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Vorrichtung zur Herstellung von Gegenständen aus Kunststoff, insbesondere von Zahnprothesen
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Gegenständen aus Kunststoff und insbeson- dere von Zahnprothesen. Es handelt sich dabei um eine Vorrichtung, welche eine Wärmeeinrichtung mit
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te Kunststoff in die in einer Küvette gebildete Spritzform gespritzt wird u. zw. unter Verwendung von mit dem Kunststoff gefüllten Patronen, die unter dem Spritzdruck an ihrem vorderen Ende aufbrechen.
Vorrichtungen zum Spritzen von Kunststoff dieser Art sind zu sich bekannt. Hiebei wird jedoch der in der Patrone geschmolzene Kunststoff durch eine Ausgangsdüse und durch einen Verbindungskanal unter Druck in die Giessform eingespritzt. Dies hat Nachteile, weil Kunststoffreste in der Ausgangsdüse haften bleiben können, die dann zwischen jedem Arbeitsgang gereinigt werden muss, wenn man vermeiden will, dass solche Reste am nächstenGuss in Erscheinung treten können. Dies ist aber erforderlich bei der Verwendung der Spritzvorrichtung speziell zum Herstellen von Zahnprothesen. Solche Prothesen werden nämlich nur als Einzelstücke hergestellt, die exakt massgetreu ausfallen müssen und die auch keine Spuren einer fremden Farbtönung, herrührend von einem vorhergehenden Guss, enthalten dürfen.
Die Erfindung dient der Schaffung einer Spritzvorrichtung, welche der aufgezeigten Bedingung optimal entsprechen kann. Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Längsbohrung der Wärmeeinrichtung sich unter gleichbleibendem Querschnitt bis an deren vorderes Ende erstreckt und dass beim Spritzen die Küvette mit ihrer Einspritzöffnung unmittelbar an diesem vorderen Ende der Wärmeeinrichtung anliegt, so dass die Patrone unmittelbar an die Einspritzöffnung der Küvette zu liegen kommt und in diese Öffnung gehend aufbrechen kann. Hiebei gelangt der zu spritzende Kunststoff von der Patrone, in der er auf die erforderliche Spritztemperatur gebracht worden ist, unmittelbar in die Küvette, die die zu erzielende Spritzform enthält, ohne dass er dabei noch eine Spritzdüse durchsetzen muss, an der Kunststoffreste haften bleiben.
Bei der der Erfindung entsprechenden Spritzvorrichtung kommt es ferner auch noch darauf an, dass so gut als möglich unter Vermeidung von Wärmeverlusten besonders wirtschaftlich gearbeitet werden kann.
Dementsprechend ist bei-ihr die Wärmeeinrichtung der Spritzform, d. h. der Küvette, gegenüber verschiebbar vorgesehen, aamit die Wärmeeinrichtung bei ihrem Aufheizen keine wärmeableitende Berüh- rung mit dieser Form haben muss und es möglich ist, sie erst zur Ausführung des Spritzvorganges berührend an die For heranzuführen. In diesem Sinne ergibt sich eine weitere Verbesserung, wenn auch der Presskolben der Spritzvorrichtung während des Erwärmens ihrer Wärmeeinrichtung in einer zu dieser Einrichtung berührungsfreien Stellung gehalten ist. Auch der Presskolben erhält auf diese Weise erst mit der Wärmeeinrichtung im Zeitpunkt des Spritzens Berührung, wodurch ebenfalls ein Ableiten von Wärme vermieden bleibt.
In. dieser Hinsicht ergibt sich eine weitere Verbesserung noch dadurch, dass der Presskolben aus einem Werkstoff mit geringer Wärmeleitfähigkeit hergestellt ist.
Die Erfindung ist mit inren weiteren Einzelheiten nachstehend'an Hand von Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel noch näher beschrieben. Es zeigen : Fig. l einen Längsschnitt durch die neue Vorrichtung, in welcher die Wärmeeinrichtung in der der
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StellungIV - IV : Fig. 5 die Wärmeeinrichtung in ihrer gegen die Giessform vorgehobenen Stellung vor dem Heraus- pressen des Kunststoffes ; Fig. 6 die Darstellung gemäss Fig. 5 nach dem Herauspressen des Kunststoffes.
Die in der Fig. 1 dargestellte Vorrichtung weist eine Bodenplatte 1 und zwei an deren Stirnseiten angeordnete senkrecht stehende Stimplatten 2 und 3 auf, deren Oberteile 4 und 5 durch Zuganker 6 und 7 derart miteinander verbunden sind, dass die Bodenplatte 1, die Stirnplatten 2 und 3 und die Zuganker 6 und 7 einen festen Rahmen darstelien.
Wie aus der Fig. 2 ersichtlich, sind in unmittelbarer Nähe der Stirnplatte 3 an der Vorderseite und an der Rückseite der Vorrichtung eine Vorderplatte 8 und eine Rückenplatte 9 angeordnet, die zusammen mit der Stimplatte 3 den Lagerkasten 11 fUr die Giessform oder Küvette 12 bilden. Zum Festhalten und Zusam menpressen der Küvette 12 ist ferner eine Druckplatte 13 vorgesehen, die mittels einer in der Vorderplatte 8 geführten Spindel 14 in Richtung des Doppelpfeiles 15 verschiebbar ist.
An derder Stirnplatte 2 zugekehrten Seite der Vorrichtung ist ferner eine hydraulische oder pneumatische Presseinrichtung 16 angeordnet, der das Druckmedium durch einen ausserhalb der Stirnplatte 2 angeordneten Dreiwegehahn 17 zugeführt wird. An der der Stirnplatte 2 abgekehrtenStirnscitederPressein- richtung 16 ragt deren Kolbenstange 18 heraus, deren freies Ende wiederum als Kolben 19 ausgebildet ist.
Zwischen der Presseinrichrung 16 und dem Lagerkasten 11 für die Küvette 12 ist eine Wärmeeinrich-
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Kupplungsstange 24 in der Längsrichtung uer Vorrichtung verschiebbar ist. Der Hebel 23 oder die Kupplungsstange 24 arbeiten zweckmässig mit einer auf der Zeichnung nicht besonders dargestellten Rasteinrichtung zusammen, die das Auffinden der gewünschten Stellung beim Vorschieben der V orwärr. leinrich - tung 21 erleichtert.
Die Wärmeeinrichtung 21 besteht aus einer Hülse 25, deren Aussenmantel on einer elektrischen Heizeinrichtung 26 umgeben ist, um die wiederum ein Mantel aus Isoliermaterial 27 und schliesslich ein Abdeckmantel 28 herumgelegt ist.
Zu der Heizeinrichtung 26 ist eine Kontroll-Lampe 29 parallel geschaltet, die durch einen von der Heizeinrichtung beeinflussbaren wärmeempfindlichen Schalter 31 gesteuert wird. Diese Kontroll-Lampe 29 macht darauf aufmerksam, dass die Wärmeeinrichtung 21 die erforderliche Temperatur erreicht hat. In den Stromkreis der Kontroll-Lampe 29 kann auch noch eine elektrische Kontrolluhr 32 eingeschaltet sein, die ein akustisches Zeichen gibt, wenn die zur Erwärmung des Kunststoffes erforderliche Zeit abgelaufen ist.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist die folgende : Zunächst wird die Wärmeeinrichtung 51 durch Schwenken des Hebels 23 in Richtung des Pfeiles 33 in eine Stellung gebracht, in welcher der Abstand a der der Stirnplatte 3 zugekehrten Stirnseite 34 der Wärmeeinrichtung von der Stirnseite 35 der Stirnplatte 3 mindestens so gross wie die Länge b der hülsenartigen Wärmeeinrichtung ist. In dieser Stellung wird eine mit dem Kunststoff gefüllte Patrone 36 von der Länge b von rechts her in die Hülse 25 hineingeschoben. Die Patrone 36 nimmt dabei den ganzen Hülseninnenraum 37 ein.
Nach dem Einsetzen der Patrone 36 wird die Küvette 12 von oben her in den Lagerkasten 11 gegeben und mittels der Spindel 14 und der Druckplatte 13 gegen die Anschlagfläche 39 der Rückplatte 9 gedrückt. (vgl. Fig. 3).
Die Wärmeeinrichtung 21 wird durch den Hebel 23 in die Stellung nach Fig. 1 gebracht, so dass sie lediglich durch die Schiene 22 und die Hebeleinrichtung 23, 24 mit der gesamten Vorrichtung verbunden
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zeugten Wärme verhindern.
Die Patrone 36 wird aber erst eingesetzt, wenn die Hülse 25 die gewünschte Temperatur hat, bei welcher der Thermo-Schalter 31 anspricht und dadurch den Stromkreis der Lampe 29 schliesst, welche damit anzeigend aufleuchtet. 32 ist eine Kontroll-Uhr, die mit dem Einsetzen der Patrone in Gang gesetzt wird. Sie gibt nach einer bestimmten eingestellten, genügenden Anwärm zeit von z. B. 15 Minuten ein akustisches Zeichen, welches erkennen lässt, dass der Kunststoff in der Patrone zum Giessen fertig warm ist.
Hiezu wird die Wärmeeinrichtung 21 durch weiteres Schwenken des Hebels 23 entgegen der Richtung des Pfeiles 33 soweit gegen die in dem Lagerkasten 11 eingespannte Küvette 12 verschoben, dass die Stirnseite 34 der Wärmeeinrichtung 21 an einer an derKüvette 12 vorgesehenen Anschlagfläche 42 anliegt.
Nunmehr wird der Dreiwegehahn 17 geöffnet, so dass z. B. Druckluft mit etwa 6 - 15 Atü in die Presseinrichtung 16 einströmt und deren Kolbenstange 18 mit dem Kolben 19 in die Hülse 25 hineingeschoben wird. Der von dem Kolben 19 auf die Patrone 36 wirkende hat zur Folge, dass die Patrone 36 an ihrer der Bohrung 43 in der Küvette 12 anliegenden Stirnseite 41 aufplatzt und bei dem folgenden weite-
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ren Zusammenpressen der Patrone 36 der in ihr befindliche Kunststoff durch die Bohrung 43 in das Innere der Küvette 12 hineingepresst wird, wie dieses insbesondere durch die Fig. 5 und 6 veranschaulicht ist.
Die Fig. 6 zeigt ferner, dass die Patrone 36 beim Herauspressen des Kunststoffes von ihrer ursprünglichen Länge b auf eine etwa dem ihrem Durchmesser entsprechende Länge e zusammengedrückt wird.
Nach Abschluss des Pressvorganges wird der Dreiwegehahn 17 geschlossen, so dass die in der Presseinrichtung 16 befindliche Druckluft nach aussen entweichen und der Kolben zusammen mit der Kolbenstange 18 und dem an dieser angeordneten Susseren Kolben 19 in seine ursprüngliche Stellung zurückgehen kann. Daraufhin wird die Wärmeeinrichtung 21 durch Schwenken des Hebels 23 in Richtung des Pfeiles 33 in die in der Fig. 1 durch den Abstand a angedeutete Stellung zurückgeschoben und dadurch auch die Küvette freigegeben, so dass diese nachLösen der Druckplatte 13 mittels der Spindel 14 aus dem Lagerkasten 11 herausgenommen werden kann.
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durch eine weitere Betätigung der Presseinrichtung 16 erfolgen, deren Kolben 19 den Patronenrest 36 aus der Hülse 25 herausstösst.
Die Patrone 36 kann in ihrer vorderen Stirnfläche, mit welcher sie während des Giessvorganges an der Küvette 12 anliegt, in der Mitte eine dünnere Membrane besitzen, welche in ihrer Grösse a'jf die Eingiessöffnung 43 passt. Diese Membrane bricht dann beim Pressen der Patrone zum Eingiessen des Kunststoffes in die Küvette leichter auf. Die hintere Stirnfläche der Patrone 36 ist zusammen mit ihrer Kante zweckmässig etwas stärker gewählt als ihre zylindrische Wandung. Dies vermeidet ein Aufbrechen der Patrone 36 an ihrem hinteren Teil bei ihrem Zusammenpressen.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zur Herstellung von Gegenständen aus Kunststoff, insbesondere von Zahnprothesen, welche eine Wärmeeinrichtung mit Längsbohrung zur Aufnahme des Kunststoffes aufweist, aus welcher mittels eines Presskolbens der erwärmte Kunststoff in die in einer Küvette gebildete Spritzform gespritzt wird, unter Verwendung von mit dem Kunststoff gefüllten Patronen, die unter dem Spritzdruck an ihrem vorderen Ende aufheben, dadurch gekennzeichnet, dass die Längsbohrung der Wärmeeinrichtung (21) sich unter gleichbleibendem Querschnitt bis an deren vorderes Ende erstreckt und dass beim Spritzen die Küvette (12) mit ihrer Einspritzöffnung (43) unmittelbar an diesem vorderen Ende der Wärmeeinrichtung anliegt, so dass die Patrone (36)
unmittelbar an die Einspritzöffnung (43) der Küvette (12) zu liegen kommt und in diese Öffnung gehend aufbrechen kann.