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Kippbaren, umlaufender Konverter
Zur Erzielung metallurgischer Vorteile und zur Beschleunigung des Blasverfahrens werden neuerdings Konverter vielfach um ihre Längsachse drehbar ausgeführt. Während des Blasens, insbesondere durch eine von oben her eingeführte Frischmittellanze, wird das Gefäss schräggestellt und in dieser Schräglage gedreht. Auf diese Weise wird eine gute Durcharbeitung des Eisenbades und eine gleichmässigere Abnutzung des Futters erzielt. Die Stickstoffaufnahme des Bades ist dabei gering, es kann im übrigen mit Sauerstoff oder mit sauerstoffangereicherter Luft gefrischt werden.
Mit zunehmender Grösse der Gefässe macht d'e Drehlagerung im Kippgestell immer mehr Schwierigkeiten. Die Gefässe haben grosse Durchmesser (6 m und mehr) und Inhalte bis zu 100 t, und es ist schwierig, die Gefässe so zu lagern, dass während des Drehens keine Lockerung des Futters, keine Stösse und kei-
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beieinem kippbaren, umlaufendenKonverterGefässbodenmitte ein Zapfenlager vorgesehen ist. Bei einem derartigen Konverter ist erfindungsgemäss das Konvertergefäss in einem glockenartigenKippgestell gelagert, das an seinem Umfange die Kippzapfen und die Stützrollen aufweist sowie an seinem Grund das Spurgelenklagerund den Drehantrieb f ! irden Konverterboden- zapfen trägt.
Da das Gefäss nach beiden Seiten hin gekippt werden soll, werden entsprechend zweiP aare von
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nenden Laufring lusgerUstet, der sich gegen die besagten Rollen abstützen kann.
Die neuartige Ausbildung des Kippgestelles samt der Lagerung für den Konverter hat den Vorzug, dass sie trotz der enormen Gewichte des Gefässes und des grossen Durchmessers dieses Gefässes und des entsprechend noch grösseren Durchmessers der Lagerung samt dem Drehantrieb noch innerhalb des vom Konvertermund bestimmten Schwenkkreises des Konvertergefässes untergebracht werden kann, ohne dass die Festigkeit darunter leidet und ohne dass unzulässige, den ruhigen Lauf des Gefässes störende Formänderungen auftreten.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel für die Erfindung dargestellt. F ig. 1 zeigt eine Seitenansicht mit einem Teilschnitt und Fig. 2 eine Ansicht von der Unterseite des in waagrechte Lage gebrachten Konvertergefässes her.
Das entsprechend der Drehbewegung symmetrisch ausgebildete Konvertergefäss 1 ist an seinem Boden 2 mit einem Zapfen 3 versehen, der kugelige Flächen 4 aufweist, mit denen er in entsprechenden Lagerflächen 5 einer Glocke 6 abgestützt ist. Der Zapfen besitzt eine Nut 7, in welche ein Stift 8 eingreift, so dass der Zapfen geger. Herausgleiten in axialer Richtung gehalten ist. Ein Fortsatz 9 des Zapfens dient zum Herausdrücken des Konvertergefässes in axialer Richtung nach Lösen des Stiftes 8. Ausser in dem Lager 4,5 ist das Konvertergefäss mittels eines angeschweissten und den Mantel verstärkenden Laufringes 10 in den Rollen 11 bis 14 abgestützt, die ihrerseits in Pratzen 15 an der Glocke 6 gelagert sind.
In der Stellung nach Fig. 1 ist das Konvertergefäss nach Art einer Dreipunktabstützung gelagert, und zwar im Spurlager 4, 5
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und in den Rollen 11 und 12.
Die Glocke 6 trägt auch die Kippzapfen 18, die in feststehenden Lagern 19 gehalten sind, und an denen auch der Kippantrieb 20 für das Gestell und damit das Konvertergefäss angreift. Die Glocke 6 kann mit einem Verstärkerrirg 21 versehen sein, an welchem die Zapfen 19 und die Pratzen 15 befestigt sind.
Der Drehantrieb für das Konvertergefäss wird durch zwei Motoren 24 und 25 mit den entsprechenden Übersetzungsgetrieben 26 und 27 gebildet, die ein Zentralrad 28 treiben. Dieses Zentralrad liegt in der
Mittelebene des Spurgelenklagers. Sollten sich kleine Abweichungen des Konvertergefässes von seiner theoretischen Lage ergeben, so hat dies keinen Einfluss auf die Drehmitte des Zentralrades 28. Der Antrieb arbeitet daher weitsehend störungsfrei.
Wie die Fig. 1 zeigt, können die gesamte Lagerung und der Antrieb im Drehkreis 30 des Konvertergefässes untergebracht werden, so dass sich an der Bühne und am Gerüst keine Schwierigkeiten ergeben, und die
Arbeitsleute nicht durch hervorstehende Teile beim Kippen gefährdet werden.
Die Erfindung kann in mannigfaltiger Hinsicht abgewandelt werden. Die Glocke 6 kann gegebenen- falls Durchbrüche erhalten. Sie kann auch durch eine sternartige Rippen-oder Speichenanordnung ersetzt werden. Statt des'Zapfens 3 kann auch eine Druckkugel bzw. eine Druekhalbkugel am Konverterboden angeordnet werden, die mit einer entsprechenden Kugelpfanne das Drehlager bildet. Wenn die Platzver- verhältnisse es erlauben, kann der Drehantrieb unmittelbar in die Längsachse bzw. Drehachse des Konver- tergefässes gelegt werden. Statt mehrerer Motoren kann ein einziger Drehmotor angewendet werden, doch hat die Anordnung mehrerer Motoren den bedeutsamen Vorzug der Verkleinerung der einzelnen Motoren undder Verminderung der Zahndrücke, diebei den gewaltigen, zu drehenden Massen kaum zu beherrschen- de Grenzwerte erreichen können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kippbarer, umlaufender Konverter, dessen Gefäss in drei Punkten derart abgestützt ist, dass zwei
Rollen am Umfang laufen und in der Gefässbodenmitte ein Zapfenlager vorgesehen ist, dadurch gekenn- zeichnet, dass das Gefäss in einem glockenartigen Kippgestell (6) gelagert ist, welches an seinem Umfang die Kippzapfen (18) sowie die Stützrollen (11-14) und an seinem Grunde das Spurgelenklager (4, 5) und den Drehantrieb (24 - 27) für den Konverterbodenzapfen (3) trägt.