemässe Dosiergerät kann als handliche Baueinheit ausgebildet werden und gegebenenfalls elektrische Anschlusselemente aufweisen, die ein Zusammenstecken mehrerer Einzelgeräte nach Art eines Baukastensystems zu einer geschlossenen Baugruppe zulassen. Die gesamten Aussenabmessungen sind daher gering, und die Messgenauigkeit ist aussergewöhnlich gross.
Die Zeichnung gibt die Erfindung beispielsweise wieder. Es zeigen Fig. 1 die Anordnung erfindungsgemässer Dosiervorrichtungen in Verbindung mit einer RollenkopiermaschÏí1e. Fig. 2 eine Seitenansicht eines erfindungsgemä@en Dosiergerätes entlang der Schnittlinie II-II in Fig.3 teilweise geschnitten, Fig.3 einen Schnitt entlang der Schnittlinie III- III in Fig. 2, während Fig. 4 die besondere Ausbildung eines Ma- gnetventilankers wiedergibt.
In der Zeichnung ist mit 1 eine Rollenentwicklungsmaschine bezeichnet, deren Entwicklungstanks 2 und Fixiertanks 3 über Schläuche 4, 5 an Dosiervorrichtungen 6, 7 angeschlossen sind. die in der örtlich am besten geeigneten Weise an einer Wand 8 des Laborraumes befestigt sind. Den Geräten 6 wird über einen Schlauch 9 Entwicklerflilssigkeit aus einem Hochbehälter 10 zugeführt, und die Dosiergeräte 7 erhalten ihre Fixierflüssigkeit über einen Schlauch 11 aus einem weiteren Hochbehälter 12.
Die Dosiergeräte 6, 7 sind gleich ausgebildet. Sie bestehen im wesentlichen aus einem wanneniär-
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dem Rahmen 13 verbunden sind zwei Hülsen 16, durch welche hindurch Schrauben 17 in Gewindedübel 18 eingeschraubt sind, die beispielsweise in die Wand 8 eingelassen sind.
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her eingeschraubt. Dieser Gewindebuchse 24 gegenüber sitzt an der unteren Auswölbung 15 ein Führungsrohr 25, auf das ein Ventilrohr 26 mit einer Magnetwicklung 27 aufgeschraubg ist.
Die Endstutzen 24a der Gewindebuchse 24 und 25a des Führungsrohres. 25 tragen aussen jeweils Gummiringe 28, Hber welche ab-
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der Stutzen 24a so lang ausgebildet, dass durch Hochschieben des Messzylinder$ 29 dessen unteres Ende vom Stutzen 25a frei kommt und so der Zylinder ausgewechselt werden I : aan.
In dem lotrecht angeordneten Messzylinder 29 ist ein Schwimmer 30. mit hegetrmigen Enden derart verschiebbar angeordnet, dass Flüssigkeit zwischen den Wänden des Schwimmers und des Me@zylinders mit verringerter Geschwindigkeit hindurchtreten kann. Der Stutzen 25a weist eine Ventilsitzffäche 31 auf, an welcher nach Fig. 3 der Schwimmer 30 anliegt. Nach oben ist der Schwimmerweg begrenzt durch eine
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dermengedrückt werden kann, dass der Draht 33 fest in seiner jeweils eingestellten lage gehalten wird, 37 ist ein am oberen Ende des Drahtes vorgesehener Knopf, der durch eine topfförmige Hülse 38, die mittels eines Gewindes 39 im Kopfstück 19 sitzt, nach aussen abgeschirmt ist.
Das Magnetventil 48 in der Auswölbung 15 wird vervollständigt durch einen Weicheisen-Magnetanker 40, der aussen vulkanisiert ist und mit einer Kegelspitze41 auf einem Ventilsitz 42 des VentiJrohres 26 aufsitzt, dessen Anschlussstutzen 43 in gleicher Höhe des Rohrendes 23 neben diesem endet Durch den Magnetanker 40 ist ein Draht 44 aus säurebeständigem Stahl hindurchgestecht, dessen unteres Ende in der Bohrung 45 des Ventilrohres 26 geführt und dessen oberes Ende zu einer Schleife 46 geformt ist, die in einer Bohrung 47 des Führungsrohres 25 gleitet.
Das Magnetventil 48 haan m bekannter Weise über eine Schaltuhr in einstellbaren Zeitabständen kurzzeitig geöffnet werden. Damt sich aus mehreren Dosiergeräten baukastenartig eine Einheit zusammenfügen lässt, weist jedes Gerät einen MehrpoIstecker 49 und eine Mehrpolsteckdose 50 auf, so dass gesonderte Anschlüsse zu den einzelnen Geräten von der Schaltuhr nicht nötig sind.
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Fig. 3 zeigt die Anordnung in dem Zeitpunkt, in dem gerade der Dosiervorgang beendet und das Magnetventil 48 wiederum geschlossen ist. DaRegenerierflüssigkeit von den Tanks 10, 11 den jeweiligen Messzylindern 29 ständig zugeführt wird, steigt im nächsten Augenblick der Schwimmer 30 nach oben, bis er gemäss Fig. 2 an der Schleife 32 des Drahtes 33 zur Anlage gekommen ist. Über den Zwischenraum zwi-
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und damit das Ventil 48 geöffnet. Dabei sinkt der Schwimmer 30 entsprechend der Geschwindigkeit der umgebenden Flüssigkeit wieder bis in die Stellung nach Fig. 3 ab, und den Tanks 2, 3 wird eine Flüssigkeitsmenge gemäss Querschnitt des Messzylinders 29 mal Schwimmerweg zugeführt.
Der Messzylinder ist zur Kontrolle der eingestellten Flüssigkeitsmenge vorteilhaft mit einer Skala versehen, die mit einer Marke des Schwimmers, insbesondere einem Ring 51, zusammenwirken kann. Zusätzlich zur Einstellung über den Draht 33 kann die Flllssigkeitsmenge dadurch geändert werden, dass man Messzylinder und Schwimmer auswechselt. Mit 52 und 53 sind Zylinderformen angedeutet, die beispielsweise zur Anwendung kommen können. Jeder Zylinder muss selbstverständlich eine anders geeichte Skala aufweisen. Fig. 4 zeigt noch die besondere Ausbildung eines Magnetankers in der Form eines Hohlzylinders 54 ähnlich einer Granate, dessen Bohrung 55 am unteren Ende durch vier sternförmig angeordnete Bohrungen 56 nach aussen geöffnet ist.
Die kegelförmige Spitze 57 sitzt bei abgeschaltetem Magneten auf der Ventilsitzfläche. 42 auf. Über zwei aussen aufgezogene Ringe 58 aus nichtrostendem Stahl ist der Magnetanker 54, dessen Oberfläche im übrigen vulkanisiert ist, in der Bohrung 47 des Führungsrohres 25 geführt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Dosiergerät für Flüssigkeiten, insbesondere Regenerierflilssigkeiten fUr photographische Behandlungstanks, dadurch gekennzeichnet, dass in einem lotrechten Messzylinder (29), dessen oberes Ende mit einem Flüssigkeitsspeicher (10) verbunden ist und an dessen unteres Ende sich ein zeitweilig zu öffnendes Ventil (48) anschliesst, ein Ventilschwimmer (30) zwischen einem unteren Ventilsitz (31) und einem oberen Anschlag (32) längsbewegbar mit geringem, ein langsames Vorbeiströmen der Flüssigkeit ermöglichendem Seitenspiel geführt ist, derart, dass der Schwimmer nach dem Schliessen des Ventiles (48) bis zu seinem Anschlag aufsteigt und beim Öffnen des Ventils (48) mit der umgebenden Flüssigkeit absinkt und sich auf seinen Ventilsitz aufsetzt.