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Gehänge für Durchgangsöfen, insbesondere für Emaillierofen
Bei Durchgangsöfen ist in der Längsrichtung des Ofens eine Förderkette, ein Gliederband od. dgl. angeordnet, an welchem Gehänge angebracht sind, die das der Wärme auszusetzende Gut tragen. Die Fördereinrichtung wird durch einen Motor angetrieben. Bei schlechter Beladung oder beim Abreissen von Aufhängehaken kann es vorkommen, dass dasGut eines Gehänges den Durchgang durch den Ofen blockiert.
Die nachfolgenden Gehänge bringen weiteres Cut an die Stelle der Störung, und es wird somit die Stauung immer noch vergrössert. Da für die Anlage normalerweise kein Bedienungsmann vorgesehen ist, ist durch das Auflaufen mehrerer Gehänge der Schaden oft schon sehr gross, bis die Anlage abgestellt wird.
Die Verwendung von Überstromrelais bei dem die Fördereinrichtung antreibenden Motor ist nicht möglich, da die normalen Bewegungswiderstände bereits sehr gross sind, so dass sich derartige Stauungen nicht in einem wesentlichen Überstrom äussern können.
Es ist bekannt, die Gehänge an den Förderketten beweglich oder auch lösbar aufzuhängen, doch geschieht dies zwecks leichter Auswechselbarkeit. Beschädigungen grösserer Mengen des Gutes und der Ofenwände bei Stauungen können dadurch aber nicht verhindert werden, weil ohne rechtzeitige Abstellung zahlreiche Gehänge auflaufen.
Erfindungsgemäss wird die Stauung und damit der Schaden auf ein Mindestmass herabgesetzt, indem die bei Überschreitung der betriebsmässigen Kräfte eintretende Relativbewegung beweglicher Gehänge gegenüber andern Teilen zur Betätigung eines Kontaktes zur Stillsetzung des Antriebes herangezogen wird.
In den Figuren sind Ausführungsbeispiele schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt den Teil eines Längsschnittes durch einen Ofen und Fig. 2 einen Schnitt quer zur Längsachse des Ofens. Oberhalb des Ofens 1 ist eine Förderkette oder ein Gliederband 2 angeordnet. Mit diesem Gliederband sind Aufhängevorrichtungen 3 fest verbunden, an die sich über Gelenke 4 die Gehängestangen 5 anschliessen. Diese Gehängestangen reichen durch einen Längsschlitz in den Ofenraum hinein.
Zur Vermeidung von Wärmeverlusten ist der Schlitz durch sogenannte Schuppenbleche 6, die sich bei der Bewegung der Gehängestangen mitbewegen, abgedeckt. Innerhalb des Ofens tragen die Gehängestangen in irgendeiner zweckdienlichen Art das zu erwärmende Gut 7. Wirkt infolge einer Stauung des Gutes im Ofenraum eine übermässige Kraft auf die Gehängestangen, so werden diese bei der Vorwärtsbewegung der Förderkette, die in der Fig. 1 nach rechts erfolgt, ausschwenken. Sie schliessen dabei den in den Figuren schematisch dargestellten Kontakt 8, der über einen Schleifbügel 9 und Stromschienen 10 die Abstellung des Motors vermittelt.
Damit bei den betriebsmässig normalen Kräften die Stangen nicht ausschwenken oder zumindest nicht so weit ausschwenken, dass der Kontakt betätigt wird, müssen die Gelenke eine gewisse Steifigkeit aufwei- sen. Diese kann durch bekannte Mittel, wie erhöhte Reibung, vorgespannte Federn oder durch ein Bruchglied mit beschränkter Festigkeit, beispeilsweise, wie schematisch angedeutet ist, durch eine Drahtverbindung 11 erzielt werden.
Es ist zur Eingrenzung des Schadens im Ofen noch weitaus günstiger, wenn bei Stauungen die Verbindung zwischen den Gehängestangen und deren Aufhängevorrichtung vollkommen gelöst wird. Eine derartige Einrichtung ist in den Fig. 3, 4 und 5 dargestellt. Die Gehängestangen 5 sind hier nicht mit Gelenken, sondern mittels einer vollständig lösbaren Verbindung 12, z. B. durch Ösen und Haken an ihrer Aufhänge-
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vorrichtung 3 befestigt. Bei Stauungen löst sich diese Verbindung. und die Gehängestange fällt ab. Durch eine auf ihr angebrachte Traverse 13 werden die Stromschienen 10 zur Betätigung der Abstellvorrichtung für den Motor leitend verbunden. Überdies wird durch diese Traverse die Fallbewegung der Gehängestangen begrenzt.
Damit die Gehängestange nur bei übermässigen Kräften vom Haken abgleiten kann, kann, wie Fig. 5 zeigt, eine Schlaufe 14 mit beschränkter Festigkeit verwendet werden. Es ist aber auch möglich, an Stelle dieser einfachen Vorrichtung an sich bekannte Ausklinkvorrichtungen, gegebenenfalls mit einstellbarer Federspannung, zu verwenden. Für die Erfindung ist es auch nicht wesentlich, dass der Kontakt durch eine Traverse auf blanken Stromschienen vermittelt wird, es können auch andere, an sich bekannte Kontaktvorrichtungen verwendet werden. Blanke Sçh1eifleitungen lassen sich vermeiden, wenn man die bekannten Kontakt-Signalkabel verwendet, bei welchen durch einen Druck auf den Mantel zwei Drähte im Innern des Kabels zur Berührung gebracht werden.
Bei den dargestellten Anordnungen wirken im normalen Betrieb die Reibungskräfte der Schuppenbleche 6 auf die Gehängestangen 5 ein. Die durch die Stauung bewirkte Kraft muss diese Kräfte wesentlich überschreiten. Bei sehr leichtem Gut kann es vorteilhaft sein, die Schuppenbleche durch den unmittelbar mit der Förderkette 2 verbundenen Teil 3 mitnehmen zu lassen. Dies kann entweder durch Fortsätze an diesem Teil geschehen, oder es kann dieser Teil bis in den Ofenraum fortgesetzt werden, wobei die Gelenke (4 in Fig. l) oder die lösbaren Verbindungen (12 in Fig. 3) im Ofenraum selbst unterzubringen sind und daher entsprechend wärmefest sein müssen.
Es berührt den Erfindungsgedanken nicht, dass dann die Kontaktvorrichtung mit durch die Öffnungen in den Schuppenblechen hindurchgeführten Hilfsgestängen betätigt werden müssen.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Gehänge für Durchgangsöfen, nsbesondere für Emaillieröfen, das von einer Förderkette od. dgl. in der Längsrichtung des Ofens (1) bewegt ist und dessen. Gehängestangen (5) relativ zu ihrer Aufhängeeinrichtung (3) an der Förderkette (2) derart in ihrer Lage veränderlich sind, dass bei Überschreitung der betriebsmässig normalen Kräfte, die auf die Gehängestangen in der Längsrichtung des Ofens einwirken, sich die relative Lage ändert, dadurch gekennzeichnet, dass eine Kontaktvorrichtung vorgesehen ist, die bei dieser Lageänderung betätigt wird.