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Schussfolgeregler
Die Erfindung betrifft einen Schussfolgeregler für selbsttätige Feuerwaffen, insbesondere Infanteriewaffen, vorzugsweise Waffen mit Hahnschlagzündung. Es sind Schussfolgeregler bekannt, die die Schussfolge durch Zu- oder Abschalten von zusätzlichen Puffern oder durch Ändern des Verschlussweges oder durch ein Verzögerungsglied beeinflussen. Sie haben den Nachteil eines vergleichsweise engen Regelbereiches, beispielsweise zwischen 600 und 750 Schuss/Min. Der praktische Wert dieser Vorrichtungen ist daher nicht gross.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, einen Schussfolgeregler mit weitem Regelbereich zu schaffen, beispielsweise von 350 bis 400 auf 1000 und mehr Schuss/Min., insbesondere für Waffen mit Hahnschlagzündung. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass an einem Hahnansatz, der eine an sich bekannte Fangrast für den Abzugshebel trägt, der Fangrast gegenüberliegend, eine Verzögerungsrast vorgesehen ist, die mit einem im Abzugskasten auf der Abzugachse gelagerten Winkelhebel, dem Verzögerungshebel, zusammenwirkt, wobei der Verzögerungshebel an seinem mit der Verzögerungsrast zusammenwirkenden Arm eine an dieser unter Hemmung abgleitende Verzögerungsnase aufweist, während an seinem andern Arm eine ihn in Wirkstellung schwenkende Feder angreift.
Bei einer auf Dauerfeuer und Einzelfeuer einstellbaren Waffe wird zweckmässig das Dauer-
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Einzelfeuer-Einstellorganist als Schwenkwelle ausgebildet, die mit Steuerflächen zur Betätigung des Verzögerungshebels über dessen federbeeinflussten Arm versehen ist, wobei die Feder den Verzögerungshebel und die Schwenkwelle in kraftschlüssiger Verbindung hält.
Die Schussfolgeregelung über das den Schlagbolzen steuernde Organ, insbesondere über den Hahn, bietet nicht nur den Gebrauchsvorteil des sehr weiten Regelbereiches ; sie lässt sich auch in überraschend einfacher Weise verwirklichen, bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sogar durch Hinzufügen von nur zwei Bauteilen, nämlich dem Verzögerungshebel und seiner Schwenkfeder. Der dafür nötige Aufwand ist so gering, dass die Abzugsvorrichtung serienmässig mit dem Schussfolgeregler gebaut werden kann und, wenn dieser nicht gefordert wird, die betreffenden Teile einfach fortgelassen werden.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispieles, aus der Zeichnung und den Schutzansprüchen. Es zeigen unter Weglassung für das Verständnis nicht notwendiger Bauteile bei einer Waffe mit Hahnschlagzündung Fig. 1 in Seitenansicht die Abzugsvorrichtung in Ruhestellung, auf normales Dauerfeuer eingestellt ; Fig. 2 die Abzugsvorrichtung auf langsames Dauerfeuer eingestellt, u. zw. bei zurückgenommener Ab- zugszunge ; Fig. 3 das Griffstück der Waffe in Seitenansicht, wobei die Abzugszunge in Ruhestellung steht und die Waffe auf Einzelfeuer eingestellt ist ; Fig. 4 Draufsicht auf Griffstück und
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;Draufsicht ; Fig. 8-12 den Fanghebel in Vorderansicht, Draufsicht, beiden Seitenansichten und einer Einzelheit ;
Fig. 13-15 den Hahn in Vor-
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;teribrecherhebel in Seitenansicht und Draufsicht ; Fig. 18 die Sicherungswelle in Ansicht ; Fig. 19, 20 und 21 den Verzögerungshebel in Vorderansicht, Draufsicht und Seitenansicht.
Mit 1 ist das Griffstück der Waffe bezeichnet, mit 2 der beispielsweise aus Blech gefertigte Abzugskasten, in welchen die Abzugsvorrichtung leicht austauschbar eingebaut ist. Auf der in den Seitenwänden des Kastens 2 befestigten Achse 3 sind die Abzugszunge 4, der Abzugshebel 5 und der später noch zu beschreibende Verzögerungs- hebel 18 gelagert. Der Abzugshebel 5 weist einen Arm 5a mit Fangrast 5b auf, mit der er mit der Hahnrast 6b am Ansatz 6a des Schlaghahnes 6 zusammenwirkt. Der Hahn 6 ist auf der Achse 7 gelagert. Auf dieser Achse sitzen auch die Schlagfedern 8, die jede mit ihrem kurzen Arm 8a am Rücken des Hahnes 6 angreift.
Am Hahn 6 ist eine Nase 6c angebracht, an welcher der Hahn vom Unterstellhebel 9 unterstellt wird, bis diese
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Unterstellung vom Verschluss V aufgehoben wird, wenn dieser seine verriegelte Stellung erreicht hat. Die Stützkante für die Hahnnase 6c am Unterstellhebel 9 ist mit 9a bezeichnet. Der Hebel 9 selbst ist auf der Achse 10 gelagert und steht unter der Einwirkung der auf der gleichen Achse sitzenden Drahtschenkelfeder 11. Diese greift mit ihrem Schenkel 11a am Unterstellhebel 9 an, mit ihrem Schenkel llb am Abzugshebel 5. Der Unterstellhebel 9 besitzt ausserdem die Arme 9b und 9c; beide Arme wirken mit dem Verschlussstück V in noch zu beschreibender Weise zusammen.
Bei 12 ist am Abzugshebel 5 der Unterbrecherhebel 13 angelenkt ; er weist zwei seitliche Ansätze 13a auf, mit welchen er an dem Arm 5e des Abzugshebels 5 anschlägt ; zugleich dienen die Ansätze 13a den Schenkeln 8b der Hahnschlag- federn als Widerlager. Die Federn 8 wirken da-
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der Fanghebel16 gelagert ; die Feder 17 versucht, ihn in Wirkstellung, gegen den Uhrzeiger hochzu-
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den Arm 16a versehen, der mit einer Nase 4a an der Abzugszunge 4 zusammenwirkt, derart,
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Im Abzugskasten 2 ist schliesslich die Siche- rungswelle 14 gelagert. An ihrem an der linken Seite des Waffengehäuses vorstehenden Ende
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schnitt mit dem rückwärtigen Arm 13b des Unterbrecherhebels 13 zusammenwirkt, derart, dass der Unterbrecher unwirksam ist, wenn er in den Einschnitt eintreten kann (Fig. 1 und 2), hingegen wirksam, wenn er bei gedrehter Welle 14
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Einschnitt 14b versehen, in den je nach der Stellung der Sicherungswelle 14 der nach rückwärts gerichtete Arm des Abzugshebels 5 beim Durchziehen der Abzugszunge 4 eintreten kann.
Der Einschnitt 14b dient ausserdem der Steuerung des auf der Abzugsachse 3 gelagerten Ver- zögerungshebels 18, dessen rückwärtiger Arm 18a bei Einstellung auf normales Dauerfeuer (D in Fig. 3) auf dem vollrunden Teil der Sicherungswelle 14 aufliegt (Fig. 1), während er bei Einstellung auf langsames Dauerfeuer (d in Fig. 3)
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18 hat noch einen zweiten Arm 18b. Bei der tatsächlichen Ausführung ist der Arm 18b eine Gi-
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miger Blechbiegeteil ist. Für das Verständnis der schematischen Darstellung in Fig. 1 und 2 genügt indessen, dass ein Arm 18b vorhanden ist, der in einem Haken 18b'endet.
Dieser Haken ist dazu vorgesehen, mit der Nase 6d am Hahn- ansatz 6a zusammenzuwirken, derart, dass der
Haken, wie noch im Zusammenhang zu beschrei- ben, den Hahn am Ansatz 6a/6d abfängt, wenn der Hahn vom Verschlussstück V im Uhrzeiger- sinn geschwenkt wird. Jedoch sind die Eingriffs- verhältnisse so gewählt, dass keine zugfeste, selbst- hemmende Hakenverbindung entsteht, vielmehr die Hahnschlagfeder 8 stark genug ist, da am
Verzögerungshebel 18 von der diesen gegen den
Uhrzeiger schwenkenden Feder 19 herrührende Drehmoment einschliesslich des Reibungswider- standes zu überwinden. Das Zusammenwirken von
Hahn 6 und Verzögerungshebel 18 bewirkt die
Drosselung des Dauerfeuers.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist bei normalem Dauerfeuer D" (Fig. l) folgende :
Angenommen, das Verschlussstück V befinde sich in rückwärtiger Stellung, wobei es mit seiner Fangrast W am Fanghebel 16 bei 16b anliegen würde. Beim Durchziehen des Abzuges 4 wird dann über 4a, 16a der Fanghebel 16 mit dem Uhrzeiger geschwenkt und gibt das Verschlussstück V, dessen Vorderkante etwa bei 20 steht, frei.
Der Hahn 6 befindet sich, vom vorher zurückgelaufenen Verschlussstück V gespannt, noch in Spannstellung, wobei seine Nase 6c auf der Stützkante 9a des Unterstellhabels 9 aufliegt. Erst das vorlaufende Verschlussstück löst den Unterstellhebel 9 aus, derart, dass der Hahn 6 frei wird, wenn das Verschlussstück sich in Verriegelungsstellung befindet. Der Verzögerungshebel 18 ist bei normalem Dauerfeuer wirkungslos, weil ihn die Sicherungswelle 14 über seinen Arm 18a am Einschwenken in den Bereich des Hahnansatzes 6a hindert.
Soll nun gedrosseltes Dauerfeuer abgegeben wer- den (Fig. 2), wird'die. Sicherungswelle J auf d (Fig. 3) eingestellt, derart, dass der rückwärtige Arm 18a des Verzögerungshebels 18 von der Feder 19 in den Ausschnitt 14b der Sicherungswelle hineingezogen wird. Dabei macht'der Verzöge- : rungshebel 18 eine Drehung gegen den Uhrzeiger, so dass rder Haken 'am Arm. M in den Bewegungsbereich der Nase am Hahnansatz 6a gelangt, wenn der Abzug durchgezogen ist.
Wird nun, unter der Voraussetzung, dass das Verschlussstück sich in verriegelter Stellung befinde und soeben ein Schuss gelöst worden ist, der Hahn vom zurücklaufenden Verschlussstück V mit, dem Uhrzeiger in die Spannstellung geschwenkt, d. h. nach unten gedrückt, gleitet der Hahnansatz 6a über 1 den Haken 18b' am Verzögerungshebel 18, wobei er diesen gegen die Wirkung der Feder 19 etwas zurückschwenkt, bis die Haikenarme 18b an der Hahnnase einschnappen.
Gleichzeitig ist aber auch der Unterstellhebel 91 wirksam geworden, indem er mit seiner Stützkante 9a den Hahn 6 an der Nase 6c unterstellt und den Hahn 6 so am sofortigen Hochschnellen
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genwärtig nicht wirksam und wird es erst, wenn (der Fanghebel 16 ist unwirksam) das vorlaufen- de Verschlussstück V den Unterstellhebel 9 aus- löst, so dass die Hahnnase 6c-an der Stützkante 9a abgleiten und nun die Kraft der Schlagfeder
8 auf den Verzögerungshebel 18 einwirken kann.
Die zusammenwirkenden Flächen an der Hahn- nase 6d und am Haken 18b'des Verzögerungs- hebels 18 sind so angestellt, dass das System nichtselbsthemmend wirkt, vielmehr bei stärkerer
Schlagfeder 8 als Verzögerungshebel-Rückstellfeder 19 der Hahn vom Verzögerungshebel 18 nur kurz aufgehalten wird und dann auf den Schlagbolzen trifft, worauf sich der beschriebene Vorgang wiederholt.
Bei Feueruntertbrechung wird das Verschlussstück V vom Fanghebel 16 in seiner rückwärtigen Stellung festgehalten, und dabei hält auch der Unterstellhebel den Hahn 6 in Spannstellung.
Bei Betätigung des Abzuges 4 läuft das Verschlussstück V in die Verriegelungsstellung vor, führt aus dem (nicht gezeichneten) Gurt eine Patrone in der üblichen Weise in das Patronenlager ein, schliesst dieses, betätigt den Unterstellhebel 9 derart, dass der Hahn 6 frei wird, wenn die Verriegelung beendet ist.
Soll bei Feuerunterbrechung nicht unmittelbar weiter geschossen werden, ist der Sicherungshebel c in die Stellung zo (Fig. 3) zu bringen, wo- durch der Hahn 6 über den Abzugshebel 5 blokkiert wird.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schussfolgeregler für selbsttätige Feuerwaffen, mit einem Verzögerungshebel, insbesondere für Waffen mit Hahnschlagzündung, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Hahnansatz (6a), der eine an sich bekannte Fangrast (6b) für den Abzugshebel (5) trägt, der Fangrast (6b) gegenüberliegend, eine Verzögerungsrast (6d) vorgesehen ist, die mit einem im Abzugskasten (2) auf der Abzugsachse (3) gelagertem'Winkelhebel, dem Verzögerungshebel (18) zusammenwirkt, wobei der Verzögerungshebel (18) an seinem mit der
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Verzögerungsnase (18b') aufweist, während an seinem andern Arm (18a)
eine ihn in Wil1"kstel- lung schwenkende Feder (19) angreift.