<Desc/Clms Page number 1>
Notbremse für Kraftfahrzeuge mit Flüssigkeitsdruckbremsen
EMI1.1
<Desc/Clms Page number 2>
SchalterGefahrfall die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Im Notfalle besteht mittels der Notbremse die Möglichkeit, das Flüssigkeitsbremssystem mit einem Finger in Bruchteilen von Sekunden schneller und zielsicher einzusetzen, denn der Weg des Fingers zu einem Taster, vorzugsweise einem Ringtaster am Lenkrad, ist wesentlich kurzer als der Weg des Fusses vom Gashebel weg zum Fussbremshebel hinüber und zum Bremshebel herunter. Der Fuss kann ausserdem fehltreten. Im Schock werden die Hände bis zu einer Sekunde rascher betätigt als die Beine. Besonders günstig ist die Anordnung einer Ringtaste am Lenkrad, weil durch die Umkrampfung des Lenkrades unter der Schockwirkung die Notbremsung automatisch eingeleitet wird.
Der Zeitgewinn lässt den Bremsvorgang früher beginnen. Die Bremskraft der Notbremse ist mit
EMI2.1
rigen Strassenzustandes muss verhindert sein. Die restliche, an den gegebenen Strassenzustand bzw. Fahrbahnkraftschluss sich anpassende feiner dosierte Bremsung wird mittels der Fussbremse durchgeführt. Die Elektronotbremse leistet für die Fussbremse eine Vorarbeit, da durch sie ein höherer Bremsflüssigkeitsdruck bereits vorhanden ist. Beim Rutschen wird der Taster einfach freigegeben.
Soweit das Bremssystem mit einem Überlaufventil versehen ist, das bei Betätigung des Kolbens des Hauptbremszylinders geschlossen wird, lässt man die erfindungsgemässe Einrichtung auf diesen Kolben einwirken. oder man sieht eine Sperre vor, welche dieses Überlaufventil bei Auslösung der Notbremsung unwirksam macht.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in mehreren beispielsweisen Ausführungsformen schematisch dargestellt. Es zeigen Fig. 1 ein einfaches Bremssystem, Fig. 2 ein ähnliches unter Verwendung eines Schaltrelais, Fig. 3 ein mehrstufiges Bremssystem, die Fig. 4 und 5 einen Ringtaster in Ansicht und Schnitt und Fig. 6 ein Schaltbild.
An einer Stromquelle l, z. B. der Batterie des Kraftfahrzeuges, ist das Solenoid 2a eines Elektromagneten 2 angeschlossen (Fig. l), der mittels eines Tasters 3 eingeschaltet werden kann. Dieser Taster befindet sich in der Nähe des Lenkrades, um vom Fahrer des Kraftfahrzeuges in kürzester Zeit betätigt werden zu können. Er kann vorzugsweise als Ringtaste am Lenkrad selbst vorgesehen werden oder an der Lenksäule angeordnet sein und einen in den Bereich des Griffrandes des Lenkrades reichenden Tasterhebel aufweisen. Der Anker 4 des Magneten ist über ein geeignetes Gestänge 5,6 mit dem Kolben 7 eines Arbeitszylinders 8 verbunden, der an die Bremsleitung 9 angeschlossen und mit Bremsflüssigkeit gefüllt ist.
Die Vorrichtung ist mit den erforderlichen Befestigungs-, Führungs-und Einstellmitteln versehen..
Wird bei einer Notbremsung der Taster 3 geschlossen, so wird die Spule 2a des Elektromagneten 2 vom Strom durchflossen und zieht den Anker 4 an, der über das Gestänge 5,6 den Kolben 7 in den Zylinder 8 hineinstösst und die in diesem enthaltene Bremsflüssigkeit in die Bremsleitung 9 presst, wodurch der Bremsvorgang eingeleitet wird. Beim Öffnen des Tasters 3 wird die Spule 2a stromlos und die Bremsflüs- sigkeit strömt von der Leitung 9 in den Zylinder 8 zurück und bringt den Kolben 7, das Gestänge 5, 6 und den Anker 4 in die Ausgangsstellung zurück.
Jederzeit kann das Pedal der Bremse betätigt und eine normale Bremsung eingeleitet werden.
Da zur Herbeiführung einer genügenden Magnetkraft bei der geringen Spannung der gewöhnlichen Kraftfahrzeugbatterie mit grossen Stromstärken gearbeitet werden muss, ist es zweckmässig, den Arbeitsstrom mittels eines Schaltrelais, das vom Taster betätigt wird, ein-und auszuschalten. Eine solche Anordnung zeigt die Fig. 2. Das Schaltrelais ist mit 10 bezeichnet. Im übrigen ist die Einrichtung unverändert gegenüber der Vorrichtung nach Fig. 1.
Um eine zu heftige Bremsung und die damit verbundenen Gefahren zu vermeiden, kann in Ausgestaltung der Erfindung die Bremskraft stufenweise erhöht werden, was besonders vorteilhaft ist. Gemäss Fig. 3 besteht eine solche Vorrichtung aus der Stromquelle 1, einem ersten Solenoid 2a, dem Taster 3, dem Air ker 4, dem Gestänge 5, 5a, 6,6a, einem Arbeitskolben 7 und dem an die Bremsleitung 9 angeschlossenen Zylinder 8. Zwischen dem Anker 4 und dem Gestänge 5,6 ist der Anker 11 eines zweiten Elektromagneten 12 vorgesehen. Zwischen den beiden Ankern besteht keine magnetische Verbindung. Der Anker 4 liegt miteinemaus unmagnetisierbatem Material bestehenden Fortsatz 6a an dem Anker 11 an, so dass er sich von diesem abheben kann.
Das Solenoid 12a ist über einen vom Anker 4 betätigten Schalter 13 an die Stromquelle 1 angeschlossen. Da der Anker 4 und die Kontakte des Schalters 13 unterschiedlich grosse Bewegungen ausführen. sind Federn 14, 15 zwischengeschaltet. indem ein vom Anker 4 ausgehendes Gestaan- ge 16 in einem Federteller 17 endigt und zwischen diesem und derKontaktplatte die Feder 14 und die Feder 15 zwischen der Kontaktplatte und einem ortsfesten Federteller 18 angeordnet ist.
Wird der Taster 3 geschlossen, so spricht der Magnet 2 an und der Anker 4 leitet über den Anker 11 und das Gestänge 5,5a, 6,6a den Kolben 7 und den Zylinder 8 den Bremsvorgang ein. Vor Erreichen seiner Endlage überwindet die Kraft der Feder 14 die der Feder 15, wodurch der Schalter 13 geschlossen und das
<Desc/Clms Page number 3>
nächste Solenoid 12a eingeschaltet wird. Dieses verstärkt die auf den Kolben 7 wirkende Kraft und damit auch die Bremskraft.
Beim Öffnen des Tasters 3 wird der Elektromagnet 2 stromlos, wodurch die Feder 15 den Anker 4 vom
Anker 11 abhebt, den Schalter 13 öffnet und damit den zweiten Elektromagneten 12 abschaltet.
Die in den Zylinder 8 zurückströmende Bremsflüssigkeit stellt die Ausgangslage der bewegten Teile wieder her.
Es können natürlich mehr als zwei Stufen vorgesehen werden, z. B. durch Unterteilung der Wicklung des Solenoids 12a und Zuordnung von weiteren, von der Stellung des Ankers 11 abhängigen Kontakten.
Ein Beispiel über die Bauart des Ringtasters zeigen die Fig. 4 bis 6. Der Ringtaster läuft parallel zum
Griffrand 21 des Lenkrades in einer Entfernung, die vom Querschnitt des Griffrandes, der unterschiedlichen
Handgrösse u. dgl. abhängt, welche etwa 5 cm beträgt. Die Hand darf bei Gefahr aus Sicherheitsgründen vom Lenkrad sich nicht entfernen. Durch diese Forderung ist die Lage des Tasters vorgegeben. Nur durch eine solche entsprechende Anordnung des Tasters wird im Zusammenhang mit einer augenblicklich wir- kenden Bremseinrichtung eine dem heutigen Verkehr angepasste Notbremse geschaffen, weil die Zeitspan- ne zwischen dem Moment, in dem die Gefahr erkannt und dem Zeitpunkt, in dem die Bremsung einge- leitet wird, auf ein Minimum herabgesetzt wird.
Der Ringtaster gemäss der Fig. 4 und 5 besteht aus einem starr am Lenkrad 21 befestigten Mittelring
22, der mit einem Pol der Stromquelle 1 des Kraftfahrzeuges verbunden ist. An diesem Mittelring 22 sind isoliert der Ring 24 oben und ein Ring 25 unten angeordnet, die beweglich sind. Sie stehen mit dem zwei- ten Pol der Stromquelle über die Elektronotbremse 2 des Kraftfahrzeuges in Verbindung. An diesen drei
Ringen sind zueinander korrespondierend Kontakte 26, 27 angeordnet, die schon durch eine geringe Bewe- gung der Ringe 24 oder/und 25 geschlossen werden. Sowohl bei einem Fingerdruck auf den Oberring 24 als auch auf den Unterring 25 wird die Elektronotbremse in Betrieb gesetzt. Durch isolierte Federn 28 werden die Kontakte wieder getrennt, sobald der Fingerdruck aufhört.
Bezüglich des Querschnittes bilden die drei Ringe vorzugsweise Teile eines einzigen Ringes, so dass sich ein gefälliges Aussehen ergibt.
Der Abstand des Ringtasters vom Griffrand des Lenkrades und die Kraft der die drei Ringe in Abstand haltenden Federn muss so gross bemessen sein, dass ein unbeabsichtigtes Betätigen der Notbremse ausgeschaltet ist.
Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausfuhrungsformen beschränkt. Die Erfindung ist naturgemäss auch auf Luftdruckbremsanlagen anwendbar, wobei an Stelle eines an der Bremsleitung angeschlossenen Arbeitszylinders ein Regel- oder Auslöseorgan treten kann, das einen Servomotor steuert. Bei den dargestellten Vorrichtungen werden zweckmässig Anschläge zur Hubbegrenzung vorgesehen, wodurch die Bremskraft beschränkt wird. Vorzugsweise sind diese Anschläge und damit die Brennkraft einstellbar. Die beiden Magneten 2 und 12 können durch einen einzigen mit unterteilter Wicklung ersetzt werden. Auch kann bei der stufenweisen Schaltung der Einrichtung ein Schaltrelais vorgesehen werden. Selbstverständlich ist die erfindungsgemässe Notbremse auch für Anhänger geeignet.
Der Ringtaster kann auch einer Anzahl parallel zueinander geschalteter, über den Umfang des Lenkrades verteilter Einzeltaster bestehen. Das Ge- stange5, 6 kann auch auf das Bremspedal oder auf denvon diesem betätigtenArbeitskolben wirken. Schliess- lich sei erwähnt, dass mehrere parallel geschaltete Taster vorgesehen sein können, um Mitfahrende die Möglichkeit einer leichten Notbremsung zu geben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Notbremse für Kraftfahrzeuge mit Flussigkeitsdruckbremsen, bei der ein Elektromagnet Nber einen Schaltet aneinet Stromquelle des Kraftfahrzeuges angeschlossen ist und mit seinem Anker beim Schliessen des Schalters die Notbremsung einleitet, dadurch gekennzeichnet, dass der Schalter aus einem, wie an sich bekannt, im Bereich des Griffrandes des Lenkrades angeordneten Taster, wie Ringtaster od. dgl. besteht, der sich vorzugsweise im Abstand von 5 cm von diesem Rand befindet, und der Magnetanker oder der von diesem ausgelöste Servomotor auf den Kolben des Hauptbremszylinders oder auf den Kolben eines gesonderten, in einer Zweigleitung der Bremsleitung angeordneten Zylinders wirkt.