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Vorrichtung zum Ausgleichen der Feuchtigkeitsunterschiede von Tabak
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Ausgleichen der Feuchtigkeit von Tabak unter Verwendung eines Lagerbehälters, vorzugsweise zum Ausgleich der Feuchtigkeitsunterschiede beim zwischenzeitlichen Häufen bzw. Speichern von Schnittabak auf dem Wege zur weiteren Verarbeitung.
Der von den Schneic'emaschinenkommende geschnittene Jabak verlässt die nachgeschalteten Trocken- und Kühleinrichtungen in der Regel mit schwankendem Feuchtigkeitsgehalt. Um die Feuchtigkeitsunterschiede auszugleichen, wurden die geschnittenen und getrockneten Tabake bisher in Kisten oder Wagen in einem meist klimatisierten Schnittabaklager längere Zeit gelagert. Damit wurde aber der Tabak aus dem Fluss des kontinuierlichen Produktionsprozesses für längere Zeit herausgenommen.
Es ist bekannt, den Tabak auf mehreren übereinanderliegenden umlaufenden Transportbändern in der Weise siloartig einzulagern, dass der Tabak auf das eine Ende des oberen Transportbandes in verhältnismässig niedriger Schichthöhe aufgebracht wird und am anderen Ende auf das jeweils darunterliegende Transportband abfällt. Vom Auslauf des unteren Transportbandes kann der Tabak dann dem weiteren Ver- atbeitungsprozess wieder zugeführt werden. Es lässt sich aber auch bei dieser Art der Einlagerung nicht vermeiden, dass grössere Partien zu trockenen oder zu feuchten Tabaks hintereinander auf einer längeren Strekke der Transportbänder liegen, ohne miteinander direkt in Wechselwirkung zu treten.
Um die Feuchtigkeitsunterschiede allein durch Einwirkung der umgebenden Luft auszugleichen, ist eine längere Lagerzeit und damit ein grosser Platzbedarf erforderlich. Der Feuchtigkeitsausgleich ist aber für die Herstellung von Zigaretten oder Pfeifentabak unbedingt erforderlich, um bei zu trockenem Tabak Bruch der Tabakfasern und bei zu feuchtem Tabak Sch1mmelbildung zu vermeiden.
Es ist bereits vorgeschlagen worden. Lagerbehälter für Rohtabak zu verwenden, indem der der Ballen entnommene Tabak vor dem Lösen schichtenweise angefeuchtet wird. Hiebei besteht der Behälterboden aus einem endlosen Förderband, das gegen ein nach den Lösetischen führendes Sammelförderband hin in Umlauf versetzt wird. Der Tabak bleibt in dem Behälter längere Zeit stehen, und zwar so lange, bis der richtige Feuchtigkeitszustand der gesamten Tabakmenge hergestellt ist. Danach wird erst das den Behälterboden bildende Förderband zum freien Abfall des Tabakes an der Stirnseite des Haufens in Bewegung gesetzt. In diesem Lagerbehälter wird der aus dem Ballen bündelweise entnommene Rohtabak vor dem Auflösen der Bündel gestapelt. Diese Tabakbündel lassen. keine dünne Schichtung zu.
Ausserdem ist es erforderlich, die geschichteten Tabakbündel eine erhebliche Zeit gestapelt liegen zu lassen, z. B. 24 Stunden, um einen Ausgleich der Feuchtigkeit zu erhalten. Darüberhinaus fallen die Bündel an dem Stirnende des Förderbandes frei Ab. Ein Ausgleich der Feuchtigkeit kann damit nicht unterstützt werden.
Die Erfindung hat eine Ausgestaltung einer Vorrichtung zur beschleunigten Durchführung des Ausgleiches der Fel1chtigkeitsunter schiede beim Transport des Schnittabaks von der Schneidemaschine zur weiteren Verarbeitung, insbesondere in Zigarettenmaschinen, zum Gegenstand. Gemäss der Erfindung erfolgt die Aufschichtung auf dem Transportband des Lagerbehälters in dünnen gleichmässigen Lagen mittels eines jeweils in Verschieberichtung umlaufenden Zuführungsbandes und die Abnahme und das Abstreifen des Gutes an der Stirnseite der Schichtung wird durch Austragwalzen in mehreren Höhen an der Schichtung zugleich durchgeführt.
Auf diese Weise ist es möglich, den Tabak in dem kontinuierlichen Transportfluss des Herstellungsganges zu belassen und hiebei in dem gewünschten Feuchtigkeitsgehalt wirksam zu vergleichmässigen. Die dünnen Lagen in dem Behälter haben den Vorteil, dass der Tabak auf verhältnis-
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mässig engem und begrenzten Raum weit auseinandergezogen wird und einzelne Tabakmengen, die ver- schiedene Kondition aufweisen, weitestgehend mit andein Tabakmeng ; n anderer Kondition in Berührung kommen, so dass allein durch die Art des Einlagerrs eine gute Verteilung de. Tabaks verschiedenerKoj !- dition eintritt.
Wenn darüber hinaus von den so in dünnen Lagen aufgeschichteten Tabakhaufen die Abnahme am Stirnende des Haufens senkrecht oder schräg zu den dünnen Schichten erfolgt, so. erhält man für den abgenommenen Tabak eine weitere Vergleichmässigung in der Kondition, da praktisch die Abnahme über den Querschnitt des Haufens erfolgt. Obwohl das Einlagern und Abnehmen ohne Unterbrechung erfolgt, wird dem überwiegendsten Teil des Tabaks in dem Haufen ausreichend Gelegenheit zum gegenseitigen Ausgleich der Feuchtigkeitsunterschiede gegeben, so dass der Transportfluss im ganzen gesehen kontinuierlich verläuft.
Ein Behälter, dessen Boden durch ein endloses Förderband gebildet und an dessen einer Stirnseite eine Abnahme Vorrichtung vorgesehen ist, ist an sich bekannt. Eine solche Vorrichtung benutzt man zum Misehen von Tabak. Hiebei richten sich die aufzuschichtenden Lagen nach dem vorbestimmten Mischungverhältnis, wobei sie unterschiedlich stark sein können. Eine solche Mischvorricbtung steht ausserdem an anderer Stelle in dem Produktionsprozess. Gegenüber den dem Mischen dienenden bekannten Vorrichtungen wird mit der erfindungsgemässenvorrichtung der Tabak von verschiedenen Höhen des Haufens zugleich und für sich abgenommen.
Dadurch wird zu der Vergleichmässigung des Feuchtigkeitsgehaltes durch die dünnen Schichten noch beigetragen, indem bei dem abgehenden Tabakstrom Tabake zusammenkommen, die in Folge verschiedener Höhenlage in dem Haufen gegebenenfalls noch eine unterschiedliche Kondition und Feuchtigkeit aufweisen.
Der Erfindungsgegenstand wird an Hand des in der Zeichnung dargestellten Schemas nachstehend erläutert. Die einzige Figur zeigt schematisch den Förderweg von geschnittenem Tabak, vorzugsweise von der Schneidemaschine zu der Verarbeitungmaschine, die eine Zigarettenmaschine sein kann.
Mit 1 ist eine Schneidemaschine bzw. ein Satz von Schneidemaschinen, während mit 2 die Verarbei-
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maschine od. dgl. zuder Verarbe'itungsmaschine durchläuft der Schnittabak die mit 3 bezeichnete Vorrichtung, die dem Ausgleich vorhandener Partien unterschiedlicher Feuchtigkeit dient. Hiezu werden die geschnittenen und getrockneten Tabake von verschiedener Feuchtigkeitskondition in dünnen und gleichmässig verteilten Schichten 4 unter Verwendung des umlaufenden und zugleich hin-und hergehenden Zuführungsbandes 5 in Schichten übereinander in dem Vorratsbehälter 6, dessen Boden als Förderband 7 ausge- bildet ist, abgelegt. Die Zuführung des Schnittabaks erfolgt über die Aufgabestelle 8.
Nach beendeter Füllung, beispielsweise zur Höhe 9 und gegebenenfalls kurzer Lagerzeit, wird infolge der langsamen Bewegung des Bodenbandes 7 in Pfeilrichtung der Tabak an dem Stirnende mittels der mit 10 bezeichneten Abnahmevorrichtung abgenommen, so dass bei der senkrechten oder mehr oder weniger schrägen Abnahme an dem Stirnende ein gleichmässiger Anteil der waagrecht eingelegten Schichten weiter gefördert wird.
Durch das Einlagern von dünnen übereinanderliegenden Schichten mit unterschiedlicher Feuchtigkeit und Kondition findet, während der Transportprozess ständig weitergeht, ein Feuchtigkeitsausgleich auf Grund der hygroskopischen Eigenschaften des Tabaks statt. Durch das stirnseitige Herauskämmen aus den waagrechten Schichten wird dem querlaufenden Transportband 11 ein Vlies zugeführt, in dem die Tabake mit gegebenenfalls noch verbliebenem Feuchtigkeitsunterschied homogen vermischt sind. Dieses Vlies wird fortlaufend den Verarbeitungsmaschinen 2 sodann zugeführt.
Das Miteinandervermischen von Tabaken verschiedener Höhenlagen von dem Hauten 9 kann dadurch unterstützt werden, dass für die Abnahmevorrichtung 10 mehrere Kämmwalzen 12 vorgesehen werden.
Jede dieser Walzen läuft gleichsinnig um und nimmt einen bestimmten von ihrem Durchmesser abhängigen Teil der Gesamtschichthöhe des eingelagerten Schnittabaks ab. Die Verteilung der Stacheln auf dem Umfang der Walzen ist vorteilhaft so grob, dass der grösste Teil des Tabaks an der der Auskämmseite ent- - gegengesetzten Seite von selbst über die Rutschfläche 13 auf das Transportband 11 abfällt. Die in den Stacheln verbliebenen Reste können durch die Ab chlagwalzen 14 aus den Stacheln der Kämmwalzen 12 entfernt werden.
Um eine grössere Betriebssicherheit und Lebensdauer der empfindlichen Stacheln zu erreichen, verwendet man zweckmässig als Beschlag für die Walzen 12 sogenannte Kardenbretter, bei denen die Stacheln in kreisförmig gebogenen Holzleisten befestigt sind. Die Kardenbretter werden zweckmässig auf Metalltrommeln aufgeschraubt, so dass die Basisfläche der Stacheln unverrückbar fest gegen den Walzenkörper gepresst wird. Dadurch wird verhindert, dass die Stacheln einzeln herausgerissen werden und in den Produk- tionsprozef gelangen.