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Warmstrangpressverfahren zur Herstellung von Hohlprofilen aus Metall
Die Erfindung bezieht sich auf ein Warmstrangpressverfahren zur Herstellung von Hohlprofilen, insbesondere von Rohren aus Metall. Zur Vereinfachung der Beschreibung wird lediglich auf die Herstellung von Rohren eingegangen, obgleich sich die Erfindung ebensogut für die Herstellung jeglicher Hohlprofile eignet, die in Wärme mittels eines Dornes von kreisförmigem oder profiliertem Querschnitt stranggepresst werden können.
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oftmals auf einem besonderen Stempel angeordnet, der unabhängig von dem Pressstempel verschiebbar ist.
Der Pressstempel weist dann eine entsprechende Bohrung zum Durchgang des Dornes bzw. Dornhalter auf.
Die Querschnitte von Matrize und Dorn können kreisförmig oder auch anders gestaltet und beliebig gegeneinander orientiert sein.
Nach dem Einbringen des Hohlblockes in den Aufnehmer wird der Dorn von hinten in die Bohrung des
Pressblockes so weit eingeführt, dass der Dornvorderteil über den Pressblockrorderteil hinaus-und In die
Matrizenmündung hineinragt, wobei zwischen Dorn und Matrizenmündung ein Zwischenraum zum Durchtritt des Metalls verbleibt. Sodann wird der Pressblock mittels des Pressstempels, der einen besonderen Stirnteil aufweist, verpresst, wobei der Dorn entweder zugleich mit der Stempelbewegung verschoben oder während des Stempelvorlaufes festgehalten wird.
Bei diesem Vorgang wird zur Schmierung des Dornes ein Schmiermittel zwischen die Bohrung des Pressblockes und die Dornoberfläche gebracht. Nach einem der Patentinhaberin geschützten Vorschlag (deutsche Patentschrift Nr. 961611) wird als Schmiermittel ein Stoff verwendet, der unter dem Einfluss der vom Pressblock ausgehenden Wärme ganz oder teilweise schmilzt, dabei jedoch zähflüssig bleibt. Diese Eigenschaften hat z. B. Glas. Zur Vereinfachung wird im weiteren Teil der Beschreibung ein solches Schmiermittel als"glasartiges Schmiermittel"bezeichnet, ohne dass damit eine Beschränkung gegeben sein soll.
Bisher war man bemüht, das Schmiermittel so gleichmässig wie irgend möglich über die gesamte Bohrung des Pressblockes zu verteilen. Das Schmiermittel liegt im allgemeinen in fester Form vor, z. B. als gegossenes oder gepresstes Rohr, als Gewebe, als Flor oder als Pulver.
Es wurde jedoch häufig festgestellt, dass die Schmierung gegen Ende des Pressvorganges unzureichend wird. Dieser Mangel tritt besonders in Erscheinung, sobald Blöcke von grösserer Länge verpresst werden.
Die Folge ist entweder ein schneller Verschleiss des Domes an seinem hinteren Teil oder Fehler am Rohrinneren des zuletzt gepressten Rohrteiles. Zur Vermeidung dieser Mängel wurde bisher der Pressvorgang abgebrochen, bevor die gesamte, bzw. nahezu gesamte Pressblock ausgepresst war. Hiedurch entsteht ein Metallverlust.
Gemäss der Erfindung wird diesen Mängeln abgeholfen, indem es ermöglicht wird, während des Pressvorganges zwischen dem Dorn und der Bohrung des Pressblockes eine grössere Menge an glasartigem Schmiermittel an dem zuletzt zu verpressenden Teil vorzusehen.
Gemäss dem oben erwähnten Schutzrecht der Patentinhaberin war bereits vorgesehen, eine den Dorn umgebende Glasscheibe auf dem Stirnteil des Stempels anzuordnen. Das Ziel dieser Massnahme war ein leichteres Lösen des Dornes am Ende des Pressvorganges. Es hat sich herausgestellt, dass eine einfache Schmiermittelscheibe, die an der ebenen Hinterfläche des Pressblockes anliegt. nicht ausreicht, um die gegen Ende des Pressvorganges erforderliche zusätzliche Schmierung zu gewährleisten.
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Durch die Erfindung wird eine gute Schmierung auch in der Endphase des Pressvorganges gesichert.
Das Verfahren der Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass die Bohrung des Pressblockes gegen sein hinteres Ende zu mit einer z. B. trichterförmigen Erweiterung'versehen und auf den Dorn vor dessen Ein- führung in den Pressblock ein ring-oder manschettenartiger Körper aus einem glasartigen Schmiermittel i aufgezogen wird, der so ausgebildet ist, dass er beim Pressvorgang die Erweiterung am Pressblock zumindest teilweise ausfüllt.
Es ist an sich bekannt, die Bohrung des. Pressblockes gegensein hinteres Ende zu trichterförmig zu er- weitern. Es dient dort aber diese Erweiterung zusammen mit einem in diese passenden Stempel aus- schliesslich nur zur besseren Zentrierung des Pressblockes im Aufnehmer beim Strangpressvorgang und nicht als Raum zur Aufnahme eines Schmiermittelvorrates.
Der Ring, bzw. die Manschette, kann einen festen Glaskörper darstellen oder aus Glasgewebe oder
Glasfasern gebildet sein. Der dem Stirnteil des Stempels zugewandte Endteil des Körpers kann in radialer
Richtung in Form eines zwischen Pressblock und Pressstempel liegenden Flansches verbreitert sein, wo- durch die hintere Fläche des Pressblockes zumindest teilweise bedeckt wird. Die Erweiterung am hinteren
Teil des Pressblockes kann durch spanabhebende oder spanlose Bearbeitung, z. B. bei der Herstellung der
Bohrung am Pressblock, erzeugt werden.
Die Durchführung des Verfahrens der Erfindung wird beispielsweise an Hand der Zeichnung erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisch im Längsschnitt den Pressstempel mit Stirnteil und Dorn bei dessen Ein- führung in den Pressblock. Fig. 2 ist ein entsprechender Schnitt der gesamten Pressvorrichtung während des
Pressens.
Der Pressstempel l sowie sein Stirnteil 2 werden in an sich bekannter Anordnung axial von dem Dorn
3 durchquert. Der Pressblock 4 weist eine axiale Bohrung 5 und an seinem hinteren Ende eine Erweiterung
6 auf.
Vor Pressbeginn wird zunächst auf den Dorn 3 eine Glasmanschette 7 aufgezogen, die so ausgebildet ist, dass sie die Erweiterung 6 zumindest teilweise ausfüllen und einen Teil der hinteren Fläche des Press- blockes 4 bedecken kann. Dann wird ein Rohr oder Schlauch 8 aus Glasgewebe, dessen Aussendurchmesser dem Durchmesser der Bohrung 5 des Pressblockes 4 entspricht, auf den Dorn 3 gezogen. Hierauf wird der
Dorn 3 in den Pressblock 4 eingeführt oder der Pressblock 4 auf den Dorn 3 aufgezogen.
Nachdem eine Glasscheibe in den Aufnehmer 9 vor die Matrize 10 gelegt ist, wird der auf dem Dorn
3 befindliche Pressblock 4 in den Aufnehmer 9 eingebracht und mittels des Pressstempels l durch die Ma- trize 10 ausgepresst.
Das Metall des Pressblockes 4 fliesst durch den von Matrize 10 und Dorn 3 begrenzten Zwischenraum aus, wobei das Rohr 11 gebildet wird. Die Schmierung ist gesichert, einerseits durch das Glas der vor die
Matrize anfänglich gelegten Scheibe, anderseits durch das Glas des auf den Dorn gezogenen Rohres 8.
Während dieses Vorganges schmilzt das Glas der Manschette 7 und des hinteren Teiles des Rohres 8 teil- weise und füllt die Erweiterung 6 an. Hiedurch wird ein Schmiermittelvorrat gebildet, welcher eine voll- kommene Schmierung gegen Ende des Pressvorganges sichert. Überdies sichert ein Teil des Glases der
Manschette 7 eine gute Schmierung zwischen dem hinteren Teil des Pressblockes 4 und dem Stirnteil 2 des Stempels 1.
PATENTANSPRÜCHE : 'l. Warmstrangpressverfahren zur Herstellung von Hohlprofilen, wie Rohren aus Metall, bei dem ein mit einer Bohrung versehener Pressblock in einem Aufnehmer mittels eines Pressstempels, eines Domes und einer Matrize unter Verwendung eines bei der gegebenen Wärmeeinwirkung teilweise oder vollständig schmelzenden, dabei aber zähflüssig bleibenden Schmiermittels verpresst wird, dadurch gekennzeichnet, dass die Bohrung des Pressblockes gegen sein hinteres Ende zu mit einer z. B. trichterförmigen Erweiterung versehen und auf den Dorn vor dessen Einführung in den Pressblock ein ring-oder manschettenartiger Körper aus einem glasartigen Schmiermittel aufgezogen wird, der so ausgebildet ist, dass er beim Pressvorvorgang die Erweiterung am Pressblock zumindest teilweise ausfüllt.