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Schleif-oder Polierscheibe
Bei der Herstellung von Schleif- oder Polierscheiben hat man zur Einbindung der sogenannten Schleifkörper, die beispielsweise aus Korund, Siliziumkarbid ; Quarz, Granat, Diamant od. dgl. bestehen, oder zum Einbinden der Polierkörper, wie sie vorzugsweise in Form von Metalloxyden benutzt werden, die verschiedensten Trägerstoffe benutzt. So werden beispielsweise Polierscheiben für Glas als Pech-, Filz-, Zinn-, Naturharz-, Holz- und Hartgummischeiben ausgebildet.
Während im allgemeinen die eingebundenen Schleifkörper keine Zuführung besonderer Schleifmittel bedingen, ist das aber bei den genannten Polierscheiben der Fall, so dass stets unter weiterer Zugabe von Poliermitteln, beispielsweise
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zu verbessern, um insbesondere bei Polierscheiben zu erreichen, dass beim Polieren keine Poliermittel zugesetzt werden müssen. Die Verbesserung der Scheiben soll vorzugsweise darin bestehen, dass mit höheren Drücken und Umfangsgeschwindigkeit geschliffen bzw. poliert werden kann, womit es gelingt, die Schleif- und Polierzeiten wesentlich zu vermindern. Weiter soll eine bessere Anpassung der Scheiben an die zu schleifenden bzw. zu polierenden Oberflächen erreicht werden, womit wiederum eine Verkürzung der Schleif- und Polierzeiten verbunden ist.
Eine diese Aufgaben erfüllende Schleif- oder Polierscheibe, in der Schleifkörper aus Korund, Siliziumkarbid, Quarz, Granat, Diamant usw., oder Polierkörper, insbesondere aus Metalloxyden, in eine verschiedenartige Kunststoffe in Mischung enthaltende Masse eingebunden sind, kennzeichnet sich erfindungsgemäss dadurch, dass die Masse ausser einem Kunststoff hoher Festigkeit und Haftfähigkeit, insbesondere ausser einem Kunststoff wie Äthoxylinharz, wenigstens einen mit dem Kunststoff hoher Festigkeit und Haftfähigkeit vernetzbaren, hochelastischen Kunststoff, vorzugsweise einen vulkanisierbaren, synthetischen Gummi, etwa ein organisches Polysulfid, enthält. Durch Abwandlung des Mischungverhältnisses dieser beiden Komponenten lassen sich alle Zustände zwischen einer sprödharten und einer gummiartig weichen Einbindungsmasse herstellen.
Die genannten Kunststoffe bzw. Kunstharze unterliegen lediglich der Bedingung, dass sie sich mischen lassen müssen und dass sie keinen verschlechternden Einfluss auf die Schleif- bzw. Poliereigenschaften der Schleif- oder Polierkörper haben dürfen. Die neuen Scheiben haben den Vorteil, dass sie keine Schleif- oder Poliermittelzufuhr erforderlich machen und dass ihre Härte dem jeweiligen Verwendungszweck angepasst werden kann. Dadurch, dass die Einbindungsmasse nicht thermoplastisch ist, kann mit wesentlich höheren Drücken und mit höheren Umfangsgeschwindigkeiten geschliffen und poliert werden. Die Schleif- und Polierzeiten werden also wesentlich herabgesetzt.
Die Scheiben eignen sich dabei nicht nur zur Bearbeitung von Gläsern, sondern auch von Metallen, Mineralien und sonstigen Stoffen. Durch mehr oder weniger grosse Nachgiebigkeit der Bindemasse passen sich die Scheiben den zu schleifenden bzw. zu polierenden Oberflächen gut an und es verkürzen sicb die Schleif- und Polierzeiten auch aus diesem Grunde. Zur Erzielung der erforderlichen Grobhärte wirkt die Scheibe als Ganzes, während die erforderliche Feinhärte dadurch auftritt, dass aus Schleif- bzw. Poliermittelteilchen und dem Kunstharzgemisch bestehende Polierkörner auftreten, wobei durch Abwandlung von Korngrösse und Schleif-bzw. Poliermittelanteilen die Grob- bzw. Feinhärten auf beliebige Werte eingestellt werden können.
Ein besonders günstiger Aufbau der Schleif- oder Polierscheibe ergibt sich dann, wenn die Schleifoder Polierkörper ein in einen hochelastischen Kunststoff eingebettetes Korn aufweisen, das seinerseits
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ausser dem Schleif-oder Polierkorn eine dieses Korn einbindende Mischung aus mindestens einem Kunststoff hoher Festigkeit und Haftfähigkeit und aus wenigstens einem mit letzterem vernetzbaren, hochelastischen Kunststoff enthält.
Die Zeichnung gibt in schematischer, stark vergrösserter Darstellung den zuletzt genannten Aufbau einer erfindungsgemäss ausgebildeten Schleif-oder Polierscheibe wieder.
Fig.1 zeigt ein einzelnes Korn, während Fig. 2 ebenfalls stark vergrössert einen Ausschnitt aus einer derartigen Schleif- oder Polierscheibe mit Anlage an einen Werkstückteil veranschaulicht.
Fig. l zeigt, wie ein Korn einer erfindungsgemäss ausgebildeten Schleif- oder Polierscheibe, das in Wirklichkeit die Grössenordnung eines Millimeters aufweist, zunächst aus den Schleif- oder Polierkörpern 1 besteht. Diese Schleif- oder Polierkörper 1 sind in einer Masse 2 eingebunden, die erfindungsgemäss aus der Mischung wenigstens eines Kunststoffes hoher Festigkeit und Haftfähigkeit mit wenigstens einem hochelastischen Kunststoff besteht.
Fig. 2 zeigt den Aufbau del Polierscheibe als Ganzes. Mit 3 ist jeweils ein Korn bezeichnet, das den Aufbau des Kornes nach Fig. l besitzt. Die Gesamtheit dieser Körner ist in einen hochelastischen Kunststoff 4, vorzugsweise in einen vulkanisierbaren synthetischen Gummi, etwa in ein organisches Polysulfid, eingebettet. Durch diese Art des Aufbaues der Polierscheibe 5 vermag sie sich an die Oberfläche 6 des zu bearbeitenden Werkstoffes 7, de in der unterstellten Vergrösserung uneben erscheint, gut anzupassen, so dass es zu einer satten Anlage der Schleif- oder Polierscheibe 5 an den Werkstoff 7 kommt, womit sich die Schleif- oder Polierzeiten wesentlich verkürzen, soweit diese Verkürzung nicht bereits durch den neuartigen Aufbau der Schleif- oder Polierscheiben eintritt.
Ausführungsbeispiel einer Polierscheibe
Eine derartige Polierscheibe besteht erfindungsgemäss aus 12% Äthoxylinharz, 8% Polysulfid und 80% pulverisiertem Eisenoxyd. Bei der Herstellung mischt man zuerst das Ätiloxylinharz mit dem Polysulfid bei einer Mischtemperatur von 18 C bis zur völligen Durchmischung. Diese wird nach etwa 30 Minuten erreicht. Nunmehr wird das pulverisierte Eisenoxyd langsam zugenüscht und die gesamte Masse so lange durchgeknetet, bis eine innige Mischung der Komponenten erreicht ist. Der zur Härtung des Äthoxylinharzes erforderliche Härter kann auf verschiedene Weise zugesetzt werden. Bei Verwendung eines selbsthärtenden Äthoxylinharzes wird die Härtung bei einer Temperatur von 60 bis 80 C durchgeführt.
Bei Verwendung kalthärtender Äthoxylinharze wird vor Zugabe des pulverisierten Eisenoxyds beispielsweise ein Aminhärter zugegeben und gut vermischt. Die Härtung selbst kann bei einer Temperatur von 25 C durchgeführt werden. Entsprechendes gilt für die Zugabe etwaiger Katalysatoren oder Farbstoffe, während von der Zugabe von Füllstoffen im allgemeinen abgesehen werden kann, um den Anteil von Polierkörpern auf ein Grösstmass bringen zu können.
Die Formgebung zur Scheibe wird in der üblichen Weise mittels entsprechender Formen erzielt.
Zweckmässig nimmt man jedoch eine Zerkleinerung der vorgehärteten Masse vor, bevor man die endgültige Scheibenform durch Einpressen des zerkleinerten Gutes in eine Metallform durchführt.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schleif- oder Polierscheibe, in der Schleifkörper aus Korund, Siliziumkarbid, Quarz, Granat, Diamant usw. oder Polierkörper, insbesondere aus Metalloxyden, in eine verschiedenartige Kunststoffe in Mischung enthaltende Masse eingebunden sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Masse ausser einem
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Kunststoff, vorzugsweise einen vulkanisierbaren, synthetischen Gummi, etwa ein organisches Polysulfid, enthält.