<Desc/Clms Page number 1>
Hydraulische Trockenpresse.
Die Erfindung besteht darin, dass die Rückbewegung des Presskolbens einer hydrau- lischen Trockenpresse dazu benützt wird, die Presse immer wieder selbsttätig in gebrauchs- fertigen Zustand zu bringen, so dass, wenn der Presskolben seine tiefste Lage erreicht hat, die Pressung ohne Zeitverlust sofort wieder beginnen kann. Diese Anordnung bedingt in erster Linie die Anwendung eines eigenartigen, z. B. des in der österr. Patentschrift Nr. 2346 beschriebenen Steuerventiles, welches ermöglicht, die Bewegung des Presskolbens beliebig rasch zu ändern, ohne hiezu, wie sonst üblich, die das Druckwasser bewegenden Mechanismen (Druckpumpe, Akkumulator u. dgl.) abstellen zu müssen.
Die Betätigung dieses Steuerventiles kann dabei entweder von Hand aus oder durch mechanische Vorrichtungen bezw. durch die Bewegung des Presskolbens selbsttätig oder auf beide Arten gleichzeitig erfolgen. Durch diese Anordnung wird der tote Gang (Rückbewegung) des Presskolbens nutzbar gemacht und gleichzeitig ermöglicht, mehrere zu einer Anlage gehörige Pressen von einer Stelle aus zu betätigen.
Bei der Anwendung der Erfindung auf Pressen mit einem während der Pressung in der Druckrichtung in bestimmten Grenzen frei gleitenden Formstück, welches sich selbsttätig oder durch entsprechende Vorrichtungen gezwungen in einem beliebigen Zeitpunkte der Pressung auf den Gegenstempeldeckel schiebt und dadurch eine beiderseitig gleiche Pressung des Materials bewirkt, kann die Anordnung derart getroffen werden. dass durch das Zurückgleiten des Formstückes in seine Ruhelage nach der Pressung der über dem
Formstück freistehende Gegenstempeldeckel horizontal verschoben wird, um für den auszustossenden fertigen Pressling und hierauf fUr den das Pressgut enthaltenden Füllkasten den Raum über dem Formstück freizugeben.
Die Zeichnungen zeigen schematisch die Anwendung der Erfindung bei einer hydraulischen Presse der letztgenannten Art. In derselben zeigt Fig. 1 die Presse in Verbindung mit einer Vorrichtung (Druckwasserzylinder nebst Kolben) znr Verschiebung des Gegen- stempeldeckels durch das Zurückgleiten des Formstückes in seine Ruhelage nach der Pressung, wobei die vollen Linien den Zustand unmittelbar nach der Pressung veranschau- lichen, wahrend die punktierten Linien die Stellung nach dem Zurückgleiten des Formstückes in die Ruhelage andeuten. Fig. 2 zeigt in vollen Linien diese letztere Stellung des Presskolbens nebst Stempel, während die punktierten Linien die Stellung dieser Teile nach erfolgtem Ausstossen des fertigen Presslings angeben.
Fig. o ist eine Ansicht der Presse senkrecht zu Fig. 1 und 2 in Verbindung mit einer Vorrichtung zum Vorwärtsschieben des ausgestossenen Presslings, sowie zur Einstellung des das frische Material enthaltenden Füllkastens über dem Formstück, wobei auch ersichtlich ist, wie durch die Rückbewegung des Presskolbens der Füllkasten nach erfolgter Füllung der Form wieder in die äusserste Lage verschoben und der Gegenstempeldeckel über dem Formstück eingestellt wird.
Die Einrichtung und Wirkungsweise der dargestellten Presse ist folgende : Nach erfolgter Pressung (Fig. 1) wird zunächst durch Öffnen des Auslassventiles eine entsprechende Menge Druckwasser aus dem Presszylinder 1 zum Abfluss gebracht und hiedurch der Presskolben 2 nebst Stempel 13 und Formstück. 3 soweit gesenkt, bis der Gegenstempeldeckel 4 vom Formstück 3 freigegeben wird.
Mit diesem ist eine Vorrichtung verbunden, welche bewirkt, dass am Ende seiner Abwärtsbewegung ein Ventil 5 eines Druckwasserzylinders geöffnet und durch das eindringende Druckwasser der Kolben ss nach rUckwärts
<Desc/Clms Page number 2>
verschoben wird, welcher mittelst entsprechender Hebelübersetzungen den nunmehr freistehenden Gegenstempeldeckel 4 in die äusserste Lage (in Fig. 1 punktiert gezeichnet) verschiebt. Nun kann das Ausstossen des fertigen Presslings aus dem Formstück 3 erfolgen, was mit Hilfe des Presskolbens 2 bezw. Stempels 13 geschieht. Zu diesem Zwecke wird durch Öffnen des Hauptdruckventiles wieder Druckwasser in den Zylinder 1 eingelassen, wodurch sich der Kolben 2 nach aufwärts bewegt.
Derselbe ist wieder mit einer Vorrichtung zwangläufig verbunden, welche bewirkt, dass, bevor der Kolben 2 seine höchste
Lage erreicht, ein Ventil 6' (Fig. 3) eines zweiten, senkrecht zum ersteren angeordneten Dr'uckwasserzylinders geöffnet und dessen Kolben 7 verschoben wird, welcher mit Hilfe entsprechender Hebelübersetzungen den das Pressgut enthaltenden Füllkasten 8 von der
Lage unterhalb der Materialzuführung (in Fig. 3 punktiert gezeichnet) über das entleerte
Formstück 3 schiebt. Der Füllkar-ten schiebt dabei mit seinem vorstehenden Arm den aus- gehobenen Pressling 10 vor sie'A her und führt ihn einer Transportvorrichtung zu.
Sobald der Füllkasten vertikal über dem Formstück 3 steht, wird mit Hilfe einer geeigneten Ilet) ellibersetzung durch den Füllkasten das Auslassventil des Presszylinders 1 geöffnet, wo- durch der Kolben 2 niedergeht und durch den sinkenden Stempel 13 eine Saugwirkung auf das im Follkasten befindliche Material ausübt. Infolgedessen füllt sich das Form- stück 3.
Sobald die Füllung erfolgt ist, und bevor noch der Presskolben 2 seine unterste
Lage (in Fig. 3'punktiert gezeichnet) erreicht, setzt sich durch den sinkenden Presskolben eine Vorrichtung in Bewegung, welche bewirkt, dass Ventil 61 geschlossen und ein zweites
Ventil 14 desselben Zylinders geöffnet wird, wodurch der nunmehr entleerte Füllkasten 8 sich in seine ursprüngliche Lage unterhalb der Materialzuführung (in Fig. 3 punktiert gezeichnet) zurückbewegt.
Bevor der Füllkasten in diese Stellung gelangt, setzt er wieder eine Vorrichtung in Tätigkeit, welche bewirkt, dass das Ventil des ersten Zylinders (Fig. 1) geschlossen und ein zweites Ventil 15 desselben geöffnet wird, wodurch sich Kolben 6 in die ursprüngliche Lage zurückbewegt und dadurch den Gegenstompeldecke ! 4 wieder über. dem Formstück 3 einstellt, worauf die Pressung nach Öffnen des Hauptdruckventiles sofort wieder anfangen kann.
Die Rückbewegung des Presskolbens kann durch Anbringung von Gewichten oder Federn, welche während der Arbeitsperiode des Kolbens gehoben bezw. gespannt werden, beschleunigt werden. Durch diese Anordnung ist Rücksicht darauf genommen, dass der grösste Druck auf den Kolben im ersten Stadium der Rückbewegung ausgeübt wird bezw. der Kolben beim
Beginn der Rückbewegung einen plötzlichen Impuls (Stoss) erhält, damit der Stempel leicht im Formstück gleiten und die Füllung desselben rasch bewirken kann. Zu diesem Zwecke werden die erwähnten Gewichte oder Federn derart angebracht, dass sie erst im letzten Stadium der Pressung gehoben bezw. gespannt werden, so dass nach erfolgter Pressung bezw. Öffnung des Ablassventiles ein plötzliches, rasches Sinken des Presskolbens stattfindet.
Dem Formstück wird eine Beweglichkeit in der Richtung der Pressung im letzten
Stadium derselben auf bekannte Art dadurch gegeben, dass Federn, Gewichte oder dgl. angeordnet werden, welche erst bei der entstehenden Reibung zwischen der Formwand und dem bereits einseitig gepressten Material die Bewegung des Formstückes zulassen oder es sind mechanische Vorrichtungen zum Heben des letzteren angewendet, welche durch den sich hebenden Presskolben im geeigneten Zeitpunkte ausgelöst worden und das Formstück mitnehmen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Hydraulische Trockenpresse für pulverförmige und körnige Stoffe mit selbsttätigem oder gesteuertem IIauptdruckventi1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wiedereinstellung der
Presse in die gpucbsfertige Lage nach der Pressung dadurch selbsttätig erfolgt, dass durch die Bewegung di S Presskolbens nach der Pressung sowohl die Entleerung, als auch die Füllung des Formstückes (3) mit Pressgut bewirkt wird.