AT211958B - Verfahren zur Herstellung von reinem Neomycin bzw. seinen Salzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem Neomycin bzw. seinen Salzen

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  Verfahren zur Herstellung von reinem Neomycin bzw. seinen Salzen 
Das als Neomycin bekannte Stoffwechselprodukt von Streptomyces fradiae konnte bislang in reiner Form in wirtschaftlich tragbarer Weise nicht hergestellt werden. S. brit. Patentschrift Nr. 785, 982 und USAPatentschrift Nr. 2, 793,978. Das bislang im Handel erhältliche Neomycin in Form von löslichen Salzen enthält höchstens 65% reines Neomycin und besteht zu mindestens   35%   aus grösstenteils undefinierten ba sischen Ballaststoffen. Es ist bekannt, dass das handelsübliche Neomycin bei der Injektionsbehandlung neutoxische Schäden hervorrufen und insbesondere auf das Zentralnervensystem nachteilig einwirken kann. 



  Hieraus ergab sich die Aufgabe, ein reines Neomycin herzustellen, um die Gefahr der Beeinflussung des nervus acusticus und des nervus vestibularis zu beseitigen oder doch zu vermindern. Es konnte ausserdem damit gerechnet werden, dass die DL 50 nach Beseitigung der Ballaststoffe höher sein, d,   11.,   die allgemeine toxische Wirkung des Neomycinsbeigleichbleibender Dosis verringert sein würde. 



   Die Aufgabe, ein reines Neomycin herzustellen, wird nach der vorliegenden Erfindung wie folgt   gelöst :  
Ein handelsübliches Neomycinsulfat mit zur Zeit   maximal'65% Neomyclnbase   wird in konzentrierter 
 EMI1.1 
 gewandte Phenolphthalein nach rot umschlägt. Dabei entsteht eine übersättigte Lösung der Neomycinbase bei einem PH-Wert von etwa 11. Nunmehr wird soviel reines gepulvertes Natriumchlorid hinzugegeben, bis bei weiterer Zugabe keine erkennbare Fällung der Neomycinbase mehr eintritt. Durch die Zugabe von Natriumchlorid wird die Neomycinbase als weisser Niederschlag, durchsetzt mit etwas Natriumchlorid, ausgefällt, während die Ballaststoffe sich noch in Lösung befinden. Der Niederschlag wird auf einer Glasfilternutsche abgesaugt.

   Im Filtrat sind neben geringen Mengen Natronlauge und Natriumsulfat die Bal- 
 EMI1.2 
    basischer Form und daneben gelöstesNatriumchlorid enthalten. Auf dersich   auf der Nutsche noch geringe Spuren von Natronlauge (NaOH), Natriumsulfat und Ballaststoffen in gelöster Form. 



   Zur Entfernung dieser anhaftenden Substanzen wird der Niederschlag mit geringen Mengen destilliertem Wasser einmal oder mehrmals nachgewaschen und wiederum abgesaugt, wobei auch ein Teil des noch ungelösten Natriumchlorids in Lösung geht und entfernt wird. Der dann verbleibende Niederschlag wird mit trockener Luft weitgehend trocken gesaugt und dann mit einem organischen Lösungsmittel, z. B. mit absolutem Alkohol, versetzt. Dabei geht die Neomycinbase in Lösung, während das Natriumchlorid ungelöst bleibt und durch Filtration abgetrennt wird. 



   Aus der Lösung der Neomycinbase in absolutem Alkohol kann nun ein wasserlösliches Salz derNeomycinbase wie folgt gewonnen werden :
In die Lösung der Neomycinbase in absolutem Alkohol wird bei gleichzeitiger Eiskühlung des Reaktionsgefässes vorgetrocknetes HCl-Gas eingeleitet. Dabei fällt das in absolutem Alkohol unlösliche Neomy- 
 EMI1.3 
 gefässes wieder auf die Glasfiltemutsche gegeben und abgesaugt. Anschliessend werden die letzten Spuren. des Lösungsmittels entweder im Kalktrockenschrank oder durch Vakuumtrocknung entfernt. 



   Das so gewonnene Neomycinhydrochlorid ist ein rein   weisses amorphes oder mikrokristallines   Pulver von ausserordentlich leichter Wasserlöslichkeit. Da es leicht hygroskopisch ist, muss es luftdicht verschlossen aufbewahrt werden. Wässerige Lösungen des Neomycinhydrochlorids sind völlig klar und ohne jeden Farbstich. Die biologische Wirksamkeit des Präparates ist besonders gross, und es ist frei von schädlichen Nebenwirkungen, insbesondere auf das Zentralnervensystem.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von reinem Neomycin bzw. seinen Salzen aus handelsüblichen Neomycinsalzen, dadurch gekennzeichnet, dass man eine konzentrierte wässerige Lösung eines handelsüblichen Neomycinsalzes unterhalb 5 C bis zum PH- Wert von 11 mit Alkali versetzt, durch Zugabe von Elektrolyten, wie Kochsalz, die reine Neomycinbase ausfällt, absaugt, trocknet, in einem organischen Lösungsmittel, wie absolutem Alkohol, zur Entfernung etwa noch vorhandener Reste des Elektrolyten löst, die Lösung filtriert und die freie Neomycinbase in üblicher Weise isoliert bzw. sie gewünschtenfalls in üblicher Weise in Salze, wie das Hydrochlorid, überftihrt.
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