DE679376C - Verfahren und Vorrichtung zum Zubringen des Pressgutes an Pressgiessmaschinen mit Kolbendruck - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zum Zubringen des Pressgutes an Pressgiessmaschinen mit Kolbendruck

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DE679376C
DE679376C DEB171881D DEB0171881D DE679376C DE 679376 C DE679376 C DE 679376C DE B171881 D DEB171881 D DE B171881D DE B0171881 D DEB0171881 D DE B0171881D DE 679376 C DE679376 C DE 679376C
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Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
    • B22D17/00Pressure die casting or injection die casting, i.e. casting in which the metal is forced into a mould under high pressure
    • B22D17/20Accessories: Details
    • B22D17/30Accessories for supplying molten metal, e.g. in rations

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Forging (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zum Zubringen des Preßgutes an Preßgießmaschinen mit Kolbendruck Bei den mit Preßkolben arbeitenden und der Verarbeitung von Werkstoffen mit hohem Schmelzpunkt dienenden Preßgußmaschinen wird der Werkstoff in einem Schnielzofen geschmolzen, einem Warmhalteofen zugeführt, diesem schußweise entnommen und von Hand .oder selbsttätig iii die Preßkammer der Maschine gegeben und dort verpreßt.
  • Nach diesem Verfahren erzeugte Preßlinge sind solchen Teilen, die im Sandgußverfahren hergestellt wurden, in bezug auf ihre physikalischerl Werte überlegen, nach dem Warmpreßverfahren hergestellten Teilen aber unterlegen, Man hat mit mehr oder weniger Erfolg versucht, durch Nachpressen der im Preßgußverfahren hergestellten Teile deren Eigenschaften zu verbessern. Dieses Verfahren erfordert jedoch hohen Aufwand an Werkzeug-, Anlage-, Herstellungs- und Betriebskosten, da das Nachpressen besondere Werkzeuge, Sonderpressen und einen oder mehrere Arbeitsgänge erforderlich macht. Die Gründe für die Unterlegenheit des Preßgußverfahrens gegenüber dem Warmpreßverfahren sind verschiedener Art.
  • Der im Schmelzofen verflüssigte Werkstofft kann nicht immer sofort dem Warmhalteofen zugeführt und in der Maschine verarbeitet werden. Damit aber ist er nach dem Schmelzen oft lange Zeit dem schädlichen Einfluß des Schmelzofens ausgesetzt. Werkstoffe, die zur Entmischung neigen, oder solche, die sich mit Bestandteilen des Schmelztiegels anreichern, verlieren ihre guten physikalischen Eigenschaften. Unter Umständen werden sie sogar unbrauchbar infolge auftretender Warmbrüchigkeit usw. Auch der Abbrand, beispielsweise an Zink, ist nicht unwesentlich.
  • Beim Überführen des.Werkstoffes in den Warmhalteofen ist die Bildung von Oxyden unvermeidlich. Im Warmhalteofen selbst wird der Werkstoff in den meisten Fällen stark abgekühlt, und mit mannigfachen Kunstgriff en wird versucht, ihn für längere Zeit auf einer möglichst gleichmäßigen Temperatur zu erhalten. Es liegt im Wesen der meist mit Gas oder Öl beheizten Öfen selbst, daß diese Versuche nie zum vollen Erfolge führen. Die Neigung zum Entmischen ist bei niedrigeren Temperaturen meist höher, und die schußweise Entnahme des Preßgutes sorgt dafür, daß der gesamte Tiegelinhalt in kurzer Zeit mit Oxyden durchsetzt ist. Auch im Warmhalteofen ist die Anreicherung der Schmelze mit Bestandteilen des Tiegelbaustoffcs und der Schöpflöffel nicht ganz unterbunden.
  • Beim Schöpfen des Metalles aus dem Warmhalteofen in die Preßkammer der Maschine ist der Werkstoff wiederum Einflüssen der Luft und der Abkühlung unterworfen. In der Preßkammer selbst wirken neue, ungünstige Einflüsse auf ihn ein.
  • Neben der Bildung weiterer Oxyde sind hier Gas- und Lufteinschlüsse unvermeidlich. Hinzu kommt noch die äußerst ungünstige, ungleichmäßige Abkühlung der Wandschichten des eingebrachten Preßgutes, so daß im Augenblick des Verpressens selbst eine kalte Außenschicht und ein warmer Kern vorhan-. den sind, die ganz oder zum größten Teile zur Bildung des Preßlings mit herangezogen werden. Beim Einfüllen des Preßgutes werden nicht alle Teile der Preßkammer restlos aufgefüllt. Es,bilden sich Nester, die Luft und Gase enthalten, welche beim Preßvorg ga ng mit dem Werkstoff in die Form und in das Innere der Preßlinge gelangen. Auch die heute angewendeten hohen spezifischen Preßdrücke von tausend und mehr Atmosphären sind nicht imstande, eingeschlossene Luft und Gase restlos auszutreiben, so daß das Gefüge der Preßlinge selten als völlig einwandfrei bezeichnet werden kann.
  • Es ist ein Verfahren zum Herstellen von gepreßten Metallkörpern bekanntgeworden" bei welchem der Werkstoffrohling in eine in der Preßform selbst eingearbeitete Preßkammer eingesetzt, durch Erhitzen zwischen zwei an den entgegergesetzten Enden anfassende Elektroden erhitzt, zusammengedrückt und in die Gestalt der seitlich oder rings um die Kammer angeordneten Formhohlräume gepreßt wird.
  • Beim Arbeitien nach diesem Verfahren sind Luft- und Gaseinschlüsse beim Beginn des Preßvorganges nicht ausgeschlossen, da der Rohling erst während des Preßvorganges selbst in die Form der Preßkammer gebracht wird, d. h. diese restlos, ausfüllt. Die Preßkammer selbst ist ein Bestandteil der Preßform. Schon nach einigen Pressungen nehmen deren Wandungen beinahe die Temperatur des zu verpressenden Werkstoffes an. Damit aber ist die das Preßgußverfahren kennzeichnende schnelle Erstarrung unterbunden und das Kleben des züi heißen Werkstoffes an den zu heißen Wandungen der Form kaum zu unterbinden. Wollte man versuchen, durch Kühlung die Temperatur der Wandungen herabzusetzen, so ginge dies in jedem Falle auf Kosten der Schmelzzeit, der Lebensdauer der Form und damit der Wirtschaftlichkeit des Verfahrens an sich.
  • Mit dem neuen Verfahren und mit der zur Ausübung des Verfahrens ausgebildeten Vorrichtung werden die aufgeführten Nachteile restlos beseitigt.
  • Das Verfahren besteht darin, daß Knüppel beliebigen Querschnittes aus einwandfrei erschmolzenem und in Kokillen vergossenem Werkstoff oder auf der Strangpresse hergestellte Stangen auf die 'erforderliche Länge abgeschnitten und im kalten oder vorgewärmten Zustande einer Heizkammer - der Preßgußmaschine zugeführt werden. Zwischen zwei beliebig großen und nach Bedarf gestalteten Kolben, die sich in der Heizkarnmer und in der Preßbohrung der Form bewegen (Größe und Form der Kolben stimmen mit dem Onerschnitt des Knüppelabschnittes überein), wird der Werkstoff im Wege der elektrischen Widerstands- oder Induktionsheizung auf Verarbeitungstemperatur gebracht, durch Verschieben der Kolben der Preßbohrung zugeführt und nach Feststellen des einen Kolbens durch Anguß und Anschnitt in die Form gepreßt.
  • Die Erwärmung des Abschnittes auf Verarbeitungstemperatur erfolgt innerhalb weniger Sekunden. Sofort nach Erreichen z# dieser Temperatur wird er der Preßbohrung zugeführt und verpreßt. Die Erwärmung erfolgt in einer walzenförmigen Heizkammer, die denselben Quersdinitt besitzt wie Ab- schnitt und Kolben. Wähfend der Erwärmung üben die beiden Kolben auf den Werkstoff einen gelinden Druck aus, so daß dieser beim Erweichen allmählich den ganzen Querschnitt der "Kammer restlos auffüllt, wobei etwa eingeschlossene Luft und Gase durch vorgesehene Entlüftungsschlitze entweichen. Da Erwärmen und Verpressen sehr schnell aufeinanderfolgen, ist es nicht notwendig, den Werkstoff über die Verarbeitungstemperatur hinaus zu erhitzen. Die Bildung von Luft- oder Gaseinschlüssen, Entmischung oder Aufnahme von Bestandteilen der Heizkammer oder der Preßbohruli,- sind so gut wie ausgeschlossen. Da die beiden Kolben mit dem zwischen ihnen eingebetteten Preßk# ,gut den kaum der Preßbohrung voll ausfüllen, muß beim Preßvorgang mir die Luft aus der Form verdrängt werden, die im Anschnitt, Anguß und Formhohlraum selbst enthalten ist. Beim Verarbeiten stark oxydierender Werkstoffe kann die Heizkaminer und die Form mit Schutzgas gefüllt werden.
  • In der Zeichnung ist die Wirkungsweise der zur Ausübung des Verfahrens entwickelten neuen Vorrichtung schematisch gezeigt.
  • Es bedeuten: i die bewegliche Formhälfte, 2 die feststehende Formhälfte, 3 die Heizkammer, 4 die Preßbohrung, 5 den Preß-oder Arbeitskolben, 6 den Verschiebekolben, 7 die Rutsche für den Werkstoffabschnitt, 8 die Abschneidevorrichtung für den Knüppel bzw. die Stange, 9 den Knüppel bzw. die Stange, io den Werkstoffabschnitt, ii den Preßling und i-> den Angußrückstand.
  • Die elektrische Heizvorrichtung ist der Übersicht halber in der Skizze nicht dargestellt. Im folgenden wird die Wirkungsweise der Vorrichtung erklärt: Stellung I. Die Form 1, 2- ist geöffnet und der Arbeitskolben 5 zurückgezogen. Die Abschneidevorrichtung 8 befindet sich in ihrer Arbeitsstellung.
  • Stellung II. Die Form 1, 2 ist geschlossen, der Verschiebekolben 6 ist vorgeschoben und Kni#ippel 9 abgeschnitten. Der Abschnitt io liegt auf der Rutsche 7, be:reit, in die Heizkammer 3 eingeführt zu werden.
  • Stellung III. Der Arbeitskolben 5 hat den Werkstoffabschnitt io in die Heizkammer 3 geschoben, die Erwärmung beginnt. Die Abschneidevorrichtung 8 ist zurückgezogen, und Knüppel 9 ist für den neuen Schnitt eingestellt.
  • Stellung IV. Die Verarbeitungstemperatur ist erreicht, der Arbeitskolben 5 und der Verschiebekolben 6 haben den Abschnitt io in die Preßbohrung 4 vorgeschoben. Der Verschiebekolben 6 ist in seiner Bewegung gegenüber dem Arbeitskolben 5 etwas gedrosselt worden. Beim Erreichen des Angusses steht mithin der Werkstoff unter Druck, so daß er dementsprechend schnell in die Form 1, 2 eintritt. In seiner Endstellung wird der Verschiebekolben 6 festgehalten. Er nimmt den vom Arbeitskolben 5 gegen seine Stirnfläche ausgeübten Druck restlos auf, so daß die bewegliche Formhälfte i von diesem Drucke voll entlastet ist.
  • Stellung V. Der Arbeitskolben 5 hat den Werkstoff io durch Anguß und Anschnitt in die Form 1, 2 gepreßt. Der Preßling i i ist fertiggestellt, StellungVI. Die Form 1, 2 ist geöffnet, der Arbeitskolben 5 hat beim Öffnen den Angußrückstand 12 aus der Preßbohrung4 ausgestoßen. Der Preßling ii ist mit der Bewegung zum Öffnen aus der beweglichen Formhälfte i ausgestoßen worden.
  • Die Verwendung von Knüppeln oder von Stangen verteuert den Werkstoffpreis nur ganz wenig. Das Abschneiden auf die benötigte Länge erfolgt ganz selbsttätig, so daß hierfür nur geringe Kosten anfallen. Die Anschaffungs- und Betriebskosten für einen Schmelz- und einen Warmhalteofen werden eingespart. Die elektrische Beheizung der Heizkamm& arbeitet mit höchstem Wirkungsgrad bei meist verbilligten Strompreisen. Die bei Schmelzöfen täglich immer wiederkehrende Anheizzeit entfällt. Die Zahl der mit dem heißen Werkstoff in Berührung kommenden Maschinenteile ist gering. Die Vorrichtung kann von Hand, halb oder ganz selbsttätig betrieben werden. Sie gewährleistet höchste geinheit des zur Verarbeitung gelangenden Werkstoffes, geringsten Verlust durch Abbrand und Angußrückstände und ergibt höchste phY'sikalische Eigenschaften der erzeugten Preßlinge.

Claims (2)

  1. PATENT ANSP RUCIJ E: i. Verfahren zum Zubringen des Preßgutes an Preßgießmaschinen mit Kolbendruck, dadurch gekennzeichnet daß das von Knüppeln oder Stangen abgeschnittene oder zu Formlingen hergerichtete Preßgut in einer Heizkammer außerhalb der Form mindestens in den zähflüssigen Zustand überführt und unter der Wirkung des Preßkolbens und eines beweg liehen Gegenkolbens in die Preßbohrung gebracht wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung zum Herrichten des Preßgutes mit der Preßgußmaschine unmittelbar verbunden ist. 3. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewegung des Verschiebekolbens (6) gegenüber der Bewe-gung, des Arbeitskolbens (5) drosselbar ist.
DEB171881D 1935-11-23 1935-11-23 Verfahren und Vorrichtung zum Zubringen des Pressgutes an Pressgiessmaschinen mit Kolbendruck Expired DE679376C (de)

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